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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1291
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    26. Juli 1428: Die spanische Zunge der Johanniter wählt den jungen Jorge de la Prada (*1390, Ordenseintritt 1406), der lange als persönlicher Sekretär seines Vorgängers gearbeitet hatte zum neuen Großprior. De la Prada gilt als entschiedener Verfechter der Reconquista und als glühender Marienverehrer. Militärisch ist er aber eher unerfahren.


    26. Juli 1428: Die sechs verbliebenen Schiffe der norwegischen Grönlandexpedition lassen die Insel hinter sich und schlagen einen Südostkurs ein. Offenbar hofft der Kommandeur, noch in diesem Jahr die Heimat zu erreichen und nicht nochmals auf Island überwintern zu müssen. Ein Grund könnte auch sein, dass um seine Schiffe fürchtet, die 1427/28 nicht in demselben Maße überholt werden konnten, wie es norwegische Werften vermocht hätten.


    28. Juli 1428: Yasmina Theodora, die Mutter des Großkhans und Stütze des Reiches, segnet im Alter von 62 Jahren das Zeitliche. Im ganzen Reich und in vielen anderen Staaten finden große, würdevolle Trauerfeiern statt und es werden viele Messen gestiftet. Das von Sarais Patriarch Orek gefeierte Requiem wird durch die offenen Tore der Putraqskathedrale von mehreren Zehntausend Menschen mitgefeiert. Yunus selbst hält sichtlich bewegt eine sehr liebevolle Trauerrede, die später auch gedruckt wird. Die Mutter zweier Großkhane hatte Reich und Dynastie in einer schwierigen Zeit gestärkt und unbeugsam an der Einheit der Mongolen festgehalten.

  2. #1292
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    30. Juli 1428: Prinz Mehmed von Izmir bietet dem Stadtpatriziat und dem Adel an, Geld und Schmuck von erheblichen Wert in seinem privaten Palais zu verwahren. Er werde beides dort mit Hilfe persönlich ausgewählter Gardisten bewachen, bis man die Bande ertappt habe. Die Resonanz ist zwar verhalten (weil man der Garde nicht mehr vertraut), aber da Mehmed mit gutem Beispiel vorangeht und seine privaten Mittel größtenteils dorthin bringt, folgen einige Kaufleute seinem Beispiel. So kommt eine erhebliche Summe zusammen. Einige Offiziere der Stadtgarde kritisieren aber, dass man nunmehr zusätzliche Männer abstellen müsse.


    30.-31. Juli 1428: Der Großkhan führt in einer eher schlichten Zeremonie die neu ernannten Satrapen und Großsatrapen in ihr Amt ein. Dabei werden ihnen auch zusätzliche Aufgaben anvertraut, vor allem die neue Funktion als Ansprechpartner der Khanate und freien Reiche. Yunus erklärt zugleich, dass man dieses Amt wie vom französischen König vorgeschlagen auch einer Person übertragen könne, die nicht Satrap ist. Zunächst sind aber die Satrapen von in Krakau, Stettin, West-Taman, Bagdad und Cluj als Ansprechpartner festgelegt, wobei sich alle Länder bis zum Jahresbeginn 1429 frei zuordnen können.


    31. Juli 1428: An einem äußerst heißen Sommertag beginnt in Kiew die Synode zur Zukunft der Sklaverei. Der päpstliche Legat Ludovico Serimani verliest in dem eigens bereitgestellten Palastgarten Kublai Khans, der als kühlster und angenehmster Ort der ganzen Stadt gilt, eine lange Eröffnungsgrußadresse des Heiligen Vaters.

    Nur für den Heiligen Stuhl

    Achtung Spoiler:
    Du kannst nun den Bischöfen mitteilen, welche Gedanken und Empfehlungen das Oberhaupt der Christenheit zu dem Thema hat. Die Teilnehmerzahl ist höher als erwartet, und gerade aus dem Mongolischen Reich sind sehr viele Bischöfe angereist.

  3. #1293
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    1.-10. August 1428: Die Diebstähle der Ziegenbande halten Konstantinopel weiter in Atem. Das Ziegenbild, das an fast allen Tatorten hinterlassen worden war, findet sich mittlerweile auch ein einigen Hauswänden. Offenbar genießen die Diebe inzwischen eine gewisse Sympathie beim einfachen Volk.


    1.-15. August 1428: In Imatra kommt es immer wieder zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen den Gesandtschaften der Johanniter und des Heiligen Stuhls auf der einen und den Schweden auf der anderen Seite. Offenbar versuchen Letztere, durch ein betont heidnisches Gebaren die Ritter zu provozieren. Diese antworten zusammen mit den Päpstlichen durch öffentliche Gebete und verbreiten auch die im Vorjahr in Frankreich geschaffenen Satiren auf Prinz Harald, in denen dieser als betrunkener Verbrecher dargestellt wird, was wiederum die Schweden verärgert. General Ardikas macht schließlich beiden Seiten deutlich, dass er weitere Provokationen ahnden und die Gesandtschaften zur Not nach Nowgorod ausweisen wird. Daraufhin reduzieren sich die Konflikte allmählich wieder ein wenig, aber die Spannung in der kleinen Residenzstadt bleibt relativ hoch.


    1.-31. August 1428: Die olympische Glaubensgemeinschaft in Neapel gibt einige der antiken Mythen als Sammeldruck in neugriechischer, süditalienischer, deutscher und mongolischer Sprache heraus. Offenbar versuchen die Anhänger der alten Götter der Mittelmeerwelt, so auch intellektuelle Schichten anzusprechen. An den Universitäten in Konstantinopel, Sarai, Bagdad, West-Taman, Prag und Krakau ist das Werk bald verfügbar, und auch in Cordoba Rom, Paris und Bologna sollen unter der Hand einige Exemplare zirkulieren. Die päpstliche Inquisition scheint etwas unsicher zu sein, wie sie auf die Sache reagieren soll.

  4. #1294
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    2.-30. August 1428: Der französische Hof reist bei großer Hitze von der Mittelmeerküste aus nach Lyon. Dort wird der Monarch mit einem großen Empfang der Handwerkerschaft und des Stadtrates geehrt. Außerdem huldigen ihm Gesandte der Schweizer Vasallen. Offenbar hat man in der Region nicht vergessen, dass der Hof bei den Verhandlungen um die Erzfunde im Grenzgebiet entschieden für die eigenen Lehnsmänner Partei ergriffen hatte.


    3. August 1428: Nach längeren Verhandlungen stimmt der Gouverneur von Madeira zu, die Gerüchte um Diebstähle zum Nachteil der Schiffbrüchigen aus dem Kalifat zusammen mit einigen Rittern des Johanniterordens zu untersuchen und ihnen dabei Schlüsselpositionen zu übertragen. Die Freilassung der christlichen Sklaven verweigert er aber zunächst weiterhin, möglicherweise aus Furcht vor Repressalien des Kalifats, von dem die Insel wirtschaftlich abhängig zu sein scheint. Der Gouverneur fragt die Ritter auch ein wenig maliziös, ob sie denn überprüft hätten, welchem Glauben die Galeerensklaven der Johanniterflotte anhingen und ob man hier sicher keine Christen verwende? Mittlerweile sind sechs Schiffe des Ordens auf der Insel eingetroffen, außerdem sollen weitere vier unterwegs sein. Auch das Kalifat hat angeblich eine mittelgroße Flotte entsandt, um die eigenen Leute heimzuholen. Diese dürfte um den 8. August herum eintreffen.


    4. August 1428: Zwei Bevollmächtigte der Festen Hansegesandtschaft in Imatra reisen zum Schloss Schloss Altaisruh am Nordufer des Ladogasees, um General Altai von Narwa zu treffen, der sich dorthin zurückgezogen hat. Über den Inhalt der Gespräche dringt zunächst nichts nach außen.

  5. #1295
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    5.-30. August 1428: Khaninmutter Yasmina Theodora wird in vielen Ländern Europas und in den Khanaten besonders geehrt, ebenso natürlich auch in den Provinzen des Großreichs. Der Gouverneur von Jerusalem bittet mit Erfolg um die Erlaubnis, in ihrem Namen eine Stiftung einrichten zu dürfen, während das Khanat Tirol eine besondere Form der Trauerbekundung erfindet, bei der die Flaggen auf Halbmast gezogen werden. Dies findet – obwohl es zu Beginn nicht überall richtig funktioniert – bald Nachahmer in den deutschen Khanaten, in Süddeutschland und in Oberitalien. Eine ganz besondere Ehrung gelingt dem Heiligen Vater: Auf seinen Wunsch hin läuten am zum Hochfest Mariä Himmelfahrt die Totenglocken fast aller Kirchen auf dem Erdkreis, was die Beliebtheit Yasmina Theodoras belegt, und zugleich auch als organisatorische Glanzleistung gilt. Unter den freien Reichen nehmen Frankreich und Trapezunt besonders intensiv an den Trauerfeierlichkeiten teil. Hier wird vor allem auf die Frömmigkeit Yasmina Theodoras verwiesen, was beim Volk gut anzukommen scheint. In Sarai, Täbris, Kiew, Eszergom, Innsbruck, Rom, West-Taman, Smolensk, Nowgorod, Krakau und Trapezunt bilden sich schon während der Trauerfeiern Vereinigungen heraus, die eine Heiligsprechung der Verstorbenen anstreben und rasch die meisten führenden Mitglieder des lokalen Adels und des Stadtpatriziats als Mitglieder gewinnen können.


    6. August 1428: Stadtkommandant Ibrahim von Jerusalem tritt nach Bekanntwerden der nun geltenden Ernennungsregelung von seinem Amt zurück, gibt aber zugleich seine Bereitschaft zu erkennen, sich erneut in das Amt einsetzen zu lassen. In der Stadt scheint er durchaus etwas Ansehen für das ehemals verfeindete Haus des Scherifen gewonnen zu haben, dem er wie der Gouverneur von Jerusalem entstammt.


    6. August 1428: Zum Fest der Verklärung des Herrn gibt Papst Martin IV. der mittlerweile recht bekannten Ordensgründerin Franziska eine Audienz im Lateranpalast.

  6. #1296
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    8. August 1428: Ein Offizier der Stadtgarde weist Prinz Mehmed von Izmir darauf hin, dass am frühen Morgen des 10. August ein Fehler in den Dienstplänen für das Palais des Prinzen entstanden sei. Dort fehle es fast eine halbe Stunde lang an Männern zum Schutz der mit Wertgegenständen überfüllten Schatzkammer. Mehmed sorgt daraufhin für eine Änderung, wodurch nun aber am späten Abend des 12. August eine Lücke entsteht.


    9. August 1428: In Trapezunt beginnen die Feierlichkeiten zur Krönung des jungen Despoten Alexander Antiochos. Die hochrangigsten Gäste sind Arban Khan von Syrien und Sultan Osman von Izmir. Auch einige Vertreter der anatolischen Stämme und der Satrapien Täbris und West-Taman sind erschienen. Sultan Osman und der Despot ziehen sich im Verlauf der Festtage sogar einige Male zurück, um philosophische Gesprächsrunden mit den Gelehrten des Hofes zu bilden. Der trapezuntische Hof schafft es außerdem recht gut, die Trauer um Yasmina Theodora immer wieder in die Feierlichkeiten einfließen zu lassen, ohne dabei der Würde der Krönung Abbruch zu tun. Dies wird von den Gästen aus dem Ausland auch sehr wohl vermerkt und steigert das Ansehen des kleinen Landes nicht unerheblich.


    10. August 1428: Die Synode von Kiew fasst nach dem Brief des Heiligen Stuhls erstaunlich schnell einen Beschluss zur Sklaverei. Demnach sei sie ein Übel, das auf lange Sicht möglichst abzuschaffen sei. Ein absolutes Verbot könne aber nicht gefordert werden, da ein solches der Heiligen Schrift, dem Naturrecht und den Gesetzen vieler Reiche widerspreche. Vielmehr solle die Kirche nochmals einschärfen, dass eine Freilassung eigener Sklaven verdienstvoll und vor Gott wohlgefällig sei. Einige Bischöfe setzen durch, dass man den im päpstlichen Brief erwähnten hessischen Khan als Vorbild nennt, was als Hinweis auf eine sehr langsame, aber gut vorbereitete Umstellung gilt. Immerhin hatte dieser im ersten Jahr nur etwa zehn Sklaven aus seinem Dienst befreit, diesen dafür aber eine Lebensgrundlage geschaffen. Die noch im Dienst befindlichen Sklaven werden zum Gehorsam, die Herren aber zu milder und gerechter Behandlung ihrer Leute aufgerufen. Hier wird auch explizit auf andere Formen der Dienstbarkeit wie die Leibeigenschaft oder die Schuldknechtschaft hingewiesen. Auch hier seien frommer Gehorsam und väterliche Güte das rechte Verhalten für Diener und Herr. Das Abschlussdokument wird dem Heiligen Stuhl zunächst zur Bestätigung vorgelegt und soll dann im Fall einer Genehmigung gedruckt und an die Kirchen auf dem ganzen Erdkreis verteilt werden.

  7. #1297
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    12. August 1428: Mit Hilfe einer Scharade bei der Erstellung der Dienstpläne und den aus der Umgebung Konstantinopels herbeigeholten Jäger und Bauern gelingt es Mehmeds Männern, eine Bande von Kindern und Jugendlichen auf frischer Tat zu ertappen. Sie versuchen zwar noch, in den engen, verwinkelten Gassen zu fliehen (was einem großen Teil auch gelingt), aber drei von ihnen werden festgenommen. Es handelt sich um Mädchen im Alter von etwa 14-15 Jahren, die eigentlich nicht so aussehen, als lebten sie auf der Straße. Der Prinz und Regierungschef berichtet seinem Bruder umgehend brieflich von dem Erfolg.


    12. August 1428: Nach einer schwierigen Fahrt und dem Verlust eines weiteren Schiffs trifft die norwegische Grönlandexpeditionsflotte in der isländischen Bucht Faxaflói ein, wo man sich bei den Fischern für die Weiterreise ausrüsten will. Die Männer versuchen offenbar, noch im Herbst nach Norwegen oder Schottland zurückzukehren, da sie nach zwei Jahren nicht noch einen Winter in den kleinen und schlecht ausgestatteten isländischen Häfen verbringen möchten und wohl auch fürchten, dass sie ihre Schiffe dort kaum mehr ausreichend ausbessern können.


    12. August 1428: In einem Brief an die Mitglieder des ägyptischen Sultanatsrates begründet das Heeresoberkommando seine ablehnende Haltung gegenüber der neu erblühten, alten Tradition der Verschneidung mit außen- und innenpolitischen Gründen. Dies dürfte bereits auf die Sitzung im Herbst abzielen, bei der das Thema besprochen werden soll.

  8. #1298
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    13. August 1428: Die Jagd nach den Diebesbanden in Konstantinopel nimmt eine in der Stadt vielfach belächelte Wendung. Die drei gefangenen Mädchen sind am Morgen nach ihrer Festnahme aus der Zelle der Stadtgarde entwichen, kurz bevor man sie zum Verhör zu Prinz Mehmed bringen wollte. Mittlerweile kann das einfache Volk die Freude über das Ganze kaum mehr verbergen, und das Ziegenbild findet sich bald sogar an der Palastmauer.


    13. August 1428: Mit einigen Tagen Verspätung treffen zehn Schiffe des Kalifats auf Madeira ein. Der Gouverneur gestattet zwar, dass sie im Hafen anlegen, bittet aber darum, dass die Männer auf den Fahrzeugen bleiben, um Konflikte zu vermeiden. Außerdem sollen sie bald wieder ablegen, da in dem kleinen Hafen nicht genug Platz für so viele Schiffe sei. Die noch auf der Insel verbliebenen Schiffbrüchigen begeben sich noch am selben Tag zum Hafen, nur die Sklaven werden noch zurückgehalten. Offenbar haben sich die meisten als Christen zu erkennen gegeben (oder erklärt, Christen werden zu wollen), woraufhin sie der Gouverneur bis zur Entscheidung des Ordens und der Ordensvasallen im Ort bleiben ließ.


    15. August 1428: Neben der Gesamtkirche ehren auch viele Ordensgemeinschaften wie die Johanniter das Andenken Yasmina Theodoras mit besonderen Requien.

  9. #1299
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    16. August 1428: Die Stadtgarde von Konstantinopel verhaftet nach genauer Untersuchung der Abläufe in der Nacht vom 12. auf den 13. August zwei junge Wachleute, die verdächtigt werden, die gefangenen Mädchen freigelassen zu haben. Diese versuchen sich zwar damit zu rechtfertigen, dass man sie getäuscht habe, Prinz Mehmed schenkt ihnen aber wegen der sehr eigenartigen Geschichte, die sie erzählen, keinen Glauben. Angeblich seien die drei Gefangenen von einem Diener des Sultans mit offizieller Vollmacht abgeholt worden. Die Wachleute werden unter strenger Aufsicht in den Palastkerker gebracht.


    16.-26. August 1428: In Aberdeen finden zum zweitem Mal die Schottischen Spiele statt. Als neue Disziplin kommt das „Vasenkegeln“ dazu, bei dem mit einem schweren Felsbrocken versucht wird, eine in der Mitte des Spielfelds stehende Keramikvase zu zerschmettern. Die MacDucks gewinnen den Wettbewerb überlegen, was von Spöttern mit deren langjährigen Erfahrungen bei der Zerstörung zerbrechlicher Gegenstände erklärt wird.


    17. August 1428: In Rom treffen zwölf mit der antiken lateinischen und griechischen Sprache besonders gut vertraute Kleriker ein, die der Heilige Vater angeblich selbst kommen ließ. Es heißt, man wolle sich über die Neuedition heidnischer Mythen unterhalten.

  10. #1300
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    18. August 1428: Als Prinz Mehmed die Folterung der verdächtigen Wachleute anweisen will, nimmt der bereits in der ganzen Stadt und weit darüber hinaus heiß diskutierte Fall eine weitere Wendung. Zwei der von Sultan Osman aufgezogenen Waisenkinder nehmen alle Schuld auf sich. Die elfjährige Eçe und die zwölfjährige Sümeyye behaupten, die Diebstähle allein begangen zu haben. Mehmed glaubt ihnen aber nicht, sondern lässt sie in Gewahrsam nehmen und ihre Zimmer durchsuchen. Immerhin werden die beiden Wachleute zunächst verschont, da es möglich erscheint, dass sie doch unschuldig sind.


    18.-31. August 1428: Die europäischen Khane und die Gesandtschaften einiger Tributstaaten kehren vom Kuriltai zurück. Nur die Bevollmächtigten der Johanniter und des Kalifen werden wohl noch einige Wochen brauchen, da sie einen besonders weiten Weg vor sich haben.


    19. August 1428: Die Feierlichkeiten in Trapezunt enden mit einem großen Bankett, das Adel und Volk des kleinen Landes näher zusammenbringt. Einige wohlhabende Kaufleute nutzen die Gelegenheit auch, um öffentlichkeitswirksam ihre Sklaven zu befreien und sie oft sogar mit finanziellen Mitteln auszustatten, die es ihnen erlauben sollen, sich etwas aufzubauen. Man vermutet, dass die Zahl der freien Handwerker dadurch zunehmen könnte, während die Händlergilden ein wenig an Wohlstand einbüßen dürften. Zugleich scheinen die bei einigen Christen noch verbliebenen Vorbehalte gegen die enge Zusammenarbeit mit Izmir und dem Khanat Syrien zu schwinden, da Papst und Sultan sich offenbar einig sind.

  11. #1301
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    20. August 1428: Prinz Mehmed von Izmir befragt die beiden Schützlinge seines Bruders mit großer Freundlichkeit, aber auch sehr bestimmt. Offenbar fürchtet er, dass Osman die Sache nicht weiterverfolgen könnte, so dass er relativ rasch handelt. Schließlich können die beiden Mädchen seinen Fragen nicht mehr standhalten und verwickeln sich alsbald in zahlreiche Widersprüche. Danach legt die etwas jüngere Eçe ein vollständiges Geständnis ab. Sie und ihre Stiefschwester hätten – von den Predigten Osmans beeindruckt – entschieden, dass das Geld der Reichen viel stärker unter den Bedürftigen verteilt werden müsse. Auch einige ihrer Spielkameradinnen hätten diese Ansicht vertreten. Schließlich habe man zu diesem Zweck eine Bande unter dem Zeichen der hungrigen Ziege (des Tiers, das Osman einmal in einer Predigt mit den genügsamen Armen verglichen hatte) gegründet. Etwa 40 Mädchen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren aus den Familien des Hofadels und der wohlhabenden Kaufleute hätten sich daran beteiligt. Danach habe man damit begonnen, bei den eigenen Eltern und bei Freunden der Familie nach genauer Vorbereitung größere Mengen Geldes zu stehlen. Da Eçe und Sümeyye im Palast fast überall Zutritt hatten, sei es leicht gewesen, die Pläne des Prinzen und seiner Gefolgsleute zu belauschen, etwa wenn er sie seinem Bruder darlegte. Außerdem seien viele der Mädchen in den Häusern von Verwandten ohnehin häufig zu Gast gewesen und natürlich niemals verdächtigt worden. Die beiden Wachleute habe man dann mit Hilfe von Osmans Siegel getäuscht. Als der junge Diener, den man mit dem angeblichen Brief des Sultans auf die Wache geschickt hatte, die Sache begriff und ihnen erzählte, dass die Wachleute gefoltert werden würden, sah Sümeyye keine andere Möglichkeit mehr, als sich zu stellen. Die „Bande der hungrigen Ziege“, die vom Volk im Stillen angeblich sehr bewundert wird, erbeutete insgesamt 35000 Silberdinare (teils in Gold) und verwendete den Großteil davon zum Loskauf von Sklaven. Da viele der Mädchen über Diener oder Mägde der Eltern verfügen konnten, gelang es ihnen über diese „Strohmänner“, die Loskäufe zu organisieren. Der Rest der Mittel wurde in die Armenkassen der Klöster geworfen. Da die Mädchen sich offenbar nicht selbst bereichert haben und fast alle aus den Familien des einflussreichen, in der Stadt residierenden Hochadels oder des Kaufleutepatriziats stammen, wagt es Mehmed nicht, Strafmaßnahmen anzuordnen, sondern bittet seinen Bruder darum, nach seiner Rückkehr selbst darüber zu entscheiden. Der König von Burgund soll übrigens nach übereinstimmenden Berichten von reisenden Händlern diese Entwicklung bereits vorausgesehen haben und erhält dafür den Ehrentitel „Hercule Poirot von Gent“.


    22. August 1428: In einer Trapezunter Taverne erklingt ein neues Trinklied, das sich bald in ganz Europa verbreitet. Der Sänger beschreibt zunächst das schöne Leben des Sultans, der viele Frauen küssen könne (auch wenn dies auf Sultan Osman nicht wirklich zutrifft) und des Papstes, der hervorragenden Wein genießen dürfe. Es schließt mit dem Wunsch „halb Sultan und halb Papst zu sein“ und den Worten: „Drum Mädchen, gib mir einen Kuss, denn jetzt bin ich der Sultanus/ und traute Brüder, schenkt mir ein, damit ich auch der Papst kann sein.“


    24. August 1428: Die „Wildgans“ kehrt nach Stockholm zurück. Prinz Björn wird schon am Kai von einigen Baronen empfangen, die sich sehr für seine Erlebnisse interessieren.

  12. #1302
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    25. August 1428: Vaclav Khan bittet die Kunsthandwerkerzünfte Prags, einige besonders auf Goldarbeiten spezialisierte Männer auszuwählen und nach Mainz zu entsenden, um die neue Königskrone zu gestalten. Als dies im Reich und in Burgund ruchbar wird, verlangen mehrere Städte sofort, beteiligt zu werden. Schließlich seien die Prager nicht einmal in Mitteleuropa die besten Goldschmiede und es gebe auch keinen besonderen Grund, die Böhmen auf diese Weise zu bevorzugen, zumal das Khanat kaum zur Wiedererrichtung des Reiches beigetragen habe. Aus Burgund gibt es zugleich Gerüchte, wonach König Johann einige herausragende Edelsteinschleifer suche. Diese scheinen aber vorwiegend in Krakau, Stettin und Breslau zu residieren, da es sich sehr häufig um Juden handelt.


    26. August 1428: Die Flotte aus dem Kalifat von Cordoba und Marrakesch verlässt Madeira am frühen Morgen und kehrt nach Spanien zurück. Die Sklaven verblieben aber auf der Insel und sollen nun nach Asturien gebracht werden. Der Gouverneur drängt darauf, sie so bald als möglich einzuschiffen, da er fürchtet, dass man sie im Winter nicht ausreichend versorgen kann, was die Beauftragten des Ordens auch zusagen.


    27. August 1428: Nach seiner Rückkehr aus Trapezunt trifft sich Sultan Osman von Izmir mit den Vätern (und einigen Müttern) der Ziegenbandenmitglieder und einigen Geschädigten, die etwas loser mit den Diebinnen verwandt sind. Alle warten gespannt darauf, was der Prophetensultan zu der Sache zu sagen hat.

  13. #1303
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    31. August 1428: Die Ernte war in diesem Jahr europaweit wieder überdurchschnittlich und vielerorts sogar außergewöhnlich gut. Besonders hohe Erträge melden Norddeutschland, Oberitalien, Südfrankreich, Flandern und Polen. Kleinere Dürreschäden spielten zum Glück nur regional eine geringe Rolle und konnten vor Ort leicht ausgeglichen werden, etwa durch die gute Obst- und Weinernte.


    1.-15. September 1428: Die Taten der „Ziegenbande“ finden in Konstantinopel weiterhin ein großes Echo. Anfang des Monats wird bekannt, dass die Bestohlenen auf eine Bestrafung der Täterinnen (die oft zugleich die eigenen Töchter, Nichten oder Verwandten sind) verzichten, womit nach den Worten des Sultans der Koran keine weiteren Maßnahmen vorsieht. Diese Entscheidung scheint in der Stadt gut anzukommen, nur in den Kreisen der Kaufleute gibt es hinter vorgehaltener Hand ein wenig Kritik, da man um die eigenen Besitztümer fürchtet.


    1.-30. September 1428: Die syrische Delegation reist von Trapezunt aus durch Anatolien, um sich mit den dortigen Stämmen zu besprechen. Diese begrüßen den Khan und seine Leute meist höflich, aber doch eher distanziert.

  14. #1304
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    2.-25. September 1428: In vielen Städten Europas und Asiens kommt es zur Gründung von Einungen, deren Ziel die Heiligsprechung Yasmina Theodoras ist. In Innsbruck, Paris und Trapezunt setzen sich sogar die Monarchen bzw. die Höfe selbst an die Spitze dieser Gemeinschaften, die meist von Klerikern und Laien gemeinsam getragen werden.


    2.-30. September 1428: Der französische König Heinrich II. reist mit seiner Entourage durch das herbstliche Zentralfrankreich, wo man noch immer mit unsicheren Straßen und Wegen zu kämpfen hat. Viele Adlige und Bürgermeister rühmen aber die Unterstützung, die man in den letzten Jahren aus Paris erhielt. Bischof Sebastian von Clermont scheint in der Region besonders großes Ansehen zu genießen. Er zeigt dem König auch einige erneuerte Lehen, welche dank der größeren Sicherheit wieder besiedelt werden konnten. In Burgund wird man zwar auch sehr freundlich begrüßt, die dortigen Adligen und Bürgermeister versäumen es aber nie, ihren direkten Herrn aus Gent lobend zu erwähnen. Dieser wird zunächst durch Familienangehörige vertreten, soll aber im Oktober auch selbst mit seinem Lehnsherrn und Amtskollegen in Kontakt treten.


    3.-27. September 1428: Auf den Herbstmessen dieses Jahres werden einige Übersetzungen der Heiligen Schrift in die jeweilige Volkssprache vorgestellt. Dabei hat der geistliche und kommerzielle Erfolg der rheinischen Evangelien zahlreiche Kleriker und Kaufleute motiviert, den offenkundigen Bedarf zu decken. In aller Regel handelt es sich um Übersetzungen der Evangelien, manchmal noch von Psalmen oder anderen als geistlich bedeutsam geltenden biblischen Büchern ergänzt. Eine französische, vor allem für Burgund produzierte Fassung beinhaltet sogar die Makkabäerbücher, die vermutlich den Geschmack der dortigen Ritter treffen sollen (was sich auch rasch bewahrheitet). Einige Rabbiner sammeln dem Vernehmen nach Geld, um auch eine Übersetzung der Torah anfertigen zu können.

  15. #1305
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    4. September 1428: Einige Wochen nach seinem 61. Geburtstag stirbt Hansebürgermeister Johann Seitbach in seinem Büro in Lübeck. Er hatte die Geschicke des Städtebundes gut elf Jahre lang geleitet. Der Hansetag wird trotz der späten Jahreszeit noch Ende des Monats zusammentreten, um einen Nachfolger zu wählen.


    4. September 1428: In Innsbruck beginnt der Krönungslandtag. Setsen Khan, der durch seine Bestätigung auf dem Kuriltai gestärkt wurde, ruft in seiner Rede zur Einheit auf und bezieht sich dabei auch auf zwei Bibelworte, in denen die Früchte der Einigkeit und die Nöte jeder Art von Zertrennung beschrieben werden. Diese Einheit solle sich aber in der Vielfalt des Landes verwirklichen. Auch Jagun von Sölk lobt den Khan sehr und weist auf die Aufgaben des Vereinigten Landtages hin. Dieser repräsentiere die (im Wortsinn) aristokratischen und damit besten Teile des Landes, was man auch in den Überlegungen und Entscheidungen deutlich erkennen müsse. Am 8. September – dem Fest der Geburt Mariens – soll dann die feierliche Krönung Setsens erfolgen. Danach wird er die eigentliche Sitzung des Landtages eröffnen.


    4. September 1428: Papst Martin IV. trifft sich mit Vertretern einiger Konvente, die sich im Kirchenstaat für die Armenfürsorge einsetzen. Dabei spricht er von sich aus die Privilegien an, die man dem Khanat Hellas verliehen hat.

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