Ernte: Wegen eines schlechten Sommers unter Durchschnitt, Konjunktur: Sehr gut
Mit Interesse wird die größte Zusammenarbeit der Fürsten von der Öffentlichkeit beobachtet. Auch wenn einige Kritiker sehr viel Freude daran haben, die Zusammenarbeit in Sachen Vogeldreck, als die "Vogeldreckkoalition" zu karikieren, gibt es doch viele, die hoffen, das die Streitigkeiten der Vergangenheit überwunden werden können. Eine häufiger vertretene Meinung einiger Skeptiker, die speziell in Preussen inAnklang findet ist, das es keine zwei führende Länder im Bund geben kann und das Preussen sich mehr und mehr seine Rolle als zweite bestimmende Macht im Bund abnehmen lässt.
In Zusammenhang mit Preussen, speziell dem Eisenbahnvertrag gibt es interessanterweise auch einige Stimmen in den hessischen Landen, die von einer verhängnisvollen Entwicklung und einem Ausverkauf der eigenen Souveränität sprechen. man öffne dem Möchtegernhegemenon mit dem Eisenbahnmonopol gradezu die Tür für ein paar Gulden.
Die politischen Debatten sind im Bund neu entfacht, nachdem die nationalliberale Partei in ihrer Agenda ein Bundesparlament zu schaffen jahrelang keinerlei Fortschritte erzielt hat. Eine große Mehrheit der politisch aktiven Denker sieht dringenden Reformbedarf, schon allein zum Schutz vor den radikalen Elementen, die einen gewalttätigen Umsturz planen und nicht vor Attentaten auf Würdenträger und Potentaten zurückschrecken, wie auch zum Schutz vor äußeren Gefahren. Man kann sich drüber unterhalten, ob eine Mobilisierung wirklich notwendig war oder nicht, das fatale Problem ist die uneinheitliche haltung in der Sache. Zumindest in der Grenzsicherung sollte man geschlossen auftreten und es sei ein Unding, das sich die verschiedenen Staaten nicht drüber einigen konnte, ob man nun Truppen aufstellt oder nicht.
Bei den politischen Fragen in der Zeit ist in den Parteien selbst zunehmende Flügelkämpfe zu beobachten. Es gibt zum Beispiel Konflikte in der Bewertung der fürstlichen Wirtschaftspolitik. Befürworter sehen sie als Antwort auf die neue Zeit und die zunehmende Verelendung von Teilen der Gesellschaft als ein temporäres Problem, was sich mit der Zeit von selbet, während Liberale die sie ablehnen, sie bestenfalls als faulen Kompromiss sehen und konservative Politiker eine zunehmende Erodierung gesellschaftlicher Werte. Ihrer Meinung nach war die Armut nie so groß und tief wie jetzt und das liegt daran, das selbst konservative Fürsten rücksichtslos die alten sozialen Strukturen zerschlagen haben.
Politische Beobachter wären nicht erstaunt wenn sich demnächst eine liberalkonservative partei bilden würde. "Die simplizistische Sichtweise, das Konservativ gleich Fürstenunterstützer und Liberale gleich Fürstengegner seien," sollte endgültig aufgegeben werden. Sie war noch nie korrekt und jetzt sollte es langsam offensichtlich sein, aber es scheint, das man in den Fürstenhäusern immer noch dieser Ansicht ist, wie die letzte Wahl der Bundesrichter zeigt.
Zum gemeinsamen Schwerpunkt:
Die Gesellschaft ist in Verhandlungen mit den Vertretern guanoproduzierender Länder getreten. Leider ist zu melden, dass es relativ wenig Interesse seitens Perus gibt, vom derzeitigen Vergabemodell der Abbaurechte abzulassen. Man nimmt an, mit der alljährlichen Versteigerung mehr Geld rauszuschlagen. Die Regierung Chiles scheint etwas mehr Interesse zu haben, allerding ist der chilenische Guano dem peruanischen sowohl in Quantität als auch Qualität etwas unterlegen, aber immer noch mehr als brauchbar. Generell geben die Aussenminister der Länder im Bund, die Kontakte nach Südamerika pflegen, zu bedenken, dass der südamerikanische Kontinent derzeit auffallend politisch instabil ist. Ein Regierungssturz kann sich jederzeit ereignen und man kann dann jeweils nicht voraussagen, ob eine neue Regierung die alten Verträge anerkennen würde. Es ist ein leider nicht klar kalkulierbares Risiko, worüber man wohl in der "deutschen Guanokoalition" () diskutieren müsste, bevor effektiv Schritte unternommen und grössere Geldsummen investiert werden.
Außenpolitisch ist auch zu vermelden, dass zahlreiche britische Kaufleute, welche ebenfalls in das Geschäft eingestiegen sind, versuchen ihre Regierung zu einer diplomatischen Intervention gegen diese Verzerrung des freien Wettbewerbs zu bewegen. Bisher hält sich die Regierung Grossbritanniens wohl bewusst ambivalent in der Frage, London will weder im Moment die Muskeln spielen lassen, noch diese Möglichkeit für die Zukunft ausschliessen.
Bei den genannten Hafenstädten ist ein regelrechter Wettbewerb ausgebrochen, wer denn am meisten von dem Geld verdiene, begleitet von sehr hässlichen Gezanke. Elemente in Rüstringen, Altona und Emden würden sogar eine Verschärfung der Zollregeln in Sachen Guano befürworten, die sogar einen Bruch der Kongressakte bezüglich der Regelung zur Binnenschiffahrt darstellen würden.
Zu den Expeditionen und Forschungen gibt es nur zu melden, dass man versuchen wird den fürstlichen Auftrag zu erfüllen, dieser aber in jedem Fall Zeit brauchen wird. Mit logistischer Unterstützung der österreichischen Marine werden derzeit mehrere Expeditionen vorbereitet, die sich auf Empfehlung der Admiralität alle auf ausgewählte Gebiete entlang der afrikanischen Küste konzentrieren werden. Von Einsätzen in den von den grossen Seemächten beanspruchten Regionen Afrikas (selbst wenn dieser Anspruch derzeit nicht aktiv durchgesetzt wird) oder sogar in Amerika raten die österreichischen Admiräle ab, um riskante Verwicklungen mit dem britischen Empire, den französischen Kolonien oder den amerikanischen Staaten zu vermeiden.
Hinsichtlich der Urbarmachung gäbe sicher noch einige Flächen, die man für die Landwirtschaft nutzbar machen könnte. Allerdings stellt sich das gleiche Problem wie schon bei früheren vergleichbaren Versuchen in den letzten drei Jahrzehnten: Flächen, die mit vernünftigem Aufwand nutzbar zu machen sind, werden derzeit schon genutzt. Wenn ein Landstrich also brach liegt, hat das in aller Regel einen offensichtlichen Grund. Man hat einige Ideen zur Urbarmachung von Flächen entwickelt, die nach der Flussbegradigungen eventuell urbar gemacht werden könnten oder bei den noch vorhandenen Sumpfgebieten, aber es ist fraglich, ob beim derzeitigen Stand der Technik das Kosten-Nutzen Verhältnis das rechtfertigen würde. Sofern es von den Fürsten gewünscht wird, könnte man eine entsprechende Liste vorlegen.
Sachsen
Die Börsenbesitzer sind in ersten Gesprächen zur Gründung einer gemeinsamen Kommission. Die etwas heftige Ablehnung sollte nicht als generelle Ablehnung verstanden werden, aber nach der zuerst sehr ruppigen Enteignungswelle bei der Stadtsanierung und den Forderungen einiger prominenter Sozialisten nach einer radikalen Neuverteilung des Wohlstands war man zuletzt sehr besorgt.
Bayern
Die Beamten des Eisenbahnministeriums sind mit Seiner Majestät einer Meinung, dass Regensburg als Ausgangspunkt für die Eisenbahn in Bayern ein sehr guter Standort ist. Man hat sich daher bemüht interessierte Investoren möglichst in diese Richtung zu drängen, der Favorit scheint derzeit eine Verbindung nach Nürnberg zu sein, aber auch zwei andere Vorhaben werden derzeit projektiert. Wobei anzunehmen ist, dass nicht jedes von ihnen letztlich genug interessierte Gesellschafter finden wird. Was der Entwicklung der Stadt zu einem Zentrum des zukünftigen Eisenbahnnetzes in Bayern noch entgegen steht, ist eine Erfahrung, die man andernorts im Bund schon mehrmals gemacht hat: Es ist oftmals mit einigem Aufwand und viel Überzeugungsarbeit verbunden Bahnunternehmen zu einer Kooperation und der Bildung gemeinsamer Bahnhöfe zu bewegen. Die Unternehmen sehen sich in erster Linie als Konkurrenten und befürchten etwa, dass man sie gesetzlich dazu zwingen könnte die Züge anderer Gesellschaften auf ihren Strecken verkehren zu lassen. Gerade in Bayern, wo eine sehr strikte Linie bei den zugelassenen Spurweiten verfolgt wird.
Das Pfälzer Parlament wird die Anfrage prüfen, ob es derzeit möglich ist, die entsprechenden Gelder freizumachen. Es ist ja nicht so, als würde das Geld nur rumliegen. Man ist zum Beispiel längerfristige Verpflichtungen mit einigen Bauunternehmen eingegangen, welche mit dem Ausbau der Infrastruktur beschäftigt sind und diese gelder kann man nicht von jetzt auf gleich wieder freimachen. Auch muss man das Budget zu diesem Zweck noch einmal durchrechnen und wird sich demnächst bei Seiner Majestät in München melden.
Österreich:
Siehe oben. Man ist sich auch sicher, das seine kaiserliche Hoheit dafür sorgen wird, das nicht österreichische Steuergelder in den Ausbau von Nordlichterhäfen verschwinden.
Luxemburg
Das grösste Problem für die Schifffahrt auf der Mosel stellt vor allem die stellenweise geringe Tiefe des Flusses dar. Stellenweise erreicht man nicht einmal 70cm, was man durch gezielt verbessern müsste, wenn es auch anders als manche ähnliche Flussbauprojekte im Bund keine so enorme Logistik bedarf. Gleich jenseits der Grenze nach Frankreich wären zudem einige Stauwerke notwendig, für deren Errichtung sich die französische Regierung jedoch schon verbürgt hat, wenn auf Luxemburger Seite die Arbeiten vorangehen. Insgesamt rechnet man für das Projekt inkl. des notwendigen Ausbaus des Hafens von Gréiwemaacher mit Gesamtkosten von rund 6'000 G. Um die Kosten für das Budget des Grossherzogtums ertragbar zu halten, empfiehlt man die Arbeiten auf 10 Jahre zu strecken.
Die französische Regierung befürwortet das Projekt, kann sich beim Treffen zur Beratung über den Moselausbau, aber nicht die Spitze verkneifen, dass Preußen doch besser in den Ausbau der Mosel investieren solle, statt in Steinklötze an der Westgrenze.
Es wird euch mitgeteilt, dass der Auswanderungsfonds dieses Jahr ausläuft. Soll das Programm wie bisher weitergeführt werden, müssten weitere Mittel bereit gestellt werden.
Hessen-Darmstadt
Der Großherzog scheint ein großer Weinkenner zu sein, die Züchtungen werden natürlich einige Zeit dauern. Leider sind die französischen Schaumweinproduzenten wenig zuvorkommend beim Teilen ihrer Herstellungsgeheimnisse, man sieht in den Gesandten Hessens eher potentiell aufsässige Konkurrenten.
Die Zeitungsartikel sprachen nicht über eine falsche Abwicklung bei der Privatisierung, sondern über die darauf folgende Einrichtung von einer Reihe von neuen Organisationen. Seitens der Fabrikbesitzer kam an Kritik mehr, dass man nicht so ganz durchblicke bei dem ganzen neuen Mitgliedschaften, die man nun haben solle, was man wo denn tut, aber man wird sich da schon einigen.
Die Steuersenkung wird vom Parlament, gefüllt mit steuerzahlenden Bürgern, ohne Probleme verabschiedet.
Mecklenburg
Das Erschließen von westafrikanischen Quellen für Guano wird eine Weile dauern und könnte auch mit den Zielen der Hauptgesellschaft kollidieren, welche in dem Bereich ebenfalls suchen will, aus den gleichen Überlegungen wie sie sich der Großherzog gemacht hat. Da die Besitzverhältnisse teilweise sehr unklar sind, sich in den Händen einiger Wilder ohne Arbeitsmoral befinden oder potentielle Guanovorkommen in unbewohnten Gebiet liegen, stellt sich die Frage nach einem ständigen Handelsposten im Rahmen einer Kolonie, was Mecklenburg wohl leider nicht stemmen könnte. Man wird sehen, was sich im Rahmen bestehender Handelsposten anderer Nationen machen lässt.
Bremen
Es gibt einiges Gemurre über die Reaktion des bremer Bürgermeisters zu den Anliegen der Kaufleute, aber man macht sich an die Arbeit. Man hofft, dass Bremens Bürgermeister sich bei der Vergabe der Gelder zum Ausbau für Bremen stark macht.
Hamburg
Um die kritischen Stimmen aus der Presse zu erklären, muss man evtl. berücksichtigen, dass der Große Rat Hamburgs sich in den ersten Debatten sehr enthusiastisch über die Idee äusserte und ein schöneres und sauberes Hamburg lieber heut als morgen hätte. Wenn der Bürgermeister das möglich machen würde, wäre man sehr dankbar. Man hat übrigens den selben Wunsch wie die Bremer an den Bremer Bürgermeister in Bezug auf Ausbaugelder, hier zeichnet sich ein möglicher Interessenkonflikt mit der benachbarten Hansestadt ab.
Lübeck
Auch für den Standort Lüebeck ist ein Ausbau der Hafenanlagen absolut erforderlich, zumindest nach Meinung der (Bau)unternehmer.
Dänemark
Die Marine begrüsst die Erhöhung des Budgets, es ist zu erwarten, dass die neuen Techniken auch die Marine revolutionieren werden und man über den Bau weiterer neuer Schiffe, welche diese nutzen, nachdenken sollte. Denn so oder so ist zu erwarten, dass aufgrund der neuen Technologie auch der Unterhalt pro Schiff zwangsläufig ansteigen wird. Insofern ist die Erhöhung des Budgets ein Schritt in die richtige Richtung. Zumindest laut der Marine. Das Landheer wirft neidische Blicke auf das Marinebudget und die Offiziere sprechen davon, dass man auch den übrigen Wehretat erhöhen müsste.
Nassau
Die Justiz versichert seiner Majestät das man sein Möglichstes tue um dieser Pervertierung von Recht und Gesetz einen Riegel vorzuschieben und die Schuldigen zu bestrafen.
Württemberg
Der vom König organisierte und vor allem finanzierte Wahlkampf der Liberalen kann man als erfolgreich bezeichnen, haben doch die Deutschnationalen in Württemberg ihre erste Wahlniederlage seit Einführung des Parlaments überhaupt erlitten. Der Aufstieg des Bauernbunds, der erstarkten konservativ-dezentralistischen Oppositionspartei, zeigt aber auch, dass selbst der grosszügig unterstützte Wahlkampf irgendwo an seine Grenzen stossen kann.
Liechtenstein
Man ist erstaunt über den plötzlichen Geldregen, nimmt ihn aber dankbar an. Zur Forschungseinrichtung ist zu sagen, dass Liechtenstein wahrscheinlich leider zu klein und abgelegen ist um eine ordentliche Forschungseinrichtung zu unterhalten, hier wäre es eventuell besser Kontakt zu einer etablierten Einrichtung in einem anderen Land aufzunehmen und mit denen zu kooperieren. Oder alternativ in eher klein dimensionierte Weiterbildungs-Werkstätten in den interessierten Manufakturen selber.
Kurhessen
Man möchte den Kurfürsten darauf hinweisen, dass die Behörden mit der Planung und Koordinierung des Landwirtschaftsschwerpunkts ausgelastet sind, für ein neues Ministerium ist derzeit leider keine Zeit.
Das Parlament diskutiert über ein neues Fabrik-Gesetzespaket, das man dem Fürsten vorlegen kann, man ist aber gespaltener Meinung darüber. Nach Meinung einiger würden diese Gesetze die wirtschaftliche Entwicklung unnötig behindern (spieltechnisch den Zugewinn bei der Gewerbefreiheit reduzieren).
Anhalt
Direktmeldung der SL: Eine Soldatenentlassung erfordert keinen eigenen Schwerpunkt. Ich verwalte auch nicht die Überträge aus dem Vorjahr normalerweise, vor allem, da es da wohl öfter Mißverständnisse über die normalen jährlichen Einkommen gab, wie bei dir. Ich hab jetzt mal das Geld aus 42 genommen und in die Infrastruktur verbaut. Aber denks nächste mal selbst dran, das Restgeld aus dem Vorjahr zu führen.
Waldeck
Durch den neuen Dünger dürften einige neue Flächen erschlossen werden können, falls er hält, was er verspricht. Die Bauernschaft ist da noch sehr konservativ und abwartend. Zumindest sind die Angebote für die Flächen äußerst niedrig, da man ja laut den Käufern gar nicht weiß, ob das mit dem Wunderdünger wirklich so toll ausgeht. Es gäbe hie und da noch einigermaßen brauchbare Flächen, die aber bisher bewaldet sind und forstwirtschaftlich genutzt werden. Da es bei der letzten schlechten Ernte keine größeren Engpässe gab, stellt sich allerdings die Frage, ob man die nicht so belassen sollte.
Ich hab jetzt die Proagandastufe auf "sehr gut" erhöht, die Kosten belaufen sich damit auf Bevökerung durch 400 an Kosten, die ich dann abziehe.
Preußen
Die Soldatenspiele werden nach den neuen Vorgaben des preußischen Monarchen abgehalten. Nach den ersten Spielen ist übrigens zu beobachten, dass der Wettbewerb gut bei der Truppe aufgenommen wird. Einige Offiziere würden die frisch zugeschossenen Gelder gerne dazu benutzen würden, ihre besten Athleten zu bezahlen, so dass sie ihren Urlaub möglichst so nehmen, dass es nicht mit den Spielen kollidiert oder darauf verzichten um an den Spielen teilzunehmen. Es sind auch einige Rechnungen für Eisenbahnfahrscheine hereingeflattert mit der Bitte um Übernahme. Die Billette wurden gekauft, um eine schnelle und ausgeruhte Anreise zu gewährleisten oder um den Teilnehmern danach einen schnellen Urlaubsantritt zu ermöglichen. Es wurden bisher keine Gelder für gezahlt, allerdings entsprechende Rückstellungen gebildet, bis man weiß, ob dies gewünschtsei. Bisher haben die Offiziere das aus eigener Tasche gezahlt.