Machtkampf beim DFB

[Totila]

WM: 3. Platz
EM: 2. Platz
Durchschnitt ist für mich was anderes, nämlich z.B. das, was die 10 Jahre vor 2006 los war mit Ausnahme des Ausreißers 2002.

Sehe ich genau so. Mit Klinsmann als DFB-Trainer kam die Wende. Vorher 10 Jahre Schmach, Tränen und Schmerzen. Kein Sieg gegen einen Großen. Die schwärzesten Jahre seit dem 2.WK.
Ich krieg heute noch Zustände, wenn ich das bescheuerte Völler Interview nach diesem Katastrophenspiel gegen (Island - ISLAND!!! ) höre. Daneben so tolle Ergebnisse wie 1:5 gegen Rumänien.
Da werde ich als Bayern-Fan wahnsinnig, Atze! Wenn die eigene Mannschaft kleingeredet wird und beschissene Spiele schön geredet werden. Das gibts bei uns im Verein nämlich nicht.

Tja, wenn man natürlich als Bayernfan 10 cm über dem Boden schwebt, dann kann einem nicht mehr geholfen werden. Internationale Titel sind selten und schwierig zu erreichen. Ich dachte eigentlich, dieser Erkenntnisprozess hätte inzwischen sogar bei den Hohlköpfen von der Isar eingesetzt. Offenbar war 1999 nicht hart genug, vielleicht wird's ja dieses Jahr wieder ähnlich .

War klar, dass direkt verallgemeinert wird.

Übrigens: 1999 war hart, aber besser, als gar nicht im Finale zu sein. Daher zieht das bei mir auch nicht als Super-GAU, wie das hier oft von gegnerischen Fans bemüht wird. Zumal wir den Henkeltopf 2 Jahre später geholt haben.

[Historical Atze]

@Totila
Laut Bayernhaussender-Doppelpass heute morgen agiert van Gaal antizyklisch, sprich: Schlechte Spiele werden schön- und gute werden schlechtgeredet .

Aber ich sehe das alles genau so wie du. Ich war 1999 auch für Bayern und war geschockt aufgrund der letzten paar Minuten; dennoch war es ein Erfolg, auch für Bayern, im Finale gestanden zu haben. Nur kommt es mir so vor, als würden das vor allem die Bayernfans selber vollkommen anders sehen .

[luxi68]

Natürlich war es ein Erfolg alles in allem. Aber wenn man nach 90 Minuten eigentlich schon gewonnen hat und den Pokal schon in der Hand hält, dann ist es immer ein Mißerfolg wenn man doch noch verliert.

[Totila]

Für mich war die Zeit von 99-01 die schönste meines Fan-Daseins. Es war verdammt hart, aber in Barcelona 99 ist eine große Mannschaft geboren. Zum Glück haben sie sich 2001 die Krone aufgesetzt, sonst wäre es in der Tat ein Trauma.

[Historical Atze]

Natürlich war es ein Erfolg alles in allem. Aber wenn man nach 90 Minuten eigentlich schon gewonnen hat und den Pokal schon in der Hand hält, dann ist es immer ein Mißerfolg wenn man doch noch verliert.

Klar, sage ich ja genauso. Jede Finalniederlage ist hart, solche noch mehr; aber im Nachhinein ist es meines Erachtens ein Erfolg, unter den besten 2 zu sein (grds. ist es für mich ein Erfolg, wenn man das Halbfinale erreicht ').

[Bendu]

@Atze: Dann haben wir einfach ein anderes Anspruchsdenken. 2. und 3. Plätze (mit einer Portion Glück, für welches man sich nicht entschuldigen muss) deuten auf eine gute Leistung der N11 hin, aber ich deklariere sie sicherlich nicht als Erfolg. Und natürlich sehe ich das auf Vereinsebene (und anderen Nationalverbänden) anders, da eine N11 einfach andere Voraussetzungen hat. Der Bundestrainer kann sich seine besten Spieler rauspicken, während der Verein sich nur Spieler in seinem finanziellen Rahmen leisten kann. Die Zeit von 1996 - 2006 war sicherlich nicht die beste Zeit der N11, sie war aber der schlechten Nachwuchsarbeit der Vereine in den 90igern geschuldet. Heute ist das eben anders. Trotzdem sollte das Ziel immer der Titel sein. Soviel Selbstvertrauen müssen wir mit unserer N11 schon haben und unsere Rolle sicherlich nicht demütig kleinreden.

[Historical Atze]

Natürlich kann sich der Nationaltrainer die besten Spieler herauspicken, aber er hat absolut keinen Einfluss darauf, wie diese trainieren, eingestellt sind und aufgrund der geringen Vorbereitungszeit ist auch die Aufeinandereingespieltheit immer wieder zum Teil Glückssache. Es ist also nicht so, dass ein Bundestrainer einfach immer einen leichteren Job hätte als Vereinstrainer, die (entsprechender Sachverstand vorausgesetzt) ihre Mannschaft so einstellen können, wie sie es für richtig halten und dies dann so lang- bzw. mindestens mittelfristig einüben können. Wir haben jetzt eine bessere Nachwuchsarbeit als während der 90er Jahre und da kommen auch gute Leute dabei raus, aber ein Selbstläufer ist die Sache deswegen trotzdem nicht.

Dazu kommt, dass ein Titel nicht geplant werden kann. Natürlich hat Deutschland den Anspruch, um die Weltmeisterschaft mitzuspielen, aber den haben Brasilien, Argentinien, Italien, England und Frankreich ähnlich berechtigtermaßen auch. Daraus folgt, dass ob dieser Leistungsdichte an der Spitze ein Titel immer auch dem Glück entspringt. So wie 1990: Hätten wir gegen Wales nicht 2:1 gewonnen, sondern Unentschieden gespielt, wären wir bei der WM nicht mal dabei gewesen und der Franz der Depp der Nation; so ist er der King.

Mit anderthalb Jogis (bei der WM 06 war er ja nicht Hauptverantwortlicher) haben wir nen dritten Platz und nen zweiten Platz geholt, bei seinem ersten Turnier als Hauptverantwortlicher sind wir also Vize geworden; da sollen wir ihm keine weiteren Chancen geben, sondern gleich wieder rauswerfen? Tut mir Leid, das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Da haben wir wohl tatsächlich ein vollkommen anderes Anspruchdenken .

[Bendu]

Titel kann man nicht planen, stimmt. Aber die Nationalmannschaft gehört bei einem Turnier noch immer nicht zu den Mitfavoriten, die um den Titel spielt. Aber das sollte eben unser Anspruch sein. Diesen Anspruch hatte mal die Nationalmannschaft und den sollte sie wieder haben. Sobald wir aber auf eine der von dir genannten Mannschaften treffen, sind wir noch immer klarer Außenseiter. Das ist wohl noch Folge der schlechten Nachwuchsarbeit. Die richtig guten kommen ja noch. Aber sich allein darauf zu verlassen garantiert auch nicht automatisch den zukünftigen Erfolg. Siehe Portugal. Der Titel sollte das Ziel sein. Das muss man von den Nationalspielern erwarten dürfen und nicht gute sportliche Leistungen als Erfolg zu verkaufen. "Zweiter Platz bei der EM? Nicht schlecht, gut gemacht, aber beim nächsten Turnier müsst ihr halt noch besser werden, um den Titel zu gewinnen. Dazu müsst ihr auch in den Vereinen an euch arbeiten und euch nicht auf euren Lorbeeren ausruhen."

Ich habe Löw nie die fachliche Kompetenz abgesporchen. Die ist sicherlich größer als von uns allen hier im Forum. Und seine Arbeit besteht sicherlich nicht nur aus der Nominierung von Spielern, sondern eben auch aus der taktischen Analyse des Gegners, oder das Einstellen der eigenen Mannschaft auf den Gegner usw. Ich stimme nur nicht mit seinen Nominierungen im letzten und diesen Jahr überein. Das ist aber halt mein Problem. Löw kann das gerne anders sehen. Vielmehr gefällt mir die Entwicklung innerhalb der Nationalmannschat nicht. Ausgliederung der Nationalelf aus dem DFB in eine eigenständige juristische Person, Forderung nach Signing Fee's, oder dem Vetorecht für den Teammanager. Unter Löw und Bierhoff wird versucht, die Nationalelf in eine Art eigenständigen Verein umzuwandeln. Das dient aber mMn nur zur Vergrößerung der eigenen Machtposition.

[Historical Atze]

Aber die Nationalmannschaft gehört bei einem Turnier noch immer nicht zu den Mitfavoriten, die um den Titel spielt. Aber das sollte eben unser Anspruch sein. Diesen Anspruch hatte mal die Nationalmannschaft und den sollte sie wieder haben. Sobald wir aber auf eine der von dir genannten Mannschaften treffen, sind wir noch immer klarer Außenseiter.

Das sehe ich ehrlich gesagt anders. Freundschaftsspiele kann man eh alle vergessen, aber wenn wir in den letzten beiden Turnieren auf Mitfavoriten (Argentinien, Italien, Portugal) getroffen sind, haben wir gewonnen und/oder auf Augenhöhe gespielt.

Ich habe Löw nie die fachliche Kompetenz abgesporchen. Die ist sicherlich größer als von uns allen hier im Forum. Und seine Arbeit besteht sicherlich nicht nur aus der Nominierung von Spielern, sondern eben auch aus der taktischen Analyse des Gegners, oder das Einstellen der eigenen Mannschaft auf den Gegner usw. Ich stimme nur nicht mit seinen Nominierungen im letzten und diesen Jahr überein. Das ist aber halt mein Problem. Löw kann das gerne anders sehen. Vielmehr gefällt mir die Entwicklung innerhalb der Nationalmannschat nicht. Ausgliederung der Nationalelf aus dem DFB in eine eigenständige juristische Person, Forderung nach Signing Fee's, oder dem Vetorecht für den Teammanager. Unter Löw und Bierhoff wird versucht, die Nationalelf in eine Art eigenständigen Verein umzuwandeln. Das dient aber mMn nur zur Vergrößerung der eigenen Machtposition.

Das gibt's ja nun zumindest erstmal nicht und wird es wohl auch nicht geben. Es ist immer so eine Frage, wie eigenständig ein Nationaltrainer sein darf und muss, denn der Einfluss des DFB ist auch nicht immer heilsam (siehe Ribbeck-Berufung).

Und über die Einberufungen haben wir ja eigentlich schon alles gesagt.

[Superputze]

Atze

[Bendu]

Es geht weiter. Und heute um 14:00 Uhr eine PK mit allen Beteiligten.

[luxi68]

Live? Wo? ARD?

[Bendu]

Ich schätze mal ntv und N24 werden übertragen. Spox wird einen Liveticker anbieten.

[Bendu]

"Die Intention war eine gute." Bullshit, Herr Bierhoff.

[gruenmuckel]

Schon was passiert? Hab erst jetzt reingeschaltet.