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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #361
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    5. Mai 1419: In Braunschweig heiraten die jüngste Schwester des burgundischen Königs, die 19jährige Juliana und der Enkel des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, der fast 20jährige Werner. Die beiden sollen sich persönlich sehr zugetan sein, so dass man tatsächlich von einer Liebesheirat sprechen kann, selbst wenn es sich um eine dynastische Verbindung der beiden Häuser handelt. Auch der Bruder der Braut, der als Herzog von Dijon amtierende Heinrich, ist als Vertreter des burgundischen Königs gekommen und unternimmt hernach noch eine längere Reise durch die deutschen Fürstentümer.


    6.-26. Mai 1419: In West- und Südböhmen kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen den Rittern des Johanniterordens und einheimischen Adligen. Letztere sind manchmal nicht bereit, Fremden Zugang zu ihren Dörfern zu gewähren. Im Zentrum des Landes und in den sächsisch-nordböhmischen Regionen scheint der Orden hingegen über großes Ansehen zu verfügen, so dass es dort nicht zu Schwierigkeiten kommt. Im Konfliktfall sind die Ritter aber bislang stets bereit, die Entscheidungen der einheimischen Autoritäten zu respektieren, was der strikten Anweisung von Großprior Gisbert von Hailfingen entspricht. Auch die aus dem befreundeten Ungarn gekommenen Reiter berichten von ähnlichen Problemen, sind aber meist etwas nachdrücklicher, so dass ihnen der Zugang zu Dörfern nur sehr selten verwehrt wird.


    6. Mai 1419: Als die Zerstörungen, welche die päpstlichen Truppen bei ihrem Rückzug aus dem Niltal angerichtet haben, auf Rhodos bekannt werden, schickt der Bischof der Insel die Finanzhilfe des Heiligen Vaters in Höhe von 5000 S nach Rom zurück. In der offiziellen, mit den Silberdinaren mitgesandten Begründung heißt es, man benötige im Augenblick kein zusätzliches Geld.

  2. #362
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    8. Mai 1419: Der Tynwald of Man, an dem Adlige und gemeine Männer aus beiden Teilen der Insel zusammenwirken, bestätigt das Todesurteil gegen die acht Piraten. Die Hinrichtung erfolgt am folgenden Tag und wird von der Inselbevölkerung mit großem Beifall begleitet.


    8.-28. Mai 1419: Auf Zypern beginnen sich die die päpstlichen Truppen über die Provinzen der Insel zu verteilen. 300 LN bleiben in Limassol, um die Hafenstadt zu schützen, während die Residenz des Khans in Lefkosia/ Nikosia mit 400 Kämpfern (darunter 100 Rittern) bemannt wird. In die Hauptorte der übrigen vier Provinzen (Larnaka, Famagusta, Kyrenia und Paphos) werden jeweils 100 LN detachiert.


    9.-26. Mai 1419: Einige Wochen lang werden ungewöhnlich viele kostbare Pferde (darunter auch Streitrösser) europäischer Herkunft auf dem Markt von Homs angeboten. Die Händler sind in der Regel arabischer Herkunft und scheinen außerordentlich gute Geschäfte in der Stadt zu machen.
    Geändert von Jon Snow (15. September 2019 um 22:05 Uhr)

  3. #363
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    10.-31. Mai 1419: In Paris findet der Große Hoftag des Königreiches Frankreich statt. Klerus, Kronvasallen und einige Vertreter der Städte ringen um die künftige Politik des Reiches und um die Besetzung des Regentschaftsrates. Große Aufmerksamkeit findet, dass zahlreiche europäische Länder und der Heilige Vater hochrangige Gesandte geschickt haben. In vielen Städten Europas kommen daraufhin Gerüchte auf, es sei geplant, wieder einen Kaiser zu wählen und dann einen Kreuzzug ins Heilige Land zu unternehmen. In Deutschland, Italien, England und Burgund sammeln sich mancherorts sogar kleinere Bauernhaufen, die bereit wären, dem neuen Kaiser – meist wird König Johann IV. von Burgund als „natürlicher“ und wahrscheinlichster Kandidat genannt – in den Kampf zu folgen. In den Städten der Khanate ist die Stimmung hingegen eher angespannt. Dort heißt es in einigen Tavernen, ein „neues Indien“ stehe unmittelbar bevor. Überraschend ist von Königinmutter Katharina auch eine Delegation aus dem Kalifat von Cordoba und Marrakesch eingeladen worden, mit dem es im Vorfeld noch öffentliche Konflikte gegeben hatte. Dies dämpft die Gerüchte ein wenig, da es sich ja um einen muslimischen Herrscher handelt, selbst wenn die Gesandtschaft vor allem aus christlichen Adligen besteht.


    11. Mai 1419: Zu Beginn des französischen Hoftages hält der hochgeachtete, fast 90jährige Erzbischof und Kardinal Johannes von Reims eine ergreifende Messe, in der er den König und das ganze Land Gottes gütiger Führung anvertraut. Hernach werden die ersten Themen für die Versammlungen bekanntgegeben. Zunächst sollen die Mitglieder des Regentschaftsrates kurze Reden halten, in welchen sie auf den gegenwärtigen Zustand des Landes und ihre in den nächsten Jahren geplanten Maßnahmen eingehen sollen (12. 5.) Danach erfolgt die von den ersten beiden Ständen erwartete Huldigung des Königs (13. 5.). Auffällig ist die von der Königinmutter vorgeschlagene neue Titulatur rex Franciae et rex Francorum, die als Anklang an die Karolingerzeit oder als Anspruch auf den Kaisertitel gedeutet werden kann. Es dürfte bereits ein erster Hinweis auf die Mehrheitsverhältnisse sein, wie viele Kleriker und Adlige sich der neuen Titulatur bedienen werden, wenn sie in ihrem Personenverband vortreten. Auch die Haltung der beiden angesehensten Vertreter der Stände – Erzbischof Johannes von Reims und König Johann von Burgund – könnte eine Vorbildwirkung auf die übrigen Kleriker und Adligen haben. Nach der Huldigung sollen die Vertreter der Herzogtümer, Bistümer und Grafschaften Gelegenheit bekommen, ihre Anliegen, Ideen und Wünsche zu formulieren (14.-18. 5.), woraufhin dann die weitere Tagesordnung beschlossen werden soll (18. 5.). Man rechnet damit, dass der Hoftag mindestens bis Ende Mai dauern wird.


    11.-19. Mai 1419: Adel, Handwerker und Bauern der Provinzen Västergötland, Östergötland und Smaland treffen sich in Kalmar zu einem Provinziallandtag. Auch einige Barone von der Insel Öland sind als Beobachter erschienen. Die Versammlung beschließt mit sehr deutlicher Mehrheit, Kommenden und Besitztümer des Johanniterordens gegen Angriffe zu schützen. Zugleich legen die Mitglieder des Landtages einen Loyalitätseid auf König Magnus ab, der ja schon aufgrund seiner Abwesenheit aus Stockholm nichts mit der Zerstörung der Kommende zu tun haben könne. Man bittet ihn aber, den Wiederaufbau der Ordensniederlassung zu fördern.

  4. #364
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    12. Mai 1419: Bei den Reden der Regenten auf dem französischen Hoftag werben Marschall Ludwig von Orleans und Königinmutter Katharina von Aquitanien für ihre Politik. Dabei wird deutlich, dass beide sich in den vergangenen Monaten inhaltlich weit aufeinander zubewegt haben. Beide versprechen eine kraftvollere, selbstbewusstere Politik gegenüber den Khanen und eine Wiederherstellung der alten Glorie des Reiches. Nur der Bezug Katharinas auf die Zeit der Karolinger und Karl den Großen fehlt in der Rede Ludwigs. Kanzler Raymund von Toulouse und Erzbischof Philipp von Rouen halten hingegen nur kurze Reden, in denen sie vor allem zur Einheit des Landes aufrufen. Bei den abendlichen Gesprächen wird allgemein anerkannt, dass die Königinmutter die bessere Figur abgegeben habe. Dies hängt wohl auch damit zusammen, dass der Marschall zwar als geradliniger Mann gilt, man ihn aber eher für risikoscheu und abwägend hält. Der Königinmutter scheint man eher zuzutrauen, die neue politische Linie auch umzusetzen.


    12.-20. Mai 1419: Die Frühjahrsmesse in Mailand ist in diesem Jahr erneut ein Erfolg. Dank der formellen Einladungen kamen auch einige Besucher aus Süddeutschland und eine Delegation aus Mainz.


    12.-29. Mai 1419: Mehmed Khan von Ägypten hält sich mit kleinem Gefolge in Sarai auf, um Verbündete für den Feldzug gegen die Aufrührer in seinem Land zu finden. Im Anschluss daran bereist er noch weitere wichtige Städte im Westen und Süden des Reiches.

  5. #365
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    13. Mai 1419: Bei der Huldigung der Stände auf dem Pariser Hoftag wird von Klerus und Adel in aller Regel die traditionelle Formel verwendet. Nur die als eingefleischte Parteigänger der Königinmutter oder des Königs von Burgund geltenden Männer huldigen dem rex Franciae et rex Francorum. Anders als im Vorfeld erwartet, dürfte sich daraus aber kein Rückschluss auf die Mehrheitsverteilung in der Versammlung ziehen lassen. Vielmehr haben offenbar das Vorbild von Erzbischof Johannes und die Position der Geistlichen den Ausschlag gegeben. Der Neuerungen gegenüber grundsätzlich recht skeptische Erzbischof Johannes von Reims war wegen seines Alters und Ranges zuerst vorgetreten hatte und dabei die klassische Formel verwendet, was wohl die Vertreter beider Stände stark beeinflusste.


    13. Mai 1419: Prinzessin Fatima von Izmir kommt mit dem Schiff einer Vasallenstadt auf der Insel Rhodos an und wünscht ein Gespräch mit Admiral Mustafa Pascha. Dieser bittet aber um Verständnis, dass gegenwärtig keine diplomatischen Verhandlungen mit auswärtigen Mächten möglich seien. Die Delegation des Sultans muss daher unverrichteter Dinge wieder heimkehren.


    13. Mai 1419: Auch die Könige von England und Frankreich sagen ihren Rittern zu, einen beträchtlichen Teil der Kosten für neue Pferde zu übernehmen, so dass der Neuerwerb der Tiere ähnlich wie bei den Burgundern deutlich beschleunigt werden dürfte.

  6. #366
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    14. Mai 1419: Der Satrap von Kiew Kublai Khan lädt für den 10.-20. Oktober zu einem unter seiner Schirmherrschaft stehenden Ringerturnier ein. Dieses soll fortan in jedem ungeraden Jahr in Kiew stattfinden und den „friedlichen Wettstreit der Kämpfer aller Welt fördern, um Kraft und Geschicklichkeit der Jugend zu verbessern“. Als Preis für den Erstplatzierten sind 5000 S und ein mongolisches Streitross ausgelobt. Ungewöhnlich ist, dass in Kiew auch die Platzierten einen kleinen Geldpreis erringen können. Der Finalist wird 2000 S erhalten, die beiden Halbfinalisten je 1000 S und die vier unterlegenen Viertelfinalisten je 250 S. Zugleich ist ein Bogenschusswettbewerb im KO-System geplant, bei dem ebenfalls 10000 S und ein Streitross als Gesamtpreisgeld ausgesetzt sind. Die Verteilung ist exakt dieselbe.


    14.-18. Mai 1419: Auf dem französischen Hoftag werden die Reden und Wortmeldungen aus den Regionen aufgenommen. Besondere Aufmerksamkeit finden die Ansprachen des Königs Johann IV. von Burgund, des Herzogs Rainier von der Provence und des Herzogs Philipp von Bourbon. Johanns Ansprache ist grundsätzlicher Natur. Er weist auf die Verpflichtungen des Adels hin, die sich aus dem ritterlichen Ehrenkodex ergeben und erinnert an die lange und ruhmvolle Geschichte Frankreichs und der anderen europäischen Nationen. Gemeinsam sei man imstande, die Politik des Großkhans mitzubestimmen und – ähnlich wie bei der engen Zusammenarbeit des Vorjahres – falsche oder unbedachte Entscheidungen zu korrigieren. Man müsse nur geeint auftreten, was natürlich auch für den Regentschaftsrat gelten solle. Die Loyalität des luxemburgischen Hauses gelte jedenfalls keiner Hofpartei, sondern einzig König Heinrich II. selbst. Rainier von der Provence spricht sich vor allem für den Frieden in der abendländischen Welt aus. Alle Könige, die den Glauben an Jesus Christus teilten, seien eine Einheit im Herrn und sollten einmütig und einträchtig zugunsten des Volkes und der wahren Kirche ihren Dienst tun. Gerade die christlichen Orden seien Werkzeuge von Gottes Gegenwart in dieser Welt und müssten in allem unterstützt werden. Philipp von Bourbon hält hingegen eine sehr konkrete Rede. Aus seiner Sicht müsse die Versammlung vor allem die Verantwortung der Regenten klar festlegen. Hier sei die Königinmutter ganz besonders geeignet, ihren Sohn in der rechten Weise zu erziehen und die grundlegenden Richtlinien der Reichspolitik zu gestalten, so dass beides eine harmonische Einheit ergäbe. In einem guten Jahrzehnt habe man dann einen verantwortungsbewussten, klugen und kenntnisreichen jungen Herrscher, der mit dem Königreich gleichsam eins werden könne. In den übrigen Wortmeldungen werden vor allem die Förderung der Landwirtschaft, Hilfe für verarmte Ritter und der Ausbau der Burgen thematisiert. Viele Adlige verlangen auch eine klare Aussage der Regenten darüber, inwieweit die Gerüchte zuträfen, nach denen man dem Heiligen Vater zugesagt habe, in Ägypten militärisch zu intervenieren.


    14. Mai 1419: Der schwedische König setzt eine Untersuchungskommission für die Vorfälle in Stockholm ein, bei denen die dortige Kommende zerstört und ein Novize entführt wurde. Die meisten Hofadligen scheinen sich allerdings um das Amt gedrückt zu haben, weil sie alle Ausgaben selbst tragen müssten. Schließlich finden sich doch noch drei relativ angesehene, erfahrene Männer, welche die Aufgabe übernehmen.

  7. #367
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    15. Mai 1419: In einer Sitzungspause des französischen Hoftages führen Prinz Humphrey von England und Prinzessin Marie von Frankreich eine sehr angeregte Unterhaltung über Hunde und ihre optimale Zucht.


    15.-27. Mai 1419: Großprior Michele di Pontedra unternimmt eine längere Rundreise durch das Heilige Land und sucht verschiedene Bischöfe und Äbte auf. Die Gespräche scheinen in der Regel in freundlicher Atmosphäre stattzufinden.


    15.-30. Mai 1419: In Gaza sind in diesen Tagen ungewöhnlich viele Schiffe versammelt, so dass der Hafen nicht ganz ausreicht. Dennoch gelingt es den Offizieren der päpstlichen Armee, Ordnung und militärische Disziplin aufrechtzuerhalten und einen großen Teil der Expeditionsarmee in Südisrael auf englische, italienische und päpstliche Schiffe zu verladen. Dabei kommt ihnen auch zugute, dass Jaffa als Ausweichhafen fungiert, in dem man beladene Schiffe für mehrere Tage „parken“ kann. Zum Monatsende hin läuft schließlich eine gewaltige Flotte von über 50 Fahrzeugen aus.

  8. #368
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    16. Mai 1419: Eine schwedische Expedition bricht in den hohen Norden Skandinaviens auf. Über die Ziele der Mission wird zunächst nichts bekannt.


    16. Mai 1419: In Waiblingen ergeht das Urteil im Prozess gegen die „Blaubeurer Banditen“. 30 als Rädelsführer beschuldigte mongolische Adlige werden zum Tode verurteilt, etwa 40 Männer zu schweren Körperstrafen. Von den übrigen noch lebenden 400 Räubern wird etwa die Hälfte mehrjähriger Zwangsarbeit unterworfen, die andere Hälfte gezüchtigt und nach Baiern zurückgeschickt. Die im April gefangen genommenen Plünderer sollen in einem weiteren Prozess im Herbst gerichtet werden. Bei diesem Prozess sollen die Richter aus den betroffenen Städten und den Khanaten Baiern und Schwaben stammen.


    16. Mai 1419: Das Khanat Tirol verstärkt die Söldnerstreitmacht in Kärnten, Südtirol und in der Steiermark. Die Schweizer Orte erklären sich zudem bereit, ein zusätzliches Regiment nach Vorarlberg zu verlegen, um gegen Banditen und Räuber vorzugehen. Offenbar ist die Situation im Osten des Landes im Frühjahr zunehmend kritisch geworden, nachdem nicht selten ganze Gruppen von Banditen aus Ungarn die Grenze überschritten hatten.

  9. #369
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    17. Mai 1419: In Stockholm trifft ein Brief des Johanniternovizen Christian von Ärla ein, mit dem dieser seinen Austritt aus dem Orden erklärt. Es ist unklar, wer das Schreiben verfasst hat, und die im Süden des Landes verbliebenen Johanniter fordern, dass ihnen der Brief zur Prüfung vorgelegt werden solle.


    17.-29. Mai 1419: Auf dem Markt zu Homs kontrollieren die Behörden des Khanats Syrien in diesen Tagen besonders die Pferdehändler. Wertvolle Tiere werden genau überprüft und in Zweifelsfällen wird auch ein Herkunftsnachweis verlangt. Wo dieser Nachweis fehlt, werden die Pferde zeitweise beschlagnahmt. Zum Monatsende sind etwa 60 Tiere in den städtischen Stallungen zusammengekommen. Der Handel scheint sich daraufhin zu verlagern, vor allen Dingen nach Südostanatolien und ins nördliche Mesopotamien. Anfang Juni treffen außerdem einige aus der Verwaltung Jerusalems stammende Beamte ein.


    18. Mai 1419: Auf dem Hoftag in Paris werden wie weiteren Themen für die Versammlung festgelegt. Hier können sich Adel und Klerus mit der Forderung durchsetzen, zunächst über die Hilfe für verarmte Ritter und die Ägyptenpolitik zu sprechen. Schließlich seien hiervon alle Regionen betroffen, während über die künftige Gesamtausrichtung der Politik ohnehin weitgehende Einigkeit zwischen den Regenten bestehe. Auf Insistieren Philipps von Bourbon wird aber beschlossen, direkt danach die innere Ordnung der Regentschaft zu thematisieren und über Möglichkeiten ihrer effektiveren Organisation zu sprechen.

  10. #370
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    19. Mai 1419: In Kopenhagen wird der junge dänische König mit einer Urenkelin Sarilas, der drittältesten Tochter des Heiligen Putraq, verlobt. Das Mädchen heißt Kashina und ist wie Christoph II. neun Jahre alt. Ihre Familie ist besonders im südlichen Livland und am Kurischen Haff begütert. Zahlreiche Vertreter der europäischen Reiche und einiger Khanate sind zu der Veranstaltung erschienen. Allen Anwesenden werden Bernsteinschmuckstücke verehrt, die allerdings noch von eher durchwachsener Qualität sind. Große Aufmerksamkeit findet das Geschenk der bayrischen Delegation, die ein Hufeisen und eine kometenförmige Süßspeise mitbringt. Tatsächlich entwickeln sich Hufeisen und Kometenkipferl in Norddeutschland und im Ostseeraum in den kommenden Jahren zu vielgebrauchten Glücksgeschenken bei der Feier einer Verlobung. Generell verläuft die Veranstaltung sehr harmonisch, und man sieht deutlich, dass die Dänen sowohl bei den Europäern wie bei den Mongolen einen guten Ruf genießen.


    19.-21. Mai 1419: Der französische Hoftag nimmt seinen Fortgang. In langen Diskussionen wird über die Frage einer Intervention in Ägypten gesprochen. Während einige als relativ papsttreu bekannte Kleriker sich dafür einsetzen, ist der Adel praktisch geschlossen gegen ein solches Eingreifen. Man habe den Mongolen Heeresfolge für Europa versprochen, nicht für Afrika oder Asien. In Ägypten habe man es außerdem mit einer äußerst komplizierten Lage zu tun, da man bei einem Sieg über das Sultanat mit einem Eingreifen der Berber und einem endlosen Wüstenkrieg rechnen müsse. Es sei geradezu fahrlässig, sich auf ein solches Unternehmen einzulassen und die Blüte des französischen Adels in ödem, fremdem Land in den Tod zu schicken. Auffällig ist, dass besonders die treuen Anhänger der Königinmutter am engagiertesten gegen das „Ägyptenabenteuer“ Stellung beziehen, obwohl man von dieser Seite eher eine vorsichtige Zustimmung erwartet hatte. Auch die Jerusalempolitik wird von einigen Adligen vorsichtig kritisiert, das Thema bleibt aber letztlich im Hintergrund.


    19.-28. Mai 1419: Als die Einigung des Hansebürgermeisters mit dem schwedischen König in den Hansestädten die Runde macht, kommt heftige Kritik auf. Man habe nicht eigens einen Rat gebildet, nur damit Johann Seitbach seine bereits in der Böhmenfrage gezeigte Neigung zu einsamen Entschlüssen fortführe. Zudem gibt es in den Räten der Städte auch niemanden mehr, der wohlklingenden Worten des „Piratenkönigs“ noch Glauben schenkt. Das Embargo gegen schwedische Schiffe bleibt so fast überall in Kraft. Selbst in Dänemark, Nowgorod und Livland fordern Adelsversammlungen und sogar einige Handelsgilden mittlerweile, man solle sich dem Ausschluss schwedischer Kaufleute und Fischer im Interesse der Sicherheit und vor allem der Piratenbekämpfung anschließen.

  11. #371
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    20. Mai 1419: Einige nordschwedische Adlige aus dem Umfeld der Königin und ihrer Familie werden nach Stockholm zitiert. Offenbar wird ihnen vorgeworfen, sich an der königlichen Handelsgesellschaft persönlich bereichert zu haben. Das Treffen verläuft anscheinend nicht sehr harmonisch, denn in den folgenden Tagen ziehen sich mehrere Familien aus deren Umfeld vom Hof zurück.


    20. Mai 1419: Sultan Bahadur erreicht mit seiner schnellen Armee den Fluss Kali in der Region Karnatka. Damit sind die Küstengebiete im Westen Indiens weitgehend in seiner Hand. Nach der Errichtung eines stark befestigten Stützpunktes wendet sich der junge mongolische Kriegerfürst wieder nach Norden, um den Truppen des Großreiches beizustehen, deren Vormarsch ins Stocken geraten ist.


    21. Mai 1419: In der Nähe der hildesheimischen Stadt Hannover ereignet sich ein Unglück: Herzog Heinrich von Dijons Pferd scheut vor einem entlaufenen Bullen und wirft ihn ab. Dabei stürzt der Bruder des burgundischen Königs so unglücklich, dass er beinahe sofort tot ist. Bischof Sieger von Hildesheim eilt sofort herbei, um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen und eine erste Totenmesse zu lesen.

  12. #372
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    22. Mai 1419: In der arabischen Auffangstellung auf dem Südsinai tauchen Offiziere der päpstlichen Armee auf. Sie werden freundlich, aber etwas distanziert empfangen.


    22.-24. Mai 1419: Auf dem französischen Hoftag wird engagiert über die Unterstützung von verarmten Rittern und ihren Familien gesprochen. Es wird deutlich, dass viele Niederadlige sich ein Eingreifen der Regenten wünschen würden. Die Städtevertreter scheinen hingegen eher skeptisch zu sein und werden darin von Teilen des Klerus bestärkt.


    24.-28. Mai 1419: In London stechen zehn Schiffe in See, die Kaufleuten gehören und meist eine 50-Mann-Größe haben. Angeblich wurden sie vom König für eine gefährliche Expedition bezahlt.

  13. #373
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    25. Mai 1419: Völlig überraschend taucht der schwedische Baron Olav von Ärla in Uppsala auf und bittet Erzbischof Athanasius um ein Gespräch.


    26. Mai 1419: Königinmutter Katharina gelingt auf dem französischen Hoftag vor Beginn der letzten Beratungen ein überraschender Coup: Sie gibt die Verlobung ihres Sohnes mit der italienischen Prinzessin Lucretia Foscari bekannt. Angesichts dieses Zeichens der Stärke und des Ansehens dürften sich die Chancen nochmals verbessert haben, die Unterstützer des Marschalls in ihre Schranken zu weisen.


    26. Mai 1419: In Bagdad beginnt ein Aufstand der Handwerkersklaven und der städtischen Unterschichten. Satrap Damdinsun Khan, der nur noch knapp 4000 Mann unter seinem Befehl hat, bittet seine Amtskollegen Khalid und Salim um Hilfe. Diese sagen sofort zu, obwohl auch bei ihnen die Streitkräfte mittlerweile gefährlich ausgedünnt sind.

  14. #374
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    27.-28. Mai 1419: Als Bischof Ansgar von Strängnäs am Fest der Himmelfahrt des Herrn nach dem Beispiel des Heiligen Vaters ein Prachtexemplar der Edda verbrennt, wird er noch in der darauffolgenden Nacht erschlagen. Am Morgen findet man ihn tot in seinen Gemächern, neben ihm liegt ein kleiner Hammer mit einem Thorsmotiv.


    28. Mai 1419: Der König von Dänemark ruft etwa 150 Ritter aus Schonen zusammen. Der an die Männer erteilte Einsatzbefehl soll angeblich nur die Provinz selbst betreffen.


    29. Mai 1419: Königinmutter Katharina erringt auf dem französischen Hoftag einen großen Sieg über ihre Konkurrenten in der Regentschaft, als eine deutliche Mehrheit des Klerus und des Adels ihr die Entscheidungsvollmacht über die „Grundlinien der königlichen Politik und Erziehung“ anvertraut. Marschall Ludwig von Orleans, Erzbischof Philipp von Rouen und Kanzler Raymund von Toulouse können es mit ihrer Beredsamkeit letztlich nicht aufnehmen, und bald läuft der Kanzler auch regelrecht über. Ludwig von Orleans erklärt schließlich, sich zum Jahresende aus der Regentschaft zurückzuziehen und all seine Ämter aufzugeben. Philipp von Rouen kündigt ebenfalls an, vom Herbst an nur noch seine geistlichen Aufgaben erfüllen zu wollen und aus der Regierung des Königreichs auszuscheiden.

  15. #375
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    31. Mai 1419: Der französische Hoftag – von Schmeichlern auch als „Kuriltai des Westens“ bezeichnet – endet mit einem großen Bankett. Die Königinmutter versucht dabei, Ludwig von Orleans durch ehrenvolle Behandlung und Freundlichkeit in der Regierung zu halten, angesichts der vergangenen Ereignisse scheint der sehr geradlinige Thronfolger dazu aber keine Neigung zu verspüren.


    3. Juni 1419: Die englischen, französischen und burgundischen Ritter im Heiligen Land sind dank der Hilfe ihrer Könige wieder vollständig mit Pferden ausgerüstet und haben damit ihre gewohnte Kampfkraft und Beweglichkeit wiedergewonnen. Die Italiener sind nicht zuletzt mit Hilfe von Spenden aus den wohlhabenden Städten ebenfalls gerüstet und werden in den nächsten Tagen ihr Ausweichquartier verlassen, um nach Südisrael und Gaza zu marschieren, wie es der Heilige Vater und ihr König vereinbart haben.


    4. Juni 1419: Eine päpstliche Expeditionsflotte läuft in den großen Nilarm bei Damiette ein. Es soll sich um mindestens 50 Schiffe handeln, wie Fischer aus der Region berichten.

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