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Thema: Der lange Weg der Germanen

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von Mehmet
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    Der lange Weg der Germanen

    Ich spiele den Base-Next-War-Mod 1.3
    Perfect World
    SG König
    37 Civs
    Aggro KI
    fortgeschrittene aber nicht aggressive Barbaren.
    Alle Siegbedingungen außer Punkte
    Kein Techhandel oder tausch, nur Eroberung. (Das ist der wichtigste Punkt, damit zieht sich das Spiel unglaublich in die Länge und man kann alle Einheiten der verschiedenen Entwicklungsstufen voll auskosten.)

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    Der kommende Häuptling der Deutschen hatte eine unbeschwerte Kindheit verlebt. Zusammen mit den anderen Kindern des Bärenclans war er durch die unberührte Natur getobt, hatte den Frauen beim Sammeln geholfen oder den Männern nachgewunken, wenn sie wieder auf der Suche nach Großwild die Lande durchstreiften.
    Als der zukünftige Häuptling 16 Jahre alt war änderte sich das schlagartig.
    Die Männer waren von einem ihrer Streifzüge nicht zurückgekehrt. Diejenigen die wie er bereits dem Kindesalter entwachsen waren , machten sich auf die Suche. 4 Tagesmärsche von der Heimat entfernt fanden sie schließlich einen der Männer.
    Er war übel zugerichtet und er berichtete unglaubliches. Die Männer der germanischen Clans waren offenbar Sklavenjägern in die Hände gefallen. Der schwer verletzte Mann war dem Tode nahe, doch er flehte mit letzter Kraftanstrengung, die Germanen mögen sich doch vereinen um dieser Gefahr zu begegnen, dann verstarb er in des zukünftigen Häuptlings, in Albions Armen.

    Tage später trafen die jungen Männer in der Heimat ein und ihre Kunde hatte ein Jammern und Wehklagen der Weiber zur Folge.
    Albion hatte nicht vor die Warnung des Sterbenden zu ignorieren. Mit einer Selbstverständlichkeit die ihn selbst überraschte übernahm er die Aufgaben seines wohl versklavten Vaters und berief ein Meeting des Großclans ein. Alle befolgten seine Anweisungen, froh das in dieser schweren Stunde jemand die Verantwortung übernahm.
    Fast 1.000 Germanen nahmen an dieser Versammlung teil und Albion verstand es mit ungeahntem rhetorischem Geschick die Clans von seiner Idee eines geeinten Germaniens zu überzeugen. Die Menge bestand hauptsächlich aus Frauen, Greisen und Kindern und ihre Angst vor den unbekannten Sklavenjägern war größer als ihre Vorbehalte gegenüber einem allzu früh erwachsen gewordenen Kind.
    Die Clans schworen Albion die Treue und er ging aus dieser Versammlung als erster Häuptling aller Germanen hervor.
    Dies war die Geburtsstunde des Deutschen Reiches!
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    Die folgenden Tagen verbrachte Albion in einer Art Fiebertrance, denn plötzlich war ihm bewusst geworden welche Verantwortung er nun übernommen hatte. Wie konnte er glauben sein Volk vor den Fremden schützen zu können. Er wußte schließlich gar nichts über sie! Nicht wie sie aussahen, wo sie herkamen und welche Waffen sie benutzten.
    Aber er wußte das sie 50 der stärksten Männer des germanischen Stammes versklavt oder getötet hatten. Einfach so...
    Albion suchte Verbündete in allen Clans und Altersklassen. Er fand einen Jungen, an Körperkraft allen anderen überlegen und nannte ihn fortan General. Viel zu befehlen hatte der General aber nicht, schließlich waren lediglich die Späher bewaffnet und das nur leicht.
    Einen alten erfahrenen Mann, der beim Angriff eines Höhlenlöwen sein Bein verloren hatte, nannte er fortan seinen Berater. Er sollte die Stimmung in Berlin im Auge behalten und die nicht gerade unkomplizierten Beziehungen unter den Clans koordinieren.
    Auf diese Weise fühlte sich der junge Häuptling für die ersten Jahre seiner Regentschaft ausreichend gerüstet.

    Jahr 10 *1.Zeitalter
    Obwohl das bedeutete das er Berlin jeglichen Schutzes entbehrte veranlasste der Häuptling schon bald diverse Erkundungsmissionen in die Wildnis des Kontinents. Der General persönlich führte die Späher an, mit dem Ziel die Heimat der schrecklichen Sklavenjäger ausfindig zu machen. Dabei wandte er sich zunächst nach Süden und tatsächlich trafen der General und seine Männer auf die Abgesandten eines fremden Volkes.
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    Die Byzantiner waren jedoch keine Sklavenjäger. Und das sie vom keineswegs unvoreingenommen auftretenden General zunächst schroff behandelt wurden nahmen sie durchaus übel. Leider konnte niemand die Sprache des anderen verstehen und so gingen die Vertreter zweier Kulturen zwar friedlich aber dennoch nicht mit bestem Eindruck des jeweils anderen auseinander.
    Als Albion in Berlin davon erfuhr ernannte er umgehend einen Botschafter. Dabei handelte es sich um einen windigen jungen Mann mit schneller Auffassungsgabe der ihm Rufe stand sogar die Frauen zu verstehen. Er sollte fortan mit den Spähern auf Reisen gehen und ggf. Kontakte mit anderen Völkern aufnehmen.

    Jahr 26 *1.Zeitalter
    Mit der Zeit verblasste die Erinnerung an jenen verhängnisvollen Sommer vor 26 Jahren. Die Späher hatten nirgends eine Spur der Sklavenjäger entdecken können, stattdessen schickten sie in regelmäßigen Abständen die Felle erlegter Tiere nach Berlin um der wachsenden Bevölkerung warme Bekleidung zu ermöglichen. Vor allem die Wolfsfelle (11) waren ein sehr begehrtes Statussymbol.
    Angesichts des Fehlens irgendeiner feindlichen Bedrohung riskierte es Albion im 16.Jahr seiner Regentschaft die Grenzen des Germanenreiches maßvoll auszudehnen. Das folgende Bevölkerungswachstum auf 6.000 Menschen (22) ermöglichte es dem General aus einem großen Reservoir junger, kräftiger Männer eine Kriegertruppe (26) aufzustellen.
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    Nun war Germanien nicht mehr ganz so wehrlos wie vor einem Vierteljahrhundert. Fast 700 Krieger sorgten fortan für den Schutz Berlins und dafür das die Angst vor den Sklavenjägern bei einigen vollends schwand.

    Jahr 33 *1.Zeitalter
    Im Jahre 33 erreichten die ersten germanischen Späher nach einer wochenlangen Reise den nördlichen Zipfel der Halbinsel an deren südlichen Ende Berlin lag. Sie waren während all der Zeit auf keinerlei Spuren menschlichen Lebens gestoßen. Keine Nomaden und schon gar keine Städte bevölkert mit Sklavenjägern... Diese Geschichte wurde nun endgültig verworfen und Albion geriet unter Druck aufmüpfiger Clanführer. Während die Gemäßigten einfach nur behaupteten der verletzte Jäger habe vor 33 Jahren phantasiert, behaupteten die Clanführer unumwunden Albion habe die Geschichte erfunden um sich die Furcht der Germanen zu Nutze zu machen und die Macht an sich zu reißen. Schon berichtete der General von ersten Desertationen innerhalb der Kriegertruppe als der Botschafter zusammen mit den Spähern in Berlin eintraf und neue Kunde bereithielt.
    Zwar sei der Norden unbewohnt, so der Diplomat, ab und an werden die Küsten der Halbinsel jedoch von Fischern eines fremden Volkes angesteuert. Die Kelten, mit denen der Botschafter friedlichen Kontakt aufgenommen hatte, waren somit in der Lage das Meer zu überbrücken!
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    Das bedeutete das die Sklavenjäger vor 33 Jahren durchaus auch übers Meer gekommen sein konnten! Diese Nachricht wirkte ernüchternd auf die rebellischen Clanchefs und als Albion, sich seines Triumphs sicher, den Clans freistellte den Schutz Berlins zu verlassen und es auf eigene Faust zu versuchen, meldete sich niemand auf dieses Angebot.
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    Geändert von Mehmet (18. September 2009 um 12:37 Uhr)

  2. #2
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    Jahr 53 *1.Zeitalter
    In der Folgezeit wurde die militärische Schlagkraft des jungen Staates weiter ausgebaut. Das Bevölkerungswachstum erlaubte es dem General die Mannschaftsstärke der Krieger auf 900 zu erhöhen, die allesamt dem Schutz Berlins verschrieben waren. An den Grenzen wurden verschiedene Säuberungsaktionen gegen die feindliche Fauna durchgeführt (Hyänen, 44) und die Späher begannen mit der Erkundung des Südens.
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    Dann, im Jahre 49, kehrten sie nicht wieder...
    Nur die Alten, und Albion war mit mittlerweile 65 Jahren steinalt, konnten sich noch an ein ähnliches Ereignis vor 49 Jahren erinnern. Die Jüngeren wußten aus den Schauermärchen die man Kindern am Lagerfeuer erzählte von den schrecklichen Sklavenjägern, die 50 germanische Männer geraubt hatten.
    Die kollektive Hysterie in Berlin ob der vermeintlichen Rückkehr der Fremden war grenzenlos und der General musste seine gesamte Autorität aufbieten um ein Kriegerregiment mit 450 Mann dazu bewegen zu können ihm auf der Spur der Späher zu folgen um nach dem Rechten zu sehen. Die Wahrheit war viel banaler als alle zunächst befürchteten.
    Die Späher waren im Schlaf von gewaltigen Höhlenbären überrascht und getötet worden. Das was der General noch von ihnen fand war nicht viel mehr als eine Hand voll. Der Botschafter, der die Späher stets begleitete hatte ebenfalls den Tod gefunden.
    Betrübt über den Tod des Freundes und gleichzeitig erleichtert das keine Sklavenjäger dahintersteckten, ordnete Albion die Rückführung der sterblichen Überreste an und ließ sie in einem steinzeitlichen Steingrab beisetzen. Der General verblieb jedoch noch 3 Jahre in dieser Gegend und führte eine Art privater Vernichtungskrieg gegen die Höhlenbären der Region, bevor er sich sicher sein konnte auch alle ausgerottet zu haben.
    Nach soviel Aufregung waren die Menschen froh sich wieder den Dingen des Alltags widmen zu können. Das Wissen das es anderen Völkern gelungen war das große Wasser zu überqueren hatte dabei die Phantasie der wasserscheuen Germanen angeregt und ihre Begehrlichkeiten auf die Schätze des Meeres gelenkt. Schon bald trauten sich die ersten Wagemutigen auf Holzstämmen in ufernahe Gebiete, doch bis zum Bau des ersten Bootes dauerte es bis zum Jahre 53 des 1.Zeitalters.
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    Die beginnende Muschelfischerei wirkte sich dabei äußerst positiv auf die Versorgung Berlins aus.

    Jahr 90 *1.Zeitalter
    Nachdem Berlin auf 21.000 Menschen aufgewachsen war (56) führte der General im Aufrag des Häuptlings eine erneute Heeresreform durch (62). Die 1050 Krieger wurden in 3 Regimenter zu 350 Mann eingeteilt.
    1 Regiment wurde direkt in Berlin stationiert und fungierte als Stadtgarde, die beiden weiteren wurden als eine Art Territorialverteidigung außerhalb der Stadtgrenzen eingesetzt.
    Es war die letzte große Aktion des greisen Häuptlings, der in den letzten Jahren seines Lebens einen würdigen Nachfolger suchte.
    In Marius schien er ihn gefunden. Als Albion im Jahre 71 des 1.Zeitalters im Alter von 87 Jahren starb, trat der junge Krieger die Nachfolge des legendären Staatsgründers an.
    Sämtliche Germanen schienen vor Trauer wie gelähmt, doch der jugendliche Elan des neuen Häuptlings war ansteckend und schon bald hatte er den General für seinen Plan gewinnen können eine Flotte aufzubauen. Damit sollte der Schutz der Muschelfischer gewährleistet werden, deren Arbeit mittlerweile den Hauptnahrungsbedarf der Stadt Berlin abdeckte.
    Die Erfindung des Segels spielte Marius in die Karten und tatsächlich gelang es den Germanen ihrem Häuptling ein Kriegsschiff zu erbauen (90), eine sogenannte Galeere.
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    Marius plante nun den Aufbau einer ganzen Flotte, doch dabei konnte er nicht mehr auf die Unterstützung des Generals zählen. Der Militär grollte weil Marius statt seiner einen erfahrenen Fischer zum Admiral der Flotte ernannt hatte.

    Jahr 107 *1.Zeitalter
    In den Folgejahren entwickelte Berlin sich prächtig. Geschützt von einer starken Flotte lieferten die Muschelfischer ausreichend Nahrung um eine auf 48.000 Menschen (95) angewachsene Stadt zu ernähren. Kaum zu glauben das die Urgroßeltern dieser Stadtmenschen noch als Nomaden gehaust hatten. Die Legende von den Sklavenjägern war mittlerweile bis zur Unkenntlichkeit verblasst, selbst kleine Kinder ließen sich davon nicht mehr schrecken. Das überaus selbstbewußte Militär probierte sich an der Entwicklung neuer Waffen und hatte die Grundlagen für das Bogenschießen bereits erforscht. Auch das Auftauchen von Soldaten eines fremden Volkes sorgte nicht mehr für das Aufsehen wie vielleicht noch vor 50 Jahren. Die Römer hatten einen weiten Weg hinter sich und aus diversen Begegnungen mit den Raubtieren der Wildnis viele Verletzte in ihren Reihen.
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    Der Botschafter hatte keine Probleme ihre Sprache zu erlernen und konnte den Häuptling davon überzeugen den Römern Obdach und Verpflegung anzubieten. So wurde den bereits bestehenden Kontakten zu anderen Kulturen ein weiterer hinzugefügt. Niemand in Germanien ahnte das die Gefahr näher war als alle ahnten.

    Die “Sklavenjäger” wurden sie von den Germanen genannt. Andere Völker nannten sie Bestien, Barbaren oder schlicht Wilde. Sie selbst nannten sich Vandalen, ein stolzes, freies Volk unter dem Himmel.
    Jahrtausendelang hatten sie die nomadisierenden Völker terrorisiert, auf die sie mit Verachtung blickten. Doch seit einigen Hundert Jahren war alles anders. Unter dem Druck der äußeren Bedrohung hatten sich die Völker zusammengeschlossen. Ihre Städte waren wehrhaft und ihre Grenzen weiteten sich immer mehr aus. Nun waren es die Vandalen die sich bedrängt fühlten...
    Und sie begannen es ihren Feinden gleichzutun und ebenfalls Städte zu errichten. Doch diese Städte dienten nur einem Zweck: Der Vorbereitung eines Feldzuges! Ihr Ziel war nicht mehr und nicht weniger als die Plünderung und Zerstörung einer jeden menschlichen Siedlung derer sie habhaft werden konnten. So wollten sie die alten Zeiten wieder herbeiführen. Diese Idee sollte weltweit Hunderttausenden von Menschen den Tod und ganze Reiche an den Rand des Abgrunds bringen...
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    Geändert von Mehmet (18. September 2009 um 12:38 Uhr)

  3. #3
    pappt Avatar von Gecko
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    Also vom Stil her finde ich deine Arbeit klasse . Teilweise auch recht nette Bilder. Die einbettung der Rundenzahlen gefällt mir auch gut - wenn ich nur wüsste ob du auf Episch oder Marathon spielst (Schätze aber Marathon).
    Da ich den BASE-Mod nicht kenne, und auch keinen einzigen Screenshot des bis jetzt erforschten Umlandes entdecken kann, wäre eine Erklärung, warum du Galeeren baust recht nett. Generell fände ich eine "Stimme aus dem Off" ganz gut, die dein Vorgehen kommentiert.

    Noch eine Frage: Kann es sein das du dir 10.000BC kürzlich angesehen hast?

    Ansonsten hoffe ich, das du den Stil bis zum Ende durchhältst

  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von Mehmet
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    Ich spiele auf Marathon und habe, die offiziellen Jahreszahlen außer Acht lassend, beschlossen, jede Runde als ein Jahr zu rechnen.
    Dadurch das kein Techtausch oder Handel stattfindet, nur Eroberung, zieht sich dieses Spiel seeehhr in die Länge, so das ich 2000 Jahre Entwicklung bestimmt zusammenkriege.
    Wenn ich oder mein Computer vorher net in die Knie gehen (Weihnachten gibts nen Neuen).

    Die fortschrittlichen Barbaren sind eine wahre Plage. In meinem letzten Spiel hatte ich eine Seeinvasion, Schleuderer vor der Hauptstadt und nur Krieger drin....weg vom Fenster war ich! Daher die Galeeren.
    Wenn ich die Barbs auf Aggro stelle werden von den 37 Nationen mind. 10-15 wegradiert, also lass ich sie auf normal.

    10.000 BC hab ich mit meiner Freundin im Kino gesehen, gutes PopCorn Kino!

    Werd demnächst eine Karte des Umlandes, so weit erforscht, einstellen.

  5. #5
    Waddehaddedudeda Avatar von Cybah
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    Pucc's Lets Plays BASE 6.0: #1 #2 #3 #4 #5

    Download von BASE 6.4 [D]: HIER (klick mich!) (Stand: 08.07.2022)

  6. #6
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    109 *1.Zeitalter
    Das erste aus Steinen errichtete Gebäude Berlins war ausgerechnet eine Kaserne.
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    Der General hatte Häuptling Marius mit seiner Forderung nach einem zentralen Ausbildungsplatz für seine Rekruten mürbe gemacht und schließlich die Erlaubnis erhalten außerhalb Berlins ein riesiges Areal zu diesem Zwecke in Besitz zu nehmen. Es sollten Zeiten kommen, in denen die germanischen Häuptlinge froh waren auf ausgezeichnet ausgebildete Kämpfer zurückgreifen zu können.

    116 *1.Zeitalter
    Überraschenderweise lehnten die germanischen Männer das neu entwickelte Bogenschießen, das Töten des Feindes aus sicherer Distanz, als “unmännlich” ab. Sie wollten lieber im Nahkampf mit ihren Keulen ordentlich austeilen. In seiner Not versuchte sich der General mit dem Einsatz von Frauen beim Bogenschießen und siehe da, die Weiber erwiesen sich als unerwartet geschickt! Schon bald wagte es der General ein Regiment Bogenschützinnen aufzustellen und brach somit ein Tabu, denn niemals zuvor war es Frauen erlaubt worden Waffen zu tragen.
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    Hinter vorgehaltener Hand galten die Bogenschützinnen als die neue Elite des Heeres und stellten nach kurzer Zeit sogar die Stadtgarde von Berlin.
    Die Krieger, zur Territorialverteidigung versetzt, glaubten bei der Entscheidung des Häuptlings hätten “gewisse andere Aspekte” die militärische Komponente zurückgedrängt...

    142 *1.Zeitalter
    Seine letzten Lebensjahre verbrachte Marius zurückgezogen in Berlin. Wie schon sein Vorgänger versuchte er einen würdigen Nachfolger zu finden. Doch die Suche gestaltete sich schwierig und erst kurz vor seinem Tode war er erfolgreich. Der junge Matrose Carl schien geeignet und wurde von Marius in dessen letzten Lebensjahren bereits in alle Entscheidungen mit eingebunden. Als Marius im 127. Jahr des 1.Zeitalters verstarb übernahm Carl ohne große Eingewöhnungszeit die Verantwortung für den Stamm.
    Da er die Armee stark genug wähnte war er offener für die Einflüsterungen seines Innenberaters, der gern mit einigen Männern versuchen wollte die Wildnis außerhalb von Berlin urbar zu machen.
    Schließlich bekam er die Erlaubnis einen Bautrupp aufzustellen und mit der Arbeit zu beginnen.
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    Carl war begierig darauf zu sehen welche Erfolge diese Maßnahme zeitigen möge.

    153 *1.Zeitalter
    Der Innenberater wollte zunächst die Wälder Germaniens roden um Bauholz für Berlin zu gewinnen. Ein hehrer Ansatz, doch die Steinwerkzeuge seiner Arbeiter konnten den uralten Bäumen des Waldes nichts anhaben. Zudem gingen die Schamanen des Stammes auf die Barrikaden, für die alle Bäume heilige waren.
    Also nahm der Innenberater einen neuen Anlauf. Diesmal widmete er sich den gutmütigen behörnten Vierbeinern, welche nördlich Berlins ihr Revier hatten. Mit viel Mühsal gelang es den Männern tatsächlich diese Rinder zu domestizieren und in großen Gehegen zu züchten.
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    Der Häuptling war begeistert! Fortan wurde Berlin regelmäßig mit Fleisch, frischer Milch und Fellen beliefert. Die Hörner der Tiere waren außerdem bei den Kriegern sehr beliebt, die sie auf dem Kopf trugen um sich ein martialisches Aussehen zu verpassen.
    Nach diesem Erfolg stieg der Innenberater zum wichtigsten Vertrauten des Häuptlings auf.

    155 *1.Zeitalter
    Binnen kürzester Zeit verdrängte Rindfleisch die Muschel als wichtigster Nahrungslieferant. Doch bei Kontaktaufnahme mit einem weiteren Kulturvolk erwies es sich als mächtiger Hemmschuh.
    Dabei hatte alles zunächst seinen normalen Gang genommen. Als die Krieger der Territorialverteidigung unbekannte Späher an den Grenzen aufgriffen, wurde umgehend der Botschafter, traditionell der sprachbegabteste unter den Germanen, informiert. Wie in solchen Fällen üblich verbrachte der Mann einige Wochen bei den Fremden, bis er die Sprache der Inder, so nannten sie sich, fließend sprach.
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    Danach lud der Häuptling zu einem Festessen zu Ehren der Gäste, bei dem neben Muscheln eben auch Rindfleisch aufgetischt wurde. Die Reaktion der Staatsgäste war außerordentlich delikat. Die Inder betrachteten die Tatsache das ihnen Rindfleisch vorgesetzt wurde als Affront. Der Botschafter hatte es verpasst zu erwähnen das den Indern Kühe heilig waren.
    Empört verließ die indische Gesandtschaft die Feier und ließen ratlose Germanen zurück. Lediglich der Botschafter wurde sich seines Fehlers bewusst, doch er hütete sich seinen Häuptling aufzuklären...
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  7. #7
    Registrierter Benutzer Avatar von Mehmet
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    Die bekannte Welt im 2.Jahrhundert des 1.Zeitalters
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    Nördlich von Berlin ist alles frei für eine deutsche Besiedlung.
    Südlich davon, etwa da wo die Pferde sind, hat sich der Inder breit gemacht.
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    Geändert von Mehmet (20. September 2009 um 18:36 Uhr)

  8. #8
    Genosse Dampfsense Avatar von Der Gevatter Tod
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    eine mehmet story

    hoffentlich hälste du sie diesmal durch

  9. #9
    Registrierter Benutzer Avatar von Mehmet
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    Zitat Zitat von Der Gevatter Tod Beitrag anzeigen
    eine mehmet story

    hoffentlich hälste du sie diesmal durch

    Das ist mein großes Ziel...noch vorm Sieg!

  10. #10
    Asozialer Banger Avatar von The_Dude
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    Finde deine Storys immer ziemlich cool

  11. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von Mehmet
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    165 *1.Zeitalter
    Da sich der Häuptling einerseits des unbewohnten Nordens der heimischen Halbinsel relativ sicher war und andererseits die Inder durch expansive Landnahme im Süden auffielen, beschloss Carl sein Reich nach Süden hin noch so weit wie möglich auszudehnen um dem Einfluss der Inder entgegen zu wirken.
    Eine strategisch günstige Position war rasch an einer Landenge zwischen dem östlichen und westlichen Meer gefunden.
    Im Jahre 164 machten sich etwa 1.000 Siedler unter dem Schutz zweier Kriegerregimenter auf den Weg nach Süden. Ohne Zwischenfälle erreichten sie das Zielgebiet und errichteten mit großem Fleiß innerhalb eines Jahres die Siedlung Hamburg.
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    Mitten durch die Stadt verlief ein Kanal, welcher Schiffen das schnelle Überwechseln zwischen Westlichem und Östlichem Meer ermöglichte. Unnötig zu erwähnen das allein dieser Kanal Hamburg sofort große Bedeutung beikommen ließ.
    Nicht nur aus diesem Grund bestand der General von Anfang an auf eine starke Militärpräsenz in dieser Stadt. Gerüchten zufolge sollte einige Tagesreisen westlich von Hamburg, auf der anderen Seite einer kleinen Bucht, das Herrschaftsgebiet der Sklavenjäger beginnen.
    Zwar glaubte der General, wie alle anderen Germanen, das die Geschichte mit den Sklavenjägern und den 50 verschwundenen germanischen Jägern reine Erfindung war, ein Risiko wollte er dennoch nicht eingehen.

    169 *1.Zeitalter
    Wenig später waren die Germanen froh um diese Vorsicht. Germanische Waldläufer hatten im Jahr 168 ein großes keltisches Heer südwestlich der germanischen Grenzen ausgemacht, unweit von Hamburg. Etwa 2.500 Schleuderer, Krieger und sogar Belagerungsgerät führten die Kelten gegen einen unbekannten Feind.
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    Es mochten die Inder sein, oder die vermeintliche Stadt der Sklavenjäger...oder aber Hamburg.
    Der Botschafter wurde vom Häuptling gehört, konnte aber keinerlei Indizien für einen bevorstehenden Angriff nennen. Die Beziehungen zu den Kelten waren von jeher unkompliziert wegen der großen Entfernung zwischen beiden Reichen. Dem General war dies einerlei. Sein Job war es vom schlimmsten Fall auszugehen, und dafür Vorkehrungen zu treffen.
    Von ihrer jetzigen Position aus konnten die Kelten mit einem schnellen Vorstoß in 2 Tagen vor Hamburg stehen, in das nun in aller Eile das einzige Bogenschützenregiment der Germanen, die Berliner Stadtgarde, verlegt wurde. 500 Bogenschützen, 1.000 Krieger und die Hügellage der Stadt sollten nun ausreichend Schutz für den Fall der Fälle gewährleisten.
    Doch gesegneterweise waren die Befürchtungen der Germanen unbegründet. Die Kelten wandten sich wenig später gegen den südlichen Nachbarn Indien!

    184 *1.Zeitalter
    Als Carl sein Ende nahen sah tat er dasselbe wie seine Vorgänger und suchte einen würdigen Nachfolger. Wegen der gestiegenen Gefahr eines Krieges mit den Nachbarreichen wählte er einen jungen Krieger als seinen Erben und zukünftigen Häuptling der Germanen. Mit dem Tode Carls im Jahre 177 des 1.Zeitalters übernahm Daniel die Macht.
    Seiner Herkunft entsprechend leitete Daniel sofort verschiedene militärische Verbesserungen in die Wege. So ließ er die Flotte um 30% aufstocken (179) um auch den Schutz der Hamburger Gewässer zu gewährleisten. Danach machte er sich an sein größtes Projekt, die Aufstockung des Landheeres. Mit einer Skrupellosigkeit die selbst den General überraschte führte er im Jahre 183 die Sklaverei in Germanien ein. Damit schuf er die Voraussetzungen für weitflächige Zwangsaushebungen im Kriegsfalle. Daniel lag mit seiner Beurteilung der militärischen Schlagkraft der Germanen im Vergleich zu anderen Nationen völlig richtig. Waffentechnisch und zahlenmäßig war das germanische Heer kaum in der Lage wirkungsvoll die Grenzen zu schützen, womit der ganze Germanische Staat in den Augen des Häuptlings sein Existenzrecht verwirkte.
    War der Staat vor fast 2 Jahrhunderten nicht gegründet worden um Schutz vor Angriffen von außen zu bieten? Daniel gedachte dieser Bestimmung Nachdruck zu verleihen und dabei ignorierte er die warnenden Stimmen seines Innenberaters. Der weise Mann kannte die Empörung der Clanchefs, die traditionell das entscheidende Wort in Clanangelegenheiten für sich beanspruchten. Das nun der Häuptling in Berlin nach Gutdünken die stärksten Männer der Clans zum Kriegsdienst einziehen konnte, barg böses Blut in sich. Im Jahre 184 stand Germanien vor einem Bürgerkrieg! Die Clanchefs weigerten sich ihre Männer dem Befehl des Häuptlings zu unterstellen und Julian, der Armee und Marine hinter sich wußte, konnte nur mit starkem Begleitschutz in der Öffentlichkeit auftreten.
    Der Innenberater tat sein Bestes um die Kluft zwischen Clans und Häuptling zu überbücken. Daniel hatte in seinen Augen zwar die verkehrten Mittel gewählt aber das richtige Ziel vor Augen ,den Schutz aller Germanen. Ein Unglücksfall westlich von Berlin erschien ihm die richtige Gelegenheit um Daniel mit seinem Volk auszusöhnen.
    Ein Blitzschlag hatte einen Waldbrand ausgelöst der sich schnell durch trockene Unterholz fraß und diverse altehrwürdige Bäume bedrohte, die von den Germanen als Hort der Götter verehrt wurden. Während die Schamanen pausenlos Regentänze aufführten versuchten die Clans der betroffenen Gebiete verzweifelt die Baumriesen vor den Flammen zu schützen, doch erst das Eingreifen des Häuptlings und seiner Krieger brachte den Erfolg.
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    Obwohl wohl ein Wetterumschwung, der mit dem Eingreifen der Krieger einherging, die wahre Ursache für die erfolgreiche Bekämpfung des Waldbrandes war, wurde der Häuptling von den erleichterten Massen gefeiert. Die Clanchefs, die auf sich allein gestellt dem Feuer nicht gewachsen waren, mussten einsehen das es Situationen gab in denen, gleich welchen Clans, alle Männer Germaniens gemeinsam handeln mussten um Schaden vom Volke abzuwenden. Und sie stellten ihren Widerstand gegen den Häuptling weitgehend ein.

    190 *1.Zeitalter
    Nach den inneren Zerwürfnissen der vergangenen Jahre waren die Germanen froh ab dem Jahre 185 einigen friedlichen Jahren entgegenzublicken. Die Hamburger machten einen großen Schritt auf dem Wege die Abhängigkeit von Berlin zu reduzieren und stellten eine eigene Fischereiflotte auf (188). Damit beuteten sie die Krabbenvorkommen vor ihren Küsten aus, gut geschützt von der Flotte.
    Im Jahre 190 stellte der Botschafter den ersten Kontakt zu den Ägyptern her, der wohl einflussreichsten Macht in der Frühzeit der Menschheit.
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    Doch noch während die ägyptische Delegation mit dem Häuptling und dem Botschafter verhandelte, schallte ein Schreckensruf durch Berlin.
    “Die Sklavenjäger kommen!”
    Tatsächlich hatten germanische Waldläufer nördlich der Berliner Provinzgrenzen furchterregende Kämpfer gesichtet, die in erschreckender Weise jenen für Legende gehaltenen Gestalten glichen, die in der Gründungsmythologie des germanischen Stammes eine entscheidende Rolle spielten.
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    Die Reaktion des Häuptlings war mehr durch Hysterie als militärischer Notwendigkeit geleitet. Bis auf 500 Bogenschützen in Hamburg setzte er sämtliche Regimenter nach Norden in Marsch und entblößte somit den Süden jeglicher Reserve für den Fall eines keltischen oder indischen Angriffes.
    Der General persönlich übernahm die Befehlsgewalt über die germanischen Regimenter, die sich mit zitternden Knien aufmachten sich den Schreckensgestalten aus den Gute-Nachtgeschichten ihrer Kindheit zu stellen.
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  12. #12
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    1.795
    191 *1.Zeitalter
    Der General hatte 2 Regimenter zur Verfügung als er gegen Mitternacht die bedrohte Nordgrenze erreichte. Die Krieger übernahmen die Spitze seines Verbandes von knapp 1.000 Mann, geschützt von den Bogenschützen der Berliner Stadtgarde. Er wußte das der erste Feindkontakt unmittelbar bevorstand und bemühte sich mit ruhigen, klaren Kommandos die Ängste der Männer zu zerstreuen.
    Als plötzlich Kampfeslärm vor ihm aufloderte wurden die Bogenschützen unruhig, denn ein Ziel war nicht auszumachen. Ein Läufer der offenbar unter Feindkontakt stehenden Krieger erreichte keuchend die Bogenschützen:
    “Herr General, wir stehen unter Beschuss und erleiden schwere Verluste. Mein Kommandeur erbittet die Erlaubnis sich zurückziehen zu dürfen...”
    “Dafür ist es schon zu spät, Kleiner.”

    Der Kampfeslärm war einem ohrenbetäubenden Siegesjubel aus fremden Kehlen gewichen, der den Bogenschützen das Blut in den Adern gefrieren ließ. Der General verlor keine Zeit mehr und befahl den Beschuss der letzten bekannten Position der Krieger.
    “Aber General, meine Kameraden...”
    “Die sind jetzt bereits tot!”

    Mit sirrenden Geheul verließen 500 Pfeile die Stellung der Germanen. Der General, der genau wußte wieviele Schritte die Krieger seiner Position voraus gewesen waren und auf diese Weise das Zielgebiet einzugrenzen versucht hatte, hoffte das die Salve ihre Wirkung nicht verfehlen würde. Und tatsächlich, das triumphierende Geheul wich einem empörten Aufschrei, vermischt mit einzelnen Schmerzenslauten. Doch Triumph konnte sich keiner einstellen, der Feind reagierte unglaublich schnell. Noch bevor die Bogenschützen eine zweite Salve abfeuern konnten kündigte ein sirrendes Geräusch nahendes Unheil an und der General krümmte sich zusammen um die Angriffsfläche zu minimieren. Die meisten seiner Männer waren nicht so geistesgegenwärtig und als sich der General wieder aufrichtete war er von Toten und Verletzten umgeben, zerschmetterte Schädel und Gliedmaßen zeichneten sich im Mondlicht ab und das Wimmern der Getroffenen vermischte sich mit dem Kampfschrei des Feindes, der nun schon viel näher war.
    “Stadtgarde, zweite Salve kurze Distanz! Volle Deckung und vorbereiten auf Nahkampf!”
    Diesmal sirrten die Pfeile der Stadtgarde nur knapp über den Kopf des Generals hinweg, der in der vordersten Schlachtreihe stand. Die Aufschreie der Getroffenen bewiesen ihm das die Fremden auf mindestens 50 Schritte heran waren.
    “Die rennen und schießen gleichzeitig, die sind gut, verdammt!”
    dachte er während er hinter einem Baumstumpf Deckung suchend seinen bronzenen Nahkampfdolch zückte. Nur der General und die Offiziere hatten bisher einen Bronzedolch erhalten, die neueste Innovation der germanischen Waffenschmiede, der Rest seiner Truppe nutzte immer noch steinerne und knöcherne Stichwaffen.
    Im nächsten Augenblick waren die Angreifer heran! Wilde, mit Fellen bedeckte Menschen, die Gesichter mit dämonischen Fratzen bemalt, warfen sich gegen die hadernden Bogenschützen, die zunächst schwere Verluste erlitten. Ängstlich sammelten sich die Germanen um den General, der seinerseits, von der Furcht seiner Männer in den Zorn getrieben, furchtbar unter den Reihen der Angreifer wütete.
    “Hilf mir!”
    fuhr er einen seiner Offiziere an, der neben ihm gerade einen Angreifer ausgeschaltet hatte. Als der Offizier sah was der General vorhatte, zögerte er angewidert, doch dann rammte auch er sein Messer in Kehle eines gefallenen Angreifers. Sekunden später stand der General auf einem Baumstumpf, das Mondlicht umspielte die muskulöse Gestalt und alle konnten sehen was er triumphierend in seinem weit ausgestreckten rechten Arm hielt.
    “Es sind nur Menschen!”
    schrie er mit sich überschlagender Stimme und der abgetrennte Kopf schwankte in seiner Hand hin und her,
    “keine Dämonen, keine Götter! Und jetzt kämpft ihr weibischen Bastarde! Tötet sie! Tötet sie alle!”
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    Das erste Mal in dieser Schlacht ertönte ein germanischer Schlachtruf als mehrere Hundert Kehlen mit wildem Gebrüll auf die Worte ihres Generals reagierten. Den Sklavenjägern wurde spätestens in diesem Moment bewusst das sich die Zeit nicht einfach zurückdrehen ließ. Die Germanen hatten nichts mehr mit den harmlosen Waldbewohnern gemein, die sie noch vor 200 Jahren gewesen waren. Der tobende General, den abgeschlagenen Kopf eines der ihren an den Haaren haltend, traf das Gemüt der Angreifer auf eine Art wie es 1.000 Feinde nicht vermocht hatten. Dennoch, die Schlacht tobte noch bis ins Morgengrauen und das Blut der Gefallen floss bereits in Bächen über den Waldboden, als endlich der letzte Sklavenjäger erschlagen war.Im Licht des aufgehenden Tages bot sich den Überlebenden ein Bild des Schreckens, wie es noch kein Auge eines Germanen erblickt hatte. Als der General sammeln und durchzählen ließ waren noch 50 Mann auf den Beinen...von ehemals 1.000.
    Doch der Schrecken für diese Männer war noch nicht vorbei. Angesichts der dramatischen Verluste war der Rückzug beschlossene Sache, doch was sollte mit den Verletzten geschehen?
    Ihre Zahl übertraf die der Gesunden um ein Vielfaches! Wer des Laufens irgendwie fähig war, hatte noch Glück im Unglück. Der Rest...nun, der General beschloss sie nicht ihrem Schicksal zu überlassen. Die meisten ließen es anstandslos über sich ergehen, als sie von den Klingen der Offiziere gerichtet wurden. Sie zogen einen raschen Tod dem Risiko in die Hände der Sklavenjäger zu fallen allemal vor...

    197 *1.Zeitalter
    Noch einmal im Jahre 193 kam es im Norden zu heftigen Kämpfen mit Hunderten von Toten auf beiden Seiten, dann herrschte für einige Jahre trügerische Ruhe.
    Diese Zeit nutzte der General um die erbeuteten Schleuderwaffen des Feindes zu studieren. Sie hatten, da sie Steine als Munition verwendeten, gegenüber den Bögen der Germanen einen entscheidenden Vorteil. Ihnen konnte eigentlich nie die Munition ausgehen!
    Angesichts der brutalen Verluste, welche die germanischen Krieger im Kampf gegen die Sklavenjäger beklagten, hatte der General keine Probleme den Häuptling von der Notwendigkeit zu überzeugen mindestens 3 Regimenter Schleuderer aufzustellen. Im Jahre 197 wurden die ersten Schleudererregimenter nach 12-monatiger Ausbildung in Dienst gestellt.
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    222 *1.Zeitalter
    So langsam normalisierte sich das Leben im Reich wieder und die Angst vor den Sklavenjägern wich einem trotzigen Stolz, schließlich hatte man die Wilden besiegen können, wenn auch unter hohen Verlusten.
    Ab dem Jahre 207 wurden nach und nach die ersten Straßenverbindungen etabliert. Die Bedeutung des küstennahen Fährverkehrs reduzierte sich merklich, ebenso die Reisezeiten zwischen den beiden germanischen Städten. Die Aufrüstung lief auf Hochtouren und der General, seit der Schlacht des Jahres 191 eine fast mystische Gestalt im Reich, wachte argwöhnisch über die germanischen Grenzen.
    Schließlich hatten die Germanen 5.500 Mann unter Waffen und der Häuptling, im Gegensatz zu seinen Vorgängern auch im Alter von 61 Jahren noch agil und entscheidungsfreudig, gab dem General die Erlaubnis einen Feldzug auf die “Germanische Halbinsel” zu führen, so nannten die Germanen die heimatliche Halbinsel mittlerweile weil sie der Meinung waren es sei nur eine Frage der Zeit bis dieses Land ihnen gehörte.
    Im Jahre 222 des 1.Zeitalters verließ der General an der Spitze eines 3 Regimenter umfassenden Heeres Berlin und wandte sich umgehend nach Norden. Die Krieger bildeten die Speerspitze der Formation, halblinks und halbrechts versetzt folgten in 300 Fuß Abstand die Schleuderer und Bogenschützen.
    Die Truppen erreichten die Schlachtfelder der Vergangenheit und der General ließ das Nachtlager aufschlagen damit die Schamanen der Toten in anständiger Weise gedenken konnten.
    Danach wandten sich die gut 1.650 Mann nach Westen, im Vertrauen auf die allmächtige Gegenwart des Generals, der die Barbaren, so nannte man sie mittlerweile, schon einmal besiegt hatte.
    Nach 10-tätigem Fußmarsch erreichten sie das Herrschaftsgebiet der Barbarenstadt Karibe und betraten als erste freie Germanen überhaupt barbarisches Gebiet.
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    Die Germanen zitterten am ganzen Leib, als sie in Schlachtformation vor der “dunklen Stadt” standen, deren Palisaden von Bogenschützen nur so wimmelten.
    Doch der General grinste!
    Die Barbaren hatten keinen Versuch unternommen sie auf offenem Land irgendwo zur Schlacht zur stellen.
    Wie Feiglinge verschanzten sich die einst von den Germanen als Dämonen mit übernatürlichen Fähigkeiten angesehenen Barbaren in ihrer armseligen dreckigen Stadt!
    “Nein, die sind keine Gefahr mehr für uns...Nicht so lange aufrechte Germanen in der Lage sind einen Waffenarm zu führen!”Mit diesem Gedanken befahl er den Rückzug auf eine leicht zu verteidigende Landenge westlich der Stadt.

    229 *1.Zeitalter
    Die Ehrenformation des Statthalters der mittlerweile auf 21.000 Menschen angewachsenen Stadt Hamburg salutierte stramm, als der Häuptling in Begleitung seines Innenberaters und eben des Statthalters auf das noch verhüllte Denkmal zuschritt. Der Platz vor dem Denkmal war von Stadtgardisten hermetisch abgeriegelt worden und die Menge jubelte als sie ihres Häuptlings gewahr wurde.Daniel konnte sich noch gut an die Zeit erinnern als ihn bewaffnete Bogenschützen auf Schritt und Tritt begleiten mussten, damit ihn die Clans nicht lynchten. Doch das lag lange zurück.
    Der Statthalter gebot der Masse Ruhe, dann setzte er zu einer Rede an, die von der Gründerzeit Germaniens, dem Verschleppen der 50, der Schlacht im Norden mit dem General als Helden, so ziemlich die ganze Geschichte der Germanen umfasste und des Häuptlings Miene, der mit 68 Jahren langes Stehen tunlichst vermeiden wollte, verfinsterte sich zusehends. Doch dann kam der Statthalter zum Ende und der Innenberater konnte endlich mit glühenden Augen das Zeichen zum Entfernen der Äste geben, welche das Bauwerk bislang vor den neugierigen Blicken des Volkes verhüllt hatten.
    Ein “Aahhh” und “Ooohh” ging durch die Menge als sie des fast 5 Meter hohen Standbildes des Generals gewahr wurde. Das Denkmal stellte eine Szene aus der legendären ersten Schlacht des Krieges dar, allerdings hatte der Künstler nach Eingebung des Innenberaters auf allzuviel blutigen Realismus verzichtet.
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    Aber auch so war das Denkmal ein imposanter Anblick und die Hamburger ahnten das sie mit dieser Arbeit das erste kulturelle Bauwerk Germaniens geschaffen hatten.

    Das Reich der Germanen zu Beginn des 3.Jahrhunderts des 1.Zeitalters
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    Alle anderen Nationen dieser Zeit haben bereits 3-6 Ballungszentren, bis auf Indien im Süden, das durch den Krieg gegen die Kelten auf eine Stadt reduziert wurde.

  13. #13
    pappt Avatar von Gecko
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    Macht richtig Laune, das zu lesen.
    Leider kann man im letzten Beitrag keine Bilder sehen...kannst du das noch korrigieren?


  14. #14
    Registrierter Benutzer Avatar von Mehmet
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    Wie man kann die Bilder nicht sehen?

    239 *1.Zeitalter
    Nach dem Tode Daniels (237) übernahm sein Favorit Egon die Häuptlingswürde. Egon, der weder in Armee noch Marine gedient hatte, sollte nach dem Willen Daniels die Germanen für die Kultur öffnen, dem Reich so ein stabiles Fundament verschaffen.
    Doch der neue Häuptling erwies sich als Pragmatiker. Statt neue Denkmäler zu errichten, schickte er Siedler gen Norden, wo seit 17 Jahren 3 germanische Regimenter eine Landenge bewachten um barbarische Überfälle zu vermeiden, und ließ unweit der Stelle eine Stadt errichten.
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    Auch bei der Gründung von München hatten die Planer darauf geachtet das Westliches und Östliches Meer mit einem Kanal verbunden werden konnten, ähnlich wie es in Hamburg der Fall war. München sollte als Frontstadt gegen die Barbaren Überfälle auf das Kernland von Germanien abwehren und, mittelfristig, als Ausgangspunkt für einen Feldzug gegen Karibe fungieren.
    Zudem hatten die Militärs ein Auge auf die Kupfervorkommen westlich der Münchner Stadtgrenzen geworfen. Der General träumte bereits von einer komplett mit Bronzewaffen ausgerüsteten Streitmacht.

    244 *1.Zeitalter
    Die Überlegungen auf dem südöstlich Berlin gegenüberliegenden Land eine germanische Stadt zu gründen, wurden durch die Zulu vereitelt. Eine germanische Galeere, welche vom Häuptling zu Erkundungszwecken entsandt worden war, traf auf eine Stadt des kriegerischen schwarzhäutigen Volkes.
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    Der Diplomat stand vor seiner schwersten Aufgabe, denn die Sprache der Zulu war auch für einen weit gereisten Mann nur schwer zu erlernen.
    Zudem musste er den Zulu völlig allein gegenübertreten, denn die Schiffsbesatzung weigerte sich auch nur einen Fuss auf das “Dunkle Land” zu setzen. Trotz dieser Widrigkeiten gelang es dem Diplomaten friedliche Beziehungen zu initiieren.
    In Berlin war nun klar das eine weitere Expansion über Karibe führen musste. Das Land hinter dem Westlichen Meer galt als lebensfeindliche Wüste, der Süden wurde von den Kelten beansprucht und das Land hinter dem Östlichen Meer gehörte allem Anschein nach den Zulu.
    Doch Egon, der von Daniel wegen seiner Friedfertigkeit ausgewählt worden war, scheute die Opfer eines Feldzuges.

    246 *1.Zeitalter
    Viel lieber widmete er sich dem Konsolidierung seines Reiches, dem Ausbau der Städte und Dörfer. Der Innenberater genoß das Interesse des Häuptlings und wurde sein wichtigster Begleiter. Gemeinsam durchreisten sie das Land um neue Bauwerke einzuweihen und Straßenabschnitte zu eröffnen. Besonders oft führte sie ihr Weg nach Hamburg. Egon liebte diese Stadt, denn anders als Berlin glich sie nicht einer riesigen Kaserne die ständig neue Truppen ausspuckte. Die Hamburger setzten ihren Enthusiasmus in neue Bauwerke und konnten beachtliche Erfolge vorweisen. Der Bau des Leuchtturms etwa, der es Fischern ermöglichte auch in der Dunkelheit die heimatliche Küste auszumachen, hatte die Fangquoten um 25% gesteigert!
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    In ihrer Euphorie versuchten der Innenberater und der Hamburger Statthalter den Häuptling von einem kühnen Projekt zu überzeugen. Dem Bau eines “Großen Leuchtturms”, der als Fanal für die germanische Schaffenskraft, als Weltwunder gelten sollte. Doch die veranschlagte Bauzeit von fast 90 Jahren und die Tatsache das in dieser Zeit alle Hamburger Ressourcen nur diesem einen Zwecke dienen konnten, ließen den Häuptling seine Zustimmung verweigern.

    249 *1.Zeitalter
    Auch in München, das ja als Nachbarstadt der Barbaren unter der Gefahr ständiger Angriffe litt, normalisierte sich das Leben. Mit Hilfe von Arbeitsbooten, die Egon aus Berlin heranführen ließ, begannen die Münchner mit der Ausbeutung der Fischvorkommen (247) und wurden so nur 8 Jahre nach der Gründung der Stadt von Lebensmittellieferungen aus Berlin unabhängig.
    Der Botschafter knüpfte im Auftrage des Häuptlings neue friedliche Kontakte zu fremden Kulturen. Bei den Khmer verbrachte er volle 6 Monate, bevor er die Sprache leidlich verstand und auch mit diesem Reich friedliche Beziehungen in Gang brachte.
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    Egon und seine Untertanen waren rundum zufrieden und der Häuptling sah keinen Grund dem Drängen der Militärs nach einem Schlag gegen Karibe nachzugeben. Auf Nachfrage hatte der General zugeben müssen das ein erfolgreicher Feldzug gegen Karibe bereits bei 3.000-5.000 eigenen Gefallenen gegeben sei. Diesen Blutzoll wollte der Häuptling nicht zahlen. Nicht ohne Not...

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  15. #15
    Genosse Dampfsense Avatar von Der Gevatter Tod
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    richtig feine geschichte

    ich seh die bilder im vorletzten post auch nicht

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