Die Parlamentswahlen 2022
Und nochmals wird gewählt in Babylon - in der Ära der mächtigen Banken Μελλοντικές und AZMONETA keine Selbstverständlichkeit mehr. Während in den Zentralen der Finanzgiganten aus Argos und Tenochtitlan die ersten Wahlumfragen peinlich genau analysiert werden, stellen die Parteien, die dieses Mal antreten, ihr Programm vor. Und ganz klar: Unter dem Eindruck der russischen Aggression gegenüber Frankfurt wird vor allem der Umgang mit Väterchen Stalin die Agenda bestimmen.
1.) Ozeanische Partei EA (Spitzenkandidat: Christianos Filira)
Handstreichartig hat Christianos Filira seiner Amtsvorgängerin und Parteifreundin Euphoria Papadakiou die Macht entrissen. Die Entscheidung hierfür dürfte irgendwo in den Hinterzimmern von Μελλοντικές getroffen worden sein. Die EA strebt unter Filira einen deutlich aggressiveren Kurs gegenüber Russland an - friedlich, aber bestimmt. Filira will die Einnahmen des BBIP-Abkommens - das er selbst einst ins Leben rief - dazu nutzen, um Russland zum Frieden zu zwingen. Mit massivem Geldeinsatz sollen mehrere russische Gouverneure geschmiert und Stalin zum Aufgeben gezwungen werden. Böse Zungen indes behaupten, daß es Μελλοντικές nur darum geht, die letzten Goldvorkommen der russischen Steppe der babylonischen Machtsphäre unterzuordnen.
Koalitionen: Mit Trumschs AP will Filira nichts mehr zu tun haben, hier ist das Tischtuch zerschnitten. Mit der BS von Dschingis Khan könnte sich Filira allerdings eine zeitlich begrenzte Koalition vorstellen - ein klares Signal an Stalin, sich warm anzuziehen.
2.) Neuer Wind NW-FF (Spitzenkandidatin: Semiramis Jonusch)
Die scharfzüngige Oppositionsführerin Semiramis Jonusch steht wie keine andere für einen Friedenskurs. Auch sie tritt dabei für einen deutliche Note gegenüber Stalin ein: Frankfurt muß an Deutschland zurückgegeben werden, und dies muß militärisch erzwungen werden. Babylonische Truppen sollen anschließend einen Friedensgürtel im Hessischen Wald errichten und so für alle Zeiten den Weltfrieden bewahren. Auch im Norden Russlands will die NW-FF eine Friedensbasis errichten, um nötige Friedenseinsätze in Zukunft zu erleichtern ... übrigens ganz in der Nähe gewisser Goldvorkommen. Ob da hinter den Kulissen das Bankenkonsortium AZMONETA die "Freifederführung" zu diesem Entwurf übernommen hat?
Mögliche Koalitionen: Die Freifedern haben es schwer, in der aufgeheizten Stimmung Verbündete zu finden. Explizit schließt die NW-FF nur eine Koalition mit der Arsli-Partei und der Bebenden Steppe aus - und hofft zumindest auf eine Regierungsbeteiligung, etwa unter der EA und der PDS, um den unvermeidlichen Krieg gegen Stalin so schonend wie möglich für die Bevölkerung zu halten.
3.) Bebende Steppe BS (Spitzenkandidat: Dschingis Khan)
Wütend drückte der Khan die harte Oppositionsbank. Der Fall von Frankfurt hat den legendären mongolischen Herrscher förmlich elektrisiert - er sieht seine Eliteeinheiten bereits durch die russische Steppe preschen. Denn nichts anderes aus die Unterwerfung Russlands strebt der Khan an - und ist dafür sogar bereit, einen Pakt mit dem Teufel, aka der EA, einzugehen. Die Frage ist, ob die Bezwingung Stalins dann tatsächlich so friedlich verlaufen wird, wie sich Christianos Filira das wünscht.
Mögliche Koalitionen: Am liebsten mit der EA, so drückt der Khan es aus. Seinen Intimfeind Donaldiku Trumsch will er hingegen aus dem Parlament kegeln. Ansonsten gibt sich Dschingis Khan zahm und könnte auch "ungewöhnlichen Konstellationen" zustimmen.
4.) Partei der Sprachentwirrung PDS (Spitzenkandidat: Enduk Doldusch)
Was für eine Überraschung: Enkhbaatharyn Baakhan zieht sich von der Spitze der PDS zurück. Sie hat ihr Lebensziel verwirklicht: Bremen ist befreit, Baakhan zieht dort in eine nationalistisch-feministische Kommune und will in der Stadt des Frauenwahlrechts ihren Lebensabend verbringen. Zum neuen Parteichef wird der junge Aktivist Enduk Doldusch gewählt - übrigens ein Großneffe des legendären Abacuc Doldusch. Der junge Doldusch ist allerdings sanfterer Natur: Eine Rückeroberung Frankfurts hält er für überflüssig - vielmehr solle die Stadt Bonn vor dem russischen Zugriff bewahrt werden und anschließend die Grenze zwischen Russland und Deutsch-Babylonischen nördlich von Bonn geschlossen werden. Auch eine "Eingemeindung" von Hamburg würde die PDS befürworten.
Mögliche Koalitionen: Die PDS fühlt sich in der Russland-Frage Donaldiku Trumsch näher als dem bisherigen Koalitionspartner EA. Bahnt sich hier eine antideutsche Koalition zwischen PDS und AP an?
5.) Marduk-Partei MP (Spitzenkandidat: Heikusch Lalame)
Schau an, die ehrwürdige Marduk-Partei versucht nochmals ihr Glück. "Babylon zuerst" ist dieses Mal ihr Motto - ein stärker isolationistischer Kurs ist die Devise des neuen Parteichefs Heikusch Lalame. Russlands Vormarsch will die Marduk-Partei nicht unterbinden, ja, sie sieht ihn sogar als Vorteil an. Bremen und Berlin könnten in Zukunft noch besser verteidigt werden, wenn Frankfurt und Bonn in der russischen Machtsphäre zugeschlagen werden. Die Marduk-Partei will lieber alle Anstrengung auf Babylonien und auch das darbende Neukudnezia richten, damit diese Landesteile fit für die Zukunft gemacht werden. Dazu gehört endlich die Bezwingung der Umweltzerstörung, die letzten Infrastrukturmaßnahmen Babylons und die Ausrufung Nebukadnezars zum Gott, dem zum Ende seiner Amtszeit in einer wahnwitzigen Zeremonie in Babylon gehuldigt werden soll.
Mögliche Koalitionen: Die Marduk-Partei will nur mit der Bebenden Steppe des Khans nichts zu tun haben - sonst sind für sie alle Koalitionen denkbar.
6.) Innere Geschlossenheit IG (Spitzenkandidat: Birbu Sumerind)
Eine neue Partei tritt dieses Mal zu Wahl an: Die sogenannte Innere Geschlossenheit. Die Technikgläubigkeit der babylonischen Jugend hat zum Aufstieg dieser bozarr-schwärmerischen Partei geführt, deren Ziel es ist, alle Energie auf die Erziehung der Menschheit zum einem kollektiven Bewußtsein zu richten. Spitzenkandidat Birbu Sumerind - ein abtrünniger Ingenieur der Volksuniversität Säendes Korn - behauptet, durch telepathische Kräfte mit dem Raumschiff BRS Efgenia im Kontakt zu stehen und die Ankunft des Schiffs auf Alpha Centauri "channeln" zu können. Die Forschung soll unter der Inneren Geschlossenheit extrem gefördert und neue Forschungsstationen errichtet werden. Dies, so Sumerind, könnte zu einer Umerziehung der Menschheit führen, die alle Unterschiede zwischen Babyloniern, Russen, Deutschen, Mongolen, Griechen, Azteken und Chinesen verwischen wird. Randnotiz: Die IG tritt vehement für eine Hinrichtung des "Gedankenverbrechers" Ashar Illuvatar ein, dessen "Kosmische Überlegenheit" eine anhaltende Gefahr für die Mission der Efgenia darstelle.
Mögliche Koalitionen: Die Innere Geschlossenheit ist für alle Parteien offen - die Menschen teilen sich ja ohnehin ein gemeinsames Bewußtsein, wozu also spalten?
7.) Arsli-Partei AP (Spitzenkandidat: Donaldiku Trumsch)
"He, und mich habt ihr schon vergessen, oder was?" Donaldiku Trumsch strebt bei dieser Parlamentswahl eine völlige Kehrtwende an. Russland, so Trumschs Credo, könne Frankfurt gerne behalten - Babylon solle sich lieber den Rest von Deutschland einverleiben. Einen Einsatz der letzten Atombombe schließt Trumsch keineswegs aus, im Gegenteil, er propagiert dies sogar. "Es wird keinen Weltfrieden mit einem Friedericus Ex geben", großmault Trumsch. "Mit Stalin komme ich schon klar, wenn wir erst Leipzig, Bonn und Hamburg für Großbabylonien errungen haben." Ob Trumsch die Wähler von diesem Programm überzeugen kann?
Mögliche Koalitionen: "Euphoria einsperren - Filira den Hintern versohlen" - mit solchen Slogans macht Donaldiku Trumsch deutlich, daß er mit der EA keine Koalition anstrebt. Aber auch die Bebende Steppe von Dschingis Khan liegt mit ihrer Russlandfeindschaft nicht auf der Line von Trumsch.
Die dritte Parlmentswahl - und definitiv letzte der Geschichte "Ein Turm, sie zu knechten" - ist allerdings nicht mehr ganz so demokratisch wie die vorausgegangenen. AZMONETA und Μελλοντικές werden ihren monetären Einfluß zur massiven Wahlfälschung nutzen, wobei erstere Bank die NW-FF, zweitere die EA und BS unterstützen. Da das Kapital beider Banken (15 Milliarden GM / 19,48 Milliarden GM) groß ist, wird für beide Parteien jeweils ein Würfel geworfen - Μελλοντικές darf sogar noch +1 zum Ergebnis hinzuzählen. Bei einer 6 wird ein zweiter Wurf möglich und das Ergebnis hinzuaddiert. Zwischen 1 % und 13 % der Wähler entscheiden sich dann für die von den Banken propagierten Parteien. Übrigens gilt auf bei dieser Wahl die 7%-Hürde für alle Parteien ...
Die Abstimmung findet ihr hier: http://www.easypolls.net/poll.html?p...b08a3105b592fb. Am Dienstag, den 31. Januar 2017, um 12 Uhr schließen die Wahllokale. Macht Babylon fit für die Zukunft und stimmt ein letztes Mal mit vollem Herzblut ab.