SG8 - Hilfe zu kriegerischem Anfang + Frage zur Wissenschaft + ggf. weiteres

[Fabianus]

Hallo zusammen,

nach langer Civ-Abstinenz (zuletzt Civ3) habe ich mir vor vier Wochen BNW zugelegt und bin sehr angetan.

Disclaimer: Sufu habe ich benutzt und nichts sinnvolles zu den folgenden Punkten gefunden (war allerdings auch etwas ungeduldig )

Einiges habe ich nun verstanden und SG7 läuft einigermaßen. SG8 stellt mich allerdings vor unlösbare Probleme, insbesondere wenn ich einen kriegerischen Start versuche, wobei der eigentlich nur dazu dienen soll, die Grenzen zu sichern und später einen Tech-Sieg zu erringen.

Meine Strategie: Ich versuche möglichst schnell eine zweite Stadt zu gründen, um dann Einheiten zu produzieren. Prodreihenfolge in der ersten Stadt: Krieger, Worker (Workerklau klappt nur selten), Siedler (ab Größe 3), sonst noch evtl. ein Bogi. Forschung untenrum, um schnell Bogenschießen, Bronze und Eisen und Mathe zu haben für eine Armee aus Schwertis, Katas und Bogis (ggf. schon Komp-Bogis). Diplo: Ich versuche immer, die KI erst einmal gegeneinander zu hetzen, damit sie sich gegenseitig schwächt. SoPos sind Tradition und ggf. Ehre Das Problem: Ich bin immer zu spät dran, sprich wenn ich den Feind angreife (dafür warte ich bis ich etwas 3-4 Schwertis, 3-4 Bogis und 2 Katas habe) ist er mir technologisch und von der Armeestärke her meist deutlich überlegen und der Angriff verpufft. Achja, Einstellungen sind: Pangäa, Klein, Standard-Speed, sonst alles wie vorgegeben, Civ war regelmäßig Babylon, da ich ja eigentlich einen Techsieg will .
Wie bekommt man das in den Griff, generelle Tipps? Welche Civ eignet sich gut für einen kriegerischen Start. Gerne lese ich auch Einzelspielerstories, habe aber jedenfalls auf BNW nix gefunden außer der Story von 1982Chris "Unsterbliche Wissenschaftler", wobei ich bislang noch nie das Glück hatte, einen Gegner so geschwächt vorzufinden, wie er die Engländer und außerdem war das nicht auf BNW, wenn ich das richtig sehe.

Außerdem: Ich lese immer, dass die Anzahl der Städte die Kosten pro Technologie in die Höhe treibt. Wo finde ich dazu genaueres? Im Civ-Wiki stand dazu z.B. nix. Ich möchte mir ausrechnen können, ab wann sich eine Stadt forschungstechnisch nicht mehr lohnt.

Es kommen bestimmt noch mehr Fragen, aber das war es erst mal. Jetzt schon einmal vielen Dank für Eure Antworten, gerne auch Verweise auf Threads wo die Themen zu BNW schon diskutiert wurden.

VG
Fabianus

[slowcar]

Zu erst mal:
Früher Krieg lohnt sich nicht - so lange Du keinen Eroberungssieg planst. Du bekommst massive diplomatische Mali, insbesondere für das erobern von Städten, bist dann bei allen gleichsam unbeliebt und kriegst stapelweise Denunzierungen und Kriegserklärungen. Dir gehen so Forschungsabkommen und Ressourcenhandel verloren, von den militärischen Implikationen ganz zu schweigen.

Falls Du es trotzdem so spielen willst:
Der klassische Angriffskrieg ist ein Aufbau von 6-7 Bogenschützen und 1-2 Speerkämpfern. Mit der Erforschung von Bauwesen werden die Bogis aufgerüstet zu Komposits und es geht zum Angriff.
Die Armeestärke ist auf SG8 fast immer deutlich niedriger, das gleicht man mit Eliteeinheiten aus. Zuerst vernichtet man die Einheiten der KI, dann nimmt man die Städte ein.
Nahkämpfer benötigt man "nur" zum blocken und zur Eroberung gegnerischer Städte (wobei da Reiterei noch besser ist). Belagerungswaffen spielen meistens erst spät eine Rolle.

In meiner Signatur habe ich mehrere kriegerische Einzelspielerstories verlinkt, wobei SG[1] und die Karoliner beides klassische Aufbauspiele mit Eroberungssieg ab Artillerie sind.
Ohhhhhhhh Shaka ist hingegen ein Eroberungssieg wo ich direkt losgelegt habe.

Ansonsten kann ich Dir die Griechenland Extrem Story von SirPrise empfehlen oder die Reitstunden mit Katharina oder die Rückkehr der Jaguarkrieger von Falcon

[Fabianus]

Hi Slowcar,

vielen Dank schon mal! Das hilft (hoffentlich) sehr. Den Bogi-Rush werde ich mal ausprobieren.

Hat sich das mit dem Diplo-Malus für´s Kriegführen bei BNW geändert? Bei 1982Chris´ "Unsterbliche Wissenschaftler" hatte ich nicht den Eindruck als ob es diplomäßig schlecht für ihn war, die Engländer frühzeitig aus dem Spiel zu nehmen.

Kannst Du mir auch noch was dazu sagen, ob Techs tatsächlich teurer werden, wenn man mehr Städte hat? Dieses Zitat von Civveteran zum Thema mehr Städte macht mich stutzig: "Nachteil sind die erhöhten Forschungskosten, den kann man aber durch gezielte Spezialistenbelegung ab Unis gut wettmachen."

Danke!
Fabianus

[Civeteran]

Das Zitat bezog sich auf ein ICS-Spiel, in dem man viele (bis zu 20) Städte gründet und den SoPo-Baum Unabhängigkeit spielt.
Generell ist es aber so, dass jede Stadt die Forschungskosten um einen gewissen (immer gleichen) Prozentsatz erhöht. Kann man sehr gut sehen, indem man die Forschungskosten vor und nach einer Stadtgründung vergleicht. Bei Tradition mit idealerweise 4 selbst gegründeten Städten fällt das aber nicht ins Gewicht und die Gründung dieser Städte lohnt sich in jedem Fall.

Unter BNW wurde die Mali für das Erobern verändert. Für jede eroberte Stadt gibt es Mali die von der aktuelle Stadtanzahl des Ursprungsreichs abhängig sind. Eine von 20 Städten erobern ist nicht schlimm, aber die letzte (und das ist bei z.B. Stadtstaaten immer der Fall) zu erobern haut richtig rein. Wenn dann ein Gegner mit Denunzierungen beginnt wird oft eine Spirale ausgelöst, aus der man nur schwer wieder raus kommt.

[Al!]

Hey Fabianus,

Erstens: Ja, der Kriegstreibermalus ist mit BNW viel stärker geworden. D.h. in den meisten Fällen sollte man entweder alle KIs hintereinander erobern oder gar keine (auch wenn das schwerfällt )

Zweitens: Seit BNW erhöht jede neue Stadt die kosten aller Technologien um 5% (auf Standard, skaliert mit Kartengröße - man sieht den Malus beim Mouseover über die aktuelle Kolbenanzahl im Interface angezeigt)

Beides Zusammen und die Tatsache, dass viel viel bedeutet, machen einen Forschungssieg mit 3-4 eigens gegründeten Städten und einer großen HS (wegen Monarchie) am einfachsten.

Eine sehr schöne Videoreihe zum Thema Eroberungssieg mit Bogirush & Babylon ist mMn die hier:
http://forums.civfanatics.com/showthread.php?t=531859

/edit: "Der alte Sack" war schneller

[Fabianus]

@Civeteran und Al!

Danke! Das hilft schon mal sehr. Trotzdem irgendwie doof. Ich fand eine frühe Kriegs- und spätere Builder-Strategie eigentlich immer am Besten, jedenfalls vom Funfaktor her.

Eine Frage noch: Gibt es die erhöhten Tech-Kosten auch für Marionetten?

[Megui]

Also für was braucht man die KI denn? Klar handel überschüssiges Waren ist nützlich.

Aber manchmal gibs halt extrem freche KI´s oder manchmal bin ich selbst frech und gründe vor einer HS ne Stadt, weil die einfach 2 oder 3 Lux. hat und min. 2 Weizen und 1x Eisen/Pferd... Da hat man so ca. nach 50 Runden Stadtgründung den ersten Krieg am Hals (man erklärt nicht selbst den Krieg, kommt mir aber so vor, wie wenn, da ich nach erobern der Städte, trotzdem bei allen (bei 1-2 Ausnahme) unten durch bin!!) - Find ich halt manchmal sehr komisch, da bau ich mein 4 - 7 kompis und langschwertis/Fregatten + 2-3 Hwachas/Triböke zur Verteidigung und dann krieg ich 1 Kriegserklärung und bin am Ende siegreich und trotzdem unten durch... wieso? (SG7 übrigens)
Ich mein, wenn ich 1 Krieg selbst anfange, versteh ich den Malus, aber nicht, wenn ich mich bloß verteidige.

[Al!]

@Civeteran und Al!

Danke! Das hilft schon mal sehr. Trotzdem irgendwie doof. Ich fand eine frühe Kriegs- und spätere Builder-Strategie eigentlich immer am Besten, jedenfalls vom Funfaktor her.

Eine Frage noch: Gibt es die erhöhten Tech-Kosten auch für Marionetten?

Ja, die Marionetten werden nur vom Sopo-Malus befreit.

Also für was braucht man die KI denn?

Im Wesentlichen für Karawanen, RAs (bringt beides viel ) sowie Luxushandel. Hauptvorteil ist aber, dass man einfach schneller wachsen und seine SH aufstellen kann, wenn man keine in Einheiten versenken muss.
Die eroberten können diese Vorteile idR auch bei gutem Kriegsverlauf nicht aufholen.

[Xenon29]

(man erklärt nicht selbst den Krieg, kommt mir aber so vor, wie wenn, da ich nach erobern der Städte, trotzdem bei allen (bei 1-2 Ausnahme) unten durch bin!!) - Find ich halt manchmal sehr komisch, da bau ich mein 4 - 7 kompis und langschwertis/Fregatten + 2-3 Hwachas/Triböke zur Verteidigung und dann krieg ich 1 Kriegserklärung und bin am Ende siegreich und trotzdem unten durch... wieso? (SG7 übrigens)
Ich mein, wenn ich 1 Krieg selbst anfange, versteh ich den Malus, aber nicht, wenn ich mich bloß verteidige.

Städte vom Gegner erobern ist aber ein sehr offensives Verteidigen Ist doch klar dass das unbeliebt ist. Wenn du nach einem gegnerischen Angriff ihm umbedingt noch Städte abnehmen willst, grill solange Einheiten von ihm bis du die Städte beim Friedensvertrag fordern kannst. Dann solltest du auch nicht unten durch sein.

[Fabianus]

Städte vom Gegner erobern ist aber ein sehr offensives Verteidigen Ist doch klar dass das unbeliebt ist. Wenn du nach einem gegnerischen Angriff ihm umbedingt noch Städte abnehmen willst, grill solange Einheiten von ihm bis du die Städte beim Friedensvertrag fordern kannst. Dann solltest du auch nicht unten durch sein.

Guter Tipp! Für "geschenkte" Städte gibt es also keinen Malus.

[Megui]

Städte vom Gegner erobern ist aber ein sehr offensives Verteidigen Ist doch klar dass das unbeliebt ist. Wenn du nach einem gegnerischen Angriff ihm umbedingt noch Städte abnehmen willst, grill solange Einheiten von ihm bis du die Städte beim Friedensvertrag fordern kannst. Dann solltest du auch nicht unten durch sein.

macht ja kein spaß sowas ^^ (die HS kann man bei Frieden nie verlangen und die will ich... ist ja die stärkste Stadt - der Rest ist oft und öfters uninterressant.
ich steh ja auf Weltkrieg. alle gegen mich

Nur find ichs trotzdem seltsam, dass dann plötzlich alle gegen mich sind.
Oft ist ja auch das der Gegner von allen anderen gehasst wird, dann ergreife ich die Initiative, hol mir alles und bin trotzdem unten durch. Richtig seltsamCiv5... in Civ4 damals war das nie so heftig unbalanced ^^

Auf SG7/8 haste sowieso irgendwann ein fetten Krieg am Hals, spätestens wenn du technologisch ~10 Techs vorne liegst. Da nützen selbst Handel, gemeinsame Reli, Ideo, Forsch.abkommen nichts mehr.

[slowcar]

ich steh ja auf Weltkrieg. alle gegen mich
Nur find ichs trotzdem seltsam, dass dann plötzlich alle gegen mich sind.

Findest Du nicht dass sich diese beiden Aussagen etwas widersprechen?

Auf SG7/8 haste sowieso irgendwann ein fetten Krieg am Hals, spätestens wenn du technologisch ~10 Techs vorne liegst. Da nützen selbst Handel, gemeinsame Reli, Ideo, Forsch.abkommen nichts mehr.

Das ist Unsinn. Man kann nicht nur komplett friedlich spielen sondern oft sogar ganz ohne eigene Einheiten. Siehe z.B. SG[2] in meiner Signatur.

[viktorianer]

Bezüglich einer Ziv, die sehr gut für Krieg und Eroberungssieg geeignet ist: Da gab es eine SG8 Herausforderung mit Hunnen, wo ich auch meine Videos dazu eingestellt hatte.

Neben Hunnen sind auch Mongolen, Zulu, Azteken und Assyrer sehr gut.

Aber eigentlich kannst du das Spiel auf SG8 immer gleich aufziehen und ganz ohne Vorteile der Völker spielen. Einfach die Massen auslöschen bis du Reichweite für Bogis hast. Danach stoppt dich nichts mehr. Das gleiche und noch viel einfach geht bei den Schiffen. Erfordert nur sehr wenig Übung.

PS: spiele mal lieber MP .

[Fabianus]

So. Was ich nun auch aus eigener Erfahrung bestätigen kann ist, dass kriegerischer Start mit späterem Wissenschaftssieg tatsächlich keine gute Idee ist, weil einen dann alle oll finden und keiner FAs etc. mit einem abschließen will. Wurde ja auch schon gleich zu Beginn dieses Freds gesagt. Nun probier ich es mal andersrum. Erst forschen und dann kämpfen

[Falcon]

Naja, man nimmt den Ehre Zweig und zerklatscht möglichst viele Feinde

Hier 3 BNW Storys von mir als Beispiel, der beste Start war wohl der bei "Berserker und Drachenschiffe", da hat´s die KI voll aus den Socken gehoben

Katharina - Reitstunden in der großen Pangäa

Berserker und Drachenschiffe

Die Rückkehr der Jaguarkrieger