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Kreiszeitung
Valdez vor dem Absprung, kommt jetzt Sanogo?
Allofs: "Dortmunder Angebot keine Größenordnung, über die wir nachdenken"
Von Arne Flügge
BREMEN (Eig. Ber.)Der Poker geht in die nächste Runde! Nelson Valdez sitzt gedanklich schon im Zug nach Dortmund, doch was die Borussia im Gegenzug nach Bremen schicken will, schiebt Werder erstmal aufs Abstellgleis. "Wir haben in den Gesprächen erkennen lassen: Das Dortmunder Angebot ist keine Größenordnung, über die wir nachdenken", sagt Werder-Sportchef Klaus Allofs. Im Klartext: Die von Dortmund gebotene Ablösesumme, kolportiert werden drei Millionen Euro, stellt die Bremer Verhandlungsführer um Allofs und Geschäftsführer Manfred Müller keineswegs zufrieden.
Womit die Freigabe für Nelson Valdez weiter auf sich warten lässt. Allofs unterstreicht noch einmal, dass er seine Bemühungen, Valdez doch noch zum Bleiben zu überzeugen, längst nicht eingestellt hat: "Das hake ich nicht ab. Und es steht noch gar nicht fest, dass Nelson überhaupt geht." Und wenn, dann müssten alle Rahmenbedingungen erfüllt sein. Allofs zählt hier vier Punkte auf: Keine abschließende Einigung mit dem Spieler auf eine Vertragsverlängerung, der Spieler will unbedingt und unter allen Umständen weg, die für Werder akzeptable Ablösesumme und ein adäquater Ersatz.
Nun, die ersten beiden Punkte sieht Valdez für sich erfüllt. "Ich werde in Bremen nicht verlängern. Das habe ich Klaus Allofs schon gesagt. Ich will im Sommer nach Dortmund. Mit der Borussia bin ich mir bereits einig, auch wenn noch nichts unterschrieben ist", sagt Valdez. Ein Drei-Jahres-Vertrag bis 2009 plus eine Option auf eine weitere Saison sowie ein stattliches Gehalt ist der Nationalspieler aus Paraguay den Dortmundern wert. "Ich muss an mich denken. Einem Profi bleibt nur eine kurze Zeit, um für das weitere Leben vorzubeugen", sagt Valdez: "Ich habe keine Lust, später als Eisverkäufer durch Paraguay zu reisen." Seine "großen sportlichen Perspektiven", die ihn nach Dortmund ziehen, hat sich Valdez also in einen ebenso großen Geldbeutel einpacken lassen.
So weit, so schön. Nur muss jetzt auch Werder mitspielen. Immerhin räumt Allofs ein, "das wir uns sicherlich damit beschäftigen, wenn wir merken, dass ein Spieler unbedingt weg will, nicht mehr voll und ganz hinter der Sache steht." Dann müsse man eine Lösung finden, "die aber nur für den Verein passt". Die Dortmunder Offerte jedoch lässt auf keine schnelle Einigung schließen. "Mein Gefühl sagt mir aber, dass sich die Vereine einigen werden", hofft Valdez. Damit hätte Werder aber noch keinen Ersatz für den 22-Jährigen. Doch hier soll bereits ein Kandidat ins Auge gefasst worden sein. Boubacar Sanogo von der Elfenbeinküste. Der 23-jährige Mittelstürmer des 1. FC Kaiserslautern (zehn Saisontore) soll das Interesse Werders geweckt haben. "Ich werde keine Namen kommentieren", wiegelt Klaus Allofs ab. Er sagt nur: "Unabhängig von der Entwicklung bei Nelson haben wir geschaut, was an interessanten Spielern da ist." Ein klares Dementi in Sachen Sanogo klingt anders . . .