RoN ein Flop?

[afm]

Hallo!

Insgesamt scheint es so zu sein, dass RoN trotz teilweise bester Kritiken ein Flop zu sein scheint. Wo sind die deutschsprachigen Foren, in denen man täglich hunderte Postings über Strategie und Taktik lesen kann wie bei Warcraft 3? Wo sind die Dutzenden Fan-Seiten, die sich gegenseitig überbieten wollen wie bei Age of Empires 2? Wo sind die Online-Turniere, von denen man spricht (so wie bei Counterstrike)? Wo ist die treue Fan-Gemeinde wie bei Civilization?

Ich finde es schade, dass ein Spiel mit einem derartigen Potential offenbar nicht akzeptiert wird.

Schöne Grüße
afm

[Stonewall Jackson]

Vielleicht liegt es daran, daß das Spiel nicht ausgereift ist,
quai halbfertig auf den Markt kam.

Selbst die Entwicker gestehen selber Fehler ein:


"Rise of Nations - Entwickler gestehen Fehler ein
DI 01.07.03 - 19:47

So gut Rise of Nations am Ende auch geworden ist. Perfekt ist es nicht. Das wissen auch die Entwickler, die nun in einem Artikel alle Entwicklungs-Fehler aufgelistet haben.

Big Huge Games gibt zu, anfangs nicht genügend Programmierer angeheuert zu haben, weshalb viele Details in Verzug gerieten. Auch fiel es der Fima unglaublich schwer, ordentliche Single Player-Szenarios zu kreieren, da die Tools dazu nicht ausgereift genug waren. Glücklicherweise hatte man zum Ende der Entwicklung die Idee des "Conquer the World"-Modus. Somit konnten die halbgaren Kampagnen-Missionen fallen gelassen werden.

Auch wussten die Entwickler anfangs nicht, in welche Richtung Rise of Nations überhaupt gehen soll. Deshalb habe man viel Zeit mit dem Ausprobieren von Dingen beschäftigt.

Nicht minder problematisch sei die Frage der Grafik-Richtung gewesen. Man war sich zu lange nicht sicher, ob man 2D, 3D oder gar eine Mischung aus beidem verwenden würde."


Es gab zu Beginn einige Fanseiten, die mit großen Ambitionen
gestartet sind, aber fast alle eingegangen sind. Die Erwartungs-
haltung an das Game war sehr sehr groß. Ging mir auch so. Habs
gleich gekauft. Aber nach einer Weile merkte man so immer mehr,
daß das Spiel die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Allein der
"Conquer the World"- Modus, der so angespiesen wurde, ist nur
eine Verlegenheitslösung. Und das kanns nun bei so einem Spiel
nicht sein.

[Polly]

Die Kampagnen haben mich bei einem Spiel ja nie sonderlich interessiert, selbst ein WC3, das gerade mit dem Erweiterungsset qualitativ hochwertige Kampagnen mit Hintergrundgeschichte zu bieten hat, liegt bei mir aus anderen Gründen vorne.

Vielleicht habe ich Rise Of Nations ja nur nie richtig begriffen, aber meines Erachtens ist der taktische Aspekt viel zu weit in den Hintergrund geraten. Letztlich prallen die Armeen aufeinander und es ist eine Glücksfrage, ob man nach dem Stein-Schere-Papier Prinzip gerade die richtige Mischung zusammengewürfelt hat, um der anderen Armee überlegen zu sein. Ich vermisse sehr stark individuelle Einheiten, die besondere Vor- aber auch Nachteile haben.

Blizzard hat mit seinen Echtzeitstrategiespielen immer wieder gezeigt, dass es möglich ist Einheiten so zu entwerfen, dass sie einen eigenen Charakter, ein eigenes Flair und eine eigene Fangemeinde entwickeln, da jede Einheit auf ihre Weise einzigartig ist und neue taktische Tiefgänge zu bieten hat.

Bei RoN sehe ich im Großen und Ganzen eine simple Aufteilung in Infantrie, Kavallerie und Artillierie mit ein paar netten Sondereinlagen, aber mehr nicht. Letztlich spielt sich eine römische Legion nicht anders als ein einfacher Schwertträger oder ein Marine, nur die Grafik ist anders und die Werte ein wenig besser.

Es ist aber nicht so, dass RoN keine guten Ideen gehabt hätte. Aber ich habe den Eindruck, dass man sich zu sehr in gutdurchdachten Kleinigkeiten vertieft hat und dabei das Gefühl für das Große verloren hat - ähnlich wie bei MoO3.