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Thema: Civ III - Imperia Roma

  1. #31
    Doppelter Papa Avatar von Macintosh
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    7. Kapitel, 3. Vers

    Sie waren über Veii gezogen, hatten dort einige Tage auch verbracht. So konnten Boten nach Rom eilen um die Rückkehr des Tiberius Macintus anzukündigen.
    So erhob sich ein großes Freudengeschrei unter dem Volke als Tiberius und sein Gefolge in die Stadt einzogen. Alle Fenster waren geschmückt und die Menschen standen am Rande der Straße, bildeten Spalier. Da sie die Erschöpfung von dem langen Marsch bereits in Veii abgestreift hatten marschierten sie stramm voran, durch die Gasse die das Volk ihnen bot. Links und rechts winkend genossen sie diesen euphorischen Empfang. Ein kleines Mädchen löste sich aus der Masse des Volkes, stürmte auf Tiberius zu und lies sich von ihm auf den Arm nehmen. Freudig streifte sie ihm einen Kranz aus frisch gepflücktem Lorbeer über, küßte ihn auf die Wange, zappelte dann so daß Tiberius sie wieder auf den Boden setzte, und verschwand wieder, untergetaucht in der jubelnden Masse. Und so schritten sie voran, dem großen Versammlungsplatz entgegen. Schließlich, da sie ihn erreichten hatten, wurden sie auch von den Patriziern empfangen. Eine Ehrenwache der neu gebildeten Phalanxen war angetreten. Und als sie in den Kreis traten schlugen diese ihre bronzene Speere laut gegen ihre Schilde, die ebenfalls aus Bronze gefertigt waren und wunderbare Reliefs zeigten.
    So trat Tiberius vor den Rat und berichtet von seiner Reise, seinem Treffen mit der ägyptischen Herrscherin und den Verhandlungen. Berichtete von den Tempeln, von denen er erfahren hatte, und der Baukunst, Mauern aus Stein zu errichten, und das alle Gebäude in den ägyptischen Städten so gebaut seien. Berichtete von dem Austausch der Symbole und auch über den Preis von 92 Goldstücken, den er noch zu entrichten hatte, dafür das die römischen Gelehrten das Wissen der ägyptischen Gelehrten erfahren durften.
    Was Tiberius aber verschwieg war, daß er auch sein Herz verschenkt hatte, eben an die ägyptische Herrscherin.

    „Tiberius, mein Sohn“ der alte Janus Macintus lag auf seiner Liege im Atrium des Hauses derer zu Macintus und schaute zum Himmel empor. „Deine Reise war erfolgreich wie ich vernahm?“. dabei wandte er sich seinem Sohn zu, nahm einen tiefen Schluck aus dem kunstvoll gegossenen bronzenen Becher und schaute schließlich seinen ältesten Sohn voller Erwartung an, und nicht ohne Stolz. Und ein zweites Mal berichtete Tiberius also von seiner Fahrt, von den Verhandlungen und von der ägyptischen Herrscherin. Tiberius verstand es, sehr lebhaft zu erzählen und so kam es, daß bald sich der gesamte Hausstand versammelt hatte. Tiberius stand in der Mitte des Atriums, nahe des steinernen Beckens zum Auffangen des Regenwassers und erzählte mit weit ausholender Gestik alle Abenteuer, die er bestanden hatte. Denn er wußte, über die politischen Ergebnisse war sein Vater schon längst informiert. Hier und jetzt ging es um das familiäre. Und so erwähnte er auch einmal mehr als es schlau war die ägyptische Herrscherin, denn sein Herz brannte. Schließlich, als er geendet hatte, und sich Familie und Sklaven wieder ihrer täglichen Arbeit zugewandt hatten, erhob sich sein Vater, schritt auf Tiberius zu.
    „Gehen wir in den Hortus“ sprach Janus und legte seinen rechten Arm um die Schulter seines Sohnes, mit leichtem Druck die Schritte in Richtung Garten lenkend.
    „Mein Sohn, oft erwähntest Du diese Herrscherin, diese ägyptische Frau. Und ich habe Dich angesehen wenn Deine Worte von ihr berichteten. Ein Feuer in Deinen Augen, es war nicht zu übersehen. Wie war doch ihr Name gleich?“
    „Hatschepsut, Tochter des Thutmosis“ antwortete Tiberius „nie erblickte ich eine Frau wie diese. Ihre Anmut sucht ihresgleichen, ihre Klugheit übertrifft die vieler Gelehrter unseres Volkes“.
    „Soso" murmelte Janus, um dann in die Offensive zu gehen „Und Du liebst sie, Sohn?“
    „Ja, Vater“ Tiberius blieb stehen, ergriff eine der Blüten. Eine gelbe war es, ähnlich der Farbe des Zeltes, ihres Zeltes, dort in der Wildnis, vor einigen Monaten.
    „Und, Sohn, liebt sie auch Dich“ erkundigte sich Janus weiter.
    „Sie schenkte mir einen Kuß, Vater, in meine offene Hand. Noch heute spüre ich wo ihre Lippen mich berührten.“ erwiderte Tiberius „wann immer ich an sie denke, spüre ich ihre Lippen in meiner Hand als wäre es eben wieder dieser Moment"
    Seufzend lies sich Janus auf einer der steinernen Bänke nieder, senkte seine Hände in das nebenbei stehende kleine Becken mit klarem, kalten Wasser und verschaffte sich so etwas Kühlung. Obwohl es längst Herbst war und die Bäume ihr Kleid ablegten.
    Schließlich sah er seinen Sohn an, lange, prüfend. Tiberius hielt dem Blick aber stand.
    „So willst Du nun Rom den Rücken kehren, nach Ägypten gehen, zu ihr?“
    Oh wie hatte Tiberius diese Worte ersehnt. „Ja, Vater, das will ich“
    Tief einatmend stand Janus wieder auf, schritt den Weg weiter hinab zu dem Apfelbaum, der die Mitte des Gartens markierte. „Vor drei Wochen haben wir ihn abgeerntet. Die Frucht war süß und wohlschmeckend“ berichtete Janus, fast beiläufig. „Gehe in die Culina, vielleicht sind noch einige übrig für Deinen Proviant“ mit diesen Worten entlies er Tiberius, daß dieser seine Reisevorbereitungen treffen könne. Denn die Reise ging ja hauptsächlich gen Norden, so daß ein Warten auf den nächsten Frühling kaum notwendig erschien. Tiberius nachschauend, der sich in Richtung Küche zurückzog, wanderten seine Gedanken an Marcus, den jüngeren Bruder des Tiberius. Marcus war erst dreizehn, doch war es nun wohl an diesem, einmal den Sitz derer zu Macintus im Rat der Familien einzunehmen, wenn er selbst diese Aufgabe nicht mehr wahrnehmen würde können.

    Tiberius aber zog noch in der selben Woche wieder aus Rom aus, mit einer kleinen Gefolgschaft, in Richtung der ägyptischen Hauptstadt, dem Sehnen seines Herzens entgegen.
    Macs Weisheiten:
    1. Obst ist gesund!
    2. Niemand weiß was die Zukunft bringt!
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  2. #32
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    Es gibt kaum ein Wort heutzutage, mit dem mehr Mißbrauch getrieben wird, als mit dem Wort "frei"!
    Ich traue dem Wort nicht, aus dem Grunde, weil keiner die Freiheit für alle will - jeder will sie für sich.

    - Otto von Bismarck

  3. #33
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    8. Kapitel

    Die Jahre von 2170 nach Gründung bis 4030 nach Gründung waren eher ereignislos.

    Rom hatte seine Marschrichtung gefunden. Aus den bestehenden Städten brachen immer wieder neue Siedlerkarawanen auf, um das Land zu besiedeln, daß die Kriegerhundertschaften entdeckt hatten. Vor allem die wirklich gigantischen Vorkommen von Veiirauch im Nordwesten, nahe der ägyptischen Grenze. Aber auch weit südwestlich waren weite Felder entdeckt worden, die eine Besonderheit hatten. Merkwürdige Pflanzen wuchsen dort und die römischen Gelehrten rätselten darüber, rätselten was man damit wohl anfangen könnte. Es waren merkwürdige Gewächse, Kräutern nicht unähnlich, darunter. Und Pflanzen aber auch, die vom Wuchs her überhaupt nicht in irgendeine bekannte Art einsortiert werden konnten. Doch – bestimmt, so war man sich sicher – sind sie von Nutzen, gar von Wert. Und so ging die Empfehlung an den Rat der Familien, auch in diese Richtung die Siedlungsanstrengungen voranzutreiben. Und nie hatte es der Rat bis dahin bereuen müssen, auf die Gelehrten gehört zu haben.
    Zehn Städte wurden in dieser Zeit gegründet. Das Umfeld dieser Städte wurde kultiviert und Straßen zwischen ihnen gebaut. So zählte das Reich, daß es nun war, im Jahre 4030 nach Gründung neben Rom weitere 13 Städte.

    Aber einige wenige, wirklich große, Momente waren in diesen Jahrhunderten doch zu verzeichnen. Und von diesen soll nun berichtet sein:

    So war es im Jahre 2400 nach Gründung, daß auf Geheiß des Rates zwei Hundertschaften die beiden Landzungen besetzten, die das Gebiet, daß Rom als seines beanspruchte, und das Gebiet der Ägypter miteinander verbanden. Es sollte verhindert werden, daß ägyptische Siedler in die an Veiirauch so reiche Wüste eindringen würden, die sich direkt an die Landzungen anschloß. Diese Maßnahme kennzeichnete wohl den ersten Bruch in den bis dahin guten Beziehungen zwischen den beiden Völkern. Zwar kam es zu keinen kriegerischen Auseinandersetzungen, doch folgenlos sollte es nicht bleiben.

    Im Jahre 2425 nach Gründung wurde das Eisenerz entdeckt. Noch unerfahren mit diesem Material fingen die Werkzeugmacher an, damit zu experimentieren. Wie seinerzeit beim Kupfer schmolzen sie es, formten es und schmiedeten es. Kombinierten es mit anderen Materialien. Doch es sollten noch viele Jahre vergehen, bis diese Anstrengungen von Erfolg gekrönt werden würden.

    Im Jahre 3510 nach Gründung gelangte die Kunde nach Rom, daß ein Volk, daß sich Zulu nannte, einen wahrlich gigantischen Tempel gebaut habe. Ausblicke in die Zukunft, und Weissagungen, könne man von den dortigen Priestern erhalten. Sie bezeichneten diesen Tempel daher als Orakel. Hiervon angespornt vervielfachten die freiwilligen Arbeiter, und die Sklaven, in Rom ihre Anstrengungen, denn auch dort sollte ein Gebäude errichtet werden, so monumental, daß ein ähnliches auf der Welt kein zweites Mal gefunden werden könnte. Auch in Ostia geschah dergleichen. Und so wurde im Jahre 3550 nach Gründung im Rom die große Pyramide eingeweiht, und keine 60 Jahre später in Ostia ein großer Kolossus aus Bronze, der die ganze Bucht überblickte.

    Im Jahre 3610 nach Gründung zogen Bogenschützen aus um im Südosten der Barbaren Herr zu werden, die eine Besiedlung dieser fruchtbaren Gegend immer wieder vereitelt hatten, ohne jedoch der römischen Kulturgrenze zu Nahe zu kommen. Diese Waffengattung war seinerzeit neu und man versprach sich viel davon im Rat der Familien. Und doch, die Zeit der Bogenschützen war nur sehr kurz. Um genau zu sein, war diese Mission die Einzigste in der ganzen Geschichte Roms, bei der Bogenschützen zum Einsatz kamen. Doch, ihre Mission hatten sie erfolgreich beendet. So konnte nun auch in diese Richtung gesiedelt werden. Hispalis war die erste Stadt in dieser Gegend. Aber nicht die Letzte.

    Während alle dieser Jahre trafen sich immer wieder Abgesandte der Römer und der Ägypter. So wurde das Wissen um die mystischen Vorgänge in der Welt getauscht gegen das Wissen um die Töpferkunst und einiges an Gold. Das Rad wurde erfunden und die Götterwelten beider Völker wurden katalogisiert, dies nannte man Polytheismus. Auch drang so immer wieder Kunde über die Nachfahren des Tiberius Macintus nach Rom, der seinerzeit die Herrscherin Hatschepsut zur Frau genommen hatte, doch zu diesem Preis, daß sie auf die Stellung als Führerin ihres Volkes verzichten mußte zu Gunsten ihres jüngeren Bruders, dessen Name nicht überliefert ist.

    Im Jahre 4030 nach Gründung geschah dann etwas Unvorstellbares. Etwas, daß das römische Reich nachhaltig veränderte. Den Lauf der Dinge änderte wie nichts zuvor in der Geschichte Roms.
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  4. #34
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    Ave Cäsar Macintus,
    gibt das noch was? Denk dran, Rom ist in sieben Tagen erbaut worden
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  5. #35
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    Original geschrieben von nosneb
    Ave Cäsar Macintus,
    gibt das noch was? Denk dran, Rom ist in sieben Tagen erbaut worden
    jau - hier wird fertig erzählt werden, es brauch nur ein wenig......und nicht jeden Tag überfällt einem die kreative Schreibkunst

    ähm - sieben Tage - war das nicht die Welt, das All und überhaupt......
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  6. #36
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    Original geschrieben von Macintosh
    jau - hier wird fertig erzählt werden, es brauch nur ein wenig......und nicht jeden Tag überfällt einem die kreative Schreibkunst

    ähm - sieben Tage - war das nicht die Welt, das All und überhaupt......
    Hüstel, ähem, stimmt, da war was, irgendwas mit Schöpfung usw, kann es sein, dass ich das mit den sieben Hügeln verwechselt habe . Tja die ewige Stadt kann einen schon verwirren, und das, obwohl da alle Wege hinführen und ich in einer Stadt wohne die von Neros Mutter gegründet wurde. ( so jetzt habe ich mein ganzes Wissen eingebracht um diese Scharte wieder auszubessern )
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  7. #37
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    9. Kapitel

    Es gewitterte. Überhaupt war es eine stürmische Nacht. Der Wind peitschte über das Wasser des Tibers und das kleine Boot schwankte schwer unter den Wellen, denen es ausgesetzt war. Claudius Marius Macintus saß im Bug, in seinen schweren Umhang eingehüllt und stierte nach vorne, in das Dunkel, daß vor ihnen lag. Suchend glitten seine Blicke über das Wasser. Langsam müßten sie doch am Ziel sein. Hinter sich hörte er das verhaltene Schnaufen der vier Männer, die mit ihm in diesem Boot saßen und die Ruder durch das Wasser zogen. Und er hörte die Ruder der acht Boote im Wasser, die ihnen folgten. Er fluchte leise. Warum mußte ausgerechnet in dieser Nacht das Wetter so schlecht sein. Oder waren es die Götter, die ihn von seinem Tun abhalten wollten. Nein, das konnte es nicht sein. Er war sich sicher, sein Handeln würde Wohlwollen finden im Angesicht der Götter. Denn es war für Rom. Sein geliebtes Rom. Das Rom das doch auch von den Göttern so geliebt wurde. Er zog seinen Mantel noch enger um sich. Es war der 14. März des Jahres 4030 nach Gründung.

    Der Morgen des 15. März sah die erste Frühjahrssonne. Der Regen der Nacht war bereits vergessen und die Vögel sangen allüberall ihr Frühjahrslied. Zwischen dem Grün der Bäume konnte man auch die ersten Farbtupfen frischer Blüten erkennen. Larus Macintus der Jüngere schritt frohgemut die Stufen zum Ratsgebäude hinauf, durchschritt das große Tor und folgte dem Säulengang zum großen Versammlungssaal des Rates der Familien, der Rom seit nunmehr über 4000 Jahre regierte. Alle waren sie schon versammelt, aber es war sein Vorrecht als Mitglied der Familie derer zu Macintus, zu spät zu kommen. Nur eine weitere langweilige Diskussion über..., er wußte es nicht einmal mehr. Es interessierte ihn einfach nicht, was hier so tagaus tagein diskutiert wird, denn es war nicht wirklich wichtig. Rom ging es gut. Das war wichtig, und das es so war, war gut. Also warum etwas ändern. Er würde nicht lange bleiben. Sowie der Höflichkeit, und der Pflichterfüllung, Genüge getan ward, würde er wieder gehen. Er schritt die zwei Stufen hinab in das vertiefte Plenum in der Mitte des Saals. An seinem Platz angekommen, lies er sich auf den schweren Stuhl, aus Holz gezimmert und mit Eisen und Bronze beschlagen, nieder und machte eine abfällige Handbewegung zum Zeichen dafür, daß man nun die Diskussionen führen möge, die heute zu führen seien. Schlagartig erhob sich ein Stimmenwirrwarr als alle gleichzeitig das sagten, was sie meinten zu diesem Thema sagen zu müssen. „Was war das noch mal für ein Thema?“ Larus rollte mit den Augen.

    Eine Stunde war so vergangen. Larus war tiefer in seinen Stuhl gesunken und beschäftigte sich ausgiebig mit dem Becher voll süßen Weines, den er in der Hand hielt. Zu seiner Rechten und Linken saßen und standen die Ältesten der anderen Familien, sowie die Vertreter der Handwerkergilden, und redeten, schrieen, gestikulierten. Jeder versuchte den anderen zu übertönen, wer am lautesten war hatte Recht. Niemand bemerkte den jungen Mann, der langsam in den Saal gelaufen kam, bis er Mitten unter ihnen stand. Er war hochgewachsen, von stolzer Natur. Sein Haar war ordentlich frisiert und der Bartwuchs kunstvoll mit dem Messer bearbeitet. Er trug die Rüstung eines Legionärs, den knielangen Rock aus schwarzem Leder, den braunen Lederwams mit dem Harnisch aus Eisen und dem Helm mit dem roten Schmuck hatte er in den Arm genommen. Sein Schwert hing an seiner linken Hüfte, schwer zu erkennen unter dem langen roten Umhang, der von seinen Schultern bis nahe dem Boden reichte. Und doch, das konnte nicht sein, daß hier mitten unter ihnen ein Legionär stand. Keinem Legionär war es gestattet, Rom zu betreten. Sie hatten ihr Feldlager vor der Stadt, am Ufer des Tibers. Der Tumult der Diskutierenden erstarb so plötzlich wie er vor einer Stunde angesetzt hatte, als sie ihm, und der Ungeheuerlichkeit seiner Tat, gewahr wurden.
    Auch Larus ward ihm gewahr, setze sich in seinem Stuhl aufrecht und wollte eben seine Stimme erheben, als er den jungen Mann erkannte: „Claudius Marius, mein Sohn!“ entfuhr es ihm nur, bevor Sprachlosigkeit seine Zunge lähmte. Sein eigener Sohn, und solch eine Freveltat. Welche Schande brachte Claudius Marius damit über ihn und sein Haus. Unfähig sich zu regen, oder gar etwas zu sagen, starrte er ihn nur an.

    Claudius Marius aber, stellte bedächtig seinen Helm auf den Boden, schaute sich dann in dem Saal um, blickte in die Augen derer, die die Geschicke Roms lenkten. Schließlich wandte er sich wieder seinem Vater zu, näherte sich ihm langsam und erhob seine Stimme
    „Oh welch armselig Haufen seid ihr hier, die das Schicksal unserer Stadt, und des ganzen Reiches, zu bestimmen haben.“ rief er der Versammlung entgegen, und dann
    „Und Ihr, Vater, Ihr sitzt hier, schreitet nicht ein, laßt Bequemlichkeit und Dekadenz einkehren.
    Es wird schon irgendwie weitergehen, nicht wahr. Das ist doch Eure Einstellung.
    Es läuft doch alles bestens für Rom, nicht wahr. Das ist doch Eure Meinung.
    Die Götter werden es schon richten, nicht wahr. Das ist doch Euer Glaube.“
    „Ich aber sage Euch“ wandte er sich wieder an die ganze Versammlung, keine zwei Schritt vor seinem Vater stehend und diesem den Rücken zukehrend „die Götter sind mit denen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Rom mag es gutgehen, aber in den Provinzen brennt das Feuer der Aufsässigkeit. Städte, die wir gegründet haben, begehren auf, verlangen nach Eigenständigkeit. Wißt ihr noch die Worte der Götter: Rom solle herrschen über die Welt, Rom solle sein das Licht der Welt und alle Welt solle aufschauen zu der Stadt der Götter. Doch wer schaut heute noch auf zu dieser Stadt. Ich sage es Euch. Niemand. Die Welt lacht über Rom. Und das nur, weil hier, in diesem Hause, Eitelkeit und Egoismus vorherrschen, nur bedacht darauf, den eigenen Vorteil zu erringen und den eigenen Reichtum zu mehren. In den südlichen und östlichen Provinzen werden unsere Städte vermehrt wieder von aufständigen Barbarenstämmen angegriffen und sogar geplündert, ja geplündert. Und droben im Nordwesten, zu den Grenzen nach Ägypten hin hungert das Volk, weil unsere Felder im Süden keine Frucht mehr dorthin liefern können weil diese Frucht von eben den Barbaren gestohlen wird. Und was macht ihr? Anstelle unsere Legionen dorthin zu befehlen, diskutiert ihr die Qualität der Weinernte. Und wie anmutig doch die neuste Kreation er Schmuckschmiede sei.“ Bei diesen Worten zog Claudius Marius sein Schwert und hielt es hoch über seinen Kopf.
    „Rom braucht wieder eine starke Hand“ schrie er dann aus voller Kehle, machte eine elegante Drehung und stieß sein Schwert tief in seines Vaters Brust.
    Und sein Schrei war ein Zeichen daraufhin aus den vier Türen des Saals Legionäre stürmten und es erhob sich ein grausam Blutbad. Keiner hat es überlebt. Kein Angehöriger einer der sieben Familien, und kein Abgesandter der Handwerksgilden, niemand. Nur wenige Minuten dauerte das Gemetzel und schließlich standen Claudius Marius und seine ihm treu ergebenen Legionäre in einem See aus Blut, der ihnen bis über die Knöchel reichte, das ganze Plenum füllend.

    „Das war erst der Anfang, Freunde, Brüder“ wandte sich Claudius Marius an seine Legionäre. „Heute haben wir Rom gesäubert, nun laßt uns das Reich säubern“
    40 Jahre sollte das Blutgericht des Claudius Marius Macintus andauern.
    Keiner der sieben Familien, kein Quirinalis, kein Viminalis, kein Esquilinus, kein Capitolium, kein Palatium, kein Caelius und kein Aventinus überlebte dies, egal wo im Reich er sich versteckt hatte. Die Blutlinien der sieben Familien wurden vollständig ausgelöscht.

    Und schließlich, im Jahre 4070 nach Gründung, wurde Claudius Marius Macintus, im Alter von 63 Jahren, von seinen Legionen zum Caesar gekrönt. Mit starker, aber gerechter Hand regierte er noch 5 Jahre, bis er von den Göttern aus Rom abberufen wurde. Überall im Reich waren kunstvolle Gemälde und Statuen, die ihn zeigten. Alleine, oder mit seiner Frau Aria, die er im Jahre 4039 nach Gründung geehelicht hatte und die ihm vier Söhne schenckte. Am Hofe, oder hoch zu Pferd. Jedoch immer als stolzer Krieger und Legionär.
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  8. #38
    Fickbär deluxe Avatar von Nosneb
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    @ mac 1.) Klasse geschrieben, aber hast Du evtl. einen Vaterkomplex und den nicht richtig verarbeitet
    2.) Wann geht es endlich weiter? Ich hab jetzt lang genug gewartet, oder ist die Blutlinie derer von Macintus von einem Apfelbaum erschlagen worden?
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  9. #39
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    Originally posted by nosneb
    @ mac 1.) Klasse geschrieben, aber hast Du evtl. einen Vaterkomplex und den nicht richtig verarbeitet
    2.) Wann geht es endlich weiter? Ich hab jetzt lang genug gewartet, oder ist die Blutlinie derer von Macintus von einem Apfelbaum erschlagen worden?
    es geht weiter, oh ja.........



    mal sehen, wenn das DG 3 heute abend nicht allzuviel Zeit in Anspruch nimmt, dann kommt das nächste Kapitel. Im Word Dokument ist es ja schon zu gut 2/3 fertig.
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  10. #40
    Doppelter Papa Avatar von Macintosh
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    10. Kapitel

    Weitere 40 Jahre sind vergangen seit der Inthronisierung des Claudius Marius Macintus. Längst regierte sein ältester Sohn Romulus Macintus. Diesen Namen hatte er von seinem Vater erhalten, da dieser damit verdeutlichen wollte, wie eng das Haus der Macintus mit dem Blut des göttergesandten Stadtgründer verbunden war um dadurch die Rechtmäßigkeit seines Anspruches als alleiniger Herrscher zu unterstreichen. Zu seinen Ehren baute das Volk von Rom an einer wunderbaren Gartenanlage, die verwegene Baumeister sich erdacht hatten. Doch der Bau sollte viele Jahrzehnte andauern.

    Jetzt aber schrieb man das Jahr 4110 nach Gründung, es war Herbst. Ein guter Sommer lag hinter ihnen, die Frucht war reich gewesen auf den Feldern. Und das Reich war einig und stark.
    Romulus hatte vollendet was sein Vater begonnen hatte. Mit seiner Legion war er die letzten Jahre durch das ganze Reich gezogen, hatte die letzten Barbarennester ausgehoben und den Frieden in den Städten wieder hergestellt. Vom nordwestlichsten Zipfel, der Grenze zu Ägypten, aus die ganze Küste entlang tief hinunter in den Süden und bis zum letzten Ende des Kontinents im Südosten stand die römische Standarte fest und sicher. In den größeren Städten waren allesamt Tempel errichtet worden, und Kasernen für die Legionen.

    Romulus nun verbrachte die Tage in seinem Palast, der von dem Volke um einen weiteren prächtigen Anbau erweitert worden war.

    Und das Reich wuchs weiter.

    Carolius Ignius war schon wach. Nun, zumindest war er wach vor den anderen. Die Sonne aber stand schon deutlich über dem Horizont. Sie waren bis spät in die Nacht hinein marschiert. Hatten jeden Rest von Licht ausgenutzt um ihren Weg zu suchen durch die Täler zwischen diesen hohen, schneebedeckten Berge hindurch. Doch dann sah das Auge nicht mehr wohin der Fuß trat, und auch die Ochsen, die die schweren Karren zogen, verweigerten es, weiter zu ziehen. So hatten sie ihr Nachtlager aufgeschlagen. Weit im Süden waren sie schon, es war kalt des Nachts und ein stetiger Wind blies. Carolius trat aus seinem und seiner Familie Zelt heraus und sein erster Blick galt dem Himmel. Würde es heute wieder ein Regentag werden. Doch nein, so kalt es war, so klar war auch der Himmel. Keine Wolke zeigte sich und die Sonne vermochte es sogar, daß ein leichter wohliger Schauer ihm den Rücken hinab lief. Vielleicht würde es um die Mittagszeit sogar angenehm warm werden, freute er sich still. Und sein zweiter Blick glitt südwestlich, dem Weg entgegen, den sie zu gehen hatten. Und noch größer wurde seine Freude, und leicht sein Herz. Das Tal zog sich nur noch einige hundert Schritte dahin und die Flanken der Berge wichen zurück, sein Blick erfaßte ungehindert die Weite des Landes vor ihnen. Das Land, das ihr Ziel war. Voller Freude sprang er einige Schritte den Hang hinauf um mehr zu sehen. Und so fand er alle Erzählungen bestätigt, die die Krieger, die dieses Land bereits erkundet hatten, in Rom von sich gegeben hatten. Er sah die Wälder, er sah die Weiden. Stark war der Drang in ihm, sofort alle zu wecken um baldigst aufzubrechen. Doch er hielt sich zurück. Auch wenn es von hier so nahe aussah, so wußte er doch, daß bei dem langsamen Tempo, das sie nur schafften, sie noch einige Tage, vielleicht sogar Wochen, zu marschieren hätten. Aber es würde leichter werden. Er ging in die Hocke und blickte auf das weite Land hinab.

    Langsam regte sich im Lager weiteres Leben. 200 Siedler waren es, dazu deren Frauen und auch Kinder. Zu ihrem Schutze marschierte eine Hundertschaft Speerkämpfer mit. So kam es, daß dieser Lagerplatz für knapp 600 Menschen das Nachtquartier gewesen war. Auf 100 Karren hatten sie ihre Habe, gezogen von mehr als 200 Ochsen, denn einige Karren wurden von drei Ochsen gezogen da sie besonderst schwer waren. Dazu Kühe und Ziegen, und auch ein paar Stiere. Leider hatte keiner der Ziegenböcke den Zug überlebt. Wenn die letzte Ziege verendet war, würden sie keine mehr haben. Doch, vielleicht ließe sich Nachschub organisieren. Keine 50 Tagesmärsche nördlich von ihnen, so wußte Carolius, bahnte sich eine weitere Siedlerkarawane ihren Weg Richtung Südwest. Diese Karawane sollte in etwa diesem Abstand südlich von ihnen ebenfalls eine neue Siedlung gründen in einem Land, in der laut der Berichte der Krieger große Herden Wildpferde beheimatet wären. Sie selbst sollten eine Siedlung nahe der Gewürzfelder gründen, so lautete sein Befehl. Diese Siedlung sollten sie Syracus nennen, die andere sollte Brundisium heißen.

    So geschah es auch, Brundisium und Syracus wurden gegründet; Caesaraugusta und Palmyra waren weitere Städte, die in diesen Jahren gegründet wurden.

    Das Reich wuchs weiter!

    Im Jahre 4130 nach Gründung gelang dazu ein großer Durchbruch, aus der Fähigkeit, Zeichen und Symbole zu malen, war die Kunst des Schreibens erwachsen. Des weiteren kaufte ein Beauftragter des Romulus Macintus in der ägyptischen Hauptstadt ein Haus für den sagenhaften Preis von 37 Goldstücken. Welch Vermögen zu dieser Zeit. Dieses Haus sollte der besseren Verständigung dienen zwischen Rom und Ägypten und man nannte es Botschaft.

    Im Jahre 4170 nach Gründung wurde in eben diesem Haus ein großer Tausch vollzogen: für Polytheismus und Informationen über die den Römern bekannte Welt zeigten die Ägypter den Römern die Kunst des Anfertigen von Karten. Keine Zwanzig Jahre später waren an den Küsten Roms die ersten Galeeren kein seltener Anblick mehr.

    Weitere Jahre später, man schrieb das Jahr 4260 nach Gründung, erwuchs aus der Kunst des Schreibens die hohe Kunst der Literatur. Büchereien wurden gebaut, die größte wurde in Antium angefangen. Hier sollte alles Wissen gesammelt werden.

    Im Jahre 4330 nach Gründung, am 14 Tage des Monats Augusts, war ein weiterer großer Tag für Rom. Vor langer Zeit schon hatte man am östlichsten Zipfel, wenn gutes Wetter war, am Horizont eine andere Landmasse erspähen können. An diesem Tage nun war es einer Schar Galeeren geglückt, dieses Land zu erreichen und zwei Hundertschaften der besten Krieger Roms, allesamt mit der Auszeichnung „Elite des Reichs“ geehrt, setzten ihre Füße auf dieses neue Land. Lange Zeit zogen sie durch das neue Land und fanden nichts, außer unfruchtbaren kaltem Ödland. Schließlich bestiegen sie einen hohen Berg, dessen schneebedeckter Gipfel, so schien es, die Wolken berührte.

    „Was erblickst Du, Arminus?“
    Arminus Lirimus war als erster auf dem Gipfel angekommen und dankte den Göttern. Zu den Wolken waren es wohl doch noch einige hundert Schritte. Er schaute gen Nordost, denn sie hatten den Berg aus südwestlicher Richtung erklommen.
    „Ich sehe eine Stadt“ rief er aus „eine Stadt mit fremden Fahnen“
    Macs Weisheiten:
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    2. Niemand weiß was die Zukunft bringt!
    3. Mucho trabajo, poco dinero
    4. Wir werden sterben weil wir dumm sind!
    5. Wer lesen kann ist klar im Vorteil


    I amar prestar aen, han mathon ne nen, han mathon ne chae, a han noston ned wilith

  11. #41
    Doppelter Papa Avatar von Macintosh
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    Einschub

    Blick auf das Reich im Jahre 4350 nach Gründung.
    Macs Weisheiten:
    1. Obst ist gesund!
    2. Niemand weiß was die Zukunft bringt!
    3. Mucho trabajo, poco dinero
    4. Wir werden sterben weil wir dumm sind!
    5. Wer lesen kann ist klar im Vorteil


    I amar prestar aen, han mathon ne nen, han mathon ne chae, a han noston ned wilith

  12. #42
    Königlicher Pisspagé Avatar von Ollek
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    Echt gut geschrieben, mach weiter so.
    EXIT: LIGHT

    ENTER: NIGHT

    TAKE MY HAND

    WE'RE OFF TO NEVER NEVER LAND

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