Na gut, dann spalte ich es eben auf!
TIMAIOS
Wie auch immer, weiter in Platons Dialog: Solon studierte also ausgiebig Säuleninschriften in Tempeln und wurde sogar von einem weisen ägyptischen Priester leicht verspottet, dass die jungen Seelen in Griechenland nichts mehr über die vielen Vernichtungen der Menschen durch Wasser und Feuer wüssten. Lediglich die Sage von Phaeton hätten sich die Griechen als Märchen erhalten.
[Das ist interessant, die Phaetonsage ist eine meiner Lieblingssagen aus der griechischen Götterwelt: Phaeton ist der Sohn des Sonnengottes Helios und darf einen Tag dessen Sonnenwagen über den Himmel lenken. Aber er ist zu schwach, die Gäule gehen durch, der Wagen (samt Sonne) schrammt wiederholt die Erde und kracht letztendlich drauf. So haben sich die alten Griechen die Entstehung der Wüste Sahara und des schwarzen Menschenschlages in Afrika erklärt. Manche Atlantisforscher sehen darin die sagenhafte Erinnerung an den Einschlag eines Planetoiden auf die Erde, das war mir bei dieser Legende gar nicht bewusst.]
Der weise Ägypter weist noch darauf hin, dass die ganze Einrichtung (des Tempels wohl schon damals) 8000 Jahre alt wäre. Zu jener Zeit wären die Vorfahren unserer alten Griechen in kriegerischen Auseinandersetzungen mit einem Volk verwickelt gewesen, das mit seiner Streitmacht vom Atlantik her über Europa und sogar Asien zog. Denn, so heißt es, vor dem Eingang durch die Säulen des Herakles (Meerenge von Gibraltar) befand sich eine Insel, größer als Asien (das damals bekannte) und Lybien zusammen: Atlantis.
Da Platon ein Athener war, verwundert es nicht weiter, dass die Ur-Athener bei diesem Kampf sehr gut wegkommen und nahezu ganz Europa im Alleingang befreien, bevor die ganze griechische Armee gemeinsam mit der von Atlantis und dem ganzen Kontinent an einem einzigen Tag untergehen. Auch Schifffahrten wären dort später unmöglich gewesen, wegen der geringen Tiefe und Verschlammung.