Bei Lublin entschieden sich die Chinesen zu einem verzweifelten Plan: um ihren Rückzug nach Bromberg zu decken, sollte ein Teil der Kanonen zurückbleiben und die feindlichen Soldaten in der Stadt beschießen. Die Kanoniere selbst würden das nicht überleben, aber hoffentlich den Rest der Armee damit retten.
Es funktionierte im Wesentlichen wie geplant: die Kanoniere starben in einer hoffnungslosen Schlacht, doch sie haben genug feindliche Soldaten verwundet, dass ihre Kameraden nur von eher wenigen Feinden verfolgt wurden. Einige Schützen starben noch auf dem Weg nach Bromberg bei einem Angriff von Grenadieren, doch die restlichen Angriffe konnte die Armee abwehren.
Byzanz berichtete währenddessen, dass Indonesien die babylonische Stadt Kutha an der byzantinischen Grenze erobert und niedergebrannt hat. Damit Babylon nicht untergehen würde, bekam es von China daraufhin das Wissen um gezogene Läufe geschenkt.
Auch die Kavallerie bei Kazan wurde von äthiopischen Truppen angegriffen. Den ersten Angriff konnte sie in die Flucht schlagen, die nächsten sogar besiegen, doch am Ende wurden sie überrannt, damit wurden die Felder im Westen der Stadt wieder von Mehal Sefari besetzt. Doch das währte nicht lange: die Garnison von Kazan bekam Verstärkung von den chinesischen Truppen in Beerscheba und gemeinsam konnten sie alle feindlichen Reiter bei Kazan besiegen.
Da Indonesien die Biologie beinahe fertig erforscht hatte, nutzte China die Chance, wenigstens noch ein bisschen Gold mit dem Verkauf verdienen zu können.
Griechenland schaffte es, zwischen China und dem Nordreich Frieden zu vermitteln. Hauptsächlich, weil China das Nordreich ziemlich egal war.
Äthiopien ging noch einmal zum Gegenangriff über, indem einige Mehal Sefari über die Mongolei in China einfielen, die Schützen überfielen, die dort gerade unterwegs waren, und Surakarta bedrohten. Doch sie konnten schnell von anderen chinesischen Soldaten gefunden und besiegt werden.
Außerdem versuchten sie, die Nachschubroute an Kazan vorbei zu unterbrechen und griffen chinesische Soldaten dort an. Zwar gelang ihnen, die ersten Schützen zu besiegen, doch kurz darauf wurden sie selbst geschlagen.
Einen Erfolg konnten die Äthiopier dennoch feiern: sie eroberten Samarkand von Byzanz.
In Israel erging es der äthiopischen Armee dagegen ebenfalls nicht gut: sie hatte sich bereits vor einigen Jahren auf den Weg nach Jerusalem gemacht, musste sich aber wieder zurückziehen. Nun versuchten sie es ein zweites Mal, doch diesmal war die chinesische Armee vor Ort wieder gewachsen und wagte wieder eine Konfrontation. Zwar gingen einige Kanonen verloren, doch insgesamt war die Schlacht ein voller Erfolg, nur wenige Mehal Sefari überlebten den Tag, schwer verwundet und einem israelischem Ausfall schutzlos ausgeliefert.
Damit war Israels momentane Position immerhin wieder stabilisiert, auch wenn es immer noch auf die Hälfte des Vorkriegsgebiets zusammengeschrumpft war.
Im Jahre 1590 n. Chr. wurde bei Shanghai die erste Eisenbahnstrecke eröffnet. Das war ein voller Erfolg, bald breitete sich das eiserne Pferd in der ganzen Republik aus. Die Regierung erkannte sofort die militärische Bedeutung des Ganzen und sorgte dafür, dass die erste große Eisenbahnstrecke in den Osten, in die Nähe der mongolischen Grenze führte, um schneller Soldaten aus dem Kernland in die Mongolei und nach Israel schicken zu können.
In Shanghai waren aber auch Robert Fultons Ideen immer noch bekannt, die nun endlich umgesetzt werden könnten. Minen konnten ihre Erzeugnisse mit Hilfe der Dampflok schneller abtransportieren und in vergleichsweise kurzer Zeit ein großes Gebiet beliefern. Ein Urenkel des großen Ingenieurs sah die Zeichen der Zeit und gründete in Shanghai die Mining Inc., die nach und nach immer mehr Minen Chinas kaufte und zum mit Abstand größten Lieferanten für Bodenschätze wurde. Um ihre Marktmacht noch auszubauen, kauften sie sich außerdem noch Gold aus dem HRR und Byzanz ein, an das sie durch Unterstützung der chinesischen Regierung billig kamen.
Aber es war immer noch Krieg und so richtete sich der Großteil der Forschung in Shanghai auf militärische Fortschritte und wurde durch die militärische Brille betrachtet: die Eisenbahn sollte die Soldaten an die Front bringen, Mining Inc die Produktion von Waffen und Ausrüstung beschleunigen. Kein Wunder, dass etwa zur gleichen Zeit das Maschinengewehr erfunden wurde, das ideal geeignet war, um eine Stellung gegen Feinde zu verteidigen.
Äthiopien versuchte auch weiterhin immer wieder, den Nachschub abzubrechen, indem es die Soldaten auf dem Weg nach Kazan angriff. Zwar konnten die Reiter immer wieder besiegt werden, trotzdem sorgte es für merkliche Verluste bei den Soldaten, die ihre eigentliche Front noch gar nicht erreicht hatten.
Polen versuchte währenddessen zum ersten Mal ernsthaft, Bromberg zurückzuerobern und fing mit einer großen Armee eine Belagerung an. Doch nachdem die Chinesen mit ihren Feldkanonen große Verluste anrichteten, zog sich die Armee wieder zurück.
Mali war zu einem Wissensaustausch bereit: China lehrte über die Eisenbahn und den Kommunismus, Mali gab dafür seine physikalischen Theorien preis und legte noch etwas Geld oben drauf.
Diese Theorien waren sehr vielfältig und reichten vom Bau von Luftschiffen bis hin zur Entdeckung der Radioaktivität.
In China wurden daraufhin 4 Uranvorkommen identifiziert, doch zum derzeitigen Zeitpunkt konnte man damit noch nicht viel anfangen, eine kontrollierte Kernspaltung war noch Zukunftsmusik.
Mit dem Aztekenreich konnte wieder ein Austausch von Botschaftern und offene Grenzen für alle vereinbart werden, auch wenn die Beziehungen furchtbar blieben.
England war bereit, 23 Goldtaler im Jahr für Gewürze zu zahlen, eine spürbare Entlastung für den chinesischen Staatshaushalt. Sein Vasall Frankreich war immerhin bereit, die Grenzen für zivile Reisende zu öffnen, was den gegenseitigen Handel ankurbelte.
Für Babylon lief der Krieg schlecht, es verlor Shushan an Ungarn. Damit es sich besser wehren könnte, schenkte China die Eisenbahn und insbesondere das Wissen über Maschinengewehre an seinen Verbündeten. Doch das half auch nicht viel: selbst Persien konnte die Stadt Sirpula erobern, obwohl es noch mit Triboken angriff.
1600 gelang Äthiopien ein wichtiger Erfolg: hatte es bis jetzt stets mit einzelnen Kommandotrupps Nadelstiche plaziert, griff es nun mit einer großen Armee an und überrannte die chinesische Garnison von Kazan, während die chinesische Armee in Israel gerade Tel Aviv belagerte.
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