Um die ausufernden Kosten - vor allem die Versorgung des Heeres im Feld - in den Griff zu bekommen, wurden alle möglichen Mittel ergriffen. So wurden Perlen weit unter Wert für 100 Pfund nach Amerika exportiert, da es sonst keine Abnehmer dafür gab.
Zugleich ließ Australien dien Handel Zucker gegen Silber platzen - und lieferte für unser Silber statt dessen Mais und 700 Pfund. Das war gesünder für unsere Bevölkerung, erfreute sie aber nicht.
Doch so schlimm, wie Jan Tinbergen die Lage beschrieb, war es noch lange nicht. Als Augustinus sein Werk "die reichsten Zivilisationen" veröffentlichte war Großbritannien zwar nur auf Platz 4 - aber weit vor Australien, das mit Platz 7 vorlieb nehmen musste, die übrigen Nationen unserer Insel wurden gar nicht erwähnt.
Allerdings erhielten wir auch unerwarteten Reichtum aus einer anderen Quelle: Da Australien den Himmelstempel gebaut hatte, brach Lehmbruck seine Arbeiten an einem ähnlichen Projekt in London ab und nahm 50500 Pfund aus dem Verkauf des Materials ein.
210 n. Chr. ließ Adolf Vinnen die amerikanischen Triremen mit "Corvus" genannten Enterbrücken ausstatten. Francisco Coronado ließ die Stadttore Australiens mit Pechnasen bestücken.
Erste Kundschafter unserer Reiterkrieger fanden die Stadt Ayr am Rand der Scotish Highlands - und Sun Zu stellte fest: "Wir haben fast zehn Jahre verloren, um diese Stadt zu finden, unsere Armee ist in die falsche Richtung marschiert. Mit nur etwas besserer Vorbereitung hätten wir das vermeiden können. Dieser Krieg steht unter einem schlechten Stern."
In der Stadt hatten die Jakobinten 1000 Kurzbogenschützen, 1000 Schleuderer, 1000 Kampfhammerträger, 2000 Speerträger und 1000 Kurzschwertzkämpfer, dazu waren 200 Vorposten aufgebaut. 3000 berittene Bogenschützen und 500 Streitwagen standen in den Ställen, und 200 Ballisten krönten die Mauern.
Die Armee besetzte einige Bergwerke am Rande der Bucht, um von den Hügeln aus angreifen zu können.
In London begann Max von Laue mit seinen Forschungsarbeiten im Bereich der (Meta-)Physik.
Gegen Ende des Jahrzehnts brach der gesamte Amerikahandel zusammen, was und nicht nur Geld kostete, sondern auch die bisherigen Muschellieferungen. Zum Glück waren keine Luxusgüter betroffen, denn einen Aufstand im Krieg hätten wir uns nicht leisten können.
Der Grund war, dass nun auch Coronado die Zeit gekommen sah, die Jakobiten zu rupfen, und daher keine amerikanischen Händler mehr durch schottisches Gebiet zu uns kommen konnten. Der Rat freute sich über den Beistand, Sun Zu - dessen Meinung ich diesmal voll teilte - meinte jedoch: "Schottland würden wir ohne Hilfe besiegen können. Aber unser Waffenbruder wird sich nun einige der Filetstücke herausschneiden, die uns eigentlich stärken sollte. Wenn Australien in diesem Krieg mehr gewinnt als wir, haben wir verloren."
Bei Ayr begann eine 20-Jährige Belagerung, während der zu beginn alle Katapulte, Rammen und Belagerungstürme die Mauern bestürmten.
In der zweiten, bis 230 n. Chr. dauernden Periode wurden hingegen nur 600 Katapulte, 10 Belagerungstürme und 200 Rammen gegen die Mauern eingesetzt. Die übrigen Katapulte blieben zur Deckung des Sturmes zurück. Wir gerieten nun unter Zeitdruck, denn von Magyar aus marschierten schottische Streitkräfte ein, die uns eventuell die Beute vor der Nase wegschnappen würde.
Zum Glück war unser Sieg nie wirklich in Gefahr, denn wir waren den schottischen Verteidiger in Ayr weit überlegen.
Die schottischen Kurzbogenschützen waren für unsereSchwertkämpfer, die vom Jersey-Feldzug noch den Kampf gegen Kompositbogenschützen kannten, keine Gefahr. 4000 unserer Männer überranten die Vorposten, die Kurzbogenschützen und die Kurzschwertkämpfer und hatten dabei selbst nur 1200 Ausfälle.
Die ersten 400 Katapulte griffen im direkten Angriff die feindlichen berittenen Bogenschützen und Kampfhammerträger an. Hier kam es zu ernstem Widerstand, 20 Katapulte wurden zerstört und 280 beschädigt, auch kam es zu ersten Toten unter den Katapultmannschaften. Die Schwertkämpfer brachten jedoch auch hier die Wende, 5000 von ihnen töteten 4000 Reiterschützen und zerstörten die Ballisten. Dabei wurden jedoch schon mehr Männer verwundet, knapp 2000 mussten danach vom Schlachtfeld getragen oder zumindest gestützt werden.
Unsere Kurzschwertkämpfer unterstützten die Schwertkämpfer und stoppten eine Truppe Streitwagen, die in den engen Gassen nicht so gut agieren konnten. Während sie 500 Gespanne und 1000 Männer besiegten schossen unsere Katapulte weiter in die Stadt, wo sie noch mehr Streitwagen und Stellungen mir Speerkämpfern besiegten.
Eine weitere Ballistenstellung wurde von unseren Axtkämpfern überwältigt, die sich jedoch auch 100 eigene Tote zuzogen. Clausewitz und Suz Zus schwere Speerkämpfer besiegten Verlustfrei die Schleuderer und weitere berittene Bogenschützen, 2000 Hypaspisten töteten die verbleibenden Streitwagenlenker und einen Trupp Speerkämpfer.
Weitere Speerkämpfer der Jakobiten konnten immerhin einen Trupp unserer Schleuderer aufspießen, die ersten ernsthaften Verluste der Schottland-Armee. Doch das verhinderte nicht, dass nun Steinbeilkämpfer und Keulenschläger die letzten Soldaten erschlugen Ayr war besetzt und mit 89900 Pfund wurde eine große Beute gemacht.
Kate war so begeistert, dass sei Angelsachsen zum Herzogtum erhob - mit mir als Herzogin - und zugleich das Herzogtum Schottland ausrief, das aus einer Grafschaft, einer Baronie und einer Stadt bestand. Einen Herzog ernannte sie noch nicht, es sollte derjenige General sein, der bei der Eroberung des gesamten Schottlands am Tapfersten sei - Sun Zu, Clausewitz oder ein anderer.
Die Jakobiten waren davon nicht sehr begeistert, und schafften es, Tausende mit Kurzschwertern bewaffnete Highlander zu mobilisieren. Von denen wurden noch im selben Jahr 3000 durch unsere Reiterkrieger und berittene Bogenschützen gefangen genommen und 1000 getötet.
Der Aufstand zog sich auf einem schottisch beherrschten Zipfel der Highlands jedoch hin, noch zehn Jahre lang kam es zu Scharmützeln mit Kurzbogenschützen. Schließlich belegten unsere Katapulte die Stellungen mit massivem Beschuss, bevor 3000 Reiterkrieger den Ausfall durchführten. Wir verloren 200 Mann und mussten die meisten Reiter und Pferde nachher verarzten, die Schotten aber verloren 2000 Kurzbogenschützen und 1000 Kurzschwertkämpfer, nur ihre Speerwerfer ließen wir ziehen, um die Truppen gegen den nächsten Schlag zu rüsten.
Um eine weitere Expansion durchführen zu können, ohne uns mit Australien anzulegen, trieben die friedlichen Mitgliedes des Rates die Entwicklung der Seefahrt voran. Ein neues Verfahren zum Abdichten von schiffsrümpfen erlaubte es uns, hochseetauglichere Schiffe zu bauen:
"Kalfatern (auch: Kalfaten, arab. kafr „Asphalt“ und kalafa) ist eine Tätigkeit beim Schiffbau, bei der die Nähte zwischen hölzernen Schiffsplanken mit Werg oder Baumwolle und Holzteer, Pech oder Gummi abgedichtet werden.
Das Werg beziehungsweise die Baumwolle wird mit Kalfateisen unter Gebrauch eines Kalfathammers in die Nähte geschlagen, bevor diese mit Pech oder mit einer Spezialgummimasse verschlossen werden.
Der Kalfathammer hat einen hölzernen zylindrischen Kopf mit einem Durchmesser von etwa sechs Zentimetern und einer Länge von zirka 20 bis 30 Zentimetern. Zum Schutz gegen Aufsplittern ist er mit mehreren Ringen aus Stahl versehen. Das beste Holz für den Kopf ist Pockholz, da es sehr hart und schwer ist und nicht leicht splittert. Da es schwer zu beschaffen ist, werden auch andere Harthölzer verwendet. In jüngerer Zeit werden auch Hämmer aus Kunststoff angeboten. Der Stiel ist, wie andere Werkzeugstiele auch, meist aus Esche. An einem Ende ist er leicht verdickt, im Hammerkopf ist eine passende konische Bohrung. Wird der Stiel mit dem dünnen Ende voran durch den Hammerkopf gesteckt, kann sich der Kopf während der Arbeit nicht lösen.
Die Kalfateisen sind aus geschmiedetem Stahl. Sie haben einen runden Kopf und sind vorne flach und breit. Zum Ansetzen des Wergs wird ein scharfes Eisen (Schöreisen) verwendet. Zum Verdichten gibt es Eisen verschiedener Stärken, die entsprechend der Nahtbreite gewählt werden. In der stumpfen Vorderkante befinden sich eine oder mehrere Rillen, die als Rabatte bezeichnet werden. Sie sollen verhindern, dass sich das Werg beim Verdichten am Eisen vorbeibewegt. Außerdem ist die Zahl der Rillen ein Maß für die Dicke des Eisens. Diese werden dementsprechend als „ein-Rabatt“, „zwei-Rabatt“ und so weiter bezeichnet. Neben den geraden Eisen gibt es auch gekröpfte Eisen, um schwierige Stellen wie zum Beispiel den Übergang zwischen Deck und Aufbau bearbeiten zu können, außerdem gibt es schmale Butt-Eisen für die schmalen Enden der Planken (Butten).
Eine Kalfatkiste ist eine Kiste, auf die man sich setzt, um die Position beim Arbeiten zu verbessern, beispielsweise beim Kalfatern des Bodens. Außerdem kann man in ihr das restliche Werkzeug und Werg aufbewahren.
Der Dweiel (Dweidel) besteht aus einem Stück Wolle ähnlich dem Bommel einer Pudelmütze, der an einem Stab befestigt ist. Er dient dazu, das flüssige Pech in die Plankenzwischenräume zu schmieren. Wolle wird deshalb verwendet, weil sie hitzebeständiger ist als Kunststoffe.
Die Kalfatfuge verengt sich nach unten und endet etwa nach einem Drittel bis der Hälfte der Plankenstärke. Das Werg wird mit dem Schöreisen angesetzt, so dass das Ende nach unten hängt. Dann wird das Werg einige Zentimeter unter der Naht mit dem Eisen an die untere Planke gedrückt und nach oben in die Naht geschoben, so dass sich eine Schlaufe bildet, die dann mit dem Kalfathammer eingeschlagen wird. Anschließend folgt das Verdichten mit einem stärkeren Eisen. Zum Abschluss wurden im Mittelalter die Kalfatnähte binnenbords mit Kalfatklammern, so genannten Sinteln, geschlossen. Deren Form und Anzahl ist ein archäologisches Hilfsmittel zur Datierung.
Wie stark das Werg eingeschlagen wird, hängt von der Art des Fahrzeugs und der Feuchte des Holzes ab. Fischkutter sind zum Beispiel robuste Fahrzeuge und liegen das ganze Jahr über im Wasser, so dass die Planken beim Zuwasserlassen nicht weiter aufquellen werden. Daher wird das Werg sehr kräftig eingeschlagen.
Bei Booten, die längere Zeit an Land lagen, muss sehr viel vorsichtiger kalfatert werden. Zu starkes Verdichten lässt den Planken kein Spiel zum Quellen – in der Folge können sich Planken von den Spanten ablösen.
Auf Decks benutzt man hierzu eine mit heißem Pech gefüllte stählerne Tüte, deren Auslassdurchmesser durch ein vor dem Auslass sitzendes Eisen verändert werden kann. Ist diese nicht zur Hand, wird häufig eine alte Suppenkelle verwendet. Beim Arbeiten an Seiten und dem Boden des Schiffes ist ein Ausgießen aus offensichtlichen Gründen nicht möglich, hier wird ein Dweiel verwendet. Dieser wird in das heiße Pech getaucht, um dann mit einer Drehbewegung die Nähte so gut wie möglich aufzufüllen. Beim Verpechen kann es zu Unfällen durch Verbrennungen kommen. Die übergequollenen Ränder werden nach dem Erkalten mit einem Schaber abgekratzt.(Wikipedia)
Die Entwicklung des Kalfaters erlaubt die Nutzung von Pechvorkommen und treibt die Entwicklung des Schiffbaus voran. Es erlaubt die Gründung der Gilde der Schiffsbauer und den Bau von Brandern und Transportschiffen, die auf Ozeanen (nicht jedoch auf Tiefsee) fahren können."