Verehrtester Birnsuchaxl,
mit großer Freude nahm ich Eure Botschaft in Empfang. Leider bin ich erst jetzt dazu gekommen, Euch einen Boten zu senden, da mich derzeit meine Amtsgeschäfte in Beschlag nahmen. Stellt Euch vor, in seiner unendlichen Güte und Weisheit hat mich der große Haile SeFrontzie zum Fürsten von Harar ernannt. In dieser Eigenschaft bin ich derzeit vor allem damit beschäftigt, besorgten Besuchern aus Addis Abeba zu versichern, daß die Geschichten von der großen Herabstürzerin, die inzwischen von vielen meiner Untertanen verehrt wird, keinen Anlass zur Sorge bieten. Um es Euch im Vertrauen zu erzählen, erschienen mir bereits vor langer Zeit Visionen, daß die Suche nach der großen Birne im Sand der Wüsten dieser Welt auch rechtschaffene Bewohner der Wälder in ihren Bann ziehen würde. Vielleicht hat sich die große Göttin Pisang auch daran erzürnt, daß unser weiser Herrscher die Regenwälder Addis Abebas beseitigen ließ, um zu Ehren unserer Göttin großartige Monumente zu errichten. Ein erstes Indiz dafür scheint mir die nicht erfolgte, planmäßige Fertigstellung der großen Befestigungsanlage in unserer Hauptstadt. Dabei erklärte mir Haile SeFrontzie bei meinem letzten Besuch noch, daß insbesondere die Gartenanlagen der Alhambra, so der Name des Bauwerks, die Gunst unserer Göttin und den Glauben der Bewohner Äthiopiens auf Jahrhunderte festigen würde. Nun ja, kaum bin ich mit den Geschäften in Harar befaßt, schon läßt man es in der Hauptstadt schleifen.
Laßt mich Euch noch, wenngleich auch äußerst verspätet, zu dem Bauwerk Petra gratulieren. Wie mir scheint, ist es Eurem Volke mit Hilfe der großen Bestäuberin gelungen, auch die kargsten Wüsten zu begrünen. Auch die Entwicklung Eurer Städte verdient unsere Hochachtung. Um jedoch auf Euer Anliegen einzugehen: Gern sind wir im Grundsatz bereit unseren Nachbarschaftsvertrag zu verlängern, schließlich sind auch wir angesichts der Meldungen unserer Späher über die osmanischen Heerscharen in Sorge, wenngleich mir auch zuletzt versichert wurde, daß der große Haile über die zweitstärkste Armee der Welt verfüge - interessanterweise ungeachtet der Tatsache, daß uns fremde Völker wie die von Euch beschriebenen Ägypter völlig unbekannt sind. Allerdings sind auch die Händler unseres Reiches sehr daran interessiert, mehr über diese Welt zu erfahren und haben eine kleine Erkundungsflotte zusammengestellt, welche das große Tiefwasser in Richtung der Abendröte überqueren wird. Allerdings fehlte es noch an Proviant, weshalb das in See stechen um einen Sonnenzyklus verschoben werden musste. Überhaupt das große Wasser, wir in Äthiopien sind der Überzeugung, daß die Zukunft unseres Reiches dort liegt, weshalb der Aufbau bewaffneter Schiffe mittelfristig unumgänglich ist. Womit ich zu einem schmerzhaften Anliegen komme:
Wie Ihr Euch erinnert, war und bin ich leider aufgrund der Unfähigkeit unserer Kartographen vor vielen Zyklen nicht in der Lage, bei der Besprechung unserer gemeinsamen Grenzen eigene Karten vorzulegen. Nun verhindert meine Stadt Harar die Gründung eines weiteren Hafens an der Küste in Richtung der Morgenröte. Da mein Gebieter mir verdeutlichte, daß er auch in Zukunft gedenkt, Monumente zu Ehren Pisangs in Addis Abeba zu errichten, liegt die Problematik auf der Hand: Äthiopien mangelt es an einem zweiten Hafen, um den Aufbau von Seestreitkräten mittelfristig angehen zu können. An dieser Stelle beziehe ich mich an die bereits erwähnten Grenzziehungen von vor vielen Sonnenzyklen. Nach meinem Kenntnisstand hatte der große Haile Eurem Siedlungsvorschlag
etwas voreilig zugestimmt. Ich muss Euch dringendst bitten, meine Wortwahl diesbezüglich
niemals in seiner Gegenwart wiederzugeben. Auch das voreilige Wort meines Herrschers verbietet mir natürlich, die notwendigen Vorbereitung zur Schaffung eines Hafens an diesem, von Euch bereits markierten Platz am großen Wasser in die Wege zu leiten, wenngleich dies aus strategischen Überlegungen notwendig wäre. Deshalb mein Ersuchen an Euch, werter Birnsuchaxl, im Sinne der Freundschaft unserer Völker, zu prüfen inwiefern Ihr diesen Siedlungsplatz Äthiopien überlassen könnt. In diesem Zusammmenhang seid versichert, daß wir Äthiopier angesichts derartiger Großzügigkeit selbstverständlich zu Kompensationsleistungen bereit sind.
Es grämt mich, daß ich unsere Freundschaft und die Verlängerung unserer bestehenden Verträge mit derartigen Details belaste, aber mir bleibt keine andere Wahl.
Tatadim
Schützer der Stele, Erster Verwalter Addis Abebas und Fürst von Harar
Zitat von
Herbert Steiner
Verehrter Tatadim,
lange schon haben wir nichts mehr von Euch gehört - ich hoffe es ergeht Euch wohl und die Bananen gedeihen wie eh und in Äthiopien.
Wir haben in der Zwischenzeit einen Admiral beauftragt, die Suche auch jenseits des großen Ozeans im Westen durchzuführen. Dabei sind wir auf das ägyptische Volk getroffen, welches unzählige mächtige Monumente errichten konnte. Ein Handel mit dem Pharao konnte eingeleitet werden. Der Pharao wies uns auch die grobe Richtung, in welcher das letzte uns noch unbekannte Volk zu finden ist.
Die Aufrüstung des Osmanen bereitet mir mal wieder Sorge. Zur Zeit werden die Armeen der Stacheligen Herabstürzerin nur als die drittgrößten dieser Welt betrachtet.
Zur Zeit schließen wir noch einige zivile Projekte in unseren Städten ab, anschließend wollen wir wieder rüsten, um einen möglichen Angriff Osmaniens zurückschlagen zu können. Wir möchten Euch bitten, auch die äthiopische Rüstung nicht ganz aus den Augen zu verlieren.
Weiters läuft unser NAP in Runde 100 aus. Wir würden diesen - inklusive dem gesamten Vertrag, den ich deshalb unten in der derzeit gültigen Fassung angehängt habe - weiter laufen lassen. Unser Vorschlag wäre, diesen bis inkl. Runde 150 zu verlängern.
Solltet Ihr noch Änderungswünsche am Vertragswerk haben, so sind wir sehr gerne zu Verhandlungen bereit.
Auch konnte ich in den Archiven nicht mehr herausfinden, ob wir Euch die 17
überhaupt jemals zukommen ließen - das wäre jetzt natürlich möglich!
Uns würde das die Chance geben, uns nicht zu 100% auf Militär konzentrieren zu müssen, um die zivilie Produktion nicht all zu sehr zu vernachlässigen.
Mayaste,
Birnsuchaxl
Vorschlag für Vertragsverlängerung:
- Verlängerung unseres bestehenden Nichtangriffspaketes bis zum Ende des 150. Sonnenzyklus (weiterhin mit Option zur Verlängerung in gegenseitigem Einvernehmen). Dieser enthält:
- Keine Kriegserklärung an den Vertragspartner.
- Keine Unterstützung von Kriegsgegnern mit Gold, Einheiten oder Informationen.
- Keine unabgesprochene Platzierung von Spionen in Städten des Vertragspartners.
- Keine unabgesprochene aktive Missionierung von Städten des Vertragspartners.
- Keine Goldzahlung oder absichtlich herbeigeführte Questerfüllung oder Platzierung von Spionen in Stadtstaaten, die mit dem Vertragspartner verbündet sind.
- Eine gegenseitige Beistandsgarantie für den Fall, dass das bis an die Zähne bewaffnete Volk der Osmanen seine bereits gegen die Bürger der Stadt Brüssel gezeigten Aggressionen auf eines unserer Völker ausdehnt.
- Im Kriegsfall wird gemeinsam beschlossen, wie die richtige Reaktion auf eine Kriegserklärung sein soll. Dies kann z.B. beinhalten: Kriegserklärung des Vertragspartners, Übergabe von Einheiten, Zahlung von Gold, kostenlose Belieferung mit Ressourcen, Bereitstellung von Informationen und Kartenmaterial.
- Diese Beistandsgarantie soll nicht gelten, sollte der Vertragspartner den Angriff des Osmanen absichtlich herbeiführen oder bewusst provozieren.
- Diese Beistandsgarantie soll nur gelten, wenn beide Vertragspartner eine Armee aufstellen, die groß genug ist, um den Osmanen nicht anzulocken
- Mit dem Osmanen werden keine Luxusgüter gehandelt - Ein Handelsabkommen, im Zuge dessen feinstes Färbemittel Addis Abebas im Austausch gegen das, von unseren Bürgern heiß begehrte, Gold an den Hof der großen Maya geliefert wird.
- Weitere Luxusgüter sollen bevorzugt untereinander gehandelt werden.
- Als Zeichen des guten Willens des großen Haile SeFrontzie würde entsprechend Eures Ersuchens auch eine Lieferung von 17 Teil der Abmachung.