Hilfe bei Stadtspezialisierung

[Drullo321]

Ich bräuchte ein paar Tipps zur Spezialisierung meiner Städte um etwas gegen die Monotonie in meinen Spielen zu machen. Als Volk nehme ich verschiedene, solange es keins zum Krieg führen ist.

Irgendwie gelingt mir keine richtige Stadtspezialisierung wie bei Civ4. Dort war es mMn viel einfacher Städte spezifisch zu gestalten: Produktion, Spezis züchten (Nahrung), Forschung, Gold (z.Bsp. via Heiliger Stadt + Schrein). In CiV aber kaum möglich. Aufgrund der Nationalwunder muss ich Gebäude X sowieso in allen Städten bauen (oder kaufen). Aufgrund der (grauenhaften) Mitskalierung von Gebäudebaukosten brauche ich auch überall die Produktionsgebäude wie Werkstätten. Und zu guter letzt die Art und Weise wie Forschung generiert wird zwingt mich alle Städte auf Wachstum zu fokussieren. Das Prinzip heißt Nahrung über alles zu setzen. Eine große Stadt beduetet mehr Forschung und mehr Gold. Das Gold wird u.a. gebraucht um neue Städte nachzuziehen und ggf. nötige Gebäude für Nationalwunder nachzukaufen. Lediglich in der Hauptstadt wird ebenso Wert auf Produktion gelegt um Wunder und Co zu bauen.
Die einzigen Gebäude die ich bisher nicht gezwungen war überall zu bauen waren Mauern (und Nachfolger), Kasernen (aufgrund friedlicher Spielweise) sowie Karawanen und Häfen (bei bereits existierender Landverbindung). Außerdem bin ich die ganze Zeit nur am Gebäudebau. Es gibt praktisch keine Phase wo ich mal Krieg führen könnte, da mich dies weit zurückwerfen würde (Produktion) und mir im Gegenzug absolut nichts bringt (Forschung dann abgeschlagen und alle denunzieren einen nur weil man mal eine Stadt geholt hat...)

Das einzige was sich ändert ist das Gelände der Städte. Die Spezialisierung erfolgt von außen, z.Bsp. Dschungelstädte mit Handelsposten. Aber aufgrund oben genannter Punkte bin ich auch dort gezwungen sie innerlich (Wachstum, Gebäude) gleich zu bauen. Bisher ist es mir nicht gelunden die Nationalgilden (Künstler, Schriftsteller, Musiker) in eine andere als der Wunderbaustadt zu setzen. Ebenso bin ich in jedem Spiel auf Tradition gezwungen denn selbst bei weniger Nahrung lohnt Unabhängigkeit irgendwie nicht (d.h. ich verliere diese Spiele während ich mit Tradition locker gewinne, SG6)

Daher meine Frage:

Ist es überhaupt möglich Städte hinreichend zu spezialisieren auf z.Bsp. Militärproduktion, Gold, Forschung, Spezi-Pumpen, Wunderbau mehr als nur über die Entscheidung zwei Dschungel zu entfernen oder nicht? Wenn ja, wie geht man vor abseits der bekannten Faktoren (Nahrung, ggf. Geländeboni wie Flüsse und/oder Gebirge-Observatorium)

[Neme]

Du hast es schon richtig erfasst. Es gibt in Civ5 keine mit Civ4 vergleichbare Stadtspezialisierung. In Civ5 spezialisiert man fast nur durch Gelände (bzw. GP-Modernisierungen) und (National-)Wunder. Oft ist einfach nur die Hauptstadt Zentrum für alles.

Gängige Spezialstädte:

Forschung: An Berg und Fluss mit Staatlicher Hochschule
Produktion: An Fluss und Hügellandschaft mit Eisenhütte
Militär: Im Prinzip Produktionsstadt mit Heldenepos und XP-Gebäuden
Spezialisten: An Fluss und überdimensionaler Nahrung mit Nationalepos, Gilden und Gärten

Man muss trotzdem überall die Nahrungs-, Zufriedenheits-, Forschungs- und Produktionsgebäude bauen. Goldgebäude sind durch 0 Unterhalt sowieso irgendwie obligatorisch.

[viktorianer]

Stadtspezialisierung geht quasi fast nur über die Spezis und Nationalwunder. Wie Neme schon sagt ist das nicht ganz so umfangreich wie in Civ4.

[slowcar]

Städte spezialisiert man am besten auf Nahrung. Alle.

[Neme]

Blöde Idee wenn man erstmal 15 Stück gebaut hat.

[slowcar]

Blöde Idee wenn man erstmal 15 Stück gebaut hat.

Da hatte man die blöde Idee aber schon vorher

[Neme]

Da ist was dran.

[Tiramisu]

Mit den Götterboten ist das keine so bekloppte Idee!

Achtung Spoiler:

[slowcar]

Mit den Götterboten ist das keine so bekloppte Idee!

Du hast in Runde 153 eine vergleichsweise winzige Forschungsleistung (140, im Vergleich z.B. mein Niederlande-Spiel mit 314 in Runde 158, und das ohne 11 * +5% Kosten), die Stadtstaaten laufen schon mit Musketen herum während Du an Galeassen forschst und unzufrieden bist Du auch noch.
Ausser der guten Glaubensproduktion sehe ich da wenig positives!

[Tiramisu]

In Runde 188 hatte ich dann aber schon 245 und meine Ideologie! Außerdem kannst du imo die Runden nicht miteinander vergleichen, wenn du nicht weißt, welche Spielgeschwindigkeit das war (es war Standard).
Die Unzufriedenheit habe ich in wenigen Runden wegbekommen, da die Kolosseen und andere Zufriedenheitssachen noch nicht fertig waren.

Wenn man mit so vielen Städten startet wie ich, dann hat man anfangs viele Probleme, aber wenn die Städte nach der Expansion erst mal wachsen, holt man schnell wieder auf. Außerdem kann ich wegen der Ehre Gottes später noch massig Wissis kaufen.
Es ist nicht die beste Strategie, aber man kann damit auf SG8 durchkommen, wenn man die Ideologieunzufriedenheit bezwingen kann.

[slowcar]

Außerdem kann ich wegen der Ehre Gottes später noch massig Wissis kaufen.

Nein, kannst Du nicht, da die Kosten sehr rapide steigen. Mit Rationalismus kann man sich ebenso Wissenschaftler kaufen und muss keinen Reformations-Glaubenssatz darauf verwenden, insofern ist das kaufen von Wissenschaftlern Standard, aber selbst 10.000 mehr bringen Dir am Ende nur 2 Wissenschaftler zusätzlich ein - während Deine 8 zusätzlichen Städte 40% höhere Forschungskosten verursachen.

In Runde 188 hatte ich dann aber schon 245 und meine Ideologie! Außerdem kannst du imo die Runden nicht miteinander vergleichen, wenn du nicht weißt, welche Spielgeschwindigkeit das war (es war Standard).

Dann habe ich ja Glück gehabt, in der Niederlande-Herausforderung war es auch Standard. Du hast aber Recht, um es korrekt zu vergleichen müsste man die höheren Forschungskosten auch einrechnen.
Du würdest 439 in Runde 158 benötigen um genau so schnell zu forschen.
Das ist ein Rückstand der sich nicht aufholen lässt, auch nicht durch die beiden Wissenschaftler mehr.

Es ist ja nicht meine Schuld dass Unabhängigkeit - und insbesondere viele Städte - so hart bestraft wurden. Ist aber leider so.
Wenn man trotzdem so spielen möchte muss man sich den unangenehmen Begleiterscheinungen eben stellen und im Zweifelsfall eine Schwierigkeitsstufe heruntergehen.

[Tiramisu]

Wissis sind ja nicht die einzigen GPs, die einem etwas bringen. Künstler, Schriftsteller und Ingis sind auch lohnenswert. Meinen Forschungsrückstand kann ich mit der Industriespionage recht gut aufholen.

Außerdem würde ich nicht sagen, dass Unabhängigkeit so schwach ist. Wenn man z.B. eine kriegerische Strategie verfolgt, kann man ein noch besseres Spiel hinlegen als die Tradispieler mit ihren kleinen Reichen. Und wenn man für seine vielen (eroberten) Städten Städte Meritokratie nimmt, dann bringt das einem im späteren Spiel irgendwann etwa 20 - 30 . Allerdings muss ich zugeben, dass ich bei so einer Strategie Unabhängigkeit erst recht spät im Spiel nehmen würde, wo schon freie SoPos durch den Weltkongress verfügbar sind.

Edit: Bei deinem Spiel mit Holland hattest du auch etwas Glück mit dem Berg bei deiner HS, der dir einen Observatorium ermöglicht hat. Rechnet man das Observatorium weg, hast du etwa so viel wie ich in meinem kriegerischen Spiel:

Achtung Spoiler:

Mein Spiel:



Im Bild sieht man zwar, dass ich nur Stahl erforsche, aber das lag daran dass ich Industrialisierung so lange gezielt erforscht hatte, um drei Fabriken für meine Ideologie sofort kaufen zu können.


Dein Spiel:

Hätte ich bei meinen SoPos nicht "rumgetrödelt", dann hätte ich Meritokratie schon um 1000 nChr. gehabt und mit der extra Zufriedenheit hätte ich einige weitere gute Städte behalten können, anstatt sie abzufackeln.
Aber selbst wenn man Unabhängigkeit im Lategame nimmt, dann opfert man drei SoPos für etwa 30 , d.h. man bekäme immerhin 10 pro SoPo aus diesem Baum. Und die Staatsbürgerschaft ist auch im Lategame nützlich allein schon wegen den Eisenbahnlinien.

[slowcar]

Und wenn man für seine vielen (eroberten) Städten Städte Meritokratie nimmt, dann bringt das einem im späteren Spiel irgendwann etwa 20 - 30 .

In welchem Spiel hast Du denn mal 20-30 Städte? Selbst in großen Eroberungsfeldzügen kann man sich so viele Städte gar nicht leisten.
Gucken wir uns mal Falcons aktuelle Story an, da ist er schon in der Moderne, hat einige Gegner ausgeschaltet und besitzt 11 Städte - mit einer Ideologie und ohne fremden Einfluss kann er da noch ein paar erobern, aber viel mehr geht schon nicht mehr.
Mit Tradition/Monarchie würde seine Hauptstadt +10 bringen, quasi genau so viel wie Meritokratie (wobei sie vermutlich deutlich größer wäre).

Jede Stadt bringt schonmal mit 1 schon 4, davon gleicht man mit Meritokratie eine aus. Für Pagoden etc muss man die Stadt auch selber bauen oder annektieren, für Marionetten bringen die nichts, und selbst dann hat man mit einer Pagode immer noch 1 durch jede neue Stadt - ohne unique Luxusgüter also ein Minusgeschäft.
Der Hauptfaktor sind aber Forschung und Gold. In G&K konnte man durch Gold von Fluss-Geländefeldern schnell ein höheres Einkommen erzielen UND es gab keinen 5% Forschungsmalus.
Die 5% werden auf die Forschungskosten aufgeschlagen, selbst wenn der -Wert oben links schön hoch aussieht muss eine neue Stadt schon ordentlich Infrastruktur und Bevölkerung haben um das auszugleichen.

In einem kriegerischen Spiel sehe ich schon den Nutzen von Ehre, einfach um Einheiten schnell auf ein Elite-Niveau zu bringen. Da man aber meistens trotzdem lange aufbaut kann man auch mit Tradition beginnen.
Unabhängigkeit ist in (fast?) allen Situationen schlechter als Tradition, selbst wenn man einen frühen Siedler braucht ist der schneller gebaut als mit Unabhängigkeit als Freisiedler erkauft.

Wissis sind ja nicht die einzigen GPs, die einem etwas bringen. Künstler, Schriftsteller und Ingis sind auch lohnenswert. Meinen Forschungsrückstand kann ich mit der Industriespionage recht gut aufholen.

Ingenieure kann man mit voller Tradition auch kaufen.
Spionage ist auf hohen SGs auch Glückssache. Ich habe es schon oft erlebt dass die Spione in allen Hauptstädten jeweils 20 Runden gebraucht haben.

[SirPrise]

Die 5% Forschungskosten hauen schon verdammt hart rein. Das stimmt. Muss ich grad im Griechenland-Spiel schmerzlich selbst erfahren. Unabhängigkeit ist für mich eher was für MP. Mit Pyramiden kommt man da ganz gut aus den Startlöchern und hat mit dem Ingi vom Finisher ein weiteres Wunder frei Haus. Im SP ist Unabhängigkeit für mich generell weniger interessant (auch wenn Vik mich jetzt wieder rügt).

Insgesamt muss man aber sagen: Das hängt dann letztendlich auch stark vom Spielstil und der verfolgten Strategie ab. Würde es die EINE die IMMER RICHTIGE Strategie geben, müsste wir hier keine Storys mehr schreiben. Es ist doch super, dass man mit allen Sopos Erfolg haben kann, wenn man sie richtig einsetzt und kombiniert (aktuell läufts bei mir mit der ungewöhnlichen Kombo Ehre+Patronat ganz gut).

[regenshine]

Wie wäre es denn, eine Mod für Unabhängigkeit zu nutzen? Vielleicht ist es dann gleichwertig mit Tradition und eben nur ein anderer Spielstil. Auf die Schnelle gefunden hab ich das.

Oder eine umfangreichere Überarbeitung von Sozialpolitiken und Ideologien: http://forums.civfanatics.com/showthread.php?t=512565