Während Patch 2 noch rumzickt, komm ich ungern mit was Neuem. Aber bevor ich's wieder vergesse, ein Gedanke zum Balancing der Latifundien. Für manche ist es ja schon schwer erträglich genug, daß die Römer wieder diese Extrawurst bekommen und andere nicht. Wir haben dann gesagt, ein Grund mehr für die Nichtrömer, die Latifundien zu plündern und plattzumachen. Zusätzlich könnte sich der römische Spieler mit den Latifundien ein Risiko einhandeln, das im Falle einer Barbareninvasion richtig unangenehm werden darf.
Entsteht eine Villa Rustica, erhält die Stadt in der Nähe mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein Elendsviertel. Ein Elendsviertel ist eine Terrainmodernisierung mit dem Aussehen von normalen Hütten, aber einem schwebenden Symbol drüber, wie der Totenkopf über einem pestkranken Plot. Das Symbol hätte das Aussehen der "Traurig"-Maske aus dem klassischen griechischen Theater. Elendsviertel sind sozusagen "negative" Hütten und Dörfer. Das ist der Ort, wo sich die ehemals freien Kleinbauern, von der neuen Latifundienwirtschaft verdrängt, sammeln. Ab der späten Kaiserzeit fangen diese Elendsviertel sogar an, sich viral zu vermehren. Schlecht ausgebildete, sozial entwurzelte Proletarier mit zahlloser Kinderschar bilden ein Heer von Bettlern und auf staatliche Speisungen Angewiesener: Der Bevölkerungsanstieg dieses städtischen Proletariats ist überproportional. Bald steht schon ein zweites Elendsviertel im Fatcross der Stadt, im dritten Jahrhundert ein drittes… Der Untergang des Imperiums naht…
Elendsviertel wachsen wie Hütten, jedoch selbsttätig, ganz gleich ob man das Feld "belegt", also im Stadtradius "bearbeiten" läßt oder nicht.
- - 2 bis - 6 auf dem Feld (die genauen Werte müssen mit den positiven Werten der Villa Rstica natürlich harmonisiert werden)
- eine "negative" Beförderung für in einer Stadt mit Elendsvierte rekrutierte Truppen
- Wachstumsschub fürs Elensviertel, wenn die Seuche den Plot erfaßt
- nicht plünderbar (da gibt's nix zu holen)
- Voraussetzung ist mindestens das Gebäude "Stadt" (oder Provinz?) in der Stadt mit dem Elendsviertel
Wenn also ein Invasor die Villa Rustica ertragreich plündert, hat der angegriffene Spieler nun die Last der negativen Erträge durch Elendsviertel und vorläufig nichts mehr, was sie ausgleicht. Damit wird ein Vandalen- oder Goteneinfall doppelt schlimm. Militärische Krisen wirken sich auf eine "Latifundien-Öknomie" katastrophaler aus als auf eine "Hütten-Ökonomie."
Um Städte mit Elendsvierteln nicht hungern und schrumpfen zu lassen, muß sich der römische Spieler Getreide aus Ägypten, Sizilien und Karthago heranholen, wird immer mehr davon abhängig. Und wenn die Vandalen ihm Nordafrika wegnehmen, sieht es für Westrom ganz, ganz übel aus. Die Latifundien sind noch da, aber sie wiegen nicht mehr die "Negativ-Erträge" der entstandenen Elendsviertel auf.