Ernte: In Ordnung, Konjunktur: Sehr gut
Eine Gruppe Bankiers und einflussreicher Kaufleute aus Hannover, Bayern, Württemberg und Baden wendet sich in diesem Jahr mit einem Anliegen betreffend der Telegrafie an ihre Monarchen. Nachdem in weiten Teilen des Bundes der Bau von Telegrafenleitungen schon gut voran gekommen ist, sind diese vier Länder noch immer von dem Netz abgeschnitten. Wie sich in anderen Ländern gezeigt hat, springen private Investoren meist sehr schnell darauf an eigene Leitungen zu verlegen, sobald die wichtigsten Städte des jeweiligen Staates durch eine staatliche Gesellschaft erschlossen sind. Ohne diesen Anschluss verläuft es dagegen schleppend, weil zuerst eine sich nicht sofort rechnende Investition getätigt werden muss. Daher erheben sie die Forderung, dass auch Hannover, Bayern, Württemberg und Baden schnellstmöglich einen staatlichen Anschluss angehen sollen, um bei der neuen Form der Nachrichtenübermittlung nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Bayern
Man hat einen Autor für die Romane gefunden der die Expedition begleiten wird. Eure Generalität macht euch übrigens darauf aufmerksam, das in sehr vielen eurer Befehle, die Ritterkreuzler eine prominente Rolle spielen. Ihr solltet eventuell daran denken, das es diese nicht unbegrenzt gibt und sie durchaus auch andere Aufgaben haben oder zumindest haben sollten.
Leider muss euch der Kapitän der Wittelsbach mitteilen, das die Gegend ein heißes Pflaster ist mit Streitigkeiten zwischen Holländern, Briten und einer sizilianisch-sardinischen Kolonialcompagnie. Außerdem wäre seine Heiligkeit nicht erfreut, wenn ihr das Gregor Archipel in König Ludwig Inseln umbenennen würdet. Eure Beamten schätzen den propagandistischen Wert einer Kolonie eh als äußerst gering ein; als reines Binnenland ohne eigene Seeverbindung wird es schwer eine Kolonie als sinnvoll zu verkaufen, egal wieviel man mit Worten wirbelt.
Positiv zu vermerken ist, das die Wissenschaftler die Reise als einen Erfolg bezeichnen. Das Geld ist, da bis jetzt kein Platz für die Kolonie gefunden wurde, zum einem größeren Teil noch nicht ausgegeben worden. Natürlich wurden und werden die laufenden Expeditionskosten davon bestritten. Es ist jetzt die Frage, ob die Expedition zurückkehren soll oder ob seine Majestät wünscht, das Vorhaben weiter zu bestreiten.
In Bezug auf die übliche Lobhudelei, also das Herausstreichen der formidablen wirtschaftlichen Erfolge sei darauf hingewiesen, das die Presseabteilung zwar viel Arbeit aber eigentlich kein Budget hat.
Das mit der Bauernbefreiung muss ein Irrtum sein, man treibt sie wieder zurück auf die Felder.
Sachsen
Die Gründung des Sparkassenverbands wird allgemein begrüßt. Die Gründer von bereits bestehenden Sparkassen würden allerdings gern wissen, was denn die Mitgliedschaft nutzt und wieviel Mitspracherecht sie bei dem SSV haben würden. Im Prinzip hat man gegen eine Organisation zur Koordinierung und Sicherung von Standards allerdings nichts.
Der finanzielle Grundstock sollte nach Meinung von Finanzexperten, die mit der Gründung der Sparkassen betraut sind, ausreichend sein.
Man teilt euch mit das der Auswanderungsfonddieses Jahr ausläuft .
In Sachsen befinden sich die Gebiete, welche die Kommission ausfindig machen konnte, vorwiegend entlang der Nebenflüsse der Elbe, etwa der Elster und der Saale. Hier kommt es beinahe jährlich zu kleineren Überschwemmungen, die den Boden so stark aufweichen, dass er sich nicht mehr zum Anbau von Kartoffeln oder Getreide eignet. Die Bauern der Gegenden lassen lediglich ihr Vieh zeitweise dort weiden, eine weitere Nutzung findet nicht statt. Würde man diese Gebiete besser gegen Hochwasser sichern und Entwässerungskanäle anlegen, könnte man die Böden besser nutzen
Hamburg & Bremen
Eure Gesandschaft ist in den USA angekommen und ersten Bereichten zufolge verlaufen die Verhandlungen soweit ganz gut, auch wenn man als zwei kleine Stadtstaaten relativ unten auf der Liste steht. Die USA lassen anfragen, ob es nicht im Interesse des Bundes wäre, die außenpolitischen Aktivitäten doch stärker miteinander zu kombinieren. Dennoch verliefen die Gespräche soweit angenehm und produktiv. Die Ausreisehäfen kann man regelmäßig mit den zurückkehrenden Auswandererschiffen mitschicken, auch wenn sich an der Liste wohl seltener etwas ändern dürfte. An problematischen Gesetzen speziell für Bremen und Hamburg gibt es eher wenige, man wird sich bemühen, die Beziehungen zu den USA in Sachen Handel so weit zu verstärken. Problematisch könnte sein, das die Passagierschiffe oftmals geradezu gefährlich überfüllt sind und die Leute unter schlimmsten Bedingungen hausen müssen. Es ist im Gespräch die Passagierzahlen pro Schiff eventuell zu begrenzen, was natürlich die Profite der Reeder betreffen könnte, aber eventuell auch zu einem Problem werden könnte zu Hause, falls die Auswanderer länger in Bremen oder Hamburg verweilen müssen. Die Auswanderer müssen ja in der Zwischenzeit irgendwo leben und ein längerer Aufenthalt könnte die Infrastruktur stärker belasten. Zudem sind die Lebensbedingunge bis zur Überfahrt ja nicht gerade vorzeigenswert.
Mecklenburg
Ein Problem bei der Vergabe der Minkredite ist natürlich, das die Ritterschaft und andere Großgrundbesitzer versuchen ihre Besitzungen zu vergrößern und es natürlich nur eine gewisse Menge an Plätzen im Dienstleistungssektor gibt, speziell für Leute, die eher wenig formelle Bildung genossen haben. Mit den Minikrediten sollte es jedoch einigen Bauern mehr möglich sein, ihren eigenen Bauernhof zu erwerben, auch wenn man von ausgehen muss, das einige Leute im industrialisierteren Strelitz versuchen werden Arbeit zu finden. Versteht die Verwaltung den Großherzog richtig, das er Aktien als bodenständige Investition betrachtet?
Österreich
Die Planungs- und Vermessungsleute sind in den Kolonien eingetroffen und die Bauarbeiten für den Hafen konnten dieses Jahr in Angriff genommen werden. Ein größerer Teil der Bauarbeiter wurde darauf angesprochen zu bleiben um das neue Land zu bewirtschaften, welches man durch gute Verhandlungen mit den umliegenden Häuptlingen gewinnen konnte und viele haben Interesse bekundet. Diejenigen die bleiben wollen, stellen aber die frage, wie es aussieht mit Familiennachzug. Viele von ihnen haben die Arbeit eher aus Verzweiflung angenommen, da sie sonst keine Perspektive hatten und keine Gelder für die Schiffspassage der Familie und die Ausgaben zur Existenzgründung. Die Kolonialverwaltung üurde mehr Bevölkerung begrüssen und denkt, das man Gelder sicher aus dem erhöhten Budget verwenden könnte, ohne das eine weitere Mehrbelastung für die Staatskasse entsteht. Ein kleineres Krankenhaus, welches die bisherigen medizinischen Einrichtungen ersetzen würde, also zwei Doktoren samt Arztpraxis, wäre dementsprechend wohl auch eine Notwendigkeit, auch da die eher exotischen Krankheiten den Kolonisten zu schaffen machen.
Frankfurt
Die Verwaltungsreform und die größere Transparenz in den Behörden werden allgemein begrüsst. Natürlich ist jetzt auch jeder für die lückenlose Aufdeckung von Korruptionsfällen, zumindest öffentlich. Allerdings sind eure Parteifreunde nicht besonders glücklich über eure Kampagne zur Liberalisierung des Wahlrechts und es gibt durchaus Bestrebungen gewisse Korruptionsfälle eher unter den Teppich zu kehren, sofern ihr nicht eurer Partei weiter schaden wollt, bzw weiter ihre Unterstützung für Reformen haben wollt. Mit der Wahlrechtskampagne habt ihr außerdem gewisse Begehrlichkeiten geweckt, die nach Auflösung der alten Machtstrukturen streben oder zumindest eine Senkung des für die Bürgerrechte erforderlichen Vermögens.
Baden
Die Planung für die Gewerbebücher werden in Angriff genommen, als voraussichtliches Fertigstelungsdatum wird 1847 genannt.
Mit dem Bau der geplanten Linie kommt man gut voran, lediglich einmal erzwingt schlechter Baugrund eine mehrwöchige Unterbrechung, bis man die Probleme mit zusätzlichen Aufschüttungen und Befestigungen des Bahndamms lösen kann. Man hat zudem mit der Basler Regierung Kontakt aufgenommen, um die Möglichkeit einer Verlängerung bis in die Stadt am Rheinknie auszuloten. Zwar sind die Basler der Idee nicht grundsätzlich abgeneigt, stellen aber gegenwärtig Bedingungen, welche die Direktoren der Königlich Badischen Staatseisenbahn zu hoch erscheinen. Die Basler Regierung macht einen Kopfbahnhof zur Voraussetzung (einen Durchgang sehen sie als Verschwendung von Bauland an), der zudem einer potentiellen Schweizer Gesellschaft ebenfalls offen stehen müsste.
Luxemburg
Die Nachfrage nach dem Lehrlingsfond ist recht groß, immerhin erhalten so die Handwerker und Unternehmen günstigere Arbeitskräfte. Das Geld aus dem Fond ist dieses Jahr schon verbraucht. Man äußert leichte Bedenken darüber, ob der Arbeitsmarkt später die ausgebildeten Gesellen auch aufnehmen kann oder ob es nur darin resultiert, das sie später minder qualifizierte Arbeitsplätze bestzen oder ins Ausland abwandern. So doer so, wird das Ausbildungsprogramm wohl noch Zeit und weiter Geld erfordern, wenn es spürbare Ergebnisse zeigen soll.
Preussen
Das Bildungsprogramm wird , so von der Theorie her gesehen, im Vereinigten Landtag befürwortet, man würde allerdings drum bitten, dieses butterweiche Pseudobildungsprogramm, das bestenfalls dazu geeignet ist, den Bauern beizubringen, weiter zählen zu können, als sie Finger haben, doch etwas straffer anzuordnen. Nach neun Monaten ohne Schule, hat ja jedes Kind die Lektionen vergessen, welches es in dem Jahr gelernt hat. Für die Anforderungen, welche die moderne Gesellschaft stellt oder in Zukunft stellen wird, sei es denkbar ungeeignet.
Wie hoffentlich zu sehen ist, erhalten ihre Majestät nun die Arbeitslosenzahlen.
Die preussischen Eisenbahngesellschaften sind nicht erfreut über die Anfrage der Krone, Dienstreisen kostenfrei zu gestalten, die Gesellschaften sollen ja immerhin auch Gewinn erwirtschaften. Außerdem ist schwer ersichtlich, was Dienstreisen genau wären und die Gefahr des Missbrauchs sieht man auch als ziemlich hoch an, nämlich das sich Offiziere selbst oder untereinander Dienstreisen bescheinigen, gegebenenfalls auch für Mannschaften gegen Entgelt. Da die Eisenbahngesellschaften wohl kaum Einsicht in eventuell vertrauliche Dokumente verlangen können, was nun Dienstreise ist, würde man vorschlagen, das die Armee die Erstattung von Dienstreisen intern abrechnet, falls die Krone das wünscht.
Württemberg
In Erwartung grosser Aufträge im Königreich als auch den benachbarten Ländern formiert sich Mitte des Jahres eine Investorengruppe, die in Heilbronn eine Fabrik für die Fertigung von Bahngleisen aufbaut. Gleichzeitig wirbt die private Zentralbahn für die Zeichnung junger Aktien, mit denen sie schon nächstes Jahr den Bau der Verbindung von Heilbronn nach Cannstatt finanzieren will. Zusammen mit den geplanten Linien in Baden und der Pfalz würde so eine durchgehende Linie in weite Teile der süddeutschen Staaten entstehen, für die Industrie Württembergs gut erreichbar.
Die neue Staatsbahn formiert sich währenddessen und eröffnet ihre Büros in Stuttgart. Die Planungen für die geforderte Linie nach Tübingen beginnen ebenfalls und man wird dem König demnächst unter vier Augen die Pläne vorlegen. Man ist des übrigen zuversichtlich, dass die württembergische Lok den Leistungsanforderungen problemlos genügen wird und wo eine Steigung doch zu viele Probleme machen würde, könne man ja immer noch über Kunstbauten nachdenken. Noch unklar ist allerdings, ob das Budgtet von 40'000 G für die Strecke ausreichend sein wird, auch dies werde man dem König vorlegen.
Hessen-Homburg
In Homburg rannte der Landgraf offene Türen ein, als er eine Anbindung des Kurorts an die Eisenbahn forderte. Auch die Vertreter der Kur- und Casinobetriebe hatten schon seit einiger Zeit darüber beratschlagt, wie man die Gäste am besten von Frankfurt nach Homburg bringen könne. Eine recht grosse Zahl an interessierten Investoren stammt daher auch aus dem benachbarten Frankfurt. Die Zeichnung der Aktien läuft zwar nicht schlecht, das Büro empfiehlt dem Landgraf dennoch die Gelder des Fonds freizugeben, um sich ebenfalls zu beteiligen.
Hessen-Darmstadt
Die Integration des Eisenbahnamts in das Innenministerium, das die Regierung letztlich als einzig passende Behörde ausmacht, verläuft anfangs etwas holprig. Es ergeben sich bald gewisse Doppelspurigkeiten, die man erst mal wieder beseitigen muss, bevor die Arbeit in dem Amt richtig losgehen kann. Dennoch gelingt den Beamten in Herbst zumindest schon ein kleiner Coup, als man die Gesellschafter der Taunus-Eisenbahn davon überzeugen kann, einen grossen repräsentativen Bahnhof gegenüber Mainz vorzusehen. Man ist aber auch mit potentiellen Investoren im Gespräch, die nahe Darmstadt eine weitere Gesellschaft aufbauen wollen. Einige der Minister zeigen sich allerdings etwas skeptisch über die Liste besagter Investoren, welche ihnen die Rothschild-Bank vorlegt. Es findet sich eine hohe Zahl Bankiers und Industrieller aus Flandern und Frankreich auf dieser Liste und einige fragen sich, weshalb diese Leute ausgerechnet ein Interesse an einer Bahn bei Darmstadt haben.
Man findet einen gewillten Angestellten und auch einen willigen größeren rheinhessischen Weinhandel, welcher eine Sektkellerei gründen würde. Allerdings fragt der Mainzer Industriemagnat Christian Ludwig Lauteren an, weshalb ihr soviel Arbeit darauf verwendet, eine Industrie zu begründen, die es bereits vor Ort gibt. Und Schaumwein kommt seiner Meinung nach nicht aus Fabriken, in 40-50 Jahren vielleicht.
Eure Soldaten haben langsam die Nase voll von der schlechten Bezahlung und man weist euch darauf hin, dass es weitverbreitete Meinung sei, dass man für den Sold nicht länger bereit ist, in der Armee zu dienen. Der Materialzustand ist inzwischen äußerst bedenklich, die Munitionsvorräte wurden inzwischen als nicht mehr ausreichend eingestuft. Eine Erhöhung auf 3G pro Soldat ist dringend erforderlich.
Oldenburg
Bildungselite und Lehrerschaft sind erfreut über das diesjährige Interesse des Fürsten und sein Engagement, unter dem einfachen Volk ist natürlich immer noch die Meinung verbreitet, das die Kinder nur das Führen des bauernhofs zu erlernen haben. Man hofft aber, das auch die Reise des Fürsten zumindest das Interesse hebt, das Kinder, welche den Hof nicht erben, auch eine Perspektive benötigen, außer als Knecht beim Bruder. Bis auf kleinere Sachen befinden sich im Kummerkasten Beschwerden der Arbeitgeber über steigende Lohnkosten, der Arbeitnehmer über geringe Löhne. Bundespolitik und die Rolle Oldenburgs sind natürlich auch vertreten, von einigen Anliegen der größeren Distanzierung, hin zum Drängen einer größeren Rolle Oldenburgs im Bund, mit entsprechender Anerkennung der gestiegenen wirtschaftlichen Bedeutung durch mehr Mitspracherecht. Eure Berater meinen nach Durchsicht, dem Volke müsse es wohl gutgehen, wenn es über Kleinigkeiten mosert.
Hannover
Der Bau einer eigenen Konservenfabrik sollte kein größeres Problem sein, andere Investoren sind da noch etwas skeptischer, wie groß der Markt für Konserven eigentlich wäre und ob die "Hanoveranische Flotte" von den staatlichen Betrieben versorgt wird, oder ob auch andere Gebote einreichen können. Ein größeres Interesse gibt es bei einigen Kaffeeimporteuren, welche da Möglichkeiten für ein neues Produkt wittern. Da seine Majestät aber von Versorgungssicherheit gesprochen hat und es wohl vorwiegend um Dosennahrung geht, hat man noch keine Zusagen erteilt.
Die Moorkolonisation in Hannover läuft im Vergleich zum benachbarten Oldenburg noch eher schleppend. Zwar konnte man inzwischen eine handvoll Siedlungen etablieren, mindestens zwei wurden aber in den letzten Jahren von den Bewohnern wieder aufgegeben. Die verantwortlichen Beamten rechtfertigen sich aber damit, dass die Besiedlung der Moore auch im erwähnten Oldenburg ja nicht gerade eine Erfolgsgeschichte sei und die Planer dort einen Zeithorizont von 2-3 Generation anpeilen. Diese Zeitspanne müsse man realistischerweise auch in Hannover vorsehen.
Liechtenstein
So wie es aussieht wird Liechtenstein wohl mit einer weiterführenden Sekundarschule auskommen. Man hofft, das man entsprechend Lehrer aus dem Ausland findet, die willens sind einzuwandern, leider hat Liechtenstein in der Hinsicht derzeit etwas Mangel an ausgebildeten Lehrkräften. Die Ordensbruder vom neuen Kloster bieten sich auch an, freie Stellen, für die sie geeignet sind zu übernehmen. Das Grundschulwesen wurde nach 1830 recht stark vernachlässigt, insofern sind die Gelder zur Modernisierung auch dringend notwendig. Ob man die Lehrbücher zu dem Preis in der Menge bekommt, ist etwas fraglich, da man ja noch der Liechtensteiner Landeskunde kundige Leute finden und bezahlen muss und das Angebot an entsprechenden Schreibern mit entsprechender Bildung ist etwas dünn, zwar vorhanden, aber es ist eher ein Anbietermarkt. Zudem wird man wohl im Ausland drucken müssen. Als Alternative würde man vorschlagen den Teil mit Liechtensteiner Geographie und Landeskunde doch eher praktisch zu gestalten, also im Freien und eventuell einen Besuch im neuen Heimatkundemuseum vom neuen Heimatkundeverein. Der Verein fragt auch an, ob ma eventuell Abschriften von dem ein oder anderen Dokument und der Genalogie des Fürstenhauses haben kann. Eine Stellungnahme wie man denn gewisse Fürsten (Alois hust) darstellen soll, wäre auch ganz nett. Es gilt zwar Redefreiheit, aber was die Haltung des Fürstenhauses ist, will man dann doch wissen.
Kurhessen
Der Kurfürst liegt mit seiner Einschätzung richtig, das Kastell wird nächstes Jahr fertig. Man weist den Kurfürst und geneigte Mitleser nochmals drauf hin, das es sich natürlich nicht um eine grosse Festungsanlage handelt (Ja spart euch bitte die Fragen, warum der ne Festung für nur so viel kriegt).
Das Gesetzespaket des Parlaments hätte keinen vollständigen Stopp des Anstiegs der Gewerbefreiheit zur Folge, auch wenn eine kleine konservative Minderheit dies natürlich gerne gesehen hätte. Der Regierungschef rechnet mit vielleicht einer Halbierung, wenn das Gesetz durchkommt, und auch das nur für die nächsten 10 Jahre. Letztlich sei die Aufhebung der alten Zünfte zu weit fortgeschritten, als dass man das Rad der Zeit noch zurückdrehen könnte. Letztlich ist beim Gesetz die Kurfürstliche Partei das Zünglein an der Waage. Man kann den Vorstoss der Demokraten entweder unterstützen und den Anstieg der Gewerbefreiheit etwas reduzieren oder sich der liberalen Volkspartei anschliessen und das Gesetz versenken. Beides mit den entsprechenden Vor- und Nachteilen.
Erste Eisenbahnprojekte, die in irgendeiner Form Kurhessen betrafen, kommen schon im ersten Jahr nach der Etablierung des Ministeriums zustande. Wie der zuständige Minister aber berichtet, rechnet er schon in Kürze noch mit einer weiteren Konzessionsanfrage. Eine Reihe von Investoren arbeitet angeblich daran die Residenzstadt Kassel an das im norddeutschen Raum entstehende Netz anzuschliessen.
Waldeck
Der Besucherandrang zu den Debatten im Pyrmonter Theater ist geringer als erwartet. Eine grosse Zahl an namhaften Deutschnationalisten reist über das Jahr an und beteiligt sich an den lebhaften Debatten, insgesamt hatte man aber mehr Teilnehmer erwartet. Tatsächlich hängt dies (wie man hört) weniger mit dem Anschlag zusammen, als mit den Problemen, die manche Gäste aufgrund des Festes in Waldeck hatten. Besonders die direkt durch die Feier verursachte Regierungskrise in Sachsen verschreckte manche gemässigte Deutschnationale, die es vorzogen ihre Unterstützung für die deutsche Sache in nächster Zeit nicht allzu öffentlichkeitswirksam zu zeigen. Dass viele der Gemässigten sich zurückhielten, hatte wiederum zur Folge, dass diesmal deutlich radikalere Ideen geäussert wurden. Die Idee einer Konföderation, bei der die Fürsten ihre bisherige Souveränität zu weiten Teilen noch behalten würde, verliert daher stark an Zustimmung. Zwar sind sich die meisten Gäste einig, dass man schon allein wegen der langen Geschichte der deutschen Staaten um eine gewisse föderale Struktur nicht herum komme. Eine so radikale Zentralisierung wie in Frankreich wäre nur dann denkbar, wenn es zu einer so epochalen Wende käme, dass sie der Französischen Revolution Konkurrenz machen würde. Doch trotzdem müsse es eine starke Zentralregierung geben, welche die uneinigen Länder wenn nötig auf Linie bringen könnte. Man sieht hierbei die Möglichkeit entweder ein nationales Parlament zu schaffen, das die notwendige Macht auf sich vereint oder - was bei einer kleindeutschen Lösung eher möglich wäre - einen der deutschen Staaten so zu stärken, dass er nötigenfalls in der Lage wäre die anderen zu dominieren. Grosse Zustimmung erfährt nach wie vor die Forderung nach einer gesamtdeutschen Zollunion.
Nassau
Es erweist sich als vergleichsweise einfach Interessenten für den Bau einer privaten Eisenbahn in Nassau zu finden. Tatsächlich waren bereits seit einiger Zeit Pläne für die Taunus-Eisenbahn erarbeitet worden und lediglich das fehlende Eisenbahngesetz im Herzogtum hatte die Planer vor der Realisierung abgeschreckt. Auch wenn es nicht die vom Herzog erhoffte Verbindung nach Koblenz war, zeigt man sich im Ministerium doch über die Entwicklung sehr zufrieden, Frankfurt entwickle sich gerade zu einem Drehkreuz und eine Bahn in diese Richtung könne für Nassau nur von Vorteil sein. Freiherr von Dungern, der vorsitzende Staatsminister der herzöglichen Regierung, hat sich Gerüchten zufolge schon eine Karte für die erste Klasse der Homburgbahn reservieren lassen, sobald man von Wiesbaden aus dort anreisen kann.
Lippe
Lippe erlebt ein geruhsames Jahr. Die Kosten für die 10% Kornkammer wurden schon automatisch vom Etat abgebucht, tatsächlich hatte man einen Überschuss von 36 dann, der dann zur Schuldentilgung verwendet wurde.
In Lippstadt trifft sich im Sommer 1844 der alte Adelskonvent, zum ersten mal seit der Etablierung des Einkammerparlaments des Vereinigten Lippes. Das Thema der Versammlung ist der Status des Hauses Lippe, dessen Güter im Zuge der Junirevolution eingezogen worden waren und das darüber hinaus den Thron an die Linie Schaumburg-Lippe verlor. Leopold II. ist nun auch offiziell als Oberhaupt seines Hauses zurückgetreten, um diesem unter seinem Sohn möglicherweise eine Rückkehr in das Fürstentum zu ermöglichen. Der Konvent geht allerdings ohne konkreten Beschluss auseinander und kann sich nicht auf eine formelle Anfrage an den herrschenden Fürsten einigen. Dies wohl auch vor dem Hintergrund, dass auch Leopold der III. als stramm Konservativer und Fürsprecher der letzten Lipper Ultraroyalisten gilt, weshalb die Mehrheit des Konvent angeführt vom Thronfolger eine Einigung blockiert.