„Civilization ist ein 1991 erschienenes Computerspiel des US-amerikanischen Herstellers MicroProse. Darin führt der Spieler eine ganze menschliche Zivilisation über mehrere Jahrtausende. Er kontrolliert verschiedenste Bereiche wie Städtebau, Wirtschaft, Militär und Forschung. Civilization begründete damit das Globalstrategie-Genre und gilt bis heute als eines der einflussreichsten Spiele in der Geschichte der Computerspiele.“ Wikipedia
Besser als dieses Zitat von Wikipedia kann man diesen DOS-Klassiker nicht beschreiben. Unverkennbar widmet sich diese Story dem Urvater der CIV-Reihe. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, das ohne dieses Spiel dieses Forum nicht existieren würde. Es wurde nicht nur der Grundstein für die Legend Civilization gelegt sondern auch eine bis heute andauernde Erfolgsstory, mit diversen Ablegern. (Colonization, Alpha Centauri) Trittbrettfahrer (z. B. Call to Power) konnten nie an dessen Erfolg anknüpfen.
Das erste Spiel führte bereits viele Grundlagen ein, welche sich bis zu den modernen Vertretern der CIV-Reihe – teilweise in modifizierter Form – bewährt haben. Quasi die DNA von Civilization. Präsentation und Teilbereiche des Gameplay merkt man zwar das Alter an – trotzdem stellt sich recht zügig die berüchtigte „nur noch eine Runde“-Suchtgefahr ein, welche unzählige durchzechte CIV-Nächte zu verantworten hatte, mit der Folge, dass man Anfang der 90er sich wiederholt wunderte, wieso bereits die Morgendämmerung angebrochen war?
CIVILIZATION I
Ach ja – dass gute alte DOS. Nix mit Icans-Klicken und dann geht es los – hier musste man nicht nur in die Tasten hauen – sondern auch das Ordnerverzeichnis seiner PC kennen, um das Spiel finden und starten zu können. Dieses Verwaltungsproblem wurde seinerseits bereits erkannt und es gab Hilfs-Programm wie den Norton Commander. Aber selbst damit, konnte man nicht die Problematik vollständig umschiffen, dass man immer noch wissen musste, wo sich ungefähr das Spieleverzeichnis befindet. Dies führte in seiner Ironie dazu, dass man von selbst damit Anfang auf seinem Rechner eine Verzeichnisstruktur zu etablierte, welche logischen Zusammenhängen folgte, um sich das Ordner-Navigieren zu vereinfachen. Heutzutage kann man sich so etwas, dank der Startverknüpfung natürlich sparen – unter DOS-Zeiten, war es ein notwendiges Übel – um nicht den Überblick zu verlieren.
Nach dieser Betriebssystem-Retro-Perspektive, wenden wir uns nun endlich dem eigentlichen Zweck dieser Story zu – dem Spiel. Nach dem Intro, welches einen zwar jetzt grafisch nicht vom Hocker haut. Bereits anno 1991 gab es Spiele, dessen Intros in ihrer Präsentation anspruchsvoller waren. Jedoch merkt man dem Intro unverkennbar an, dass es mit Liebe sowie Herzblut designet worden ist. In diesem Punkt, reiht es sich in die Hall of Fame der Intros andere Klassiker ein - welche für sich alleinstehend bereits ausreichen, unter den jeweiligen Fans der ersten Stunde Nostalgiegefühle wecken zu können.
So dann – wir wollen ja eine CIV-Partie spielen und betrachten die Key-Facts unserer Partie:
> 7 Zivilisationen
> Stamm = Shaka von den Zulus
> Karte = Erde
> Schwierigkeitsstufe = König
Wieso die Zulus – ganz einfach, wir starten im Süden von Afrika und müssen uns bezüglich Kontrahenten zu Beginn des Spieles nur nach Norden orientieren. Im ersten CIV besitzen die wählbaren Stämme noch keine Unterschiede. Jede Zivilisation benutzt das identische Portfolio an Einheiten und Gebäuden. Die Unterschieden gestalten sich durch die NPC – welche ihre Schwerpunkt differenziert gewichten und somit dafür sorgen, dass sich gegen England zu spielen anders anfühlt als gegen die Azteken.
Mit unserer einzigen Starteinheit – ein Spielfeature, welches sich nur bis zu CIV 2 gehalten hat – ab CIV 3, erhält man zusätzliche Starteinheiten. Nennt mich altmodisch! Aber dies gibt der Aussage – eine Zivilisation aus dem Nichts aufzubauen eine epischere Note. Ich kann verstehen, dass ganz ohne zusätzliche Starteinheiten nicht jedermanns Geschmack ist. Jedoch als optionale Spieloption vermisse ich es trotzdem. Bei CIV 2 gab es sogar die nicht einstellbare Möglichkeit durch das Zufallsprinzip mit 2 Startsiedlern sein Glück versuchen zu dürfen. Na ja, wie auch immer. Mit unserem Startsiedler gründen wir 4.000 vor Christus an Ort und Stelle und legen den Grundstein der Zulu Konföderation.
Der Stadtbildschirm wirkt für alle, welche noch CIV 4 kennen, vertraut. Über diesen Schirm gewinnen wir alle relevanten Informationen, um als Ableitung die Stadtentwicklung steuern zu können. Bevölkerungszahl (1), Ressourcengewinnung (2), Verwaltung der Felder-Bearbeitung (3), vorhandene Gebäude (4), Nahrungsvorrat zur Wachstumsanzeige (5) und der Produktionsfortschritt des aktuellen Bauprojektes (6). Es gibt noch einzelne andere Punkte – da diese aber erst im Laufe des Spielfortschrittes von Interesse werden – gehe ich auf diese später ein.
Als 1. Bauprojekt geben wir eine Miliz in Auftrag. Unsere Keulenschwinger erkunden so dann die nähere Umgebung, so dass alle Felder, welche durch unsere Stadt bewirtschaftet werden kann aufgedeckt sind und ziehen sich im Anschluss in die Stadt zurück, um über diese wache zu halten.
Keulenschwingende Milizen stellen keinen ernstzunehmenden Gegner da. Dem rechnungstragend – ist das erste Forschungsprojekt die Bronzeverarbeitung. Um schneller ans Ziel zu gelangen – stellen wir die Steuer- und Forschungsrate von 50:50 zu 70:30 um. Mit der Gewissheit, dass die Verteidigung unserer Städte auf einer belastbaren Grundlage ruht, können wir nach dem die Zulu in die Bronzezeit eingetreten sind, beruhigt die Ausweitung des Siedlungsgebietes der Zulu in Angriff nehmen.
Bronze – in seiner edelsten Form eine aus ca. 90 % Kupfer und 10 % Zinn bestehende Legierung ist eine der frühsten Vertreter der Metallverarbeitung und Forschungsbereiches der Metallurgie. Mit ihr konnten nicht nur härter Waffen produziert werden. Da im Nebeneffekt auch die Haltbarkeit der eingesetzten Werkzeuge sich steigerte – gab es ganz neue Einsatzmöglichkeiten um die Umwelt den Bedürfnissen einer wachsenden Gesellschaft anpassen zu können.