Also ich finde die Schutzzölle und Steuerzwang einfach nur Schwachsinnig. Vorallem Schutzzölle auf so komischen Industrien...
Was hast Du davon, wenn sich Deine Schwerindustrie nicht dem Wettbewerb stellen muss und letztlich qualitativ schlechtere Ware herstellt, die sich dann bei Deinen Kanonen dadurch bemerkbar macht, dass die Kanonen schon nach 50 Schuss zerbrechen, weil der Stahl minderwertig ist?
Und was hast Du umgekehrt davon, wenn andere Staaten Deine Strategie gegen Dich anwenden und preußische Waren so sehr bezollen, dass Deine Industrie nicht ins Ausland verkaufen kann?
Du tust weder Dir noch Deiner Industrie einen Gefallen, wenn Du sie vom Wettbewerb schützt.
Der Status Quo wird dazu führen, dass Nassau und Hessen entweder sozialistisch oder deutschnational werden. Und nur zur Info, mir sind die Deutschnationalen zumindest noch lieber, als die Sozialisten. Ohne wirtschaftliche Stärkung kann ich beides nicht kleinhalten, also werde ich mich der von mir als kleineres Übel angesehenen Bewegung anschließen.
Für einige Staaten ist die Zollunion überlebenswichtig, zumindest ohne kompletten Kurswechsel. Also können wir es getrost ohne Lie machen, aber nicht ohne Preußen.
@Wiwi: Wo steht der Vertrag zwischen Preußen und Nassau?
Grundsätzlich würde ich dir da ja zustimmen, aber es gibt da folgendes Problem: Im Ausland gibt es da bereits seit Jahren eine etablierte Industrie, in Preußen aber nicht. Solange sich meine Industrie noch im Bestehen befindet, will ich es einfach nicht riskieren, dass die gleich von den britischen Erzeugnissen niedergewalzt wird
Das kann ich verstehen. Ich denke, Du verstehst aber auch, dass Länder, die keine Schwerindustrie haben, sich nicht selbst strangulieren wollen.
Ha, eigentlich ist die Lösung für die gefährlichen Waren bzw die Schwerindustrie ganz einfach: Die vorher definierten Branchen (zB Eisenbahn, Waffen) sind vom allgemeinen Zollvertrag ausgenommen. Jedes Mitgliedsland kann selbst bestimmen, ob diese Branchen per Schutzzölle geschützt werden oder nicht. So kann Preußen seine Industrien schützen, andere Staaten, die das nicht wollen, können das lassen. So bekommt jeder was er will.
Nicht im kompletten Ausland, sondern in England und den USA gibt es vllt. schon länger wie in Preußen etablierte Industrien. Aber hast du mal in der Wirtschaft (bzw. SL) angefragt wie man die Lage einschätzt und ob man gegen die angelsächsichen Produkte eine Chance hat?
In der MZU scheint das zumindest der Fall gewesen zu sein, da man sich dort nicht abgeschottet hat und trotzdem gibt es in Württemberg eine Bahnindustrie etc.
Ich glaube die preußische Industrie ist standhafter als du ihr zu traust
Ein Gedanke zum Thema Industrienormen u.Ä.:
Ich halte die Einführung von Normen und auch Patentrecht für wichtig, wenn es um die Schaffung eines Wirtschaftsraumes geht.
Allerdings wird sich dies nicht so einfach umsetzen lassen. Auch die Angleichung der Zollbedingungen und deren Überwachung wird Aufwand erfordern.
Sollten wir für den Zweck nicht einen Gemeinschaftsschwerpunkt setzen und so eine föderale Zollbehörde schaffen, die für die Durchsetzung und Kontrolle der Zölle verantwortlich ist?
Notfalls ließe sich dies auch über eine Prozentgebundene Abgabe für alle fair gestalten. Quasi eine Administration für Zollangelegenheiten mit verschiedenen Stellen in den wichtigsten Städten der Freihandelszone. Dadurch würden wir wohl unser aller Etat aufbessern können, wenn doch der Zoll effektiv umgesetzt wird und wir uns auf einheitliche Normen einigen können. Der Kampf gegen Schmuggel, Korruption und Normlosigkeit dürfte ja nun wirklich jeden interessieren.
Gilt dann natürlich in beide Richtungen: Wer eine Branche mit Zöllen schützt, muss natürlich auch damit rechnen, das diese geschützte Branche von anderen Staaten ebenfalls bezollt wird. Das Recht gilt natürlich für beide Seiten gleichermaßen.