Worum es mir geht: Es gibt keine rein deutsche Kaiserkrone.
Kein Kaiserreich ohne Italien.
Stimmt, allerdings war das ja von den Mongolen diktiert, man kann sich also darüber streiten wie die Rechtslage diesbezüglich ist. Außerdem sieht man ja, wie lange das Reich danach bestand hatte.
So oder so, der Zusatz "deutsche Nation" gehört eher in die Neuzeit und von italienischer Seite nimmt man sich was den Kaisertitel betrifft ein gewisses Mitspracherecht heraus. Die ostfränkische Krone ist für sich genommen keine Kaiserkrone.
Wer musste wo raus?
Ich würde da eher von "wollen" sprechen. Die oberitalischen Städte haben sich ja auch in der Realität seit dem 13. Jh. zunehmend vom König und Kaiser emanzipiert und mussten selbst zur Stauferzeit immer wieder mit Gewalt zur Botmäßigkeit genötigt werden.
Haben sie nicht. Die Mongolen versuchen Ende des 13. Jh. überall, feste und dauerhafte Tribute zu bekommen, ohne deshalb dauernd ein Heer zur Erpressung vorbeischicken zu müssen. Deshalb versuchten sie, vor Ort verantwortliche Persönlichkeiten und Ämter einzusetzen bzw. deren Einsetzung zu unterstützen. Der Sultan von Izmir kam auf diese Weise ins Amt und in Deutschland nutzte man das schon bestehende Kaiseramt und später dann das des Kanzlers. Die Italiener wählten schließlich einen König, ohne sich um die Ansprüche des Kaisers zu kümmern, und den Mongolen war das ganz recht so. Was hätten die Luxemburger schon dagegen machen sollen?
Keine Ahnung, wie die Geschichte mit den Luxemburgern hier im Detail entwickelt hat, aber historisch begann in der Zeit, in der bei uns die Mongolen eingefallen sind, das Interregnum im HRR. Die Kaiser hatten vorher schon Schwierigkeiten dabei, sich gegenüber den italienischen Städten zu behaupten, gegen einen gesamtitalienischen Aufstand hätte man in dieser Zeit sicher nicht viel machen können, besonders wenn man durch einen erfolgreichen Einfall der Mongolen geschwächt wäre und die den unterstützt hätten.
Aus italienischer Sicht trauert man der Kaiserkrone auch sicher nicht nach (ich denke man könnte argumentieren, dass die Kaiser mehr als Fremdherrscher auftraten, als die Mongolen es momentan tun). Aber ich denke als selbstbewusstes Königreich kann Italien durchaus wieder in der Reichspolitik mitmischen, es gab ja vor Otto schon einige italienische Könige, die sich als Kaiser titulierten.