Der Khan beruft die militärisch versierten Adligen Böhmens in die Militärkommission, um eine Verbesserung der Kampfkraft, Organisation und Nachschubversorgung der böhmischen Streitkräfte zu verbessern. Temujin Khan wird selber ebenfalls der Militärkommission angehören. Nun im Detail bedeutet dies:
Formation und Taktiken:
Die Geschichte lehrt, dass Formationen, Disziplin und Kampftaktiken mehr Wert sind, als die reine zahlenmäßige Überlegenheit. Die Makedonen schlugen Armeen, die mehr als 5mal so stark waren und die Römer taten es ihnen gleich.
Es ist wichtig für die Böhmische Armee bereit zu sein, es mit jeder potentiellen Feindstreitmacht aufzunehmen.
Dafür müssen wir unsere bestehenden Truppen optimal aufstellen. Die böhmische Armee besteht zum großen Teil aus Infanterieverbänden, Plänklern und Fernkämpfern. Die Kavallerie ist mit 1000 mongolischen und 1500 europäischen Reitern eher mittelprächtig vertreten. In Anbetracht dessen geht es in erster Linie darum die Infanterietaktiken weiterzuentwickeln und den Einsatz von berittenen Verbänden darauf abzustimmen.
Die Infanterie schwebt uns dabei vor künftig anhand der Gevierthaufen-Taktik der Schweizer auszurichten. Welche man wiederum als moderne Weiterentwicklung der makedonischen Phalanx betrachten kann.
Diese mächtige Infanterieformation unterstützt von unserer mongolischen und europäischen Reiterei, sowie den arabischen Söldnerbogenschützen des 3. Söldnerregimentes ergibt eine kampfstarke Streitmacht. Dafür ist es wichtig auch in der Kavalleriekriegsführung zu experimentieren. Berittene Plänkler und Fernkampfkavallerie haben schon in den Schlachten der Antike eine entscheidende Rolle gespielt und das hat sich bis heute nicht geändert. Sie können die gegnerischen Einheiten in Unordnung bringen, dezimieren, demoralisieren und dann dort zuschlagen, wo es am meisten wehtut. Wenn die Phalanx der Amboss ist, so sind die Berittenen der Hammer.
Anlehnung an die Formation der Armee von Alexander dem Großen:
Gevierthaufen;Infanterie im Zentrum; Schweizer Wahlweise direkt im Zentrum oder an der rechten Seite der Infanterieformation.
Kavallerie, sowohl schwere, als auch leichte/Fernkampf an den Flanken
leichte Infanterie z.B. die Infanteriekontingente des anatolischen Regimentes ebenfalls an den Flanken
Hinter den Phalanxen Reserveinfanterie zum Abriegeln von Durchbrüchen = Das bewegliche südliche Regiment
Fernkämpfer und Plänkler vorne, um den Gegner zu nerven.
Organisation/Gliederung:
Aus Wikipedia entnommen:
Der Gevierthaufen war ein dicht geschlossenes Rechteck mit je 30–50 Mann neben- und hintereinander. Bei den Schweizern bestand er aus mehreren Gliedern Spießern, die anfangs von Leichtbewaffneten mit Äxten, Beilen und kurzen Schwerten, später von Hellebardieren umgeben waren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gevierthaufen
Wir stellen uns eine ähnliche Aufstellung unserer Infanterieverbände vor.
Kampfhaufen 50 Mann bilden einen Kampfhaufen, der von einem Veteranen bzw. erfahrenen Anführer befehligt wird. (ich vermute in unserer Gesellschaft wird dieser aus den Reihen des niederen Adels oder des wohlhabenden Bürgertums kommen, richtig?
) Die Kampfhaufen sollten möglichst aus Männern bestehen, die jeweils in der Nähe zueinander wohnen, damit regelmäßiges Training stattfinden kann. Für die Zusammenarbeit zwischen mehreren Kampfhaufen und größeren Verbänden werden entsprechend übergreifende Manöver angesetzt.
Jeder Kampfhaufen besteht wiederum aus 5 Trupps, die jeweils 10 Mann umfassen. Der Truppführer dürfte dann schon eher ein bürgerlicher Anführer sein, der aufgrund von Erfahrung in diese Position kommt. Diese Männer sollen ebenfalls ein grundlegendes Verständnis von Kampftaktiken erwerben, weil es auch mal vorkommen kann, dass der Befehlshaber des Kampfhaufens fällt und dann einer der ihren die Vertretung übernehmen muss.
Abteilung: Besteht aus 5 Kampfhaufen und hat eine Sollstärke von 250 Soldaten, die entsprechend möglichst so nahe aneinander wohnen, dass zumindest 2 bis 4 Mal im Jahr eine mehrtägige oder zweiwöchige Übung auf dieser Einheitenebene möglich ist.
Regiment: 4 Abteilungen bilden wiederum ein Regiment. Für die Manöver gilt dasselbe, wie für die Abteilungen.
Die Fernkämpfer erhalten eine eigene Gliederung und sollen dann ähnlich wie früher bei den Legionen Roms nach Bedarf Regimentern als Unterstützungseinheiten zugewiesen werden. Dementsprechend werden sie auch an Übungen auf Abteilungs- und Regimentsebene teilnehmen.
Bei der Reiterei wird die bewährte mongolische Gliederung selbstverständlich beibehalten. Ich denke das ist klar.
Söldnerregimenter
An der jeweiligen Gliederung der unter Vertrag stehenden Söldnerregimenter wird hingegen nichts verändert. Das ist selbstverständlich eine Angelegenheit der Söldner. Was diese Einheiten angeht, soll die Militärkommission für sie die jeweils bestmögliche Einsatzverwendung im Rahmen der böhmischen Armee finden. Unter Berücksichtigung der Stärken und Kampfweisen dieser Regimenter.
Die Schweizer als Veteranen-Gevierthaufen sollten hierbei im Zentrum stehen und als besonders ehrenhafte Position die große Standarte des Khans tragen.
Das bewegliche süddeutsche/italienische Regiment wird aufgrund seiner Beweglichkeit als flexible Eingreiftruppe und Reserveeinheit gedacht, die Einbrüche in die eigenen Reihen bereinigen und Flankierungsmanöver entsprechend kontern sollen. Auch kann diese Einheit für Hit und Run Taktiken bedacht werden, um gegnerische Verbände in Fallen zu locken oder entsprechend zu unüberlegten Attacken zu provozieren.
Das anatolische Regiment ist logisch, dass es möglichst eng mit den Reiterkriegern und Rittern des böhmischen Adels zusammenarbeiten soll. Wobei die berittenen Bogenschützen arabischer Art auch die ideale Truppengattung für Nadelstichattacken darstellt.
Standarte
Jedes Regiment, jede Abteilung und jeder Kampfhaufen erhält eine persönliche Standarte, die es ähnlich wie die Standarten der Römischen Legionen zu verteidigen gilt. Die Standarten sollen den Mut und die Kampfbereitschaft der Männer erhöhen. Denn sie symbolisieren ihre jeweilige Einheit (und auf Kampfhaufenebene wohl auch den Heimatort). Die Position des Standartenträgers ist eine sehr ehrenhafte und wird an verdiente Soldaten vergeben.
Nachschuborganisation:
Eine funktionierende Nachschubversorgung ist für den Kampferfolg essentiell. Zwar besteht die Möglichkeit die Armee aus dem Land heraus zu versorgen, doch dies beeinträchtigt die Marschgeschwindigkeit doch beträchtlich. Wir wünschen, dass die Kommission entsprechende Vorschläge einbringt, wie man die böhmische Armee stattdessen mit einem zuverlässigen Tross aus befreundeten Gebiet heraus versorgen kann. Auch hierbei ist es hilfreich in die Geschichte zu blicken: Haben doch die Römer ein tadelloses Nachschubsystem aufgebaut, welches eine stetige Versorgung auch von weiter entfernten im Feld stehenden Truppen ermöglichte.
leider finde ich das Youtube Video nicht mehr, welches das so schön erklärt hat und es ist eine Weile her, dass ich es mir angeschaut habe.
Söldnerverträge:
Im Rahmen der Neustrukturierung der Armee möchten wir soweit möglich mit den Söldnerregimentern über dauerhafte Vertragsverlängerungen verhandeln.
Wir wissen, dass dies im Fall der Schweizer nicht so ohne weiteres möglich ist, wegen dem Kontrakt zwischen den Eidgenossen und dem Khanat Tirol. Daran lässt sich nicht rütteln. Wobei wir gedenken die Schweizer als "Prager Wachregiment" mit dem Schutz der Residenzstadt zu betrauen und ihnen in der Schlacht das Stadtbanner Prags und die persönliche Standarte des Khans anzuvertrauen.
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Wir wissen natürlich, dass sich so eine Umstellung der Armee länger hinziehen wird: Neue Kampfweisen müssen implementiert werden und es wird seine Zeit brauchen, bis die Ausrüstung entsprechend angepasst wurde. Dessen sind wir uns bewusst, aber wir wollen jetzt damit beginnen und selbst, wenn man am Anfang zum Beispiel nur 2000 Infanteristen als Gevierthaufen aufstellen kann und der Rest erst nach und nach, dann ist es halt so. Aber der Anfang ist dann gemacht.
Abseits von diesen Ideen, sind eigene Vorschläge, Anpassungen und Ideen des Adels natürlich sehr willkommen.
Der Kommission sollen sämtliche militärisch relevanten Abschriften und Chroniken, welche die Bibliothek hergibt, zugänglich sein. Manchmal findet sich in der Vergangenheit eine nützliche Hilfestellung für die Zukunft.