Bitte um Kurzanalyse

[ThePlague]

Liebe Forenmitglieder,

da ich gerade mein erstes Spiel auf dem SG Kaiser (Terra, Episch) spiele, und dieses nun doch (schätzungsweise) etwas anspruchsvoller sein dürfte, als König, habe ich mich entschlossen die Screenshots vom Start hochzustellen. Damit ihr möglichst einen kompletten Einblick erlangen könnte, habe ich alle wichtigen Informationen angefügt. Über Verbesserungsvorschläge bzw. Anregungen würde ich mich sehr freuen.

Die ersten Screens zeigen eine Auflistung aller Städte sowie deren Lage und Resourcenvorkommen.

-> Passt die Stadtgründung so wie sie erfolgt ist? Gäbe es bessere Möglichkeiten?
-> Passt die Siedlungsgeschwindigkeit (es wurden keine Weltwunder gebaut, wollte zwar das Orakel versuchen, aber als ich die Idee hatte, war es auch schon weg)? Werde bis Runde 150 11 Städte gegründet haben, danach wirds erstmal ums finanzielle Überleben gehen.

[ThePlague]

Weiters habe ich eine Übersicht des Militärberaters hochgestellt. Dass ich aktuell zu wenige Bautrupps habe, weiß ich. Aber das passiert mir zu Beginn immer, da ich fast mehr Gewicht darauf lege Siedler zu bauen als Bautrupps. Wobei ich natürlich Bautrupps nachproduziere so schnell wie möglich.

Der zweite Screen zeigt meinen bisherigen Forschungspfad. Ich habe die Monarchie erforscht, dann Alphabet angeforscht um dieses gegen Monarchie zu handeln und habe mit allen Zivilisationen, welche interessante Techs anzubieten hatten Monarchie gehandelt (allerdings habe ich darauf geachtet niemandem mehr als ungefähr 100 Kolben zu schenken).

-> Passt die Forschung soweit oder fehlt noch etwas wichtiges? Gehe derzeit auf Kalender um die Resourcen anbauen zu können (möchte, wenn möglich, das Mausoleum bauen) und werde anschließend auf Währung gehen, sowie danach auf Gesetzgebung.

[Argonir]

Als erstes fällt mir auf, dass du eine starke Abneigung gegen Erkunden zu verspüren scheinst. Viel weiter als bis zu deinen Reichsgrenzen scheinst du kaum gekommen zu sein. Erkunden ist gerade in der Siedlungsphase extrem wichtig, weil man nicht nur leichter die Stadtplanung optimiert, sondern auch sieht, wenn die Gegner Siedler losschicken. Auch gegen Barbaren hilft erkunden, indem man Krieger gut verteilt im Nebel platziert (ausleuchten genannt). Zwei Felder in jede Richtung von jeder Einheit und von den Kulturgrenzen können keinen Barbaren spawnen.

Zu wenig BTs mit Fokus auf Siedlerbau zu begründen ist nur in Ausnahmefällen akzeptabel, nämlich wenn ein oder zwei Städte jetzt sofort gegründet werden müssen, weil der Gegner sonst einen super Spot blockiert. Das ist glaube ich bei dir nicht der Fall und daher ein typischer Fehler. Auch Nachbauen ist keine gute Option, weil dann meist das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Jede Stadtgründung ohne BT ist erstmal ein reiner Kostenfaktor und bringt nix!
Die Grundregel sollte daher lauten: Vor jedem Siedler wird der BT für diese Stadt gebaut. Eine Ausnahme besteht vielleicht bei dem ersten Siedler der von dem HS-BT begleitet werden kann. Aber bereinigt von allen anderen Einheiten und Gebäuden sollte die Bauliste daher so aussehen:
BT - Siedler - BT - BT - Siedler - BT - Siedler - BT - Siedler - BT - Siedler....
Wenn du in den Dschungel gehst sind zwei BTs pro Siedler mitzuschicken.

Dein Forschungspfad erinnert mich leicht an die KI. Ich tu mal so, als hättest du alles selbst erforscht, weil ich nicht wissen kann, was ertauscht wurde.
Irgendwie fehlt mir da eine Richtung. Ich nehme mal an, dass du keine Währung hast und da zähle ich 9 Techs die erstmal weniger wichtig sind:
Jagd --> Brauchst du erst, wenn du die Pelze anschließt, hast du aber noch nicht getan
Bogenschießen --> Du hast Kupfer, Bogenschießen bekommst du Gratis mit dem Internet
Mystik --> Du bist Kre und brauchst keine Monumente
Meditation + Priestertum --> Nutzlos in der Siedlungsphase
Monarchie --> Deine Städte wachsen momentan eh kaum über 4 hinaus, für die Forschungskosten lohnt sich weder die Civic noch der Wein für Glücksgefühle. Brauchst du wirklich mehr dann lieber Jagd und Pelze. Die dann aber auch wirklich anschließen.
Steinmetzkunst --> Brauchst du nur ganz früh wenn du eine Spio-Wirtschaft über die Mauer oder eine SE mit den Pyras fahren willst. Ansonsten unnütz.
Eisenverarbeitung --> Ich kann mir gerade nicht helfen, aber ich sehe den Dschungel nicht, der dich komplett umgibt und weswegen du EV vorgezogen hast.
Alphabet --> Hat Zeit, bis eine KI das erforscht, dann kann man das immer noch ertauschen.

Stattdessen wäre wichtiger:
Mathematik --> Erst damit kann man gut holzen. Es bringt somit einen guten Produktionsschub, den man in der Siedlungsphase gebrauchen kann. Ein paar Mathe-Wälder und dein BT-Problem wäre keines mehr.
Währung --> +2 Gold pro Stadt mit Außenhandelswegen. Damit macht jeder Stadt alleine durch HWs +4 Gold und finanziert sich damit schon ganz ordentlich selbst. Erst mit Währung kann man (fast) ganz unbesorgt drauflossiedeln.


Bei deinen Städten wäre auch noch einiges anzumerken, da fehlt mir jetzt aber die Zeit. Grundsätzlich solltest du schauen, dass du enger siedelst. Mit Kre musst du anfangs auch nicht darauf achten, dass alles im Inneren Ring ist. Beispielsweise hätte Den Haag ohne Probleme ein Stück näher an die HS gekonnt. Wäre Kupfer früher verfügbar gewesen und Den Haag hätte nur Wüste aus dem FC verloren und Grünland von der HS gewonnen.


PS: Es wäre einfacher, wenn du die Bilder direkt in den Text einbinden würdest. Dann muss man nicht auf jedes einzeln klicken.

[ThePlague]

Dass ich zu wenige Bautrupps habe, weiß ich wie gesagt. Das Problem ist aber mittlerweile behoben. Natürlich kosten Städte die keine modernisierten Felder haben unnötig Geld, aber mir war wichtiger auf möglichst allen Spots die ich markiert habe möglichst schnell zu gründen. Das mit dem Spähen ist so eine Sache, Späher kosten Hämmer und verlangsamen somit die Expansion, weshalb ich diese so gut wie nie baue. Zumal ich mit mittlerweile 12 Städten (noch ohne Währung) bereits jetzt beschäftigt genug damit bin zu überleben. Außerdem baue ich selten mehr als 10-12 Städte (bezogen auf die ca ersten 150 Runden). Alles andere wird später erobert, oder allenfalls werden später nach Währung noch 1-2 neue Städte gegründet, wenn es sich wo anbietet. Das mit den Barbaren hat sich bei mir erledigt, da ich ohne spiele. 2 Bautrupps pro Dschungelstadt würde ich als Faustregel durchaus so stehen lassen.

Ich kann dich bezüglich Forschung beruhigen. Geforscht wurde von mir Monarchie. Mit Monarchie habe ich mir das Alphabet ertradet (habe das Alpha angeforscht, da die KI nichts ohne eigene Vorteile handelt auf Kaiser). Eisenverarbeitung + Jagd habe ich ebenfalls für Monarchie ertradet und Bogenschießen für Priestertum. Die Pelze sind mittlerweile auch angeschlossen (kurz nach dem Ertraden). Mystik habe ich erforscht auf dem Weg zur Monarchie. Steinmetzkunst hatte ich auch noch irgendwie ertradet, weiß aber nicht mehr ganz genau wie. Ansonsten hätte ich es derzeit noch nicht erforscht, da ich zwar Marmor habe, dieses aber noch nicht angeschlossen war zu der Zeit.

Mein weiterer Forschungsweg sieht nun vor in Richtung Kalender zu gehen, anschließend in die Währung um die Forschung zu pushen. Als nächstes stehen dann Gesetzgebung und Metallguss an.

Danke für deine Stellungnahme so weit. Hinweise zu den Städten wären für mich vorrangig interessant gewesen. Du meinst ich sollte enger siedeln? Kannst du darauf etwas näher eingehen? Wie hätte man hier deiner Meinung nach siedeln können? Ich hatte bisher den Eindruck, dass ich ohnehin schon recht eng siedle. Als Kre achte ich eigentlich weniger darauf, dass Resis direkt im ersten Kreis sind, da, wie du richtig anmerkst, das nicht nötig ist.

Ps: Bei den Haag hatte ich tatsächlich überlegt näher an die HS zu siedeln, habe in der HS aber ursprünglich (fälschlicherweise) eine Kommerzstadt gesehen und wollte der Hauptstadt daher nicht zu viele Felder wegnehmen, da sich auch mit Herzogenbusch 2 überschneiden.

[Argonir]

Zur BT Problematik:
Das Problem ist, dass du bei der Konzentration auf die Siedler bald langsamer die neuen Spots besiedelst als wenn du ein paar BTs einschiebst. Durch Feldausbau und holzen baust du dann schneller die nächste Generation an Siedlern als wenn du die unmittelbar hintereinander schiebst.

Zum Spähen:
Späher baut man sogut wie nie. Du musst aber normale Einheiten bauen (anfangs meist Krieger) um zwischen den Siedlerpeitschen zu wachsen. Die Einheiten stehen erstmal zur Verfügung um zu erkunden. Erst später stellt man Wachen in die Städte, sprich, wenn man das Happycap braucht.

Forschung:
Bleibt die Monarchie als zu früh geforscht. Zugegeben du hast mit ihr scheinbar gute Tauschgeschäfte machen können, aber das wäre wahrscheinlich auch mit Mathe gegangen und du hättest nicht 4 Techs, die du zu dem Zeitpunkt gar nicht brauchen kannst.
Womit wir beim Tauschen wären. Solche Sachen wie Bogenschießen und Jagd solltest du dir nie ertauschen. Bogenschießen brauchst du nicht und Jagd ist eine der billigsten Techs. Du darfst das Spiel über nur eine bestimmte Anzahl an Techs tauschen, bevor die Gegner nicht mehr mit dir tauschen. Wann das der Fall ist, hängt vom Gegner ab, das Cap vom Mansa ist beispielsweise recht hoch, wärend Toku recht früh den Handel einstellt. Dabei zählt jegliche erhandelte Tech, egal vom wem du dir die eintauschst, ob du sie geschenkt bekommst, erpresst oder sie Teil eines Friedensvertrages ist. Pro Zeitalter wird allerdings allerdings dein Zähler um 1 gesenkt. Dennoch muss man darauf achten, was man sich ertauscht. Es ist einfach blöd, wenn man nicht an Verbrennungsmotor und Industrialisierung kommt, weil man sich Jagd und Bogenschießen erhandelt hat.

Zum enger Siedeln:
Sagen wir mal du willst eine super Kommerzstadt aufbauen. Nach deiner Aussage schließe ich daraus, dass du diese möglichst wenig mit anderen Städten überschneiden lassen willst.
In unserem Fall ist diese Stadt eine Perle und soll später mal die Wallstreet haben. Im Optimum hat deine Stadt 20 Felder zu belegen, sagen wir davon sind 2 Nahrungsressourcen und der Rest kann mit Hütten vollgeklatscht werden.
Wie lange dauert es, bis die Stadt wirklich alle Felder belegen kann, also auf Pop20 angewachsen ist? Das ist frühestens im Lategame der Fall, wenn es überhaupt dazu kommt. Kurzfristig wird die Stadt erstmal auf 4 anwachsen können. Während der ersten Siedlungsphase wird sie nicht darüber hinauskommen, da sie von 4 immer wieder auf 2 gepeitscht wird. Nach der Siedlungswelle heißt es erstmal Hütten belegen und Städte wachsen lassen. Da kommen dann auch erste Glücksressourcen ins Spiel. Pop8-10 ist vielleicht realistisch. Nun kommen Gerichte, Schmieden, Märkte etc. und die Peitsche schlägt wieder zu. Permanent belegt sind zu dieser Zeit vielleicht 4 Felder. Danach wächst die Stadt wieder, dankt Markt und Schmiede hat sie ein höheres Happycap, vielleicht geht es hoch auf 12-14. Dann wiederholt sich wieder das Spiel mit der Peitsche, von 12 runter auf 6 für Uni und Bank etc.
Du siehst dass die Stadt permanent nur ein Bruchteil der verfügbaren Felder belegt. Nun ist das große Problem dabei nicht nur, dass die Stadt dann weniger Kommerz erwirtschaftet, sondern auch, dass die Hütten solange nicht wachsen. Dafür siedelt man eng. In dem Moment wenn die Peitsche auf die Kommerzperle niederschlägt, übernehmen die Städte rundherum die produktivsten Hütten der Kommerzstadt. Das Minimiert nicht nur den Ausfall, sondern sorgt auch dafür, dass diese Hütten weiterwachsen. In den Phasen, in der die Kommerzperle (nahe) am Happycap ist, können die umliegenden Städte Hütten in deren FC belegen, um diese schonmal wachsen zu lassen. Die Kommerzperle mit ihren Bonigebäuden übernimmt dann schon gewachsene Hütten anstatt neue, während die umliegenden Städte ohne bzw. mit weniger diese Bonigebäude wieder neue Hütten hochziehen. Erst im Lategame, wenn die Kommerzperle tatsächlich (fast) ihr ganzes FC belegen kann, haben die umliegenden Städte ein Problem. Das minimiert sich aber, weil diese mit Mining und Sushi gar keine Felder belegen müssen, um Produktiv zu sein.
Jetzt hat man natürlich nicht lauter Kommerzperlen, sondern meist eine Reihe von mittelprächtigen Städten nebeneinander. Aber auch hier lohnt es sich eng zu siedeln, wenn man die Peitsche sinnvoll einsetzt. Peitscht man in Stadt A, übernimmt diese, um wieder zu wachsen, die Nahrungsressource von Stadt B. Diese erhält im Tausch dafür die überschüssigen Hütten von Stadt A. Erst wenn Stadt A wieder einigermaßen gewachsen ist, wird Stadt B gepeitscht, bekommt, die Nahrung von A und gibt die überschüssigen Hütten ab.

Das Ganze ist jetzt natürlich etwas akademisch und funktioniert in der Praxis nicht immer genau nach Schema. Es funktioniert aber gut genug, um die Städte eng zu setzen

[ThePlague]

Zum Thema Forschung:

Gut, das wusste ich noch nicht mit dem Zähler der ertradeten Techs, bzw. ich dachte, dass der Counter nach einer bestimmten Rundenzahl wieder auf 0 bzw. zurückgesetzt wird. Insofern habe ich mit dem Ertraden der Billigtechs offenkundig Fehler gemacht. Ich danke dir für diesen Hinweis. Zum Thema Monarchie. Diese habe ich deshalb relativ früh erforscht, da nicht alle Städte dauernd Siedler und BTs peitschen sondern wachsen sollen um Hütten aufzuziehen.


Zu den Gebäuden: Schmieden und Gerichte baue ich fast ausschließlich immer, Marktplätze hingegen so gut wie nie. Aber sollte ich vielleicht auch nochmal genauer ansehen. Uni und Bank peitsche ich eigentlich eher höchstens mit Pop 2, abhängig davon wie viele Gemeinden bzw. Dörfer schon belegt sind. Meistens jedoch lasse ich sie normal bauen, da bis dahin oft auch in Kommerzstädten ausreichend Prod vorhanden ist. Grundsätzlich halte ich deine Argumentation für durchaus stichhaltig. Noch enger zu siedeln um damit effektiver im Mittelspiel peitschen zu können, könnte mein Spiel durchaus noch verbessern.

Ich danke dir. Bislang kam ich auf König gut klar, habe ab dem Mittelspiel eigentlich immer ganz oben mitgespielt und spätestens ab der Moderne vollständig gerult. Mit deinen Tipps lässt sich sicher auch auf Kaiser noch besser mitspielen.