Staub lag über der Steppe, als wir uns den Reitern von Jersey näherten. "Scheint so, als wollte Carew seinen Posten immer noch nicht freiwillig räumen", meinte Iskallatu. "Sieht ganz so aus. Aber das bekommen wir schon wieder hin. Greif mit den Reitern über die Nordflanke an, ich stelle mich ihnen mit dem Fußvolk."
Gleich als erstes durften unsere neuen Schwertkämpfer beweisen, dass sie ein Fortschritt waren. 1000 von ihnen machten ohne Verluste die berittenen Bogenschützen nieder, die sich zu nahe an uns herantrauten.
Iskallatu fiel mit 2000 Reiterkriegern den Streitwagen in die Flanke. Doch es war ein harter Kampf, bei dem neben 2000 Streitwagenschützen auch 100 unserer Männer den Tod fanden und über 1600 unserer Reiter verwundet wurden. Eine Einheit würden wir sogar besser zurückschicken, damit sie sich in Dover erholen konnten. Aber sie hatten es geschafft, neben den Wagen auch einige Rammböcke zu zerstören.
Damit Iskallatu sich zurückziehen konnte ließ ich unser 200 Katapulte in die Menge schießen - und zwar im offenen Kampf, nicht als Unterstützungsfeuer - um die Streitwagenschützen so zu einem neuen Schwenk zwingen. Wir erwarteten sie mit dem Schwert in der Hand, doch diesmal lief es nicht so glatt. Wir zerstörten 1000 Fuhrwerke und töteten 2000 Bogenschützen, aber auch hier verloren wir 100 Mann und mussten über drei Viertel der Überlebenden als Verwundete zurückschicken.
Ich befahl 20 unserer Belagerungstürme, die überlebenden Jerseyer unter Beschuss zu nehmen. Das ging ganz gut bei denen, die sich auf die Rammen konzentrierten, aber die Kampfhunde gelangten irgendwie in 9 der Türme und töteten da 100 Mann, 800 wurden verwundet. Zudem konnten die letzten Streitwagen einen Turm zu Fall bringen.
Wir umzingelten mit den letzten Schwertkämpfer und Kurzschwertkämpfern die angeschlagenen Streitwagenschützen und metzelten sie nieder. Iskallatu verfolgte mit ihren Streitwagenschützen die fliehenden Hunde und tötete die meisten, und vor allem alle Hundetreiber. Carew Raleigh hatte eine Schlacht verloren.
So sandten wir einen Boten, der erneut seine Absetzung forderte. Der Bote kam zurück, und berichtete mit Schrecken, dass Raleigh St. Hellier mit Kampfhammerträgern, Schleuderern und sogar einigen Ballisten verteidigungsbereit machte. Der Verlust seiner gesamten fahrenden Truppe schien ihn nicht sonderlich zu beeindrucken.
Australien schickte Josef Schwarz, um uns Oliven anzubieten und dafür Perlen zu fordern. Da wir vermuteten, Oliven selbst zu haben (was wir auch hätten, wenn wir diese Plantage gebaut hätten) versuchte der Rat, statt dessen Zucker zu erhalten, was jedoch die beiden Bonbonhersteller Australiens nicht hergeben wollten. Am Ende einigte man sich auf Perlen gegen Fisch.
Der Feldzug nach Jersey pausierte, da innerhalb der nächsten zehn Jahre 100 ehemalige Wanderpriester einen Häuptling wählten und seine Leibwache bildeten. Dazu kamen 3000 Bürger, die mit Schwertern diese abgesetzten Wanderprediger verteidigen wollten - wir hatten diese Priesterschaft wohl unterschätzt.
Beim Versuch, diesen Aufstand niederzuschlagen, wurden 1000 Reiterkrieger getötet, eine Niederlage, auch wenn sie 750 Schwertkämpfer schwer verletzten. Die Aufständischen bestimmten zu ihrem militärischen Führer noch einen spirituellen Anführer. Da London nun nur noch schwer zu verteidigen war gab es keine weiteren Ausfälle, wir hofften darauf, dass die Rebellen an der Stadtmauer scheitern würden.
Australien warb Heinrich den Löwen für seine neusten Feldzüge gegen Schottland an.
Maria Stuart konnte dazu überredet werden, unserer Priesterschaft 14000 Pfund zu zahlen, dafür sandten wir ihr Priester, die in Schottland ein Priestertum etablieren würden.
Innerhalb der nächsten zehn Jahre entwickelten Iskallatu und ich zahlreiche Kriegslisten, um Jerseys hohe Mauern einnehmen zu können, ohne einen langen Krieg zu führen.
"Eine Kriegslist dient dazu, der eigenen Seite trotz Unterzahl einen Vorteil zu verschaffen und damit die Lage zu wenden. Das berühmte Trojanische Pferd war eine sagenhafte Kriegslist. Andere Kriegslisten sind das Operieren unter falscher Flagge oder der Hinterhalt. Auch das Parthische Manöver - ein Scheinrückzug, um den langsameren Gegner zur Verfolgung und zur Aufgabe seiner Formation zu zwiingen - kann als eine Kriegslist gelten.
Kriegslisten erlauben die Ausbildung von Spionen, die feindliche Stellungen infiltrieren können."
Zwar zerstörten die Rebellen die Verbindungsstraße zwischen London und dem Channel River, griffen aber zum Glück nicht die Stadt an. Statt dessen zogen sie nach Westen - und bedrohten nun Birmingham.
Wir erreichten die Hügel am Channel River, der noch zwischen uns und St. Helier lag. "Dort!" rief Iskallatu. Ich blickte dorthin. Eine Staubwolke. "Streitwagenschützen." Ich nickte. "Sie sind entweder frisch ausgebildet oder müssen im Umland patrouilliert haben, als unser Bote St. Hellier verließ. Jetzt verfolgen sie die Kriegsgefangenen." "Das wird ihnen nicht nützen. Auf, meine Getreuen!" Ihre Reiter stürzten sich in die Schlacht, doch die Wagenschützen hatten das erwartet. Pfeile zischten, ehe unsere Leute mit ihren Schwertern und Speeren heran waren. Es war ein harter Kampf, die Jerseyer bildeten eine Wagenburg, und nach 100 Toten und zahlreichen Verletzten und Geflüchteten brach Iskallatu den Agriff ab.
"Das lasse ich nicht zu!" rief ich, da die Wagen nun die fliehenden verfolgten und meine gute Freundin in arge Bedrüngnis geriet. "Auf, Wagenschützen! Eure Herrin ist in Gefahr!" Ich schwang mich selbst auf einen Streitwagen und ließ mich mitten hinein in die feindliche Truppe fahren. Die Einheit folgte mir. Beide Seiten verschossen Pfeile, doch wir hatten das Gefälle auf unserer Seite und konnten sie so überrumpeln. Während sich die Reiter zwischen unseren Reihen in Sicherheit brachten sahen wir, wie Lenker und Bogenschützen getroffen von ihren Gespannen fielen. Es war nur ein kleines Scharmützel, aber es war der dritte Sieg in Folge gegen Jersey.
In Amerika konnten unsere Priester eine Tempelwirtschaft etablieren, aus der wirt 35000 Pfund ziehen konnten, ehe sich die Amerikaner das System zu eigen machten. Schottland spendete 11000 Pfund an unsere Priester, um eine monotheistische Variante der nordischen Religion zu entwickeln.
Innerhalb der nächsten zehn Jahre wuchs Angelsachsen auf zehn Millionen Einwohner an.
Wir erreichten den Lac St. Hellier, der nördlich der Stadt lag. Der Channal River entsprang nicht etwa hier, sondern floss von einer Quelle im Süden der Stadt einmal um den See herum, ehe er nach Yorkshire kam.
Mindestens 13000 Mann konnten wir auf den Mauern entdecken, eine Unterzahl gegenüber unseren 24000 Mann, aber sie waren nicht teilweise angeschlagen, und sie hatten eine hohe Mauer, die unseren Angriff zunichte machen würden. Mindestens 600 Ballisten standen bereit, und 500 neue Streitwagen waren ebenfalls auf den Straßen unterwegs.
"Beginnt mit der Belagerung!" befahl ich. 30 Türme, 300 Rammen und 200 Katapulte begannen, die Mauern zu bescheßen. In diesem Jahrzehnt gelang es uns vor allem, die Pallisade und die Wirkung des Stadtzentrums zu beschädigen, aber die Mauer blieb uns noch.
Auch innerhalb der nächsten zehn Jahre konnte diese nur zur Hälfte zerstört werden.
Inzwischen kaufte Maria Stuart für 25000 Pfund Streitwagen von Benz und baute so ihre eigenen Kriegsfahrer auf.
Aus irgend einem - nicht ganz nachvollziehbaren - Grund verkauften wir ihr auch den australischen Fisch für 1200 Pfund im Jahrzehnt.