Beurteilung der MZUK
Die MZUK hat zwar nicht direkt Personal vor Ort, welche die Angelegenheit untersuchen könnten, wie die Kommission, aber da man ja meinungsbildende Gesellschaftsschichten und die Presse überwacht, kann man zumindest mal einen groben Überblick geben, was denn laut Meinung der Franken und ihrer Sympathisanten das Problem ist.
Im Allgemeinen und anscheinend auch in den Verwaltungsanweisungen aus München kommt das Gefühl bei den Franken auf, das es sich bei den dominant protestantischen Gegenden um bayerisch besetztes Gebiet handelt und nicht um einen regulären Teil des Staates. Laut Journalisten, welche man als neutral oder mit den Schutzbünden sympathisierend einstuft, ist in Franken ein System von Schikanen, bis hin zu eklatanten Rechtsbrüchen entstanden, mit dem Ziel die protestantische Bevölkerung loszuwerden, welche von Behörden und Rechtsorganen vor Ort toleriert oder sogar gefördert wird. Also auf dem Papier mögen die Bevölkerungsgruppen gleich sein, laut den Protestanten seien sie es aber nicht in der Praxis. Das die Thematik sich in letzter Zeit erhitzt hat, liegt natürlich an dem Brandanschlag als Auslöser, sowie der Tatsache, das zum Wiederaufbau das nötige Kleingeld fehlt plus einige plötzlich aufkommenden bürokratischen Hindernisse, welche die Reparaturarbeiten behindern. Dazu kommt, das sich das bayerische Militär weiter verstärkt, diesmal gezielt mit dem Blick auf "Linientreue," wobei in Franken beobachtet wurde, das Linientreue heisst, das junge Leute derzeit gezielt rekrutiert werden, welche zu den Elementen gehören, welche vorher Protestanten angegriffen haben. Die Übergriffe haben die oftmals für ein paar Münzen, aus den Händen zugezogener Bayern, begangen, welche davon profitieren, die unbeweglichen Besitztümer der Protestanten billig aufzukaufen, nachdem man diese weggeekelt hat.
Die MZUK möchte betonen, das es sich hierbei um ein Stimmungsbild, der entsprechenden Bevölkerungsteile oder der (entsprechend gefärbten) Berichterstattung darüber handelt. Zu beobachten ist, das die üblichen Verdächtigen umstürzlerischer Umtriebe bisher wenig mit dem Konflikt anzufangen wissen, tatsächlich bewegt sich die Unruhe mehr in konservativen Kreisen. Sympathien für die Idee der protestantischen Schutzbünde finden sich in den protestantischen Anrainern, in Zentralpreussen und dem Rheinland, welches in der Hinsicht allgmein problembehaftet ist. Die MZUK musste dort vor einiger Zeit auf den Austausch einiger Zensoren drängen, welche sehr kritische Kommentare, das sich der König vom Erzbischof von Köln den Schneid hat abkaufen lassen, durchrauschen haben lassen. Problematisch ist die Lage außerdem in Württemberg, wohin viele vermögendere und nicht so vermögende Franken hin ausgewandert sind und dementsprechend auch einen gewissen Einfluss besitzen, auch da sie stärker zu Württembergs Wirtschaftswachstum beigetragen haben und ihr eigenes bayernkritisches Blatt finanzieren.