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Thema: Das Reich der Mitte auf dem Weg durch die Geschichte

  1. #46
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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    Die eine Stadt mehr macht aber nicht viel aus.

  2. #47
    Waddehaddedudeda Avatar von Cybah
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    Schon klar, aber Eli war bei mir nie die Siedlerspammerin.
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  3. #48
    yay! Avatar von Setcab
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    Was genau Salomon an der Expansion hindert, weiß ich nicht, ich habe aber schon gesehen, dass er ziemlich nahe am Mongolen dran ist (teilen sich bereits eine Landgrenze). Da er gleichzeitig der einzige ist, dessen Militär noch schlechter als meins ist, fürchte ich, seine Städte werden eher weniger als mehr
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  4. #49
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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    Zitat Zitat von Cybah Beitrag anzeigen
    Was geht mit Salomo? Hat der Krieg? Oder wurde er von Barbs fertig gemacht?
    Ich denke, dass er mal wieder versucht hat, alle Relis zu gründen.

  5. #50
    yay! Avatar von Setcab
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    Wen nutzte außerdem seine Armee, um Jin weiter Richtung Osten auszudehnen. Schließlich fiel sogar Peking in seinen Einflussbereich. Die Stadt litt zwar immer noch unter den Plünderungen der Barbaren, aber als ehemalige Hauptstadt von China war sie immer noch mit viel Prestige verbunden. Seinem Sohn hinterließ er ein riesiges, stabiles Reich, sodass der Titel des Hegemons für die nächsten Jahrzehnte beim jeweiligen Herzog von Jin lag. Andererseits hat er aber auch einigen seinen Vasallen eine starke Position verschafft, um innenpolitisch Ruhe zu haben, was sich später für Jin noch rächen sollte. Die Zentralisierungsbemühungen von Wens Vater waren damit jedenfalls wieder zunichte gemacht.
    Frieden sollte jedoch nicht in China einkehren, eher im Gegenteil: mit dem Tod von Herzog Wen brach der Krieg zwischen Jin und Chu wieder aus. Hauptsächlich wurde er auf dem Territorium kleinerer Staaten an der Grenze ausgetragen, die dadurch regelmäßig verwüstet wurden. Auch Qi und Qin griffen Jin oder seine Verbündeten oft an, um ihre eigene Macht zu steigern, denn Jin wurde bei den anderen Staatsoberhäuptern zunehmend als Bedrohung angesehen.
    Für Jin war das wiederum eine ziemlich ungünstige Situation, waren sie doch darauf angewiesen, Eisen aus Qin und/oder Pferde aus Qi oder Chu zu importieren. Zum Glück für Jin blieb es bei Scharmützeln, die Existenz des Herzogtums war nie ernsthaft gefährdet.
    Die Kämpfe dauerten aber viele Jahre, bis die 4 Staaten endlich erschöpft genug waren (irgendwann gehen einfach die Rekruten aus, um die ständigen Verluste zu ersetzen und die Wirtschaft wurde durch ständige Plünderungen in den Grenzgebieten auch nicht gerade angekurbelt), um sich wieder an den Verhandlungstisch zu setzen und einen Frieden auszuhandeln. Im Friedensvertrag verpflichteten sich alle vier Staaten, ihre Armeen auf eine bestimmte Größe zu beschränken, der Frieden war allerdings nicht sehr stabil.
    Unter den endlosen Kämpfen zwischen seinen Vasallen haben auch das Ansehen und die Autorität des Zhou-Königs schwer gelitten, es hatte sich gezeigt, dass er letztlich machtlos gegenüber seinen Vasallen war und letztlich war er in Chengdu auch ziemlich weit vom eigentlichen Zentrum des Geschehens entfernt. Den vier großen Herzögen erschien es inzwischen wichtiger, ihre eigene Machtposition zu stärken, als ihren König zu schützen. Dazu brachten sie Gebiete innerhalb und außerhalb des damaligen Chinas unter ihre Kontrolle, entweder direkt durch Eroberung oder indirekt, indem sie die entsprechenden Staaten in ihre Einflusssphäre holten. Zusammen mit dem Ansehen des Königs verfiel auch das Ansehen des Titels des Hegemons, den die Herzöge von Jin immer noch führten, der aber kaum noch echte Bedeutung hatte.
    Aber das war mehr ein leichtes Ärgernis verglichen mit dem echten Problem, vor dem Jin langsam stand: so wie in China seit 551 v. Chr. der Zhou-König immer mehr an Einfluss verloren hatte und nun vor Vasallen stand, die sich als unabhängige Staaten aufführten, so erging es mir der Zeit auch dem Herzog von Jin. Seine Vasallen kämpften inzwischen mehr gegeneinander und gegen ihn selbst als dass sie gemeinsam gegen äußere Feinde kämpften. Nach diversen Kriegen unter den Vasallen blieben am Ende nur noch vier Clans übrig, die Vasallen von Jin stellten: Zhi, Zhao, Wei und Han, wobei Zhi am meisten Macht innehatte.
    Nach einer gescheiterten Intrige am Hof von Nanjing, bei der ein Minister aus dem Zhi-Clan zwei anderen Ministern (sie stammten aus dem Han- und dem Wei-Clan) von anderen Clans Land abpressen wollte, was der Zhao-Clan verhindern wollte. kam es zum Bürgerkrieg zwischen den vier wichtigsten Clans in Jin. Am Anfang gelang es dem Zhi-Clan, die Zhao als die Aggressoren dastehen zu lassen und so die Han- und Wei-Clans auf ihre Seite zu bringen. Gemeinsam drängten sie den Zhao-Clan zurück, der sich nach Jinyang, eine damals recht kleine Stadt im Südwesten von Nanjing zurück, wo sie recht schnell belagert wurden. Da Jinyang von den angreifenden Armeen vom Wassernachschub abgetrennt worden war, war die Situation für den Zhao-Clan nun ziemlich bedrohlich geworden. Es gelang ihren Diplomaten aber, die Han- und Wei-Clans zum Überlaufen zu bringen und nun gemeinsam gegen den Zhi-Clan zu kämpfen, der schließlich mit seiner Intrige den Bürgerkrieg ausgelöst hatte. Zusammen wendeten sie das Blatt und löschten nach 2 Jahren Krieg den Zhi-Clan vollkommen aus.
    Die drei verbleibenden Clans teilten sich nun Jin in mehreren Schritten untereinander auf, bis sie schließlich sogar vom König von China als eigenständige Staaten anerkannt wurden und Jin aufhörte, zu existieren.
    Der Staat Jin und wie er aufgeteilt wurde:

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  6. #51
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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  7. #52
    yay! Avatar von Setcab
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    Damit ging die Zeit der Frühlings- und Herbstannalen zu Ende, auch wenn der genaue Zeitpunkt, wann sie endete, umstritten ist, weil Jin in mehreren, einige Jahre auseinander liegenden Schritten aufgeteilt wurde und keiner dieser Schritte mit dem Ende des namensgebenden Geschichtswerk zusammenfällt.
    Neben den politischen Umwälzungen hat sich natürlich auch auf anderen Bereichen in der Epoche einiges getan: die Landwirtschaft wurde dank der Verwendung von eisernen Geräten, dank der Erfindung des von Rindern gezogenen Pflugs und dank der neuen künstlichen Bewässerungen deutlich effektiver. Dadurch konnten immer mehr Menschen abseits der Landwirtschaft arbeiten, ohne dass die Ernährung gefährdet wäre. So wuchs die allgemeine Wirtschaft trotz der ständigen Kriege und der damit verbundenen Zerstörungen sogar noch. Auch dass sich langsam privater Grundbesitz (bis dahin gehörte das gesamte Land dem König von China) durchsetzte, half bei dieser Entwicklung. Damit verbunden war, dass sich langsam (sowohl in den großen Städten als auch in den kleinen Bauerndörfern) ein Bürgertum herausbildete, das zwar nicht adlig war, sich aber trotzdem durch wachsenden Reichtum vom allgemeinen Volk absetzen konnte und für sich dementsprechend auch größeren Luxus beanspruchte.
    Es folgte die Zeit der Streitenden Reiche (wie der Name schon verrät, ebenfalls keine sonderlich friedliche Zeit). Das Ansehen und die Macht des Königs von China waren inzwischen am Boden angekommen, es sollte nicht mehr lange dauern, bis sich seine Vasallen der Reihe nach selbst Könige nannten, denn der jeweilige Zhou-König war längst nur noch dem Namen nach Herrscher über China, beachtet hat ihn inzwischen keiner mehr.
    Es fing damit an, dass die zahllosen Kleinstaaten (in den Frühlings- und Herbstannalen werden insgesamt 148 Staaten erwähnt) von den großen Staaten erobert wurden, bis nur noch 7 Staaten übrig blieben, die im Wesentlichen bis zum Ende der Epoche überlebten und währenddessen die Politik der Zeit prägten: neben den 6 bereits vorgestellten Staaten Chu, Qi, Qin, Zhao, Han und Wei war der siebte Staat Yan, der die Wälder und Hügel östlich von Peking kontrollierte. Dank dieser natürlichen Verteidigung war Yan nur sehr schwer zu erobern, außerdem hatten die Bewohner wegen der Außengrenze zur Wüste schon jahrhundertelange Erfahrung, was die Verteidigung gegen äußere Angreifer anging. So konnte Yan ziemlich lange überleben, obwohl der Staat eigentlich als eher schwach galt.
    Nachdem diese allgemeine Expansion der Großmächte abgeschlossen war, wurde wieder einmal das frühere Jin das Zentrum des Geschehens: zunächst hatten Zhao, Han und Wei zwar noch zusammengearbeitet, aber lange hielt dieses Bündnis nicht. Wei griff Zhao an, um Gebietsverluste von verlorenen Kriegen gegen Qin auszugleichen. Der Krieg verlief auch zunächst recht erfolgreich, aber Qi griff, um Zhao zu retten, Weis Hauptstadt an, zwang damit Weis Armee, zu ihrer Hauptstadt zurückzukehren und besiegte sie auf dem Weg dorthin. Als Wei dann einige Jahre später Han angriff, wiederholte Qi diesen Trick und gewann so einen weiteren Krieg gegen Wei. Das nun geschwächte Wei wurde nun auch noch von Qin angegriffen und entscheidend besiegt. Sowohl Qi als auch Qin haben die Gelegenheit natürlich genutzt, sich an Weis Gebiet zu bedienen und stiegen so zu den dominierenden Staaten in China auf.
    Nach einigen friedlichen Jahrzehnten versuchte der Kanzler von Qi, Lord Mengchang, Qis Einfluss weiter zu vergrößern, indem er eine große Allianz unter Qis Führung bildete: ihr gehörten schließlich Qi, Wei, Han und Qin an. Zhao überzeugte Qin jedoch, aus der Allianz auszutreten, was zum Krieg zwischen der restlichen Allianz und Qin führte. Qin hielt zwar eine Weile stand, musste sich aber irgendwann geschlagen geben und Han und Wei früher erobertes Land zurückgeben. Qi war jetzt eindeutig der mächtigste Staat Chinas.
    Aber nach einer Intrige in Qi musste Mengchang fliehen und die Allianz brach zusammen. Für kurze Zeit wurden Qi und Qin Verbündete und planten einen gemeinsamen Krieg, aber der König von Qi bekam die Befürchtung, dieser Krieg würde nur Qin nutzen. Damit begann ein langer Krieg zwischen Qi und Qin, während Han, Wei, Zhao und Yan öfters die Seiten wechselten, wenn ihnen ihr derzeitiger Bündnispartner zu mächtig wurde. Chu griff zwar offiziell in den Krieg ein, tatsächlich war alles, was sie taten, sich selbst Territorium zu erobern.
    Daraufhin bewirkte Mengchang (der frühere Kanzler von Qi, der nach seiner Entlassung verbitterte) eine große Allianz gegen Qi, an der bis auf Chu alle anderen Staaten teilnahmen. Dabei verwies er auf Qis umfangreiche Erfolge in letzter Zeit und überzeugte die anderen Herrscher, dass Qi zu stark werde. Gemeinsam schlugen sie Qi vernichtend, der König wurde hingerichtet und der Staat verlor sein komplettes Gebiet bis auf Guangzhou. Jahre später konnte der Sohn des damaligen Königs das Gebiet wiederherstellen, aber Qis Zeiten als Großmacht waren nach dieser vernichtenden Niederlage endgültig vorbei.
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  8. #53
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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    Ein paar mehr Bilder könnten nicht schaden.

  9. #54
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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    Geht es hier bald weiter? Ich hätte gerne auch mal wieder Bildchen.
    Geändert von rucivfan (29. Oktober 2014 um 16:14 Uhr)

  10. #55
    yay! Avatar von Setcab
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    Tut mir leid, ich hatte (und habe) die letzten Wochen recht wenig Zeit und irgendwie auch keine richtigen Ideen, darum kam ich mit Schreiben nur sehr langsam voran. Wann es hier genau weitergeht, kann ich leider auch nicht sagen, aber es werden auf jeden Fall im nächsten Update wieder Bilder vorkommen, keine Sorge.
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  11. #56
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  12. #57
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    Horden von Mongolen überrennenn das Land. Plündern und meucheln alles. Von China bleibt nur ein häufchen Elend übrig. Emoticon: rede

  13. #58
    yay! Avatar von Setcab
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    Das neue Update nimmt langsam Form an, etwas Feinschliff ist aber noch nötig. Es wird auf jeden Fall dieses Jahr noch fertig
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  14. #59
    Waddehaddedudeda Avatar von Cybah
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  15. #60
    yay! Avatar von Setcab
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    Frohe Weihnachten! Ich hoffe, das Warten hat sich gelohnt.

    Nachdem Qi damit aus dem Spiel war, war Zhao der einzige Staat, der auf einer Stufe mit Qin stand. Han und Wei waren entweder in den vorangehenden Kriegen extrem geschwächt worden, Chu musste bereits einige schwere Niederlagen hinnehmen und hatte daher keine große Hoffnung, es mit Qin aufnehmen zu können, obwohl es rein flächenmäßig der größte Staat war, Qi existierte zu dem Zeitpunkt nicht einmal und Yan hatte den Großteil von Qis Land bekommen und alle Hände voll damit zu tun, dieses Land auch zu behalten, was letztlich nicht gelang. Zhao hatte dagegen Qis Pferdeweiden erobert und konnte so seine Kavallerie ausbauen.
    Die Initiative ergriff der König von Qin, indem er Wei angriff, um die Grenzstadt Jinyang zu erobern. Das hätte Qin eine gemeinsame Grenze mit Zhao eingebracht und relativ schnell einen Krieg zwischen den beiden Staaten um die Stadt ausgelöst, denn Jinyang war relativ nahe an Zhaos Hauptstadt Nanjing, darum konnte Zhao sie unmöglich Qin überlassen. Qins General Wang He war sehr erfolgreich und als er Jinyang belagerte, willigte Weis König ein, die Stadt an Qin abzutreten.
    Der Statthalter von Jinyang wollte davon aber nichts wissen und übergab die Stadt stattdessen an Zhao, dessen König seinen besten General Lian Po schickte, um die Jinyang zu verteidigen. Lian Po waren die Fähigkeiten seines Gegners bewusst, darum verschanzte er sich in der Stadt und hielt Qins Armee für 3 Jahre lang hin. Erst als der König von Zhao ungeduldig wurde und Lian Po abzog, kam wieder Bewegung in die Sache. Sein Nachfolger wollte den Krieg mit einer großen Entscheidungsschlacht beenden und das gelang ihm auch voll und ganz: er rannte in eine Falle von Wan Hen, wurde eingekesselt und musste sich, von jeglicher Nahrungsversorgung abgeschottet, schließlich ergeben. Angeblich (hier widersprechen sich die Historiker etwas, darum ist der Punkt mehr als unsicher) ließ Wan Hen die sämtliche Gefangenen (40.000 Soldaten) hinrichten, indem sie lebendig begraben wurden.

    (Wikipedia spricht von 400.000 Soldaten, aber da in meiner Story zu der Zeit in ganz China gerade mal 343.000 Menschen lebten, erscheint diese Zahl doch etwas zu hoch gegriffen )
    Zum Glück für Zhao war Qin zu erschöpft, um es völlig zu erobern, aber Qins Dominanz über China blieb ab diesem Zeitpunkt bis zum Ende der Zeit der Streitenden Reiche unangefochten. Es gab keinen Staat in China mehr, der es alleine mit Qin aufnehmen konnte. Dementsprechend bezog sich ab dieser Zeit sämtliche Diplomatie in China auf Qin. Manche Diplomaten versuchten, ein Bündnis zwischen ihrem Staat und Qin zu schließen, um so auch von Qins Macht zu profitieren, andere versuchten, ein Bündnis der anderen Staaten gegen Qin zu schließen, um den Giganten gemeinsam noch zu stürzen. Tatsächlich gelang es einem talentierten reisenden Diplomaten, ein Bündnis der sechs anderen Staaten gegen Qin zu schließen, doch verfolgten die von Anfang an alle ihre eigenen Ziele, sodass das Bündnis nur lose zusammenhielt und von Qin leicht zerbrochen werden konnte.
    In dieser Situation wurde in Qin der junge Qin Zheng König, ein 13 jähriger Junge, der zunächst alle Hände voll zu tun hatte, seinen Thron zu verteidigen. Sein Regent Lü Buwei hatte eine Affäre mit Zhengs Mutter, die ihn den Kopf hätte kosten können, wäre sie bekannt geworden. Er entschloss sich, in die Offensive zu gehen und versuchte, den jungen König zu stürzen und den Sohn, den er mit Zhengs Mutter hatte, auf den Thron zu setzen. Seine Verschwörung wurde aber rechtzeitig aufgedeckt, weil er betrunken in einer Taverne damit prahlte, mit der Königsmutter zu schlafen.
    [Wer CK2 spielt, kennt das Problem mit dämlichen Betrunkenen, die eine Verschwörung verraten, sicher Emoticon: argh]
    Lü Buwei schaffte es zwar noch, eine Armee auszuheben und offene Rebellion gegen seinen König auszurufen, aber sie wurde recht schnell niedergeschlagen und Lü Buwei hingerichtet, auf seine wichtigsten Anhänger wurden Kopfgelder ausgesetzt und die Königsmutter wurde in eine abgelegene Gegend Qins verbannt.
    Nach dieser gescheiterten Rebellion wagte es niemand mehr, gegen Qin Zheng vorzugehen, so konnte er sich auf die Außenpolitik konzentrieren: er verbündete sich mit entfernteren Staaten, die davon ausgingen, Qin sei für sie keine unmittelbare Bedrohung, und eroberte den Nachbarstaat Zhao, während Wei sich freiwillig Qin unterwarf, um einen blutigen und hoffnungslosen Krieg zu verhindern.
    Als nächstes war der Staat Han an der Reihe. Der dortige Herrscher erkannte die Gefahr für sein Land und dass er Qin militärisch nicht gewachsen war, daher gab er einem Attentäter den Auftrag, Qin Zheng zu töten, in der Hoffnung, das werde Qin in ein innenpolitisches Chaos stürzen und Hans Eroberung verhindern oder wenigstens hinauszögern. Sein Plan war, sich dem König als angeblicher Botschafter zu nähern und ihn dann zu erdolchen. Schlecht war der Plan nicht: die Bediensteten vom König durften keine Waffen tragen, die Wachen wären zu weit weg, um einen Dolchstoß zu verhindern. Dennoch schlug der Anschlag fehl, denn es gelang Zheng, den Dolchstößen des Attentäters auszuweichen, sein eigenes Schwert zu ziehen und seinen Angreifer schließlich zu erschlagen. Nachdem Han nun einen Kriegsgrund geliefert hatte, sollte fiel auch dieser Staat sehr schnell Qins Armeen zum Opfer.
    Chu konnte zwar den ersten Angriff noch abwehren, aber Qin war inzwischen so mächtig, dass es danach einfach noch einmal mit einer dreimal so großen Armee anzugreifen konnte und auch Chu eroberte. Dabei wurde der letzte König der Zhou-Dynastie getötet, der bis dahin immer noch in Chengdu regierte. Ironischerweise hatte ausgerechnet dieser König, Zhou Nan, mit 59 Jahren die längste „Regierungszeit“ (viel regiert hat er ja eigentlich nicht) aller Könige von China.
    Yan und Qi konnten Qin kaum noch Widerstand entgegensetzen
    520 v. Chr. kontrollierte Qin schließlich ganz China und Qin Zheng rief sich zum ersten Kaiser aus: der Königstitel genügte ihm nicht mehr, nachdem ihn für Jahrhunderte jeder halbwegs bedeutende Herrscher in China getragen hatte. So begründete er unter dem Namen Qin Shi Huangdi die erste Dynastie chinesischer Kaiser. Mit dem Namensteil "Huangdi" bezog er sich auf mehrere mythologische Urkaiser, die hohes Ansehen in China hatten und teilweise sogar als Götter verehrt wurden.
    Dass er sein Reich militärisch erobert hatte, sollte sich auf seine spätere Staatsführung auswirken: sein Rückhalt der Bevölkerung war eher gering, viele vermissten die alten Strukturen in ihrem früheren Heimatstaat und nahmen Qin diverse Gräueltaten, die während der Kriege begangen worden, übel (als Beispiel seien die 40.000 ermordeten Soldaten der Zhao genannt, die sich eigentlich bereits ergeben hatten). Dafür war Shi Huangdis Beliebtheit in der Armee sehr hoch, darum benutzte er die Soldaten, um die Ruhe in China zu bewahren. Gleichzeitig wies er sie aber an, keine unnötige Grausamkeit walten zu lassen, weil er seine Beliebtheit langfristig steigern wollte. Trotzdem ist er Vielen als Tyrann in Erinnerung geblieben, weil die Soldaten nicht unbedingt zimperlich vorgingen, um tatsächlichen oder vermuteten Widerstand gegen Qin Shi Huangdis Herrschaft zu zerschlagen.

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    Außerdem zentralisiert Qin Shi Huangdi China: bis jetzt gab es ja viele mächtige Herrscher, die jeweils einen Teil des Landes kontrollierten und letztlich war es auch zur Zeit der Zhou-Könige nicht anders, er setzte dagegen auf einen starken Zentralstaat, der China von der wiederaufgebauten Hauptstadt Peking aus regierte. Im Gegensatz zum Kaisertitel und nun erstmals festgehaltenen Erbgesetz sollte diese Zentralisierung aber nicht lange Bestand haben.

    Mit der Einigung Chinas verbreiteten sich im neuen Imperium auch viele Errungenschaften, die einzelne Staaten schon vor längerer Zeit aus dem Ausland importiert hatten:

    Die Indianer erhielten einige ausgewählte Kunstwerke aus Chu und brachten dem Königreich dafür die Mathematik bei, außerdem kamen die ersten Priester auf.
    Diese religiöse Reform betraf zunächst nur das Judentum, die wichtigste Religion in Chu, verbreitete sich aber mit der Einigung Chinas im ganzen Reich und die anderen Religionen folgten dem Beispiel schnell. Gleichzeitig fingen die religiösen Menschen an, ihren Göttern Tempel zu bauen, um ihnen zu huldigen und einen ständigen Ort des Gebets zu haben, der im Gegensatz zum Kloster dennoch nicht völlig weltabgewandt ist.

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    Die mathematischen Konzepte der Indianer ermöglichten kompliziertere Berechnungen, die nicht nur das Roden von Wäldern vereinfachten, sondern auch aufwendige Bewässerungssysteme möglich machten.

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    Qin Shi Huangdi hat dagegen für chinesische Kunstwerke aus Frankreich das theoretische Fundament für seine neue Herrschaft importiert, dort war die Monarchie und das Erbrecht bereits seit längerem etabliert. Die Franzosen legten auch noch den Weinbau obendrauf (ihrer Meinung war eine Zivilisation ohne Wein nicht der Rede wert), was mangels sinnvollen Weinanbaugebieten in China aber nicht sonderlich viel brachte. Von ihnen hatte Qin Shi Huangdi auch die Idee einer großen Grabanlage, die eines Herrschers seines Kalibers würdig wäre. Er ließ Peking unverzüglich mit dem Bau einer Terrakotta-Armee anfangen und erlaubte zum schnelleren Fertigstellen auch, die ausgedehnten Wälder im Umfeld der Stadt zu roden.

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    Außerdem nahm China diplomatische Kontakte zu den Vereinigten Staaten von Amerika auf. Gut, zunächst war das Gespräch für die Chinesen etwas verwirrend. Diese Neuankömmlinge bezeichneten sich selbst als Amerikaner, gaben aber zu, dass sie eigentlich von Auswanderern aus dem (in China damals noch völlig unbekannten) England abstammten, während die Indianer schon viel länger in Amerika lebten. Der Name dieser Indianer leitet sich, wie man nun erfuhr, wiederum vom sogenannten Indien ab, das allerdings völlig woanders liegt und auch weder mit den Indianern, Amerika oder England etwas zu tun hat Emoticon: pillepalle

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    Doch auch wenn diese Amerikaner etwas seltsam waren, dem Handel zwischen China und den USA stand das nicht im Weg: China gab Kunstwerke und erhielt dafür das Bauwesen. Der Kaiser nutzte diese neuen Erkenntnisse hauptsächlich für Brücken über den Gelben Fluss, aber auch Kanäle und Schnellstraßen ließ er bauen. Er reiste nämlich viel in China umher, um das Land kennenzulernen und war daher auf eine gute Infrastruktur angewiesen.
    Es gab aber auch militärische Einsatzzwecke: für die Verteidigung des Reiches konnten nun Festungen gebaut werden, für Kriege gegen andere Reiche waren die neuen Katapulte sehr hilfreich.

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    Geändert von Setcab (24. Dezember 2014 um 18:59 Uhr)
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