Vor einem Jahr war genau das auch mal eine Zeitlang die Losung, und wir haben uns mit neuen Vorschlägen bewußt zurückgehalten. Pie hatte versucht, Elemente der K-Mod (KI-Optimier-Mod) einzubauen. Am Ende war er aber von den Testergebnissen enttäuscht. Die Sachen aus der K-Mod vertrugen sich schlecht mit einigen PAE-Features. Die Mod hat auch nicht speziell die Antike im Blick, muß sich allgemeiner ausrichten.
Ich selber kann nur jeden neuen Ansatz unterstützen, die KI besser zu machen, so weit das ohne SDK möglich ist. Anfang 2013 hatte ich zum ersten Mal Realism Invictus gespielt; die Mod kommt nicht ganz an PAE heran, aber die KI dort ist ein ernst zu nehmender Gegner, wer hätte das gedacht! Besonders die Übersee-Invasionen waren beeindruckend, keine lauen Lüftchen. In einer Mod wie PAE, in der sich in allen Nicht-Zufallskarten alles um ein großes Meer in der Mitte herum abspielt, wäre eine KI mit Sinn für See-Invasionen natürlich nicht schlecht…
Nein, wie kommst du darauf?
Da wollte ich gerade aus vollem Herzen zustimmen, aber der letzte Satz! Einschränken bin ich dafür, aber nicht auf Italien. Diese Villen standen auch in großer Zahl in Germanien, Gallien, Spanien…
Was würde man sagen, wenn in Civ IV BTS keine Nuklearwaffen, Umweltschäden und Kapitalgesellschaften vorkämen? Man erwartet doch einfach, daß im Spätspiel die jüngsten Entwicklungen der Menschheitsgeschichte "abgedeckt" werden.
Übertragen auf PAE heißt das, gerade auch die Entwicklungen der Spätantike sollen nicht fehlen. Die Villen sind vielleicht eine Extrawurst, ja, aber alles andere als eine Darstellung einer bloßen Randerscheinung der antiken Welt. Die sklavenbetriebenen Villen verdrängen die freien Kleinbauern, die dörflichen Gemeinschaften. Die Bauerndörfer werden nach und nach verlassen, das ländliche Handwerk stirbt aus, weil keine Abnehmer mehr da sind, denn die autark wirtschaften Villen versorgen sich mit allem selbst. Die vertriebene Landbevölkerung sammelt sich als Lumpenproletariat in den Städten… Die neuen Elendsviertel entfalten spieltechnisch eine katastrophale Wirkung erst dann, wenn die Barbaren die Villen geplündert haben. Dann kommt es zu einer ökonomischen Schieflage, einem negativen Regelkreislauf, das Imperium wankt.
Die Frage hinter diesen scheinbaren Extrawürsten ist doch: Wie kann man den "Untergang des Römischen Reiches" in Spielfeatures verwandeln, die nicht-inszeniert und nicht-aufgesetzt sind? Ich weiß, daß Pie an dieser Frage interessiert ist. Ich würde mich freuen, wenn auch die Skeptiker, die immer schnell um die Balance fürchten, wenn was Neues für die Römer kommt, sich auch mehr für diese Frage interessieren würden. Die Spätantike kommt zwar selten genug vor in PAE, weil man bis dahin meist schon gewonnen oder verloren hat, aber in Szenarien wird sie sicher noch eine Rolle spielen. (Der Civ-V-Chefdesigner Jon Shafer bringt ja übrigens demnächst ein eigenes Spiel heraus, das sich ausschließlich mit der Spätantike beschäftigt; so blöd kann der also gar nicht sein.)