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Armeebericht
Was beim Manöver an und für sich recht gut funktioniert hat, waren die sonst beim unterschiedlichen Armeen kritischen Punkte wie das Meldewesen oder die Integration von fremden Truppen in die eigene Befehlsstruktur. Da ihr einheitliche Strukturen verwendet, lief das alles recht problemlos, eine badische Kompanie konnte auch mal an ein württembergisches Regiment überstellt werden und umgekehrt. Dass man ab und zu mal wieder ein gemeinsames Manöver abhält, ist aber notwendig, damit das so bleibt. Sonst schleichen sich mit der Zeit wieder länderspezifische Eigenheiten ein.
Im Vergleich war, was wenig überraschend ist, die badische Infanterie besser gedrillt als die Württemberger. Jedes Manöver, an der nur badisches Fussvolk beteiligt war, wurde in der Regel wesentlich zügiger ausgeführt.
Ein gemeinsames Problem, das sich beim Manöver gezeigt hat, ist die Herkunft eurer Offiziere. Den Adel zieht es bevorzugt zur (grossen) Kavallerie, in den Reihen der Infanterie und Artillerie habt ihr deutlich mehr 'bürgerliche' Offiziere. Das war beim Manöver insofern ein Problem, als dass in der Regel der Befehlshaber der Infanterie das übergeordnete Kommando hat. Und es gab mehrere Vorfälle, bei der einige badische Freiherren sehr bockig reagiert haben, wenn sie von einem Württemberger Kaufmannssohn Befehle für 'ihr' Kavallerieschwadron erhielten. Was so weit ging, dass die Kavallerie mehr als ein mal auf eigene Faust operierte.