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Thema: Kathys Mod - Die deutsche Einheit

  1. #91
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    Der Aufstand der Stammesfürsten wurde endgültig niedergeschlagen, als sie Richtung Zürich marschierten. Die schweren Katapulte der Hauptstadt griffen sie im offenen Gelände an, bevor Langbogenschützen die letzten 1000 gefangen nahmen.


    860 n. Chr- 862 n. Chr wurde Potsdam nur belagert, aber einen Angriff wollte die Armee nicht riskieren. Ein Trupp Ballisten wurde von den schweren Katapulten zerstört, aber auch 20 Katapulte verbrannten und 200 Bediener wurden getötet, weil die Gegenwehr der Ballisten so heftig war. Beide Katapulttruppen mussten erst wieder instand gesetzt werden, ehe sie ein weiteres Duell wagen konnten.

    862 n. Chr. richtete Petrus noch die schamanische Kultstätte Mesa Verde in Hessen ein, die Pilger aus allen schamanischen Städten anziehen sollte.
    Sachsen war kurz davor, die Geometrie zu entwickeln, weshalb Michael Casles sie den Sachsen für 6000 sächsische Pfennig (600 Taler) beibrachte.

    Vogt Chalcuchímac wurde in Marienburg erneut von Preußen belagert. Er ließ die Skorpione erfolgreich in die Reihen der feindlichen Axtwerfer schießen. Doch als diese sich lichteten und die alemannischen Langbogenschützen - 600 gesunde und 400 verwundete - die dortigen Kampfelefanten ausschalten sollte, wurden sie bei dem Ausfall niedergetrampelt.


    In Nürnberg erfand der Franke Denis Papin den Schnellkochtopf. Berühmt wurde er jedoch dafür, dass er die einflussreiche Mühlengilde gründete. Bald wurde er dann auch zum Bürgermeister der Stadt gewählt.

    Teslas Erfindung wurde nach Aachen gebracht. Dort kam sie beim Bau des Apostolischen Palasts zum Einsatz, der das Zentrum der mesoamerikanischen Welt werden sollte.

    Der Palast wurde daraufhin schon zwei Jahre später fertiggestellt.
    Sofort begann eine Wahl, bei der ein preußischer und ein Alemannischer Kandidat antraten.

    864 n. Chr. bat Konrad II. die Alemannen, auch bei ihm Frondienste einzuführen - ein Anliegen, dem sie gerne nachkamen.

    In diesem Jahr wurde auch Preußen durch ein Zeitalter von Dummheit und Arroganz geprägt.

    Maria Theresia von Österreich starb. Statt der üblichen Machtkämpfe forderte ihre Tochter Maria, dass von nun an die Nachfolge im Reich durch der Erbrecht bestimmt werden sollte. Einmal noch kam es zum Machtkampf, in dem sie sich aber durchsetzte.

    In Brandenburg war nun weitere Verstärkung eingetroffen, so dass der Sturm auf Potsdam beginnen konnte.


    Alemannen:
    Oberkommando: Erich Rommel
    Weitere Offiziere: Richi Taylor-Schneider
    Gefechtsvorbereitung: 100 Rammen (1000 Mann), 600 Katapulte (3000 Mann), 400 schwere Katapulte (4000 Mann)
    Sturm: 1000 Elefantenbogenschütze (1000 gefallen, 500 Elefanten gefallen), 500 Kriegselefanten (1000 gefallen, 500 Elefanten gefallen), 17000 Ordensritter (7300 Tote, 4900 Verletzte), 4000 Axtkämpfer (1000 Tote, 700 Verletzte), 1000 Langbogenschützen (300 Verletzte), 7000 Ministeriale (1000 Tote, 1200 Verletzte), 1000 berittene Infanteristen, 2000 Schwertkämpfer (1000 Tote), 300 Rammen (3000 Mann, 400 Verletzte, 37 Rammen beschädigt), 1000 Hellebardiere, 1000 Kampfhunde (100 Tote, 900 Verletzte, 900 geflohen), 200 Hundeführer (20 Tote, 180 Verletzte geflohen), 1000 Bogenschützen (300 Verletzte), 4000 Steinbeilkämpfer (1000 Veretzte)
    Total: 1400 Kriegsmaschinen (37 beschädigt), 1000 Elefanten (1000 getötet), 1000 Hunde (100 Tote, 900 verletzt und desertiert), 51200 Mann (12320 Tote, 9880 Verletzte)
    162 Goldstücke erbeutet

    Preußen:
    Oberkommando: Bismarck I.(gefallen)
    100 Vorposten (100 niedergebrannt, 1000 Tote), 3000 Elefantenbogenschützen (3000 Tote, 1500 tote Elefanten), 1000 Kriegselefanten (2000 Tote, 1000 tote Elefanten), 1000 Axtkämpfer (1000 Tote), 1000 schwere Speerkämpfer (1000 Tote), 2000 unbekannte Soldaten (2000 Tote), 600 Balagerungstürme (600 zerstört, 6000 Tote), 1000 Langbogenschützen (1000 Tote), 2000 Langschwertkämpfer (2000 Tote), 1000 Hypaspisten (1000 Tote), 2000 Kampfhammerträger (2000 Tote), 3000 Kompositbogenschützen (3000 Tote), 1000 Axtwerfer (1000 gefangen), 200 Hundeführer (200 Tote), 1000 Kampfhunde (100 gefallen)
    Total: 700 Türme zerstört, 2500 Elefanten gefallen, 1000 Hunde gefallen, 26200 Männer (25200 gefallen, 1000 Kriegsgefangene)
    Hauptstadt verloren (Potsdam), Aufstand: 5000 Axtwerfer

    Nachdem alle Katapulte und einige Rammen im Dauerbeschuss die Verteidiger zermürbt hatten, waren es wieder die Ordensritter, die den Sturm anführten und die Hauptlast des Kampfes zu tragen hatten. Angeführt von den Elefantenbogenschützen der Alemannen fielen die den Kompositbogenschützen reihenweise zum Opfer, ehe sie einige Breschen für die nachkommenden Truppen schlagen und zumindest unter den gegnerischen Elefanten wüten konnten.
    Nachdem diese Stellungen besetzt waren, führten auch die Kampfelefanten der Alemannen einen Angriff durch. unterstützt von 2000 Fußsoldaten griffen sie an, gingen aber unter. Die Ministerialen unter Rommel konnten nun aber eine erfolgreiche Attacke durchführen und vor allem die Belagerungstürme vernichten. Die berittene Infanterie und einige gemischte Nahkämpfer stießen nun vor und verstreuten das Fußvolk Bismarcks. Nachdem die Truppen nun so verstreut waren konnten sogar Sturmrammen erfolgreich eingesetzt werden und noch feindliche Stellungen weiter auflockern.
    Richi Taylor-Schneider, der seine Mannen bisher in Reserve gehalten hatte, griff an, um dabei auch die restlichen Alemannen - nun eher leichte Truppen mit bronze- und steinzeitlicher Bewaffnung - anzuspornen. Der Plan ging auf, ohne größere Verluste konnte der Palast eingenommen werden. Bismarck I. wurde herausgeschleift und auf der Treppe enthauptet, Preußen für besiegt erklärt.
    Das war voreilig, denn sein Nachfolger Bismarck II. stachelten die Potsdamer erfolgreich zum Aufstand an. 1000 Kriegselefanten nahmen der erste Aufstandsnest ein, doch das zweite war schon ein harter Brocken. 2000 Kampfhunde und 400 Hundeführer fielen, ehe eine dritte Einheit die Aufständischen festsetzte und gefangen nahm. Die übrigen 3000 Aufständischen, die zudem von 1000 regulären Kompostibogenschützen unterstützt wurden und sich im Gebirge festgesetzt hatten, wagte niemand anzugreifen.


    Inzwischen erreichte Chalcuchímac seine zukünftige Truppe in Brandenburg: 1000 Keulenschläger der Anti-Gadaffi-Koalition wurden unter seiner Ägide zu Elitekriegern ausgebildet, eine Bewaffnung mit richtigen Waffen stand noch aus.
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  2. #92
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    Bei Marienburg gab es ein kurzes Scharmützel mit den Preußen, allerdings beschossen dort nur Katapulte die feindlichen Truppen. Niemand wagte es, die Elefantenbogenschützen anzugreifen, zu viele Verluste drohten.


    In Brandenburg fand indes ein Kriegsrat statt. Friedrich Graubart bestätigte darin die bisherige Vorgehensweise im Osten, die eine Eroberung Scandzas und Gothiscanzas vorsah.
    "Wir haben in Scandza einen Spion, der die Mauern für uns öffnen soll. Er berichtet, dass Bismarck II. dort 1000 Elefantenbogenschützen, 3000 schwere Speerkämpfer, 1000 Axtkämpfer, 3000 Kompositbogenschützen, aber auch 2000 Kriegsgefangene hat.
    Allerdings gibt es in den Hügeln nordöstlich noch ein Feldlager mit 1000 Elefantenbogenschützen, 3000 Axtkämpfern - zum Teil verwundet -, 1000 Hypaspisten, 200 Katapulten und 100 Belagerungstürme, ebenfalls schwer angeschlagen.
    In Gothiscanza sind 5000 Kompositbogenschützen, 1000 Schwere Speerkämpfer, 1000 Axtwerfer, 1500 Axtkämpfer und 1000 Kampfhammerträger, außerdem können wir dort 2 Biremenflotillen erobern.

    Königsberg, der Rückzugsort Bismarcks II., ist ebenfalls schwach verteidigt. 1000 Kompositbogenschützen, 2000 Langschwertkämpfer, 200 Katapulte und 200 Vorposten werden uns nicht viel Widerstand leisten.
    Vor dort ist die Marschrichtung eigentlich klar vorgegeben: Nach der Eroberung Kleinpolens gehen wir weiter nach Anhalt und nehmen die dortige Hauptstadt Magdeburg ein."

    James Lewis Kraft war kurz davor, den Russen den Handel zu bringen, also ließ sich Sally Walton schnell bereiterklären, für 3000 Rubel (300 Taler) das letzte Wissen beizusteuern.

    Die Preußischen Rebellen rückten aus ihrer Hügellage vor und befreiten 1000 Kriegsgefangene Rebellen.

    Wenig überraschend stimmten die preußischen Abgesandten im Apostolischen Konzil für den preußischen Kandidaten, während die Württemberger und Alemannen gemeinsam Friedrich Graubarts Sohn nominierten.

    Bismarck II. reformierte sein Land und führte unter anderem auch das Vasallentum ein, um besser Widerstand leisten zu können.

    Miles Davis machte eine Tournee durch Luxemburg, brachte ihnen die Brauchtumspflege und nach 1500 luxemburgische Francs (1500 Taler) ein, während er zugleich für Ernst Solvay die von Eads entwickelte Glasherstellung mitbrachte.

    Der Apostolische Palast entwickelte auch gleich eine neue Institution: Die Inquisition.

    Ernst August war sehr begierig, diese auch bei sich einzuführen. Dafür erlaubte er Admiral Paul Chomedey den Maissonneuve, Erwin Rommel das Rittertum nahezulegen, das gleich einige neue Einheiten erlaubte:
    Einheit: Tempelritter
    Einheitengröße: 1000 Mann
    Primärbewaffnung: Langschwert
    Sekundärbewaffnung: Dolch
    Panzerung: Plattenrüstung und Schild

    "Der Templerorden (auch die Templer, Tempelritter oder Tempelherren genannt) war ein geistlicher Ritterorden, der von 1118 bis 1312 bestand.

    Der Ritterorden wurde 1118 infolge des Ersten Kreuzzugs gegründet. Sein voller Name lautete Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem (Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis). Er war der erste Orden, der die Ideale des adligen Rittertums mit denen der Mönche vereinte, zweier Stände, die bis dahin streng getrennt waren. In diesem Sinne war er der erste Ritterorden und während der Kreuzzüge eine militärische Eliteeinheit. Er unterstand direkt dem Papst und wurde nach einem großes Aufsehen erregenden Prozess 1312 auf Druck des französischen Königs Philipp IV. von Papst Clemens V. am 22. März 1312 auf dem Konzil von Vienne aufgelöst.

    Die Ereignisse der frühen Jahre des Templerordens sind historisch nicht endgültig festzustellen. Die wichtigste diesbezügliche Quelle stellt der Bericht des Erzbischofs Wilhelm von Tyrus dar. Wilhelm war allerdings um 1130 geboren worden und war somit kein Augenzeuge oder Zeitgenosse. Weitere Schilderungen stammen von Jakob von Vitry, der im frühen 13. Jahrhundert Bischof von Akkon war.

    Das genaue Gründungsdatum des Ordens ist nicht bekannt. Es dürfte aber zwischen 1118 und 1121 liegen. Schwierigkeiten der Datierung beruhen auf dem zeitgenössischen Stil der Urkunden. Das Konzil von Troyes, in dessen Rahmen die erste urkundliche Erwähnung fällt, ist zeitgenössisch für den Januar 1128 verbrieft. Allerdings wurden damals in Südfrankreich die Urkunden im sogenannten Stil Mariä Verkündigung datiert, in dem der Jahresbeginn am 25. März begangen wird, so dass der urkundliche 13. Januar 1128 wahrscheinlich der 13. Januar 1129 nach heutiger Zeitrechnung war. Diese Deutung ist, wie fast alles in der frühen Ordensgeschichte, nicht unumstritten. In der betreffenden Urkunde wird vom neunten Gründungsjahr gesprochen, was mit der oben genannten Einschränkung auf eine Gründung im Jahre 1119 oder 1120 schließen lässt.

    Zu dieser Zeit war Jerusalem ein Anziehungspunkt für viele Pilger und Abenteurer aus Europa. Kurz nach dem ersten Kreuzzug stand der Seeweg offen. Die Straßen von der Küste ins Landesinnere waren jedoch sehr unsicher. Die zahlreichen Pilger in den bergigen Regionen der Strecke von Jaffa über Ramla nach Jerusalem zogen Räuber an. Der Großteil des Kreuzritterheeres war nach Europa zurückgekehrt, weshalb kaum Schutz vor Überfällen bestand. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren es Hugo von Payns, Gottfried von Saint-Omer und sieben weitere französische Ritter, die daher einen Orden gründeten, dessen Aufgabe es sein sollte, die Straßen des heiligen Landes für die christlichen Reisenden zu sichern. Die Ritter legten vor dem Patriarchen von Jerusalem ein Ordensgelübde ab. Neben den „klassischen“ Gelübden, die sich auf Armut, Keuschheit und Gehorsam bezogen, verpflichteten sich die Ordensbrüder jedoch zudem, den Schutz der Pilger sicherzustellen.

    Als weitere Gründungsmitglieder gelten neben Hugo von Payens und Gottfried von Saint-Omer auch Andreas von Montbard (ein Onkel Bernhards von Clairvaux), Gundomar, Gudfried, Roland, Payen von Montdidier, Gottfried Bisol und Archibald von Saint-Amand. Die frühe Ordensbezeichnung lautete Paupere Militie Christi (Arme Ritter Christi). Der neue König von Jerusalem, Balduin II., überließ den Templern im Jahre 1119 die Gebäude seines ehemaligen Palastes auf dem Tempelberg. Er selbst bezog einen neugebauten Palast beim Davidsturm. Der Orden nannte sich daraufhin Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis (Arme Ritter Christi und des Tempels von Salomon zu Jerusalem), woraus sich dann die heute üblichen Namensgebungen Templer, Tempelritter, Tempelherren bzw. Templerorden ableiten.

    Die Statuten des Ordens basieren auf der Regel des Benedikt von Nursia aus dem 6. Jahrhundert. Die erste Version wurde in lateinischer Sprache 1129 auf der Synode von Troyes verfasst. Bis 1260 wurden die ursprünglich 72 Artikel auf 686 erweitert. Die Regel wurde schon früh ins Französische übersetzt, da die wenigsten Templer des Lateinischen mächtig waren. Die Ergänzungen betreffen vor allem den militärischen Bereich, aber auch die Strafen für Vergehen gegen die Ordensregeln. Das von Bernhard von Clairvaux 1139 verfasste Lob der neuen Ritterschaft, eine Rechtfertigungsschrift für die neue Lebensform der Mönchsritter, wurde ebenfalls in den Regeltext integriert.

    Im Jahre 1125 erlebte der Orden den ersten Aufschwung durch den Beitritt des Grafen Hugo I. von Champagne, der ein Freund des Abtes Bernhard von Clairvaux gewesen war. Bernhard war einer der wichtigsten Kleriker seiner Zeit. Nach anfänglicher Skepsis setzte er sich ab 1129 wortgewaltig für die Unterstützung des Templerordens ein.

    1127 reiste Hugo von Payens in Begleitung mit anderen Gründungsmitgliedern (Zahl steht nicht fest; man spricht von acht bis dreißig Mitgliedern) nach Europa zurück, um für den Orden neue Mitglieder zu werben. Außerdem hatte die Idee der Vereinigung von Kriegern und Mönchen Streitfragen aufgeworfen, die die Templer den geistlichen Größen der Christenheit vorlegen wollten. In Jerusalem dürfte es zu dieser Zeit bereits eine ganze Reihe von Ordensmitgliedern gegeben haben, denn nach zehn Jahren war 1129 der Ausbau der Al-Aqsa-Moschee zur Festung und zum Sitz der Templer abgeschlossen. Dies hätte von den vier in Jerusalem zurückgebliebenen Mitgliedern schwerlich allein durchgesetzt und bewältigt werden können.

    Ab 1127 sind zunehmend Schenkungen von Landbesitz an den Orden zu verzeichnen, insbesondere in Frankreich, doch auch in England, Spanien, Portugal und Italien. Ein nicht geringer Teil der Schenkungen wird auf den Einfluss von Bernhard von Clairvaux zurückgeführt, der Abt des Zisterzienserklosters von Clairvaux war.

    Am 13. Januar 1129 fand das Konzil von Troyes statt. Anwesend waren laut der Präambel zur Ordensregel Kardinal Matthias von Albano, einige Bischöfe, die Äbte Hugo von Mâcon von Pontigny, Bernhard von Clairvaux, Stephan Harding von Cîteaux sowie weitere Kleriker und Laien; von den Templern wohnten Hugo von Payens, Andreas von Montbard und möglicherweise weitere Ordensmitglieder der Zusammenkunft bei. Die Ordensregeln wurden schriftlich festgelegt. Sie waren augustinisch geprägt, doch sind auch zisterziensische Einflüsse erkennbar, was für manche darauf hindeutet, dass Bernhard bei der Festlegung der Regeln beteiligt war. Mit zahlreichen weiteren Beitritten ging auch ein Wachstum der Spendeneinkünfte einher. Im Heiligen Land gehörten die Burgen Baghras (ab 1134 oder 1137), Roche Roussel und Darbsak zu den frühesten Besitzungen der Templer.

    Am 29. März 1139 wurde die Organisation der Templer von Papst Innozenz II. durch die Bulle „Omne datum optimum“ erneut bestätigt und der Orden direkt dem Papst unterstellt. Dadurch bildete der Orden faktisch einen Staat im Staat und war für weltliche Herrscher nahezu unantastbar. So war er nicht nur von der Steuer befreit, sondern durfte selbst Steuern erheben. Außerdem verlieh er Geld gegen Zinsen, was zwar eigentlich verboten war, aber stillschweigend hingenommen wurde. Die Templer begannen sich langsam immer mehr auf dieses Geschäft zu konzentrieren.

    Die Templer waren der erste Orden, der die Ideale des adligen Rittertums mit denen der Mönche verband. Nach dem Vorbild der Templer formten sich in der Folgezeit weitere Ordensbruderschaften zu geistlichen Ritterorden um. Der bedeutendste von ihnen war der Johanniter- oder Hospitaliterorden, der bereits vor 1099 als reine Hospitalsbruderschaft bestand und bis Mitte des 12. Jahrhunderts sein Tätigkeitsfeld von der Beherbergung und Pflege von Pilgern, Kranken und Armen auch auf deren militärischen Schutz durch Ordensritter ausweitete. Auch der 1189 als Hospitalsbruderschaft gegründete Deutsche Orden wurde 1198 nach dem Vorbild der Templer zu einem geistlichen Ritterorden erweitert. Insbesondere zwischen den Johannitern und Templern entwickelte sich in der Folgezeit eine rege Konkurrenz um Macht und Einfluss im Heiligen Land, die teils gar in blutigen Gefechten ausartete und die Kreuzfahrerstaaten insgesamt schwächte.

    Die zahlreichen Pilger in den bergigen Regionen der Strecke von Jaffa über Ramla nach Jerusalem zogen Räuber an. Da die Straßen von der Küste ins Landesinnere sehr unsicher waren und der Großteil des Kreuzritterheeres nach Europa zurückgekehrt war, weshalb kaum Schutz vor Überfällen bestand, war es bei der Gründung des Ordens um 1118 seine erste und ursprüngliche Aufgabe, die Straßen des heiligen Landes für die christlichen Reisenden zu sichern.

    Der erste Kriegseinsatz des Ordens anlässlich der Belagerung von Damaskus im Jahre 1148 endete in einem Fiasko. Zahlreiche – wenn nicht sogar die meisten – Templer fielen im Kampf. Die Reihen wurden jedoch wieder aufgefüllt, und die Templer nahmen an allen größeren militärischen Aktionen im Heiligen Land teil. Wie die anderen Orden blieben die Templer vom Königreich Jerusalem unabhängig und wurden zu einer eigenständigen politischen Kraft. Nach dem Fall der Stadt Akkon, der letzten Hauptstadt des christlichen Outremer, am 18. Mai 1291, hielt die dortige Templer-Zitadelle noch weitere zehn Tage stand und brach dann, von den Truppen des Mameluken-Sultans unterminiert und einem Sturmangriff ausgesetzt, über den Verteidigern zusammen. Die zwei letzten Burgen auf dem Festland, die Festungen Tortosa und Athlit, wurden im August kampflos geräumt. Der Orden zog sich nach Zypern zurück. Eine (heutzutage wasserlose) Insel vor Tortosa, Ruad, blieb bis zum 28. September 1302 im Templerbesitz.

    Der Orden beteiligte sich auch aktiv an der Vertreibung der Mauren (Reconquista) aus der Iberischen Halbinsel.(Wikipedia)

    Tempelritter sind eine spezielle Einheit, die nur am Standort des Ordens der Tempelritter ausgebildet werden können. Zudem erhält der Gründer des Ordens alle 10 Runden 4 kostenlose Einheiten Tempelritter. Als streng religiöse Einheit beginnen sie mit "Eifer" und erhalten dadurch zusätzliche Erfahrung für Kämpfe gegen andere Religionen."

    Auch zu dieser Truppe gab es eine Sonderform:
    Achtung Spoiler:

    "Marduk (sumerisch: DINGIRAMAR.UD ‚Kalb des Utu‘; DINGIRTU.TU.eribu ‚Die untergehende Sonne‘, Ma-ru-tu-uk, Ma-ru-tu-x, kassittisch DINGIRMar-duk, DINGIRmar(u)duk, hebr. m(a)rodach, dEn (BM 55466+ rev. 25 und 27), seleukidisch auch dSú war der Stadtgott von Babylon und später der Hauptgott des babylonischen Pantheons. Seine Attribute waren der Mardukdrache Mušḫuššu, oft auch als Marduktier bezeichnet, und der Spaten.

    Ursprünglich war Marduk ein Stadtgott von Babylon. Als es Hammurapi gelang, die Zwistigkeiten der anderen Stadtstaaten auszunutzen und diese unter die Herrschaft von Babylon zu zwingen, erklärte er den babylonischen Stadtgott zum obersten Gott des Pantheons. Dementsprechend wurde Marduk im Codex Hammurapi bereits als Sohn von Ea bezeichnet. Seinen Aufstieg als oberster Gott über die Stadtgrenzen hinaus erfuhr Marduk ab der 2. Dynastie von Isin in dem Schöpfungsmythos Enūma eliš. In diesem wird beschrieben, wie Marduk von den anderen Göttern zu ihrem Oberhaupt gewählt wird. Somit übernahm Marduk die Funktion einer Vielzahl von Göttern, was sich in den 50 Namen des Marduks widerspiegelte. Marduk konnte die Funktion der bisherigen Göttertrias An, Enlil und Enki bzw. des Quartetts An, Enlil, Enki und Ninmach übernehmen, was in dem stetig wachsenden Einfluss Babylons begründet war.

    Obwohl die Schreibweise des Namens „amar-ud“ als Kalb des Utu übersetzt werden kann, gibt es keine Hinweise, dass der Sonnengott Utu als Vater von Marduk galt. Vielmehr wurde er mit dem Beschwörungsgott Asalluḫi gleichgesetzt, um als Sohn Eas gelten zu können. Seine ursprüngliche Funktion als Sonnengott wird in der Gleichsetzung mit Tutu, dem Stadtgott von Borsippa deutlich, welcher der Gott der untergehenden Sonne war.

    Im Enūma eliš wird Marduks Aufstieg beschrieben: Ea zeugt in seiner Behausung auf dem Apsu Marduk. Er erhält doppelt göttliche Fähigkeiten von seinem Vater und dessen Vätern, und ihm werden die Schicksalstafeln anvertraut, welche die Geschichte der Welt bestimmen.

    Die jungen Göttergenerationen stören mit ihrem lärmenden Treiben bald Tiamat, Mutter aller Götter, und Apsu, ihren männlichen Gatten. Apsu beschließt, seine Nachkommen zu vernichten, jedoch kommt Ea ihm zuvor, tötet ihn und errichtet auf ihm seine Wohnstatt. Tiamat gebiert viele Ungeheuer, um gegen ihre göttlichen Kinder zu kämpfen, und wählt sich Kingu, einen ihrer Söhne, zum Gatten. Ihm übergibt sie die Schicksalstafeln und so die oberste Macht. In ihrer Not wählen die Götter Marduk zu ihrem Anführer, der sich bereit erklärt, sie zu retten, wenn er danach Herr über alles werde.

    Im Chaosdrachenkampf tritt er Tiamat entgegen und spaltet sie in zwei Hälften, aus denen er die Welt und den Himmel formt. Er wird von den Göttern geehrt und zu ihrem Herrn gekrönt. Fünfzig Ehrennamen werden ihm verliehen und die Schicksalstafeln an seiner Brust befestigt. Seinen Thron errichtet Marduk in Babylon, das zum Zentrum der Welt wird.

    Nachdem die Welt geschaffen ist und geordnet werden will, ersinnen Marduk und sein weiser Vater Ea den Menschen. Sie formen ihn aus Lehm und dem Blut von Kingu.

    Möglicherweise diente das babylonische Schöpfungsepos Enūma eliš dazu, Marduk als Oberhaupt des babylonischen Pantheons zu installieren und die parallelen Kosmogonien der vielen Stadtstaaten zu beseitigen. Viele Götter und Begebenheiten des Enūma eliš stammen aus der sumerischen Kultur, die größtenteils von den Babyloniern adaptiert worden ist. Die archäologische Quellenlage in Bezug auf die sumerische und babylonische Mythologie lässt verschiedene Interpretationen des Schöpfungsmythos zu. Der Kampf von Chaos gegen Kosmos hat auf verschiedene Weise Ausdruck in der materiellen Kultur der mesopotamischen Hochkulturen gefunden, jedoch bleiben Interpretationen dieser Quellen immer spekulativ und die Einschätzungen bestimmter Details gehen weit auseinander.(Wikipedia)

    Marduk-Anhänger (die Babylonische Variante des Tempelritters) können bereits mit der Technologie "göttliches Recht" ausgebildet werden. Zudem benötigen Sie nicht den Orden der Tempelritter, sondern stehen immer zur Verfügung."


    Einheit: Ritter
    Einheitengröße: 1000 Reiter
    Primärbewaffnung: Lanze
    Sekundärbewaffnung: Schwert
    Panzerung: Plattenrüstung und Schild

    Dazu hatten wieder einige Völker ihre Varianten, unter anderem die Franken:

    "Der Begriff Kavalier (frz. chevalier, ital. cavaliere, engl. cavalier, lat. caballus ‚Pferd‘) kommt vom lateinischen Wort caballarius, das Pferdeknecht bedeutet (zu caballus Pferd). Er stand ursprünglich für einen Reiter, später für einen Ritter oder einen Mann ritterlicher, d. h. adliger Herkunft. Seit dem Barock bezeichnet er generell vornehme Männer mit ritterlichen Tugenden, oft eingeengt auf die Bedeutung „Beschützer der Damen”. Später bezeichnete Kavalier einfach den Begleiter einer Dame, zuletzt Herren mit höflichen Umgangsformen gegenüber Damen.(Wikipedia)

    Cavaliere oder Chevaliere (die französische Variante des Ritters) zeichnen sich durch besonders ritterliche Kampfweise aus. Sie erhalten daher einen 50%-Bonus gegen andere berittene Einheiten."
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  3. #93
    Moderator Avatar von Kathy
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    Mit dem Aufkommen der Heraldik sollte dann noch ein Nachfolger für die neuen Ritter aufkommen:
    Einheit: Paladin
    Einheitengröße: 1000 Reiter
    Primärbewaffnung: Lanze
    Sekundärbewaffnung: Schwert
    Panzerung: Plattenrüstung und Schild, Rossharnisch

    "Ein Paladin (Plural Paladine, von lateinisch palatinus) ist ein mit besonderer Würde ausgestatteter Adliger, meist ein Ritter.

    Ausgangspunkt der Geschichte des Wortes Paladin ist das Palatium auf dem Mons Palatinus (Hügel Palatin). Auf diesem Hügel in Rom nahmen Kaiser Augustus und seine Nachfolger ihren Wohnsitz und hatten später dort auch ihre Regierungsgebäude. Vom Wort Palatium stammen auch die Wörter Palast und Pfalz ab. Bezogen auf den Regierungssitz bedeutet palatinus so viel wie „zum Kaiserpalast gehörig“. Als Person ist ein Palatinus, später in Konsonantenerweichung (Lenisierung) der Paladin, eine Person, die dem Kaiser besonders nahesteht. Im Französischen lautet der Ausdruck palaisin, im Spanischen paladín, im Englischen paladine oder paladin.

    In der Antike wurde anfangs das Personal so bezeichnet, das im Palast des Kaisers lebt, später vor allem dessen treueste Gefolgsleute, im Gegensatz zu vom Palast unabhängigen Adligen. In der Antike war der „Palatinus“ eine einflussreiche Person, da der Kaiser seine Palastangehörigen mit hohen Würden (Aufgaben, Verantwortung, Vollmachten) ausstattete. Aufgrund der sakralen Persönlichkeit eines Kaisers (zum Kaiser als pontifex maximus siehe hier) wurde schon zu dieser Zeit eine sakrale Dimension auf die Paladine übertragen.

    Seine größte Bedeutung erlangte der Paladin im Mittelalter. Sieben Kurfürsten wurden bestimmt, den König zu wählen, zu küren, und lange Zeit regierte dieser durch das Reisekönigtum, der Hofstaat blieb nicht an einer Hauptstadt, sondern zog von einer Königspfalz zur nächsten. Die Paladine dieser Zeit werden geschichtswissenschaftlich anders genannt: Aus palatinus wurde die „Pfalz“, und damit waren die palatini „Pfalzgrafen“, und der Ort an dem sie wohnten (auch: der Ort, an dem der Kaiser gerade verweilte), wurde ebenfalls „Pfalz“ genannt, genau wie das dazugehörige Land. Die Königspfalz war einer der Stützpunkte des römisch-deutschen Königs (nach Salbung „Kaiser“ genannt) im Reich. Der Pfalzgraf war der Verwalter der Pfalz und in dessen Abwesenheit Vermittler zwischen Reich und Kaiser. Der Name und die Geschichte der Kurpfalz spiegeln die wechselvolle Geschichte dieser Beziehung wider, denn der dort wohnende Pfalzgraf war gleichzeitig außerdem seit 1214, endgültig seit 1356, einer der sieben Kurfürsten und Stellvertreter des Kaisers in dessen Abwesenheit.

    Die zwölf Paladine werden in verschiedenen Romanen unterschiedlich benannt, oft erscheinen auch mehr als zwölf. Allen Geschichten gemeinsam sind jedoch die Paladine Roland und Oliver.

    In der mittelalterlichen Literatur standen die Geschichten um die Paladine Karls des Großen in der Popularität den Sagen um König Artus und die Ritter der Tafelrunde in nichts nach. In der Literatur der Renaissance trugen insbesondere Ludovico Ariosto und Torquato Tasso zur Verbreitung des Stoffes bei.

    Den zwölf Paladinen Karls des Großen werden im Rolandslied folgende Namen gegeben:

    Roland, Neffe Karls des Großen und Hauptheld der Geschichten
    Oliver, Rolands Freund und stärkster Verbündeter
    ferner Gérin, Gérier, Bérengier, Otton, Samson, Engelier, Ivon, Ivoire, Anséis, Girard

    Die Geschichte wurde später auch durch die italienischen Romane von Ludovico Ariosto und Torquato Tasso benutzt, die den italienischen Ausdruck paladino verwendeten und die Namen leicht abwandelten. Die von den Italienern festgelegten Varianten der Gestalten und der Ausdruck paladino wurden später in der hispanischen Barockdichtung, insbesondere 1624 im großen Epos El Bernardo des Mexikaners Bernardo de Balbuena weiter verwendet.(Wikipedia)

    Paladine sind eine stärkere Form der Ritter. Sie können nur in Städten mit Rüstungsschmiede ausgebildet werden."

    Und auch zu den Paladinen hatten einige Völker ihre Sondereinheiten:
    Achtung Spoiler:

    "Hospitaliter ist die ursprüngliche Bezeichnung für Geistliche, die in einem Stifts- oder Klosterspital die Armen betreuten. Das Wort „Hospitaliter“ wird vom lateinischen hospitalarius abgeleitet.

    Die Armen- und Krankenpflege entwickelte sich aus der von Karl dem Großen im Jahre 799 festgelegten Grundpflicht für Grundherren. Die Trägerschaft der Armenpflege auf dem Land wurde den Klöstern zugeteilt, in den Städten wurde sie von den Kanonikatsstiften und Spitälern übernommen. Die mit der Betreuung beauftragten Geistlichen wurden als Hospitaliter bezeichnet.

    Während und nach den Kreuzzügen entwickelten sich militärische Ritterorden und Ritterorden der Hospitaliter. Hierzu zählten beispielsweise der Johanniterorden (1099), dessen Vorgänger der Ritterorden der Hospitaliter war, der Souveräne Malteserorden (1099), der Deutschorden (1191) und der Trinitarier-Orden (1198).

    Neben den Hospital-Ritterorden wurden auch bürgerliche Hospitalorden gegründet, deren Mitglieder ebenfalls als Hospitaliter benannt wurden. Zu den bekanntesten bürgerlichen Hospitalitern zählte der Antoniter-Orden (1095). Darüber hinaus entstanden auch Brüder- und Schwestergemeinschaften von Hospitalitern wie die Kamillianer, die nach den Augustinusregeln in strenger Klausur lebten und in Hospitälern arbeiten. Auch die Hospitalschwestern und die in der Kranken- oder Armenpflege tätigen Nonnen (zum Beispiel: Elisabethinnen (1622), Franziskanerinnen, Graue Schwestern (1842) oder Barmherzige Schwestern) sowie alle weiblichen Mitglieder der Hospital-Ritterorden werden als Hospitaliterinnen bezeichnet. Im 19. Jahrhundert entstanden viele Hospitaliterkongregationen, welche sich zur Hauptaufgabe die Alten- und Krankenpflege gemacht hatten. Wie zum Beispiel die St. Josefskongregation sind deren Angehörige ebenfalls Hospitaliter.(Wikipedia)

    Die Hospitaliter (die israelische Variante des Paladin) setzen die Tradition der Krankenpflege fort und profitieren davon auch im Kampfeinsatz. Sie beginnen mit der Beförderung "Sanitäter1" und können daher die anderen Einheiten in ihren Verbänden schneller heilen."


    "Eine Walküre (Aussprache: [valˈkyːrə], auch [ˈvalkyːrə]), auch Schlacht- oder Schildjungfer, ist in der nordischen Mythologie ein weibliches Geisterwesen aus dem Gefolge des Göttervaters Odin (Wodan). Die Walküren stehen durch die Möglichkeit der Schicksalsfügung in Beziehung zu den Nornen, Fylgien und den Disen. Sie wählen aus den auf dem Schlachtfeld Verstorbenen die Einherjer („ehrenvoll Gefallene“) aus, um sie nach Walhall zu führen.

    Der Name Walküre ist eine moderne Entlehnung aus dem Altnordischen. Das altnordische Wort lautet valkyrja, Mehrzahl valkyrjar. Es stammt von den altnordischen Wörtern valr („die auf dem Schlachtfeld liegenden Leichen“) und kjósa („wählen“) ab. Das altnordische kjósa ist verwandt mit dem deutschen küren. Der altenglische Begriff lautet wælcyrge.

    Ihr Erscheinen galt in Nord- und Mitteleuropa noch jahrhundertelang als todkündend. Als „Geistwesen“ bedeuteten sie dem Krieger früherer Zeiten ihre Eigenschaft als „Todesengel“, der den Menschen in die Welt seiner Ahnen geleitete.

    Im Helgakviða Hjörvarðssonar wird die Zahl der Walküren mit neun angegeben, im Darraðarljóð mit zwölf. Tatsächlich dürfte die Anzahl im Volksglauben unbegrenzt gewesen sein.

    Im Lied Grímnismál (Strophe 36) werden dreizehn Namen genannt von Walküren, die in Valhöll (Walhall) Bier ausschenken: Hrist, Mist, Skeggjöld, Skögull, Hildr, Þrúðr, Hlökk, Herfjötur, Göll, Geirölul (Geirrömul, Geirahöd), Randgríðr, Radgríðr und Reginleifr. Das Darraðarljóð nennt außerdem: Göndul, Guðr (Gunnr), Hildr, Hjörþrimul, Sanngríðr und Svipul. Die Þulur (Thulur) nennen zusätzlich: Herja, Geiravör, Skuld, Geirönul, Randgníð, Geirskögul, Hrund, Geirdriful, Randgríðr, Sveið, Þögn, Hjalmþrimul, Þrima, Skalmöld. In Heldenliedern kommen noch die Namen Sigrún, Kára, Sváfa und Brynhildr vor.

    Die meisten Walkürennamen sind sprechende Namen, die auf die kriegerische Funktion der Trägerin hinweisen. Kaum einer dürfte besonders alt sein: die meisten entstammen eher der Kreativität der Dichter als dem Volksglauben.

    Die Walküren waren ursprünglich wahrscheinlich Totendämonen, denen die Krieger zufielen, die auf dem Schlachtfeld gefallen waren. Allmählich änderte sich die Vorstellung von Valhöll (Walhall): Anfangs war Valhöll das mit Leichen übersäte Schlachtfeld, von dem die Totendämonen (Walküren) die Gefallenen zu einem Totengott führen. Später malte man sich Valhöll als Óðinns Festhalle aus. Parallel dazu veränderten sich auch die Walküren von Totendämonen zu irdischen Kriegerinnen mit menschlichen Zügen, die sich auch in Krieger verlieben können, wie z. B. die Walküre Sigrdrífa in den Sigrdrífumál oder Sváfa im Helgakviða Hjörvarðssonar.

    Die Wikinger sahen in Polarlichtern ein Zeichen für die Anwesenheit von Walküren auf der Erde, und dass irgendwo auf der Welt eine große Schlacht geschlagen worden war: wenn die Frauen über die Schlachtfelder ritten und die Einherjer auswählten, spiegelte sich das Licht des Mondes in ihren goldenen Rüstungen und zauberte das „Nordlicht“ an den Himmel.

    Das Runenkästchen von Auzon (Franks Casket, 7. Jahrhundert) stellt mit seiner Bilderfolge das Auftreten der Fylgja oder Walküre anschaulich dar: Auf dem Magierbild (Geburt) tritt sie als Wasservogel (Schwan?) an die Stelle des Engels. Im Wielandbild daneben erscheint sie – hier das Schwanenmädchen als Gefährtin und Helferin – verborgen zwischen zwei floralen Symbolen (Runen?), welche die Walküre kennzeichnen. Dass dieses Zeichen dem Abdruck eines Vogelfußes gleicht, wird kaum ein Zufall sein. Auf dem Bild von Romulus und Remus scheinen mit den zwei Wölfen deren Fylgien dargestellt zu sein. Auf der Rückseite, dem Titusbild, finden sich unter einer Arkade drei Tierpaare (vermutlich Pferd, Wolf und Rabe), während das Kennzeichen der Walküre über dem Bogen der Arkade angebracht ist. Diese Tiere stehen in Verbindung mit Wotan/Odin und der Walstatt. Die Darstellung auf der rechten Seite zeigt einen Krieger, der seiner Walküre begegnet und dann im Grab von ihr aufgesucht wird. Wie bei entsprechenden Darstellungen auf gotländischen Bildsteinen kennzeichnen zwei Valknutr oder Odinsknoten das Pferd am Grab, vermutlich Wotan/Odins Sleipnir. Das Deckelbild schließlich zeigt einen Bogenschützen Ægil (vielleicht der Wielanbruder und ebenfalls mit einem Schwanenmädchen liiert), hinter ihm, unter einem Bogen, eine Kampfhelferin, die ihm Pfeile zureicht. Hierbei wird es sich um die Verteidigung Walhalls (was auch hier die valknutr nahelegen) gegen die Reifriesen handeln – das Bildprogramm versucht nach dieser Deutung über die Fylgien bzw. Walküren den Lebenslauf eines hochgestellten Menschen von seiner Geburt bis hin zum Leben in Wotan/Odins Halle zu lenken. (Wikipedia)

    Walküren (die amazonische Variante des Paladins) profitieren von der mystischen Aura, die ihre Erscheinung umgibt. Sie erhalten einen Kampfbonus von 50% gegen Bogenschützen, die erst dann erkennen, dass es sich um reale Gegnerinnen handelt, wenn sie bereits unter ihnen wüten."


    Chalcuchímac sah seine Besitzungen in Marienburg wieder einmal einer kleinen Belagerungsarmee von 100 Belagerungstürmen ausgesetzt. Er ließ erst die Bolzenschleudern auf die feindlichen Belagerungstürm schießen, um sie zu schwächen.

    Anschließend griffen noch einmal schwere Katapulte die Truppe an, bevor eine berittene Infanterie sie eroberte.

    Erich Rommel nahm in einem Angriff mit seiner eigenen Truppe die Axtwerfer gefangen, die die Kriegsgefangenen gerade befreit hatten.

    Die Stellungen auf den Hügeln ließ er durch schwere Katapulte bombardieren und dann von Kriegselefanten angreifen, die die Hälfte der dortigen Gegner töteten. Die restlichen verblieben dort, denn er wollte keine ausgebildete Truppe gegen sie verlieren.

    Rommel wurde nach diesem Sieg zum Ritter geschlagen, und alle seine Männer mit ihm. Inzwischen rüstete Chalcuchímac seine Krieger mit zeitgemäßen Streitkolben statt Keulen aus.

    Anfang 868 n. Chr. baten die wissenschaftlich interessierte Mönche in Zürich darum, ein nordische Kloster einzurichten. Doch der Schwerpunkt der Brandenburger Regierung lag nun in der neuen Mark Brandenburg.
    Es kam zu einem folgenschweren Streit, infolge dessen das bisherige Brandenburg in zwei Baronien geteilt wurde: Die Baronie Bodensee-Schweiz unter der jungen Baronin Letizia von Schwyz und die Baronie Brandenburg - nun mit Brandenburg als Hauptstadt - unter Baron Chalcuchímac. Der musste sein Lehen mit den Monets tauschen, damit er standesgemäß in Brandenburg Stadt regieren konnte.

    Insgesamt lebten zu diesem Zeitpunkt bereits 50 Millionen Menschen im alemannischen Reich.

    Paul Chomedey den Maissonneuve ließ die Hannoveranischen Arsenale gleichauf zu den anderen bestausgestatteten der Welt ausrüsten.

    Theodora Augusta ließ sich mit der Alhambra einen schönen Palast mit großen Gärten anlegen. Dort wurde sie wegen chronischer Seelenprobleme - unter anderem wurden ihr Minderwertigkeitskomplexe nachgesagt, da ihre Macht nicht mehr an die des alten römischen Reiches heranreichte - vom Seelsorger und Seelenarzt Siegmund Freud behandelt.

    Attila, der Hunne ließ sich zugleich von seinem neuen Priester und Philosophen, Lao Tse, inspirieren.
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  4. #94
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    In Marienburg begann nun ein gnadenloser Stellungskrieg. Eine mittelgroße preußische Armee mit Belagerungswaffen marschierte hier auf, zugleich bereiteten die Alemannen ihren Vormarsch nach Scnadza vor.


    Die Schlacht von Marienburg (868 n. Chr.)
    Alemannen:
    Kommando: Chalcuchímac
    Weitere Offiziere: Nain Singh, Richi Taylor-Schneider, Erich Rommel
    Fernkampf: 200 schwere Katapulte, 600 Katapulte
    Offenes Gefecht: 1000 Bolzenschleudern, (700 Verletzte), 500 Kriegselefanten (350 Verletzte, 700 verletzte Reiter, 1 Befördert), 100 schwere Katapulte (2 beschädigt, 100 Verletzte), 200 Rammen (200 Tote, 30 zerstörte Rammen, 160 beschädigt, 1800 Verletzte), 1000 Hellebadriere (100 Verletzte), 1000 Streitkolbenkämpfer, 1000 Ritter (100 Verletzte), 2000 Ordensritter, 2000 Steinbeilkämpfer (2000 Tote; Totalverlust einer Einheit Ulmer Reservearmee), 1000 Krieger (? Verletzte)
    Total: 1100 Kriegsmaschinen (30 zerstört, 160 Beschädigt), 500 Kriegselefanten (350 Verletzt), 18000 Mann (2200 Tote, 3500 Verletzte

    Preußen:
    Kommando: Bismark II (indirekt)
    4000 Streitaxtkämpfer (3000 Tote, 1000 Gefangen), 300 Belagerungstürme (300 zerstört, 3000 Tote)
    Total: 6000 Tote, 1000 Kriegsgefangene

    Chalcuchímac ließ die schweren Geschütze so lange aus den Stellungen heraus angreifen, bis die preußische Formation ausgelockert war und seine Truppen ohne großerer Risiko angreifen konnten. Nach dem Sturm der Kriegselefanten - von denen sich der Reiter karthagische Himilkon besonders auszeichnete - griff Nain Singh mit seinen Kriegsmaschinen an, um diese etwas trainieren zu lassen. Alle Feldherren ließen ihre Truppen sichere Angriffe durchführen. Erst ganz zuletzt, als nur noch 500 Streitaxtkämpfer der Preußen standen, kam es zu Toten. Denn im Flussland der gotischen Seenplatte würden sich auch Reiter nach einem Sieg nicht zurückziehen können, also schickte Chalcuchímac ließer einfach ausgestattete Truppen mit schlechteren Chancen. 2000 Steinbeilkämpfer wurden niedergemacht, ehe ein Trupp Insulaner mit Keulen die Preußen überwältigte.
    Aufgrund der vielen Ausfälle unter den Kriegsmaschinen begann Richi Taylor-Schneider als Oberkommandierender noch nicht den Marsch auf Scandza, er wollte Nain Singh und seine Geräte dabeihaben.

    Bei Potsdam war keine Angriffsmannschaft versammelt. Einige Tausend Ordensritter kurierten dort ihre Verletzungen aus und sollten sich auf den Marsch nach Königsberg vorbereiten.

    Dort waren nur noch vereinzelte Axtwerfer, die von alemannischen schweren Katapulten beschossen wurden - weitere Kriegsgeräte sollten dazukommen, um einen Angriff vonzubereiten. Im Hügelland bot sich allerdings kein Angriff auf die Axtwerfer an, und so wurden sie nach dem Beschuss verschont.

    Himilkon, der Karthager, wurde zum General der Bogenschützen ernannt, auch wenn er wegen seiner Herkunft besser die schwere Reiterei übernommen hätte. Außerdem wurde er zum Vogt von Danzig.
    Er übernahm 1000 Steinwerfer der 1. Antibarbarenarmee, die er zu Langbogenschützen ausrüsten ließ.

    Wie nicht anders zu erwarten, wurden die Krieger der Insulaner von den Preußen überrannt und ihre Gefangenen befreit. 200 Katapulte griffen sie an, während der Rest von Kriegselefanten überrannt wurde.


    Die standen nun in der Marschroute, so dass 870 n. Chr. der Stellungskrieg fortgeführt wurde und wieder 600 Katapulte und 200 schwere Katapulte aus der Ferne angriffen. Weitere 100 schwere Katapulte gingen ins direkte Gefecht, ebenso 100 Rammen. 400 Verletzte und 20 beschädigte Maschinen musste Nain Singh in diesem Fall hinnehmen.
    Chalcuchímacs Leute schlugen sich gut gegen die Elefanten, während Rommel 100 Mann verlor und 800 Verletzt wurden.

    Es blieben noch einige Axtwerfer. Da sich das Abmarsch wieder verzögern würde, ließ Chalcuchímac Bogenschützen angreifen. Von 2000 Bogenschützen kamen 1000 um, weitere wurden verwundet und standen nun im freien Feld mit den Gefangenen.


    Gegen diese Bogenschützen ging Bismarck mit größter Härte vor. 200 Katapulte und 200 Ballisten griffen sie an, ehe 1000 Elefantenbogenschützen sie niedermachten.

    Die Vitalier waren kurz davor, die Philosophie zu entwickeln, und so konnte Jochen Nagel Beutestücke im Wert von 700 Talern im Austausch gegen einige alemannische Gedanken einahmen.

    James Buchanan Eads erfand in Luxemburg bessere Bögen für Armbrüste, die mehr Zugkraft ausüben konnten. Die umgerüstete luxemburgische Armee profitierte sehr davon.
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  5. #95
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    Kapitel 7: Die Imperatorin schlägt zurück

    872 n. Chr. verzögerte sich der Aufbruch wieder, weil Chalcuchímac lieber die Leute schonen und mit vielen Katapulten die feindlichen Elefantenbogenschützen beschoss, ehe er einen Ausfall befahl. Die Armee sollte dies nutzen, um sich noch etwas zu erholen.

    Doch obwohl 200 schwere und 400 normale Katapulte die Elefanten angegriffen hatten, schafften diese es spielend, noch 1000 Bolzenschleudern zu zertrampeln, nachdem die Bogenschützen die Männer an den Schleudern getötet hatten. Chalcuchímac ließ eine Truppe schwerer Katapulte ins Gefecht ziehen, was diese ohne Verluste überstanden, und danach die Elefanten von Steinbeilkämpfern töten.
    Diese siegten, wurden aber - wie nicht anders zu erwarten war - in Folge dessen von Katapulten dezimiert und von Elefantenbogenschützen niedergemacht.

    874 n. Chr. forderte Jean-Claude Juncker im Namen seiner Königin das Handelshaus Walton auf, jede Geschäftsbeziehung zu den Baiern einzustellen. Da Baiern aber ein wertvollerer Handelspartner war als Österreich verweigerte Sally Walton dies.

    Angesichts des langanhaltenden Krieges wuchs die Unzufriedenheit in Salzburg. Stimmen wurden laut, die einen Übertritt nach Württemberg forderten, das weniger vom Krieg betroffen war als das Alemannenreich.
    Jarl Dead-Eye von Flandern ließ sich seine Herrschaft jedoch nicht nehmen. Als Zeichen dafür errichtete Builder d. Jüngere in Veij - als näher an den betroffenen Gebieten - eine zweite Residenz für den Jarl: Den Tower of Veji.

    Im Karolingerreich kam es zu einem folgenschweren Unfall in einer Mine, der zahlreiche Bergarbeitern das Leben kostete.
    Obwohl die Siege bei Marienburg gering waren und die Verluste hoch - oder vielleicht deswegen - ernannte Bismarck II. einen gewissen William Tecumseh Sherman zu seinem neuen Marschall. Er hatte die Katapulte kommandiert, die immer in zweiter Reihe bereitstanden.

    In Baiern stürzte ein Nachkomme des alten Königs, Louis von Baiern, den Rat Ludwigs Beiers und führte die Monarchie wieder ein.

    Konrad II ließ sich von einem Franken namens Paul Cezanne malen, der auch zum 2. Hofkünstler neben Meister Liu Lung wurde.

    In Griechenland brach ein neues goldenes Zeitalter an.

    Da Marschall Sherman weniger Elefanten vor Marienburg postiert hatte, um sie zu schonen, konnte Richi Taylor-Schneider nun seinen Marsch nach Scnadza beginnen. Chalcuchímac rückte als erstes mit seinen Truppen vor, seine Streitkolbenträger vernichteten einen Trupp Ballisten.


    Zum ersten mal seit langem kam es auch wieder zu seinem Seegefecht, bei dem Dead-Eyes Dreiruderer - insgesamt eine Flotte von 15 Schiffen - eine Flotille von 20 Erkundungsbooten kaperten. Dazu waren allerdings nur 3 Dreiruderer nötig.

    Herzog Friedrich Graubart war sicher, dass nun nichts mehr die Eroberung von Scandza und Gothiscnazda verhindern konnte. Welch ein Irrtum.

    Theodora Augusta lag auf ihre Liege, jedoch nicht bei einer der üblichen dekadenten Orgien, sondern im Einzeilgespräch mit ihrem Seelenheiler. Freud saß mit dem Rücken zu ihr auf einem Stuhl, sie sahen einander nicht an. "Mein Reich ist nicht mehr das Reich meiner Vorfahren. Das lassen die Menschen mich spüren. Huascar Capac, der Huascar nachfolgte, weigert sich, Befehle von mir entgegenzunehmen, nur weil ich eine Frau bin. Und Kleitos der Weiße, der alte Sack, sieht in mir auch nur ein Stück Fleisch. Dabei bin ich doch gar nicht mehr jung. Ich bin eine alte Frau, Verwalterin des Niedergangs..." Freud seufzte. "Sie sehen die Schuld bei den anderen, doch die Ursache liegt bei Ihnen. Ihr Auftreten zeigt wenig Selbstbewusstsein, Sie sind mutlos und unentschlossen. Sie müssen diesen Männern zeigen, dass Sie stark sind." "Aber Doktor, ich kann mir keinen Bürgerkrieg erlauben." "Das nicht... Sie müssen Stärke dort zeigen, wo Ihnen nichts passieren kann. Zeigen Sie, dass Sie ein eine Herrscherin sind. Und dass ganz Germanien Rom untertan ist, dessen Erbin Sie sind. Greifen Sie jemanden an." "Aber ich kann doch nicht meine Foederaten angreifen!" "Dann greifen Sie jeden an, der sich immer noch weitert, Ihre Herrschaft anzuerkennen. Friedrich Graubart von den Alemannen." Theodora Augusta schloss die Augen und dachte nach. "Es gibt seinen Grund, weshalb wir Graubart gewähren lassen. Er ist ein guter Freund und liefert uns wertvolles Wissen." "Ein Unruhestifter, dessen Krieg in Preußen zudem bedeutet, dass er mächtiger wird. Augusta, er ist Ihr einziger echter Konkurrent. Noch können Sie ihn schlagen, also tun Sie das." "Ich werde darüber nachdenken."
    Nachdem sie eine Nacht darüber geschlafen hatte, wurde der Augusta klar, dass Freud Recht hatte. So schrieb sie am frühen Morgen ihre Foederaten in Sachsen, Hessen und Griechenland an, dass sie ihr Beistand senden sollten, und stattete die Vitalier mit Kaperbriefen aus, damit sie jedes alemannische oder württembergische Schiff kapern durften, das sie fanden.
    Ihre eigene Flotte machte den Anfang und fuhr nach Süden, wo 3 ihrer Galeeren eine Flotille von 10 Seeräuberschiffen (die allerdings mit Flagge und nur als Erkundungsboote unterwegs waren) an der Grenze nach Alemannien kaperten.

    Zugleich kaperten drei griechische Galeeren die Dreiruderer, die in Preußen die Erkundungsboote erobert hatten, zusammen mit deren Beute.


    Friedrich war entsetzt, als er von den Übergriffen hörte. Er ließ einen Boten nach Konstantinopel schicken, der jedoch unverrichteter Dinge zurückkehrte - statt dessen traf Pablo Neruda als Schreiber und Bote von Theodora Augusta in Aachen ein.
    "Meine gottgleiche Herrin lässt ausrichten, dass all dies, was folgt, nicht Euch persönlich gilt. Die oströmischen Besitzungen in Germanien können es sich nur einfach nicht mehr erlauben, zuzusehen, wie ein Herzog der Kaiserin auf der Nase herumtanzt. Euch werden Landfriedensbruch und Treulosigkeit zur Last gelegt. Wir werden daher Eure Armee vernichten und Euch gefangennehmem, auf dass Ihr Euch Eurer Pflichten erinnert. Niemand will Euren Kopf, aber wenn Ihr in der Schlacht fallt, werden wir nur leise trauern. Es ist, wie gesagt, nichts Persönliches. Aber die Kaiserin muss zurückschlagen, sonst verliert sie ihre Autorität."
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  6. #96
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    876 n. Chr., Himeji Castle, Mainz.
    Die Führungskräfte der Alemannen hatten sich nach der überraschenden Kriegserklärung in Mainz versammelt. Die Stadt war in Gefahr, aber sie war gut befestigt und konnt nicht direkt von der Küste aus angegriffen werden, solange niemand ins Mittelmeer eindrang. Wrklich gefährdet waren Pisa und Gibraltar, beide in der Reichweite der Flotte und mit nur 2000 Mann verteidigt, die schnell niedergemacht werden konnten. Wenn dann die ersten Städte brannten, würde es eng werden.
    Herzog Graubart starrte aus dem Fenster. Draußen regnete es. "Wie viel Zeit haben wir?" "Nur so viel, dass wir Truppen aus anderen Städten in die gefährdeten Regionen verlegen können. Wir sind stark, aber unsere Armee ist in Preußen gebunden, und unsere Flotte hier besteht aus 3 Dreiruderern, die als Auslieger fungieren - keine Schiffe, die Galeeren standhalten können", erklärte General Richi Taylor-Schneider
    "Ich könnte Heydar Əliyev zu einem Handel überreden", schlug Rob Stirling vor. "Er kennt die Hebelgesetze und ist sicherlich interessiert daran, das Rittertum von Rommel zu erlernen. Wenn wir die Hebelgesetze erst kennen, kann ich zusammen mit Charly von Linde von der Gilde der Schiffsbauer die Kriegsmaschinen von Nain Singh auch auf Triremen bauen. Das würde ein völlig neues Konzept der Seekriegsführung erlauben, mit Fernkampf und Stadtbombardieren."
    Heydar Əliyev war nicht nur mit dem Wissensaustausch einverstanden, er zahlte auch 20000 Aserbaidschan-Manat (2000 Taler) zusätzlich an Jochen Nagel.

    Bald waren die neuen Pläne fertig:
    Einheit: Katapulttrireme
    Typ: Sienna-Klasse
    Einheitengröße: 3 Schiffe á 300 Mann
    Primärbewaffnung: Onager
    Sekundärbewaffnung: Enterwaffen
    Panzerung: Holzrumpf (verstärkt)
    Antrieb: gerudert

    "Die Polyeren sind offenbar in drei Schritten entwickelt worden. Zunächst von der Triere bis zum sechsrangigen Schiff zu Anfang des 4. Jh. v. Chr. Im weiteren Verlauf die Entwicklung vom sechsrangigen zum sechzehnrangigen Schiff im Zeitraum 315–288 v. Chr. und in einer weiteren Phase zwischen 288 und 246 v. Chr. bis zum dreißigrangigen Schiff. Ende des 3. Jhr. v. Chr. baute Ptolemaios IV. ein vierzigrangiges Schiff allerdings nur als Prunk- und Schaustück.

    Das Zeitalter der Polyeren nahm mit den Tetreren und den Penteren ihren Anfang. Die drastische Erhöhung der Anzahl Ruderer konnte nur mit der Mehrfachbemannung der in maximal drei Reihen untergebrachten Ruderer erreicht werden. Denkbar sind einreihige bzw. zweireihige Schiffe mit bis zu maximal acht Mann pro Riemen. Mehr als acht Mann konnten schon aus schiffbaulichen Gründen nicht pro Riemen eingesetzt werden, so dass bei mehr als acht Ruderern pro Reihe eine weitere Reihe erforderlich war. Zwangsläufig bestimmte die Anzahl Ruderer pro Ruderreihe die Schiffsbreite. Bei den Polyeren mussten teilweise die enorme Anzahl Ruder in einem Stehend/ Sitzend Rhythmus bedient werden. Aufstehen zum Eintauchen der Riemen und dann über das Durchziehen zum Sitzen. Auch eine beiderseitige Anordnung der Ruderer pro Riemen ist denkbar, die dann im Zug- und Druckverfahren arbeiteten.

    Für seine Kriege mit Karthago begann Dionysius I, Herrscher von Syrakus im Jahre 399 v. Chr. als Erster Polyeren als vierrangige und fünfrangige Schiffe zu bauen. Sein Sohn Dionysius II baute bereits sechsrangige Schiffe. Um 330 v. Chr. hatte Athen 18 vierrangige Schiffe und 392 Trieren. Sechs Jahre später waren es 43 vierrangige und sieben fünfrangige Schiffe. Auch das phönizische Sidon hatte 351 v. Chr. fünfrangige Schiffe in seiner Flotte, die während Alexanders Belagerung von Tyros im Jahre 332 v. Chr. eingesetzt wurden.

    Mit dem Bau sechsrangiger bis sechzehnrangiger Schiffe veränderte sich die Einsatzart. Der Schwerpunkt lag nun auf schwer gepanzerten Plattformen mit geschlossenem Oberdeck und Seiten für den Transport von Katapulten und Seesoldaten. Das Schiff veränderte seinen Charakter von einer Waffe mit Rammsporn zu einem Waffenträger für Katapulte und Seesoldaten für den Enterkampf. Seegefechte wurden nunmehr aus der Distanz begonnen mit Speeren, Steingeschossen und der Nutzung von zerlegbaren Kampftürmen und endeten im Enterkampf.

    Wahrscheinlich war der größte und überzeugendste Vorteil der Supergaleeren die Bordwandhöhe, die das Entern erschwerte. Die Schiffsbreite der Polyeren musste als Ausgleich für den geringen Tiefgang von etwa 2 m und dem hohen Freibord beträchtlich gewesen sein. Über die Takelage der Polyeren ist wenig bekannt, jedoch wird von einer der Triere vergleichbaren Besegelung ausgegangen. Seit dieser Zeit unterscheidet sich der Seekrieg vom Landkrieg durch die höhere Abhängigkeit und Einsatz von Technologie und Technik. Dies wiederum erfordert seit alters her einen hohen Grad an Ausbildung und Zusammenarbeit.

    Römisches Seekriegswesen orientierte sich an den Standards griechisch-punischen Schiffbaus, und man zog bis zum Ende der Republik technologischen Profit aus der Entwicklung anderer seefahrender Völker, so auch aus den bei den hellenistischen Seestreitkräften eingesetzten Polyeren. An der Hochrüstung der Diadochenreiche beteiligte man sich nicht und konzentrierte sich auf den Bau bis zu zehnrangiger Schiffe, der sich pragmatisch an militärischer Notwendigkeit und wirtschaftlichem Denken orientierte.

    Ein bemerkenswertes Charakteristikum der römischen und karthagischen Flotte im 3. Jhr. v. Chr. war die Geschwindigkeit, mit der Schiffe und ganze Flotten gebaut wurden. 261 v. Chr. bauten die Römer ihre erste Flotte von 120 Schiffen in zwei Monaten. Sieben Jahre später bauten sie ihre zweite Flotte in drei Monaten. Archäologische Funde in Lilybaeum deuten darauf hin, dass die Bestandteile der Schiffe in Großserienfertigung quasi wie am Fließband entstanden und anschließend wie im späteren Venedig zusammengesetzt wurden.(Wikipedia)

    Mit Katapulten ausgestattete Triremen und Mehrruderer sind in der Lage, Kollateralschäden an feindlichen Flotten anzurichten, Fernangriffe (auch auf Landstellungen) durchzuführen und Stadtverteidigungen zu beschädigen. Sie können allerdings keine gegnerischen Schiffe mehr entern."

    Himilkon, der Karthager berichtete noch davon, was in seiner Heimat für Schiffe gebaut wurden:
    Achtung Spoiler:

    "Eine Quinquereme (lateinisch quinqueremis [navis], von quinque ‚fünf‘ und remus ‚Riemen‘), Fünfruderer oder Pentere (griechisch) ist ein antikes Ruderkriegsschiff, bei dem jeweils fünf Ruderer eine Einheit bildeten.

    Auf wie viele Ebenen die Ruderer verteilt waren, ist in der Forschung umstritten, da die Angaben der antiken Autoren und bildliche Darstellungen in dieser Hinsicht zu knapp sind. Es gibt bis zum heutigen Tag keine Abbildung und keinen archäologischen Fund eines Schiffes mit mehr als drei Ebenen. Somit ist man sicher, dass es keine Riemenschiffe mit mehr als drei Ebenen gab. Ein Riemenschiff mit fünf Ebenen übereinander, wie der Entwurf von Graser zeigte, ist faktisch unfahrbar. Die Synchronisation der Ruderebenen ist unmöglich. Vermutlich hatten die meisten „Fünfruderer“ drei Ebenen wie die Triere, wobei zwei Riemen doppelt besetzt waren; es sind aber auch Quinqueremen mit nur einer oder zwei Ruderebenen denkbar.

    Quinqueremen wurden wahrscheinlich zuerst im 4. Jahrhundert v. Chr. von den Karthagern oder Dionysios I. von Syrakus entwickelt. In den hellenistischen Monarchien entstanden noch größere Schiffstypen mit sechs, zehn oder noch mehr Ruderern pro Einheit, die aber nie in größerer Zahl verwendet wurden.

    „Fünfruderer“ waren (von einzelnen Flaggschiffen abgesehen) die größten Kriegsschiffe der Karthager und wurden auch in den Punischen Kriegen benutzt.

    Auch die Römer bauten Quinqueremen, zuerst nach karthagischem Vorbild.

    Die Bezeichnung eines solchen Schiffes als Galeere sollte vermieden werden. Diese Bezeichnung ist eigentlich nur für die Ruderkriegsschiffe vom späten Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert hinein korrekt.(Wikipedia)

    Die Quinquereme (die karthagische Variante der Katapulttrireme) eignet sich besonders gut im Kampf gegen andere Segelkriegsschiffe. Sie erhält einen Kampfbonus von 50% gegen Marineeinheiten."


    "Diese Schiffe können wir aber nicht bauen", sagte Herzog Graubart unwirsch. "Von Linde, ich will eine tüchtige Seeabwehr. Lasst Euch von de Champlain sagen, was er braucht. Und Admiral, Ihr setzt Euch mit Vizeadmiral Dead-Eye in Verbindung. Er leitet die Kriegsflotte und weiß daher bestens bescheid, was gebraucht wird."
    Er atmete durch. "Was nun kommt, fällt mir besonders schwer. Schickt einen Gesandten an Bismarck II. Ich will wissen, was ihm der Frieden wert ist. Lasst es ihn nicht wissen, aber wenn wir gegen Ostrom ziehen, bin ich zu vielem bereit, denn ich muss meine Armee hier haben. Ich bin bereit zu akzeptieren, dass er sich als Sieger bezeichnet und keinen Tribut zollt. Ich bin auch bereit, hinzunehmen, dass er Forderungen stellt. Städte werden wir keine abtreten, aber zur Not teilen wir wissen mit ihm."
    Das war jedoch nicht nötig, denn Bismarck II. war nur zu froh, den Krieg beenden zu können. Er trat sogar Gothiscandza, die heilige Stadt der nordischen Kirche, an die Alemannen ab, und zahlte noch 100 preußische Mark (100 Taler) alle zwei Jahre als Tribut.


    "Gibt es Neuigkeiten aus dem Ausland, die wir beachten müssen?" "Kurherzogin Thyra Wilbursdottir hat ein Gebäude namens Hagia Sofia errichtet..." "Ist im Moment unwichtig. Ich will wissen, was meine Feinde tun, nicht meine Freunde." "August von Sachsen hat Meriwether Lewis zu seinem Admiral ernannt. Er war Kundschafter..." "Das meine ich mit interessant." "Und in Sachsen gibt es einen neuen Volkshelden, einen Gladiator, der mit seiner Kampfkunst viele inspiriert." "Das ist auch zumindest bedenklich." Herzog Graubart rollte eine Karte der Küste aus. "Admiral, wie sieht es aus?" De Champlain reichte die Frage an Dead-Eye weiter.
    "Wir haben derzeit zwei Flotillen in Sicht. Eine besteht aus 3x3 Galeeren und 2x10 Koggen, also 5000 Mann, mit bis zu 6000 Leuten an Bord, die sie anlanden können. Die zweite hat 2x3 Galeeren, also 2000 Mann, und die gekaperten Erkundungsboote. Damit sind sie sieben mal so viele wie unsere Auslieger, und jede einzelne Flottille sollte unseren Schiffen überlegen sein. Sie haben uns eiskalt erwischt."
    "Brauchen Sie Verstärkung in der Admiralität? Jochen Nagel schlägt vor, seinen Kollegen, den Algerier Hermann Josef Abs zum Leiter der Handelsflotte zu ernennen, wenn Sie dort Entlastung brauchen." "Eine Handelsflotte brauchen wir erst für die Gegeninvasion, und dafür müssen wir ihre Invasion abwehren", meinte Dead-Eye, doch de Champlain ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, einen Mann für seine Flotte zu gewinnen. "Solange sollten wir ihn einlernen und seine Fähigkeiten Nutzen, eine neue Transportflotte aufzustellen."
    So wurde Abs zum Vizeadmiral und zum Vogt von Gibraltar ernannt.

    Graubart sah sich die Aufstellung an, die seine Spione erstellt hatten. "Ostrom sit schwächer als die Alemannen. Ihr Angriff wäre wahnsinn, wenn wir nicht im Süden gebunden wären. Nur durch unser Engagement in Preußen und durch die Stärke ihrer verbündeten konnten sie hoffen, uns zu schlagen. Die Überraschung war es, die ihnen den Sieg bringen kann. Ziehen wir unsere Kräfte erst an der Küste zusammen, werden sie uns nicht mehr überrennen."

    "Andererseits ist es logisch, jetzt zuzuschlagen. Denn wie man nicht nur an der Stärke sieht, sondern auch an der Wertung, sind die Alemannen längst dabei die dominierende Zivilisation Germaniens zu werden. Der Sieg Ostroms ist ungewiss, aber mit jedem Jahr, das sie zögern, würden ihre Chancen schmäler. Theodora Augusta musste jetzt zuschlagen. Es ist nichts Persönliches, es ist die Logik der Macht."
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  7. #97
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    "Wenn wir denn zum Gegenschlag kommen, gibt es an der Küste einen Dschungel, der unserer Landungsarmee gute Deckung geben könnte. Das Problem ist, dass wir auch nur 3 Koggen unterhalten können und daher nur 9000 bzw. 12000 Mann (mit Laderaumerweiterung auf jeder Kogge) zugleich transportieren können. Ist die Landungsarmee erst stark genug, kann sie nach Adrianopel oder Nicaea weitermarschieren.

    Eine Eroberung Adrianopels (1000 Langbogenschützen, 1000 Bauernsoldaten, 3000 Streitaxtkämpfer, 1000 Langschwertkämpfer, 600 Karrenballisten, 100 Vorposten) bietet sich insofern an, als dass wir dann einen sicheren Hafen auf der Südseite haben.
    Nicaea hat 1000 Langbogenschützen, 1000 Kataphrakten, 500 Späher, 1000 Streitaxtkämpfer, 1000 Bauernsoldaten und 100 Vorposten, dazu ist es der Flottenhafen mit 6x3 Galeeren und 6x10 Biremen. Diese Schiffe werden uns vor einer Landung sicher noch Probleme machen.

    Ein Seeoffizier kam heran, flüsterte Dead-Eye etwas ins Ohr. Der räusperte sich. "Herr, unsere Auslieger - drei Dreiruderer - wurden von einer Flotille Galeeren gekapert, und das obwohl sie in den Mangroven versteckt waren. Ich fürchte, die Zeit für Vorbereitungen geht uns aus. Nun müssen wir kämpfen."


    Sally Walton schaffte es noch, mit Friedrich Engels aus Luxemburg einen Handel abzuschließen. Paulus sollte den Alemannen das Bildungswesen und 5000 luxemburgische Francs (500 Taler) bringen, dafür erlernte er as Wesen der Inquisition, und James Buchanan Eads lernte von Rob Stirling die Hebelgesetze.

    Außerdem hatte es Sir John Lancaster, der Erbe von Sir James Lancaster, endlich geschafft, seinen König zu einer Kontaktaufnahme mit den Alemannen zu überreden, und so trag Gundobad am Aachener Hof ein.

    Gundobad war zu einer Öffnung der Grenzen ebenso bereit wie dafür, für 7000 burgundische Francs (700 Taler) die Askese zu lernen. In dieser Disziplin benötigte er allerdings noch Nachhilfe, denn statt bescheiden zu sein forderte er als Geschenk, dass Richi Taylos-Schneider seinen Truppen eine effektive Schlachtaustellung beibrachte. "Werdet unser Vasall, dann reden wir darüber", meinte Graubart erbost.

    Charly von Linde hatte inzwischen eine wertvolle Entdeckung gemacht: Den Kompass (der, was zunächst unbemerkt blieb, auch die Navigation antiker Ruderschiffe in Ozeanen, nicht aber auf Tiefsee erlaubte).
    Der Kompass erlaubte auch die Ausbildung neuer Kundschafter, weshalb der Generalstab forderte, einen Generalsposten für die Aufklärung zu erstellen.

    Einheit: Kundschafter
    Einheitengröße: 500 Mann
    Primärbewaffnung: Säbel
    Sekundärbewaffnung: Dolch
    Panzerung: Morion und Brustharnisch

    Achtung Spoiler:
    Kanada setzte statt dessen eine besondere Einheit ein, den Ranger:

    "Ranger von engl. „ranger“ bedeutet soviel wie „Förster, Wildhüter, Feldhüter“ und stammt aus dem Mittelenglischen; (spätes 14 Jh.) und bedeutete „Wildhüter eines Bereiches“. Vgl. auch engl. Range. Bezeugt im Jahr 1660 im Sinne von „Mann der (oft reitend) ein Gebiet überwacht“. Die Aufgabe der spätmittelalterlichen englischen Ranger war das Setzen, Erhalten und Fällen verschiedener Nutzhölzer, sowie der "Kampf" gegen Wilderer in den Wäldern ihrer adeligen Herren.(Wikipedia)

    Der Ranger (die kanadische Variante des Kundschafters) kennt sich in der einsamen Wildnis besonders gut aus. Er ist es gewohnt, auf sich allein gestellt zu sein. Ranger haben eine um 2 Punkte höhere Kampfstärke als normale Kundschafter und können feindliche Einheiten auch angreifen. Dazu haben sie die "Wache"-Beförderung und können so feindliche Verbäude auf größere Entfernung entdecken."


    Im Verbreitungsgebiet der Hudson River Company konnten noch bessere Kundschafter ausgebildet werden:
    Einheit: Waldläufer
    Einheitengröße: 500 Mann
    Primärbewaffnung: Handbeil, Schusswaffen
    Sekundärbewaffnung: Messer, Eiserne Fallen
    Panzerung: stabile Lederkleidung, Pelzmantel

    "Als Waldläufer (französisch coureur des bois oder coureur de bois) werden Pelzhändler in Nordamerika am Anfang der Kolonialgeschichte bezeichnet. Im Gegensatz zu den großen Handelsgesellschaften mit ihren Agenten und Niederlassungen zogen sie auf eigene Faust hinaus ins Land, lebten mit den Indianern, jagten mit ihnen und tauschten ihre Pelze ein. Die Anfänge des Pelzhandels gehen auf die französische Compagnie de la Nouvelle France des Jahres 1627 und ihre Vorgänger zurück, weshalb Sprache und Gebräuche der frühen Pelzjäger französisch beeinflusst waren. Die Coureurs entstanden, als die Compagnie ihr Handelsmonopol durchsetzen wollte.

    Die ersten bekannten Coureurs waren Médard Chouard, Sieur des Groseilliers und Pierre-Esprit Radisson, die 1660 mit 60 Kanuladungen an Pelzen nach Trois-Rivières zurückkamen, nachdem sie im Vorjahr als erste Weiße an die Großen Seen aufgebrochen waren. Sie und ihre Nachfolger spielten eine erhebliche Rolle bei der Erkundung des Kontinents, sie knüpften Kontakte zu den indianischen Völkern und eröffneten Handelswege.

    Die große Zeit der selbständig agierenden Coureurs ging zu Ende, als zu Beginn des 18. Jahrhunderts neue Handelsgesellschaften wie die Hudson’s Bay Company oder die North West Company selbst mit Händlern und Niederlassungen in den nordamerikanischen Kontinent vorstießen. Aus der französischstämmigen Bevölkerung und den Coureurs wurde dann die weit überwiegende Zahl der Voyageurs rekrutiert, die für die Gesellschaften auf den Flüssen Transportaufgaben übernahmen. Sie gelten als Nachfolger der Coureurs. Selbständige Trapper traten erst im 19. Jahrhundert in den Rocky Mountains wieder auf, als Mountain Men nicht mehr nur von den Indianern Pelze ankauften, sondern selbst als Pelzjäger in die Wildnis gingen. Die von der Rocky Mountain Fur Company entwickelte Versorgung der Pelzjäger durch Rendezvous erlaubte in den 1830er und 1840er Jahren auch unabhängigen Trappern, auf eigene Rechnung in den Bergen tätig zu werden.

    Die Rolle des Waldläufers wurde Gegenstand von Romanen wie Lederstrumpf (1821) von James Fenimore Cooper oder Le coureur du bois (1850) von Gabriel Ferry, den Karl May übersetzt, bearbeitet und als Der Waldläufer (1879) veröffentlicht hat.(Wikipedia)

    Waldläufer sind Kundschafter, die in Städten der Hudson River Company ausgebildet werden müssen. Sie gehören zu den wenigen Aufklärungseinheiten, die auch angreifen können, und sind stärker als normale Kundschafter."

    878 ließ Karel Bär in Salzburg ein großes Volksfest, das Oktoberfest, abhalten, das in Folge dessen jährlich stattfand. Das Oktoberfest sorgte für eine größere Verbreitung von Bier, welches als Luxusgut Verwendung fand.
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  8. #98
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    Das Bildungswesen erlaubte es den Alemannen hingegen, einen neuen Palast für ein neues religiöses Staatsoberhaupt zu errichten.

    "Der Potala-Palast (nach Potala, dem reinen Land des Bodhisattva Avalokitesvara benannt) in Lhasa war während der Zeit der zentraltibetischen Regierung Ganden Phodrang (tib.: dga' ldan pho brang; regierte von 1642–1959) offizielle Residenz und Regierungssitz der Dalai Lamas. Der riesige Palast liegt auf dem Berg „Mar-po-ri“ (tib.: dmar po ri; „Roter Berg“), der sich 130 Meter über Lhasa, der Hauptstadt des autonomen tibetischen Gebietes, erhebt.

    Der erste Palastbau wurde im Jahr 637 von Songtsen Gampo für seine Frau Wen Cheng auf dem „Roten Berg“ in Lhasa angelegt. Der Palast wurde 641 fertiggestellt. Im 8. Jahrhundert zerstörten ihn chinesische Truppen weitgehend.

    Im 17. Jahrhundert ordnete der 5. Dalai Lama den Bau eines Palastes auf dem „Roten Berg“ an. Die Überreste von Songtsen Gampos Palast wurden in den Bau der größeren Anlage integriert. Die Konstruktion des ersten Teils des heutigen Palastes, der „Phodrang Karpo“ (tib.: pho brang dkar po; „Weißer Palast“), wurde im Jahr 1648 unter der Herrschaft des 5. Dalai Lama abgeschlossen, der „Phodrang Marpo“ (tib.: pho brang dmar po; „Roter Palast“) wurde erst 1694 nach dessen Tod unter Desi Sanggye Gyatsho fertiggestellt. Zu diesem Bauabschnitt gibt es vom Regenten einen ausführlichen Bericht mit einer umfangreichen Liste der Newar-Handwerker, die an dem Bau beschäftigt waren. Die letzte größere Veränderung fand im Jahr 1922 statt. Unter dem 13. Dalai Lama wurden mehrere Räume renoviert und dem Roten Palast noch zwei weitere Stockwerke hinzugefügt.

    Durch den Bau des Norbulingka, der fortan als Sommer-Palast genutzt wurde, erhielt der Potala die Bezeichnung „Winterpalast“.

    Die chinesische Kulturrevolution überstand der Potala-Palast als eines der wenigen Kulturdenkmale in Tibet vergleichsweise unversehrt, da der Palast als Unterkunft der chinesischen Besatzungsarmee dienen musste. Er wird heute als Museum genutzt, zählt aber neben dem Jokhang-Tempel weiterhin zu den wichtigsten Pilgerstätten der tibetischen Buddhisten.

    Der Potala-Palast steht seit 1961 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (1-107). Seit 1994 steht das „Historische Ensemble Potala-Palast in Lhasa“ als Weltkulturdenkmal auf der UNESCO-Liste des Welterbes. Zu dem Ensemble zählt neben dem Potala-Palast auch der Sommer-Palast Norbulingka sowie der Jokhang-Tempel. Im Jahr 2004 investierte die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet 70 Millionen Yuan (umgerechnet ca. 7 Millionen Euro) in die Renovierung des Potala, des Norbulingka und des Sa’gya-Klosters.

    Der Palast erstreckt sich in Ost-West Richtung auf ca. 350 Metern und in Nord-Süd Richtung auf weiteren 300 Metern. In der Anlage verteilen sich auf 13 Stockwerken 999 Räume.

    Im Roten Palast befinden sich in den obersten Stockwerken die privaten Räume des Dalai Lama. Neben großen Zeremonien- und Meditationshallen und vielen kleineren Kapellen befinden sich in der Anlage die Grab-Chörten der bisherigen Reinkarnationen des Dalai Lama. Es wurden acht Dalai Lamas in jeweils eigenen Grabstätten beigesetzt, beginnend mit dem 5. Dalai Lama, dessen Grab das prachtvollste ist. Hierfür wurden auf einer Höhe von 17,4 Meter über drei Stockwerke ca. 3700 Kilogramm Gold verarbeitet.(Wikipedia)

    Der Potala-Palast als Sitz des Dalai Lama repräsentiert dessen diplomatische Bemühungen. Durch den Potala-Palast verbessern sich die Beziehungen zu allen anderen Zivilisationen um 1, bei Stadtstaaten sogar um 2. Dadurch können Stadtstaaten sogar zum Überlaufen bewegt werden, wenn ihre Beziehung zum alten Hegemon schlecht war."

    Herzog Graubart wartete auf die Nachrichten, die im Himeji-Castle eintrafen und hoffenlich gute Nachrichten über den Kampfverlauf bringen sollten.
    Dass Gundobad sich nun "König" nannte und das Erbrecht einführte, interessierte ihn nicht. "Ah, Herr, die Griechen haben an zwei Stellen Fischerboote gepflündert!" berichtete Admiral da Champlain. "Versucht, sie zu stoppen, Admiral. Unsere Truppen dürfen nicht hungern." "Jawohl." "Herr, in Potsdam hat sich die Bevölkerung wieder gegen uns erhoben, gleich nachdem die Ordnung wiederhergestellt wurde. Wir brauchen Truppen, um die Stadt zur Raison zu bringen." "Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Wir brauchen Truppen, damit Huascar unsere Städte im Norden nicht niederbrennt!" "Herr, Klaus Störtebekker wurde gestürzt und enthauptet. Sein Nachfolger, Gödeke Michels, hat sich zu einem strengen Pazifismus bekannt, der in der derzeitigen Situation kaum angemessen erscheint." "Um so besser für uns, dann können sie keine große Armee unterhalten.

    Eine Flotte von 3 Galeeren, die als Schatzsucher unterwegs gewesen waren, um Schatzinseln im Nordne zu plündern, versuchte, die griechischen Koggen zwischen Flandern und Besancon zu stoppen. Doch Alexanders Kapitäne erwiesen sich als Fähig genug, sie abzuwehren.

    Kurz darauf griffen die Koggen selbst an und kaperten auf hoher See 10 Biremen der Landungsflotte Etruskien, die dort die Ordnung wiederherstellen sollten.
    Bei Heidelberg schlug die griechische Mittelmeerflotte 3 abgetakelte Barbarentriremen, die de Champlain dort als Erkundungsboote einsetzte.

    Immerhin konnte eine kleine Erkundungsflotille fern von der Heimat einen Angriff von 3 sächsischen Galeeren abwehren, sonst wäre die Moral der Flotte ganz eingebrochen.


    "Die Alemannen brauchen nicht noch mehr Schwierigkeiten. Um die Kluft zu überbrücken, die Euer unprovozierter Krieg zwischen uns und euer Volk gerissen hat, wäre es hilfreich, wenn Ihr Rob Stirling eine Weile an meinen Hof senden würdet, um meine Leute in der Mechanik zu unterweisen", verlangte Theodoric II. angesichts unserer Probleme im Norden ungehörig selbstbewusst. "Wir sehen keinen Sinn, Euch Tribut zu zollen. Ihr habt den Krieg verloren und könnt uns jetzt nicht einmal in den Rücken fallen."

    Ernst August hatte auch Interesse an Charly von Lindes Kompass entwickelt. Er bot an, Miles Davis in der Kunst des Komponierens zu unterweisen und 16000 hannoveranische Gulden (1600 Taler) zu zahlen. "Nun, warum nicht?" meinte Herzog Graubart leidlich interessiert dazu.
    Dem ersten, der diese Kunst entwickelte, war damals eine besondere große Persönlichkeit zuteil geworden:

    "Als Unterhaltungskünstler, auch Entertainer (engl. „Unterhalter“), wird eine Person bezeichnet, die durch Schauspiel, Gesang oder Kabarett Menschen unterhält.

    Musikalische Unterhaltungskünstler, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts populär waren, waren z. B. Elvis Presley, Frank Sinatra, Sammy Davis, Jr., Dean Martin, Judy Garland und Rosemary Clooney. Heute werden u.a. Robbie Williams, Madonna und Udo Jürgens als Entertainer bezeichnet.

    Im deutschsprachigen Raum waren Harald Juhnke, Peter Alexander, Rudi Carrell und Peter Frankenfeld sehr bekannte Unterhaltungskünstler. Mit ihnen sind auch die großen Samstagabendshows wie Musik ist Trumpf, die Peter Alexander Show und Wie wär's heut mit Revue? verbunden. Heutzutage können Michael Schanze und Roberto Blanco dazu gezählt werden.

    Als Entertainer werden auch Gastgeber von Talkshows bezeichnet, aktuell in Deutschland z. B. Harald Schmidt, Thomas Gottschalk oder auch Götz Alsmann, wobei letzterer auch ein klassischer musikalischer Unterhaltungskünstler ist. Manchmal werden auch Alleinunterhalter als Entertainer bezeichnet.

    Das Guinness-Buch der Rekorde nennt Michael Jackson den „erfolgreichsten Entertainer aller Zeiten“, da sein Album Thriller das bis heute meistverkaufte Album der Welt ist und alle seine nachfolgenden Alben ebenfalls die Spitze der internationalen Charts erreichten.

    Als Unterhaltungskünstler werden aber auch zum Beispiel Zauberer, Jongleure und andere der Artistik nahestehende Künstler bezeichnet. Diese Künstler werden zumeist für Shows als auflockernde Programmpunkte gebucht oder sie spielen selbst ein abendfüllendes Programm und agieren so als Mittelpunkt und Unterhaltungskünstler.(Wikipedia)

    Große Entertainer erhalten Sie, wenn Sie bestimmte Wunder besitzen, Entertainer in Städten einsetzen oder die Technologie "Komponieren" als erster entwickeln. Sie können ein großes Kunstwerk erschaffen, ein goldenes Zeitalter auslösen oder sich als große Unterhaltungskünstler ansiedeln. Zudem können nur Sie die Gebäude Musikhall (keine unzufriedenen in dieser Stadt), Aufnahmestudio (1 Bonusgut Hitsingles) und die Media Entertainment-Gesellschaft gründen."

    880 n. Chr nahm die Bedrohung auf See noch mehr zu. Bei 4 Städten wurden feindliche Truppen gesichtet, außerdem waren schon wieder an einer Stelle Fischerboote geplündert worden.
    Doch den größten Schock erlitten die Bewohner Gibraltars...
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  9. #99
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    An den Säulen des Herkules waren feindliche Truppen gelandet! 6000 Byzantiner und Söldner hatten die Edelsteinminen besetzt und planten eine Belagerung. Aber aus Algier und Mainz waren bereits Soldaten aufmarschiert, um die Stadt zu halten.


    Schlacht an den Säulen des Herkules:
    Alemannen:
    Kommando: Herzog Friedrich Graubart
    1000 Ritter (700 verwundete), 2000 Ministeriale (1000 Tote), 1000 schwere beritten Bogenschützen (400 Verletzte), 2000 Langbogenschützen (150 Tote, 800 Verletzte), 1000 Bolzenschleudern, 1000 berittene Infanteristen
    Total: 8000 Mann, 1150 Tote, über 1900 Verletzte
    Oströmer:
    Kommando: Huascar Capac (entkommen)
    1000 schwere Berittene Bogenschützen (1000 Tote), 2000 schwer gepanzerte Reiter (2000 Tote), 1000 hessiche Champions (1000 Tote), 1000 Waräger (1000 Tote), 10 Belagerungstürme (10 erobert, 1000 Tote)
    Total: 6000 Mann (6000 Tote), 10 Belagerungstürme erobert
    Bilanz: Alemannen: Überzeugender Sieg

    Zumindest auf dem Land konnten Theodoras Truppen wenig ausrichten. Kaum, dass sie gelandet waren, wurden sie von Truppen aus Gibraltar und Mainz in die Zange genommen. Der Sieg der hessischen Champions gegen eine Truppe Ministeriale war ein Achtungserfolg, aber keine Basis für eine Eroberung.

    Im Mittelmeer wurde der Kampf gegen die Griechen dagegen hart. 3 griechische Galeeren führten ein Gefecht, bei dem eine Gruppe von 3 Dreiruderer der Mittelmeerflotte versenkt wurde, ehe die griechischen Schiffe geentert wurden.


    Graubart suchte um so mehr den Ausgleich mit Preußen. Mit Bismarck II. vereinbarte er die Grenzöffnung, und Sally Walton konnte wieder alemannsiche Seide gegen preußische Pelze tauschen.
    Thyra Wilbursdottir kaufte von der Gilde der Schiffsbauer für 5600 schlewiger Kronen (5600 Taler) Kompasse.

    Ende 882 n. Chr. baten die Bewohner von Gothiscanza, statt beim fernen Alemannenreich zu bleiben doch lieber Württemberger Schutz zu genießen. Da es jedoch eine heilige Stadt war lehnte der Herzog ab.
    Schleswig konnte sich in diesem Jahr seiner hochgerüsteter Arsenale brüsten. Leyla Əliyevas brachte der luxemburgischen Kavallerie das parthische Manöver bei, wodurch sie effektiver wurde.
    Die Hessen plünderten Fischerboote alemannischer Fischer.
    Die von den griechischen Koggen gekaperten und zu Arbeitsbooten degradierten Biremen konnten im Handstreich zurückerobert werden. Dies hielt jedoch nicht lange, die Koggen schlugen erneut zu und zerstörten die Boote.

    Zur Verteidigung von Pisas Küste bot Herzog Graubart auch schwere Katapulte auf, die eine Flotte in den Mangroven aufspürte und mit Brandsätzen beschossen.

    De Beschuss wurde bis 886 n. Chr. fortgesetzt.

    Im Mittelmeer wurde die letzte Spur der Griechen, eine Flotte eroberter und als Erkundungsboote eingesetzter Schiffe, zurückerobert.


    Um weitere Probleme mit der preußischen Kultur zu vermeiden, bildete sich Miles Davis in Marienburg eine Kapelle.

    Dass das nötig war, zeigte sich 884 n. Chr, als Danzig um eine Rückkehr ins preußische Reich bat.
    In Adogit hatten die Goten besonderes Jagdglück, das ihre Ernährung lange sicherstellte.
    Während im oströmische Mistra ein Sklavenaufstand tobte, rekrutierte Theodora den Kriegsberichterstatter Ernest Hemmingway.

    Endlich gelang es auch, die griechischen Koggen zu erobern.


    886 n. Chr. versuchte Bismarck offenbar unter dem Eindruck der Entspannung, die Alemannen zu einem Boycott von Hannover zu überreden. Doch die lehnten ab.
    Zugleich wollten die Hunnen, dass der Handel mit Aserbaidschan gestoppt wurde.

    Der Apostolische Palast trat zusammen, um eine Resolution zu verabschieden. Friedrich Graubart verlangte, dass alle Gläubigen sich gemeinsam gegen die hinterhältigen Oströmer wandten.
    Theodoric II. wurde von Alberich, dem Goten gestürzt, der die Monarchie im Gotland einführte. Begleitet wurde dies von einem Sklavenaufstand in Ostrogoth.
    In Österreich gab es einen Brand, der ein Waldstück bei Graz verwüstete.
    Thyra Wilbursdottir benötigte einen neuen Arzt und berief Albucais ein.

    In Luxemburg wurde Leyla Əliyevas gestürzt. Siegfried von Luxemburg stellte die Monarchie wieder her.

    Ferdinand Villaamil, der Nachfolger von Fernando Villaamil als Hessens General, gründete für seinen Herrn den Orden der Tempelritter.

    In Griechenland führte Alexander die Sklaverei ein.
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    Geändert von Kathy (10. Juli 2014 um 20:30 Uhr)

  10. #100
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    Alexander führte außerdem eine strenge Voodoo-Theokratie ein. Zugleich wurde Philipp Reis aus Belgrad zu seinem Postmeister, mit dem Auftrag, die Nachrichtenübermittlung zu verbessern.

    Nachdem die Katapulte der Küstenverteidigung auf die oströmische Flotte in den alemannischen Mangroven gefeuert hatten, ließ Samuel de Champlain nun eine kleine Flotille aus 10 Karavellen angreifen. Diese erwischten allerdings nur die erbeuteten Dreiruderer, die als Erkundungsboote dienten, ehe sie versenkt wurden. Die Galeeren entkamen.


    888 n. Chr. wurde der Potala-Palast errichtet, ein zweites religiöses Zentrum der Alemannen. Dies verbesserte zwar die Beziehungen zu einigen Stadtstaaten, brachte aber keinen zum Überlaufen.


    Irgendwo in den alemannischen Gewässern plünderten die Hessen eine Schatzinsel aus. Sonst gab es keine feindlichen Aktionen. Doch nun sollte für Theodora der Krieg erst richtig beginnen.
    "Entgegen der Stimmen der Preußen, aber mit breiter Zustimmung aus dem Alemannenreich und seiner Provinz Württemberg gibt der Apostolische Palast bekannt: Der Rat hat beschlossen, die ungläubigen Oströmer mit Krieg zu überziehen. Was Sie den Alemannen antaten, war Verrat, und alle Voodoo-Anhänger sollen sich unterwerfen udn taufen lassen oder fallen! Der heilige Krieg ist eröffnet, und jeder gläubige Mesoamerikaner soll es als seine Pflicht ansehen, gegen den Feind zu ziehen!" verkündete ein Bote kurz darauf im Alemannenreich.
    Bismarck II., obwohl reserviert gegen die militärischen Aktionen, musste dem Ruf Folge leisten. Auch Alberich, der Goten leistete Heerfolge, obschon er keine Mesoamerikanischen Bewohner hatte. Er war durch seinen Vasallenpflicht gegenüber den Preußen eingebunden.
    Angesichts der drohenden Aggressionen verblasste Alexanders Ruhm, und sein goldenes Zeitalter endete.

    In Hannover wurde Hildegard von Bingen, eine Klosterfrau uns Naturwissenschaftlerin, zur wichtigsten Forscherin des kleinen Staates.

    Zwischen Hunnen und Karolingern kam es zu Spannungen, als eine wichtige Hochzeit platzte.

    Von Champlains Karavellen erwischten nun in kurzer Folge 3 flüchtende Galeeren und kaperten sie.

    Doch auch Dead-Eye wollte nicht zurückstehen. Die Kriegsflotte hatte mit der AOS Aachen das erste Orlogschiff von der Gilde der Schiffsbauer erhalten. Mit einer Flottille von 10 Orlogschiffen und 10 Karavellen griffen sie weitere oströmische Verbände an. So vielen weitere 6 Galeeren in alemannische Hände.

    Zugleich fuhr die AKV "Äquator" nach Westen, um die unerforschten Gefilde dort zu erkunden und das sagenhafte Indien zu finden. Sie überschritten die am weitesten westlich gelegenen Punkte, bereisten exotische Länder und kamen schließlich in einem Land an, das sich Estonia nannte. Beherrscht wurde es allerdings von einer zentralen Stadt, der freien Hansestadt Reval, unter Bürgermeister Henning Rumor.

    Nach einigen Verhandlungen stellte sich heraus, dass dieses Estonia nicht irgendwo in der Ferne lag, sondern im Gegenteil in Ostgermanien. Man hatte die Welt umrundet, Indien und Amerika bereist, die weiten Nordsibiriens umrundet und war Germanien gelandet. War es ein Navigationsfehler?
    Mit Rumor wurde eine Öffnung der Grenzen vereinbart und ein Handel von 5000 estnischen Kronen (500 Taler) gegen das Wissen des Okkultismus abgeschlossen. Viel wertvoller war jedoch die Weltkarte, die er dazulegte. Dann stellte er den Alemannen noch einen weiteren Herrn vor, seinen Handelspartner.

    Ludwig I. war der legendäre Sonnenkönig der Franken. Er war so begeistert vom Gedanken, sich als Heiliger verehren zu lassen, dass er 1800 fränkische Francs (1800 Taler) zahlte, um diesen Kult zu erlernen. Auch mit ihm war eine Grenzöffnung möglich.

    Angesichts des Kriegsausbruch bat Alberich der Gote, seinen Truppen die Durchreise zu gestatten, wozu Friedrich Graubart zustimmte. Mehr noch, er erlaubte sogar, Rüstungen für 10 Goldstücke an die Goten zu liefern.

    "Wir haben gehört, dass unsere Weltkarte Euch enorme Vorteile bringt, Seefahrer de Champlain. Wir denken, es wäre nur gerecht, wenn Ihr nun Euer Wissen mit uns teilt. Schickt uns den jungen Tom Builder (den Errichter der Potala und Erben Builders des Jüngeren) und den alten Carl Monet, damit sie uns in der plastischen Kunst unterweisen." "Wir haben Euch schon den Okkultismus gebracht. Wissen nur gegen Gegenleistung, Geschenke dagegen gibt es nur für Vasallen." "Tja, verdammt."

    890 n. Chr. weihte Hildegard von Bingen in Hannover den Turm von Babel ein, das Zentrum der mesopotamischen Mystik. Der neue Herrscher Augustus Ernst konvertierte zum mesopotamischen Glauben.
    Die Hessen plünderten nun wieder alemannische Fischerboote.

    Die Karten der Revaler Händler waren wirklich äußerst wertvoll. Zusammen mit denen von Dead-Eyes und de Champlains Fahrten ergab sich kein Zweifel: Wenn man an Amerika, Indien und Sibieren vorbeifuhr, gelangte man wieder nach Ostgermanien. Es war kein Navigationsfehler. Die Welt war rund und eine Passage nördlich Sibiriens und Amerikas gefunden. Die Alemannischen Seefahrer waren stolz auf ihre Entdeckungen.
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  11. #101
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    Mit dem Sieg einer Flotille von 10 Karavellen über 3 hessiche Galeeren bei Salzburg schien die Phase der Abwehr und der Seeräuberei gegen die alemannischen Fischer endgültig vorbei.

    Dead-Eye eilte zum Himeji-Castle, um dort die frohe Kunde zu verbreiten. Sofort berief Herzog Graubart seinen Generalstab ein.

    "Meine Herren, wir haben die erste Schlacht auf unserem Grund und die zweite Schlacht auf dem Meer gewonnen. Nun ist es an der Zeit, die dritte Schlacht in diesem Krieg zu planen: Den Gegenschlag, der Theodora, Huascar Capac und Kleitos den Weißen in die Geschichtsbücher fegen soll, als Unterlegene.

    General Taylor-Schneider, Ihr wählt die Truppen für eine riskante Mission aus: Die erste Landung bei Antiochia. Hermann Abs, Ihr sammelt so viele Handelsschiffe wie möglich für den Transport. Je mehr Truppen wir beim ersten Versuch anlanden können, um so geringer das Risiko.
    Ihr werdet dort Antiochia einnehmen und auf Nachschub warten. Von dort aus führen wir zwei Stöße durch: Erstens gegen Thessaloniki, um den Balkan von Anatolien zu trennen. Und zweitens gegen Nicea, um den Balkan in unsere Kontrolle zu bringen. Dies ist ein heiliger Krieg, also schont keine Voodoo-Kämpfer!

    Nach dem Sieg in Thessaloniki marschieren wir in Anatolien ein. Wir erobern die Hauptstadt Konstantinopel und besetzen anschließend Adrianopel. Sollte Theodora dann entkommen, haben wir einen guten Hafen nach Norden. Planungen stellen wir dann an, wenn wir soweit sind. Ein Vordringen bis hier würde ein gutes Kriegsziel sein und vielleicht sogar schon einen Frieden rechtfertigen, insbesondere, da wir in Nicea die heilige Städte des Voodoo, Ife-Ife- erobern. Ist das Land erstmal unter unserer Kontrolle, werden wir es mesoamerikanisch und nordisch bekehren."
    "Obacht", warnte Richi Taylor-Schneider seine unter-Generäle. "Ostrom hat einen Foederatenvertrag mit Hessen. Die liefern ihnen alle 20 Jahre 4000 frische Champions. Dazu kommen die Karawanen, die der sächsische Foederat ihnen schickt. Erfahrungen haben gezeigt, dass diese auch als Verteidiger eingesetzt werden.
    Zudem hat Ostrom schon einige seiner gefürchteten Kataphrakten: Ritter, die die Stärke von Palladinen haben, aber so einfach auszubilden sind wie Ritter. Wir werden uns also gegen Flankenangriffe verteidigen müssen."

    Mit etwas Verspätung kamen auch die Berichte der Agenten über Gundobad von Burgund:

    "Gundobad (falsch als Gundebald bezeichnet; † 516) war Magister militum und Patricius in Rom und wurde nach dem Tod seines Onkels Chilperich I. König der Burgunden (480-516).

    Gundobad war der älteste Sohn des Burgunderkönigs Gundioch. Der Patricius und Heermeister Ricimer war anstelle des Kaisers der tatsächliche Regent des Weströmischen Reichs und holte seinen Neffen Gundobad 472 nach Italien. Damals bekämpfte Ricimer den Kaiser Anthemius, der sich schließlich nach der Eroberung Roms als Bettler verkleidet in eine Kirche flüchtete, aber dort nach Verrat am 11. Juli 472 entweder von Gundobad oder von Ricimer selbst enthauptet wurde.

    Der neue Kaiser Olybrius († Oktober/November 472) ernannte Gundobad nach Ricimers Tod (18. August 472) zu dessen Nachfolger als Magister militum und Patricius. Nach dem Tod des Kaisers blieb der Thron unbesetzt, da der oströmische Kaiser Leo I. vermutlich keinen geeigneten Nachfolger finden konnte. Mit seiner neuen Macht erhob Gundobad aber im März 473 den Kommandanten der kaiserlichen Leibgarde, Glycerius, zum neuen Augustus, wohl weil dieser dem gallischen Adel entstammte und gute Beziehungen zu Ricimer unterhalten hatte. Doch Leo I. sah diese Ernennung als Affront an und bestimmte seinerseits den Heermeister Dalmatiens, Julius Nepos, zum Herrscher Westroms. Als Nepos mit einer starken Armee in Italien erschien, zog sich Gundobad aus nicht bekannten Gründen in das Burgunderreich zurück. So ergab sich Glycerius kampflos und Julius Nepos folgte ihm im Juni 474 auf den Thron.

    Es ist unklar, inwiefern Gundobad bereits jetzt in seiner Heimat Königsmacht ausübte. Ebenso wenig ist seine Rolle bei den sich in Südgallien abspielenden Kämpfen zwischen den Burgundern und dem Westgotenkönig Eurich bekannt, der die Burgunder um 476 besiegte und ihnen vermutlich einige Territorien abnahm. Sicher ist, dass Gundobad nach dem Tod seines Onkels Chilperich I. (um 480) gemeinsam mit seinen drei Brüdern Godegisel, Chilperich II. und Godomar I. als König nachfolgte, da nach burgundischem Recht alle Söhne erbberechtigt waren. Die Residenzstadt Gundobads war Lyon.

    Godomar I. und Chilperich II. starben relativ früh (etwa um 486 bzw. um 493; nach Ansicht der neueren Forschung jedoch bereits 476/77). Nach dem Bericht des fränkischen Geschichtsschreibers Gregor von Tours habe Gundobad seinen Bruder Chilperich II. und dessen Gattin grausam ermordet sowie dessen beide Töchter, darunter Chrodechild, ins Exil geschickt. Schließlich wären die verbannten Schwestern von Gesandten des Frankenkönigs Chlodwig I. gefunden worden, der sofort bei Gundobad um die Hand Chrodechilds angehalten habe – was der Burgunderkönig aus Furcht vor den Franken nicht abgelehnt habe. Viele Forscher halten diese Darstellung Gregors jedoch für eine tendenziöse Entstellung, mit der das spätere militärische Vorgehen der Franken gegen die Burgunder als Rache Chrodechilds für ihre ermordeten Eltern gerechtfertigt werden sollte. Gegen Gregors Bericht wird u. a. auf das Zeugnis des Bischofs Avitus von Vienne verwiesen, der in einem Trostbrief an Gundobad schrieb, dass dieser den Tod seiner Brüder beweint habe. Nach dieser Ansicht dürfte die dem katholischen Glauben angehörige Chrodechild ab etwa 490 als Waise bei ihrem Onkel Gundobad – und nicht in der Verbannung – gelebt haben und wohl um 494 mit Chlodwig verheiratet worden sein.

    In der neueren Forschung wird zudem eher davon ausgegangen, dass sowohl Godomar als auch Chilperich II. 476/77 bereits verstorben waren und nur Godegisel und Gundobad sich die Herrschaft teilten.

    Während des Krieges zwischen Odoaker und Theoderich dem Großen in Oberitalien fiel Gundobad 490 in Ligurien ein und zog sich mit viel Beute und zahlreichen gefangenen Italikern wieder zurück. Nachdem aber Theoderich 493 durch die Beseitigung Odoakers seine Herrschaft in Italien etabliert hatte und wohl bald danach durch eine Heirat mit Audofleda, der Schwester Chlodwigs, mit letzterem in freundschaftliche Bande getreten war, fühlte sich Gundobad vermutlich in seiner Herrschaft durch seine beiden mächtigen Nachbarn bedroht und suchte mit ihnen einen Ausgleich. Als daher Theoderich 494 eine Gesandtschaft unter dem Bischof Epiphanius von Pavia zu den Burgundern schickte, um die in Haft befindlichen Italiker freizukaufen, gewährte Gundobad diese Bitte umgehend, so dass insgesamt 6000 Kriegsgefangene heimkehren konnten. Außerdem verheiratete er wohl nicht viel später seinen Sohn Sigismund mit Ariagne-Ostrogotho, der Tochter Theoderichs. Um diese Zeit fand auch die Hochzeit Chrodechilds mit Chlodwig statt, die wohl entgegen der oben erwähnten Überlieferung der fränkischen Quellen mit Gundobads ausdrücklicher Zustimmung geschlossen wurde.

    Nach dem Tod von Godomar I. und Chilperich II. beherrschte Gundobad den größeren Teil des Burgunderreichs mit Residenzen in Lyon und Vienne, während sein Bruder Godegisel ein kleineres Territorium mit der Hauptstadt Genf regierte. Wohl nicht zufrieden mit seinem Anteil, bat Godegisel den Frankenkönig heimlich um Unterstützung gegen seinen mächtigeren Bruder und versprach ihm im Erfolgsfall Tributzahlungen und Gebietsabtretungen. Zum Schein gab sich Godegisel aber seinem Bruder weiterhin freundschaftlich verbunden. Chlodwig nahm Godegisels Angebot an und attackierte Gundobad, der sich daraufhin an seinen Bruder um Unterstützung wandte. Als das fränkische Heer bei Dijon auf die Truppen Gundobads stieß, kam Godegisel seinem Bruder scheinbar zu Hilfe, schloss sich aber sofort Chlodwig an. Die vereinigten Armeen besiegten Gundobad, der nach Avignon floh. Diese Schlacht fand im Jahr 500 stand. Mit seinem Erfolg zufrieden, betrachtete sich Godegisel nun wohl als maßgeblicher Burgunderherrscher und zog triumphierend in Vienne ein. Laut Gregor von Tours soll Chlodwig aber nach Avignon weitergezogen sein und dort Gundobad eingeschlossen haben. Ein vornehmer Berater des Belagerten namens Aridius sei deshalb nur scheinbar auf die Seite des Frankenkönigs gewechselt und habe diesem empfohlen, sich mit seinem Gegner dahingehend zu einigen, dass Gundobad jährliche Tributzahlungen zusicherte. Auf dieser Basis sei Frieden geschlossen worden. Diese Version Gregors wird aber von dem Chronisten Marius von Avenches nicht erhärtet. Die meisten Gelehrten lehnen sie ab und nehmen stattdessen an, dass Chlodwig nach dem Sieg bei Dijon gleichfalls abzog.

    Bereits ein Jahr später (501) konnte Gundobad die entscheidende Kriegswende herbeiführen. Vermutlich wurde er dabei von dem Westgotenkönig Alarich II. unterstützt. Er wandte sich gegen Godegisel und belagerte ihn in Vienne. Trotz militärischem Beistand durch ein fränkisches Heer erwies sich Godegisel als unterlegen. Als in Vienne eine Hungersnot ausbrach, schickte Godegisel aus Angst um sein Leben das einfache Volk aus der Stadt hinaus. Einer dieser Exilierten zeigte Gundobad daraufhin den Weg, über den Aquädukt in die Stadt zu gelangen. Diese wurde daraufhin von Gundobad erobert und Godegisel in einer arianischen Kirche gemeinsam mit dem Bischof getötet. Auch Godegisels Familie sowie dessen römische und burgundische Unterstützer fielen Gundobads Rache zum Opfer. Laut Gregor von Tours verschonte Gundobad aber die in seine Gewalt geratenen fränkischen Soldaten und sandte sie wohl aus Dank für die Militärhilfe dem Westgotenkönig nach Toulouse. Unsicher ist, ob er damals auch Avignon Alarich II. überließ.

    Gundobad war nun alleiniger König von Burgund und suchte eine Annäherung an Chlodwig, wenn sich auch ein formeller Friedensschluss mit dem Frankenkönig quellenmäßig nicht ausdrücklich belegen lässt. Seinen Sohn Sigismund setzte er um 505 zum Unterkönig von Genf ein.

    Chlodwig eröffnete 507 einen Krieg gegen die Westgoten und wurde dabei u. a. von Gundobad unterstützt – sehr zur Freude von dessen katholischen Untertanen. Nicht einmal eine Ende 506 durch Gesandte ausgesprochene Warnung des mächtigen Theoderich hatte Gundobad von seinem Bündnis mit den Franken abhalten können. In der Schlacht von Vouillé bei Poitiers siegte Chlodwig im Spätsommer 507 über Alarich II., der fiel, und eroberte Anfang 508 Toulouse mit burgundischer Hilfe. Danach dürfte sich der Frankenherrscher nach Norden zurückgezogen und die Eroberung westgotischen Territoriums in Südost-Gallien den von fränkischen Hilfstruppen unterstützen Burgundern überlassen haben. Gundobad schlug Alarichs unehelichen Sohn und Nachfolger Gesalech bei Narbonne, das erobert wurde. Nun belagerten burgundische Truppen auch Arles. Theoderich konnte den Westgoten erst im Sommer 508 zu Hilfe kommen. Sein Feldherr Ibba entsetzte im Herbst 508 Arles und erzielte weitere Erfolge. So verlor Gundobad fast alle Eroberungen in der Provence wieder an die Ostgoten. Daraufhin zog er in den letzten Regierungsjahren eine Friedenspolitik vor.

    Obwohl sich Gundobad wegen des Konflikts mit Julius Nepos kurzzeitig von den oströmischen Kaisern entfremdete, näherte er sich diesen bald wieder an und betrachtete sich etwa durch seinen Titel eines gallischen Heermeisters als hochrangiger Amtsträger Ostroms. Zweifellos war er in seiner Regierungspolitik einer der „römischsten“ der spätantiken Germanenherrscher und förderte die römische Kultur in seinem Reich großzügig. Auf der Vorderseite seiner Münzen ließ er das Porträt des Kaisers abbilden. Gundobad umgab sich auch mit römischen Ratgebern senatorischen Rangs. Minister und Berater waren u. a. Laconius und Pantagatus, während z. B. Aredius, Heraclius und der romanisierte Burgunder Ansemund keinen bestimmten Amtsbereich innehatten. Der Aufbau der Administration blieb meist erhalten, doch wurden anstelle der vor allem für die Justizausübung zuständigen Statthalter nun für jede Stadt zwei Comites eingesetzt, von denen je einer für die römischen bzw. die burgundischen Untertanen zuständig war; sie mussten aber ihre Verfügungen aufeinander abstimmen.

    Gundobad suchte ein friedliches Zusammenleben von Römern und Burgundern sowie deren Angleichung zu erreichen und schuf auch eine dazu dienende Gesetzgebung. Kurz vor 500 dürfte er mit Hilfe römischer Berater eine Gesetzessammlung, die Lex Burgundionum, erlassen haben, die sich am römischen Recht orientierte, aber auch burgundische Rechtsauffassungen etwa über das Wergeld berücksichtigte. Damit steht er in einer Reihe germanischer Könige wie Chlodwig und Theoderich, die ebenfalls Gesetzeswerke kodifizieren ließen. Gundobad behielt sich dabei das letzte Wort in allen wichtigen Belangen der Rechtsprechung vor. Die Lex Burgundionum ließ sein Sohn Sigismund überarbeiten und hatte bis ins 10. Jahrhundert Bestand.

    Bezüglich der Religionszugehörigkeit war die burgundische Königsfamilie zwischen den beiden Konfessionen der Arianer und Katholiken gespalten. Während z. B. Gundobad und sein Bruder Chilperich II. dem Arianismus anhingen, waren deren Gemahlinnen entschiedene Katholikinnen. Allerdings zeigte sich Gundobad gegenüber dem katholischen Glauben sehr aufgeschlossen und tolerant eingestellt und hatte auch nichts gegen den Übertritt seines Sohnes Sigismund zu dieser Konfession einzuwenden. Mit dem führenden Vertreter der Katholiken seines Reiches, dem Bischof Avitus von Vienne, arbeitete er gut zusammen, blieb aber selbst Arianer, wohl um seine Stammesgenossen nicht vor den Kopf zu stoßen. Für ihn war es wichtig, zu beiden maßgeblichen Glaubensrichtungen gute Verbindungen aufrechtzuerhalten. Der antiarianisch eingestellte Gregor von Tours behauptet sicher fälschlich und tendenziös, dass sich Gundobad schließlich vom Arianismus abgewandt und heimlich von Avitus zum Katholiken habe salben lassen wollen, doch der Bischof dies abgelehnt und vom Burgunderkönig verlangt habe, sich offen zu seinem neuen Glauben zu bekennen.

    Die beiden mächtigen Nachbarn Chlodwig und Theoderich zwangen Gundobad, sich in seinen letzten Regierungsjahren friedlich zu verhalten. Wahrscheinlich schloss er spätestens 513 mit Theoderich Frieden. Er hatte also schon am Beginn seiner Regierung den Höhepunkt seiner Macht erreicht und sein Reich nicht weiter zu vergrößern vermocht, besaß aber als kluger Herrscher die Einsicht in seine begrenzten Möglichkeiten und gab sich mit dem Erreichten zufrieden. Er starb in relativ hohem Alter im Jahr 516; das Land hinterließ er seinem Sohn Sigismund. Daher änderte Gundobad die bisherige burgundische Praxis, alle Söhne an seiner Nachfolge zu beteiligen, da sein jüngerer Sohn Godomar II. keinen Anteil an der Herrschaft erhielt. Vermutlich hielt es Gundobad angesichts seiner starken Nachbarreiche und der Erfahrungen im Krieg gegen seinen Bruder Godegisel für geraten, die Regentschaft des Burgunderreichs ungeteilt zu vererben.(Wikipedia)"


    "Das Volk (gens) bzw. der Verband der Burgunden, auch Burgunder, wird den Ostgermanen zugerechnet. In der Spätantike begründeten burgundische Krieger an der Rhône ein eigenständiges Föderatenreich, das im 6. Jahrhundert im Frankenreich aufging.

    Plinius der Ältere erwähnte die Burgunden zuerst (als Burgundiones) und bezeichnete sie als Teilvolk der Vandilier. Tacitus nennt diesen Namen nicht. Die wichtigste historische Nachricht über die ursprünglichen Siedlungsgebiete der Burgunden überlieferte der Geograf Ptolemaios (2,11) für die Mitte des 2. Jahrhunderts. Danach lebten sie östlich der Semnonen und nördlich der Lugier zwischen der Vistula (Weichsel) und dem die westliche Grenze bildenden Fluss Suebus (Oder-Spree-Havel-Unterlauf), das heißt im heutigen Westpolen (Hinterpommern) und Teilen Brandenburgs.

    Archäologisch gesehen sind die frühesten Siedlungsgebiete der Burgunden vielleicht in einer Kulturgruppe fassbar, die als Lebus-Lausitz-Gruppe oder Luboszyce-Kultur bezeichnet wird und die ihren Schwerpunkt an der mittleren Oder in den Gebieten des heutigen Brandenburg, Westpolen (Hinterpommern) und der Lausitz hatte. Östlich der Weichsel im Sarmatenland siedelten laut Ptolemaios von Nord nach Süd die Veneder (an der Küste), die Gythonen (Goten), und noch weiter südlich die Frugundionen, die möglicherweise ein Teilstamm der Burgunden waren, die sich vor den Vandalen schützend den Goten angeschlossen hatten. Der Historiker Zosimos (um 500) erwähnt solche Splittergruppen, Urugunden genannt, beim Einfall verschiedener Völker in das Römische Reich an der unteren Donau um 256/257. Diese östliche Gruppe von Burgunden scheint sich bis ins Gebiet des Asowschen Meeres ausgebreitet und vollkommen mit den Hunnen assimiliert zu haben, nachdem sie um 291 von den Goten fast vollständig geschlagen wurden. Wie bei allen spätantiken gentes ist allerdings auch bei den Burgunden davon auszugehen, dass nicht ganze „Völker“ wanderten, sondern nur kleine Gruppen, wobei im Erfolgsfall größere Verbände entstehen konnten, die sich immer wieder neu zusammensetzten und dabei auf einen „Traditionskern“ beriefen, zu dem insbesondere ein älterer, prestigeträchtiger Name („Goten“, „Burgunden“ etc.) gehörte. Die moderne Forschung (Herwig Wolfram u. a.) nimmt zudem an, dass diese „Großstämme“ zumeist erst durch den Kontakt mit dem Römischen Reich entstanden.

    Im Zuge der Südbewegung verschiedener germanischer Gruppen verließen wohl auch Teile der Burgunden ihre Siedlungsgebiete an der Oder. Die erste sichere Erwähnung von Kriegergruppen, die sich als Burgunden bezeichneten, im Rhein-Donau-Gebiet gehört in das Jahr 278, als sie mit Vandalen verbündet unter dem Anführer Igillos (Igilo) von den Römern unter Kaiser Probus am Fluss Ligys (wohl der Lech bei Augsburg) geschlagen wurden. Diese Niederlage führte offenbar dazu, dass Burgunden in der Folgezeit als östliche oder nördliche Nachbarn der Alamannen auftraten und die Gebiete am Main besiedelten, die durch den Abzug der Alamannen ins Dekumatland ausgedünnt waren. Im Jahre 286 fielen Burgunden gemeinsam mit Alamannen, Herulern und Chaibonen in linksrheinisches Gebiet (Gallien) ein. Nur kurz darauf, im Jahr 291 wird zum ersten Mal über Streitigkeiten zwischen Burgunden und Alamannen berichtet, als Burgunden offenbar in Gebiete der Alamannen einfielen. Als sich im vierten Jahrhundert die Feindseligkeiten zwischen Römern und Alamannen verstärkten, traten Burgunden zunehmend als Verbündete der Römer gegen die Alamannen auf. Nach dem Abzug eines großen Teiles der römischen Truppen vom Rhein im Jahr 401 war der Weg über den Fluss frei. Der Übergang bei Mainz am 31. Dezember 406 (siehe Rheinübergang von 406) setzte vermutlich die Landnahme des nördlichen Alamannenlandes bis zum unteren Neckarbergland voraus. Die verbliebenen römischen Truppen und die in weströmischen Diensten kämpfenden Franken wurden von Vandalen, Sueben, Alanen und Burgunden überrannt (siehe auch Völkerwanderung). Die Gründe hierfür sind umstritten. Mehrere Forscher glauben, die Burgunden und Vandalen seien ihrerseits vor angreifenden Hunnen geflohen, andere hingegen vermuten einen Zusammenhang mit den Bürgerkriegen, die damals im Weströmischen Reich wüteten.

    Wo genau die Siedlungsgebiete der Burgunden vor 406 lagen, ist trotz intensiver Forschung immer noch weitgehend unbekannt. Aus den Gebieten um Kocher und Jagst liegen keine entsprechenden ostgermanischen Funde vor, obwohl in dieser Gegend häufig jene Salzquellen gesucht werden, um die Burgunder und Alamannen in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts nach Ammianus Marcellinus kämpften. Ostgermanische Funde auf der Wettenburg bei Urphar deuten jedoch darauf hin, dass dort burgundische Einheiten in römischen Diensten stationiert waren. Sogar der Sitz eines burgundischen rex bzw. ein ostgermanisch-burgundisches Föderaten-Lager wurde dort vermutet. Wahrscheinlich lag das burgundische Territorium seit dem Ende des 4. Jahrhunderts im Mainmündungsgebiet und im Bereich vom unteren Neckar bis zum Rhein.

    Die burgundischen Krieger zogen nach dem Rheinübergang nicht weiter nach Gallien, sondern schlossen wie auch die Alamannen und Franken einen Vertrag (foedus) mit dem römischen Usurpator Konstantin III., der ihnen im Gegenzug annona zusicherte. Wo genau sie sich allerdings in der Folgezeit niederließen, ist umstritten. Nach Olympiodoros von Theben (dessen Werk aber nur fragmentarisch erhalten ist) erhoben im Jahr 411 Burgunden unter ihrem Anführer Gundahar (auch als Gundihar oder Gunthahar überliefert) gemeinsam mit Alanen unter Goar in Mundiacum in der Provinz Germania II den Gallorömer Jovinus zum Gegenkaiser. Die ältere Forschung hat dies in der Regel dahingehend „verbessert“, dass das unbekannte Mundiacum mit Moguntiacum (=Mogontiacum bzw. Mainz) in der Provinz Germania I gleichgesetzt wurde. Dies wird mittlerweile jedoch teils in Frage gestellt. Ergänzt werden die spärlichen literarischen Hinweise auf ein Burgundenreich am Rhein ansonsten nur durch die Notiz des Prosper Tiro von Aquitanien zum Jahr 413 über die Ansiedlung der Burgunden am Rhein. Dabei wurde der Bündnisvertrag offenbar noch einmal erneuert, und die Burgunden verpflichteten sich, gemeinsam mit weströmischen Truppen als foederati die Rheingrenze zu sichern. Etwa 20 Jahre lang funktionierte dieses Arrangement recht gut, und Westrom konnte den Rhein noch einmal in seiner ganzen Länge beherrschen. Nach Ansicht einiger Forscher lassen sich burgundische Hilfstruppen archäologisch in römischen Grenzkastellen (etwa in Gellep-Stratum, möglicherweise auch in Alzey) nachweisen. Um 420 behauptet Orosius, die Burgenden seien nunmehr Christen und überdies keine Feinde mehr, sondern Beschützer der Römer (Hist. adv. pag. 7,32). Vermutlich um diese Zeit entstand auch die von Orosius in diesem Zusammenhang überlieferte, aber falsche Etymologie des Namens Burgundi als „diejenigen, welche die burgi (Kastelle) besetzen“.

    Doch Gundahars Bemühungen, seinen Machtbereich unter Ausnutzung erneuter innerrömischer Konflikte nach Westen (in die Provinz Belgica I) auszudehnen, brachte die Burgunden schließlich in Konflikt mit den Römern. Im Jahr 435 wurde ein burgundisches Heer vom weströmischen Heermeister Aëtius besiegt und musste sich wieder in die Germania I zurückziehen. Ein Jahr darauf wurde das Burgundenreich am Rhein von hunnischen Hilfstruppen Westroms endgültig vernichtet. Dieses Ereignis stellt den historischen Kern der Nibelungensage dar, wobei Attila, das Vorbild für den mittelhochdeutschen Etzel bzw. altnordischen Atli der Sage, in Wahrheit keine Rolle beim Untergang des rheinischen Burgundenreiches spielte.

    Das um 1200 entstandene Nibelungenlied nennt dieses Volk Burgonden und seinen König Gunther. Das Burgund des 12. Jahrhunderts lag jedoch um Arles (Königreich Arles) sowie weiter nördlich (Herzogtum Burgund in der Region um Dijon), während die Burgunden des 5. Jahrhunderts einige Jahre nach der Zerschlagung ihres Reichs am Rhein in der Gegend südlich des Genfer Sees angesiedelt wurden (siehe unten). Um die Unterschiede zu betonen, ist es in der Forschung oft üblich, nur das Volk der Nibelungensage als Burgunden, das historische Volk hingegen als Burgunder zu bezeichnen.

    Die burgundische Niederlage gegen die Römer unter Aëtius war der Anlass ihrer nach römischem Einquartierungsrecht vollzogenen Umsiedlung im Jahre 443 als foederati in die heutige Westschweiz und nach Sapaudia (wohl das heutige Savoyen). Ein Versuch der Ausdehnung in Richtung Mittelmeer scheiterte bald darauf am Widerstand der dort bereits siedelnden Westgoten. 451 kämpften die Burgunden an der Seite der Römer auf den Katalaunischen Feldern gegen Hunnen und Ostgoten. Danach kam es zu einer engeren Anlehnung an das Römische Reich und ab etwa 500 zum teilweisen Zusammenschluss mit den Franken. Nachdem das immer gespannte Verhältnis zu den Goten kurzfristig entspannter war, wurden die Burgunden 507/8 von Theoderich militärisch geschlagen. Kurz darauf gelang ihnen unter König Gundobad aber eine erneute Ausweitung des Herrschaftsgebietes entlang der Rhône. Das Reich umfasste außer der Westschweiz und dem heutigen Burgund auch die Deutschschweiz um Basel und Solothurn bis zur Aare, das Wallis, Aosta, Savoyen, die Dauphiné und das Rhônetal bis hinunter nach Avignon. Gundobad ließ 516 das in seinem Land geltende Volksrecht aufschreiben, die Lex Burgundionum, eine Mischung aus überliefertem römischen Provinzrecht und germanischen Einflüssen. Die Burgunden wurden von der romanischen Bevölkerung schnell assimiliert. Ihre Einwanderung in die Schweiz und nach Burgund bewirkte keine langfristige Verschiebung der Sprachgrenze, anders als die nachfolgende Einwanderung der Alamannen. Zum oströmischen Kaiser, dem formellen Oberherrn, unterhielt man insgesamt gute Beziehungen, was sich unter anderem darin ausdrückt, dass viele Könige der Burgunden den Titel eines magister militum (Heermeisters) verliehen bekamen.

    Unter den folgenden Königen Sigismund, dem ersten Burgundenkönig, der zudem den hohen römischen Ehrentitel eines Patricius trug, und Gundomar wurde das Burgundenreich wieder verstärkt in den Konflikt zwischen Franken und Ostgoten verwickelt, wechselte aber die Seiten. 523 und 524 griffen die Franken Burgund an, das sich nun schutzsuchend an das Ostgotenreich des Theoderich I. in Italien anlehnte. Nach Theoderichs Tod 526 unterlagen die Burgunden 532 in der Schlacht von Autun endgültig den Franken und mussten die politische Selbstständigkeit aufgeben. Das Reich teilten die Frankenkönige Chlothar I., Childebert I. und Theudebert I. unter sich auf. Innerhalb des fränkischen Reiches bestand weiterhin ein Reichsteil, der als Burgundia bezeichnet wurde - der Name sollte im Mittelalter dann zu Berühmtheit gelangen.(Wikipedia)

    Burgund zählt zu den militärischen Kleinstaaten. Als solcher liefert es als Vasall regelmäßig Truppen, die nur von Stadtstaaten zu erhalten sind, und erlaubt auch die Ausbildung dieses besonderen Truppen."
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  12. #102
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    "Rumohr ist der Name eines nicht eingewanderten holsteinischen Uradelsgeschlechts, das in der Gegend um den Westensee bei Kiel erstmals erscheint. Es ist gleichen Stammes und Wappens mit den von Ahlefeld(t) sowie den abgestorbenen von Bosendahl († ca. 1335) und von Rastorp († 1749). Die Namensform schwankte zwischen Rughemor (rauhe Moor), Rummore und Rumor. Sie zählen zu den Equites Originarii, den uradeligen Familien Holsteins und Stormarns.

    Als erste Vertreter der Geschlechter von Ahlefeldt und von Rumohr gelten die Brüder Benedictus et Scacco de Prodole (Benedikt und Schack von Perdöl), die in den Jahren 1220 und 1221 urkundlich erstmals auftauchen. Ein „Scacco de Rumore“ wird auch 1245 und 1253 urkundlich erwähnt. Er nannte sich nach dem Dorf Rumohr südwestlich von Kiel.

    Die sichere Stammreihe beginnt mit Henneke Rumohr († nach 1449). Die heute lebenden Angehörigen des Adelsgeschlechts von Rumohr stammen − bis auf den norwegischen Ast − von Christian August 3. von Rumohr (1757-1798), Gutsherr auf Rundhof, Drült und Östergaard, ab.

    Das Stammwappen ist gespalten und zeigt rechts in Blau einen silbernen gestürzten, aus der Teilung wachsenden Flug, links in Silber zwei rote Balken. Auf dem Helm mit rechts rot-silbernen, links blau-silbernen Decken eine silberne Bracke mit rotem Halsband.

    Der Wappenspruch lautet: „semper idem“ (immer derselbe). (Wikipedia)

    Henning Rumor war Bürgermeister von Reval zur Zeit der Hanse (15. Jahrhundert)."


    "Tallinn (deutsch: Reval, deutsche Aussprache [ˈtalɪn], estnische Aussprache [ˈtɑlʲˑinˑ]) ist die Hauptstadt von Estland. Sie liegt am Finnischen Meerbusen der Ostsee, etwa 80 Kilometer südlich von Helsinki.

    Bis zum 24. Februar 1918 hieß die Stadt amtlich Reval [ˈʀeːval], ein im deutschsprachigen Raum auch danach noch gebräuchlicher Name. Andere ältere Namen sind russisch Ревель (Rewel) und vormals Колывань (Kolywan), dänisch Lyndanisse, schwedisch Lindanäs.

    Der Name Tallinn, den die Stadt seit der Eroberung durch den dänischen König Waldemar 1219 im Estnischen trägt, wird üblicherweise abgeleitet von Taani-linn(a), das heißt „Dänische Stadt“ oder „Dänische Burg“ (lateinisch: Castrum Danorum).

    Die Ursprünge Revals gehen auf eine hölzerne Burg (auf dem heutigen Domberg) und einen vermuteten estnischen Handelsplatz zurück, die Mitte des 11. Jahrhunderts gebaut wurden. Gleichzeitig wurde in dieser Zeit der Hafen Tallinns angelegt. Der Name Reval rührt vom estnischen Namen des historischen Landkreises her, dessen Zentrum die Stadt war, und wurde für die Burg und die spätere Stadt erst von Dänen und Deutschen geprägt (estn. auch Rävälä, nach Heinrich von Lettland Revele, nach dem Waldemar-Erdbuch Revælæ).

    Im Jahre 1219 eroberte der dänische König Waldemar II. die alte estnische Burg (Schlacht von Lyndanisse) auf dem Domberg, errichtete sie neu und begann mit dem Bau einer Domkirche für den von Dänemark um 1167 im Zuge seiner Missionierung ernannten Bischof der Esten, Suffragan des Erzbischofs von Lund. Dänemark konnte die Burg jedoch nicht lange gegen die aufständischen Esten und die vordringenden Deutschen halten. 1227 eroberte der Schwertbrüderorden Reval mit päpstlicher Genehmigung und erhielt die Burg und einen Großteil des heutigen Estland zur Verwaltung aus der Hand des päpstlichen Statthalters in Estland.

    Wahrscheinlich um seine Stellung gegen die ländlichen Vasallen zu stärken, ließ der Schwertbrüderorden im Jahre 1230 aus Gotland 200 westfälische und niedersächsische Kaufleute anwerben, die sich, mit Zollfreiheit und Land belehnt, unterhalb der Burg ansiedelten. Obwohl eine Gründungsurkunde nicht überliefert ist, ist hierin wohl die eigentliche Gründung einer Stadt Reval zu sehen.

    Als der Orden es ablehnte, seine Lehnsherrschaften und die Burg drei Jahre später wieder an den päpstlichen Legaten zu übergeben, machte der dänische König seine Ansprüche auf Reval und Estland wieder geltend. Nach der vernichtenden Niederlage in der Schlacht von Schaulen im Jahre 1236 strebte der Schwertbrüderorden die Vereinigung mit dem Deutschen Orden an, die der Papst nur gegen die Herausgabe Revals genehmigte. So ging der Schwertbrüderorden 1237 als Livländischer Orden in den Deutschen Orden über, und Reval fiel 1238 an Dänemark. In diesem Zusammenhang wurde Reval zum ersten Mal als civitas (Bürgerschaft, Stadt) erwähnt.

    Unter der erneuten dänischen Herrschaft bis zum Jahre 1346 gewann die Stadt rasch an Größe und wirtschaftlicher Bedeutung. Im Jahre 1248 erhielt sie vom dänischen König das lübische Stadtrecht, das bis 1865 galt. Das Lübecker Stadtrecht galt allerdings nicht auf dem Domberg. Mit der gleichen Urkunde wurden die ersten Ratsherren ernannt. Die Stadt erhielt nach und nach umfangreiche Privilegien, die sie vom Landesherrn weitestgehend unabhängig machten. Die Amtssprache in Tallinn war bis 1889 Deutsch.

    Obwohl Reval unter (zunehmend lockerer) dänischer Herrschaft stand, behielt die Stadt eine deutsche Oberschicht, und da diese fast ausschließlich aus Kaufleuten bestand, war ein baldiger enger Kontakt zur Hanse nicht verwunderlich. Dass sich Reval als der Hanse zugehörig betrachtete, ist bereits für 1252 belegbar und findet spätestens 1285 ausdrückliche Erwähnung. Von wirtschaftlicher Bedeutung war die dänische Entscheidung von 1294, allen deutschen Kaufleuten den Handelsweg nach Nowgorod über Reval und Narwa zu gestatten. Damit konnte Reval zu einem Knotenpunkt des hansischen Ostseehandels werden.

    Nach der Niederschlagung eines großen Estenaufstandes mit der Hilfe des Deutschen Ordens entließ der dänische König 1346 seine estländischen Vasallen aus ihrem Treueid und verkaufte seine Rechte an Nord-Estland dem Deutschen Orden. Reval, das sich im Jahr vor dem Verkauf alle bestehenden und einige neue Privilegien durch den dänischen König hatte bestätigen lassen, bekam nun durch den neuen Landesherrn sämtliche Privilegien zugesichert und konnte so seine rechtliche und autonome Stellung während des Wechsels noch ausbauen.

    Reval, Teil des „Livländischen Drittels“ der Hanse, erhielt 1346 zusammen mit Riga und Pernau das Stapelrecht, das alle mit Russland Handel treibenden Kaufleute dazu verpflichtete, eine der drei Städte anzulaufen und für einen Zeitraum von drei bis acht Tagen ihre Waren auf dem Markt anzubieten. Mehrere exklusive Handelsrechte für die Revaler Kaufleute beendeten den bis dahin für jeden offenen Freihandel in der Stadt. Die bisher wichtigste Handelsstadt der Ostsee, Wisby, konnte sich von der Plünderung durch den dänischen König 1361 und in den darauf folgenden Kriegsjahren nicht wieder zu ihrer vorherigen Vormachtstellung erholen, und als zur Jahrhundertwende die Vitalienbrüder aus der Ostsee verbannt werden konnten, war Reval die wichtigste Stadt des hansischen Osthandels.

    Der Russlandhandel blieb allerdings nicht immer ungetrübt. Nach mehreren unsicheren Jahren brach 1471 der Handel mit Nowgorod durch Angriffe der Moskauer ganz ab, und 1478 wurde das bis dahin unabhängige Fürstentum von den Moskauern endgültig erobert. Das Großfürstentum Moskau führte Krieg gegen Livland, mit dem es nun eine gemeinsame Grenze besaß. Der Einfall der Moskauer Russen in Livland 1481 brachte der von Flüchtlingen überfüllten Stadt einen schweren Pestausbruch. Weitere schwere Seuchenjahre der Stadt waren 1464, 1495/96 und 1519/20. Nach einer kurzen Friedensperiode, in der das Nowgoroder Handelskontor wieder eröffnet und erneut geschlossen wurde, folgte 1501–1503 ein erfolgreicher Kriegszug des Deutschen Ordens gegen Moskau, an den sich ein bis 1558 dauernder Friede anschloss.

    Die Kriege mit den Moskauer Russen brachten für Livland und Reval schwere Verluste an Wirtschaft und Bevölkerung. Erst 1514 gelang die erneute Errichtung einer Handelsbeziehung der livländischen Städte Reval und Dorpat mit Nowgorod, die zu einer neueren wirtschaftlichen Blüte bis in die 1550-er Jahre führte. Im 16. Jahrhundert hat die Stadt ca. 6.000–7.000 Einwohner.

    Die Reformation erreichte Reval 1523/24. Ihren endgültigen Durchbruch erlebte sie, als sich im Juli 1524 Vertreter der livländischen Städte und Ritter im Revaler Rathaus versammelten und beschlossen, bei der protestantischen Lehre zu bleiben und sie mit allen Mitteln zu verteidigen. Im September des gleichen Jahres kam es zu einem Bildersturm, dem die Ausstattung dreier Kirchen zum Opfer fiel. Die Verluste blieben dabei verhältnismäßig gering, da der Rat bereits am nächsten Tag die öffentliche Ordnung wiederherstellen konnte und für die Rückerstattung der geraubten Kunstschätze sorgte. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Reformation in Livland und in Reval unblutig erfolgte. Am 9. September 1525 wurde die neue Lehre in Reval durch der Erlass einer lutherischen Kirchenordnung seitens des Rates und der Gilden „amtlich“.

    Die restliche Zeit der Ordensherrschaft war von inneren und äußeren Streitigkeiten geprägt, bis Moskau bei seinem Einfall 1558–1561 den Deutschen Orden in Livland besiegte. Reval wandte sich an Schweden als Schutzmacht, womit eine bis zum Großen Nordischen Krieg 1710 anhaltende schwedische Herrschaft in der Stadt begann.

    1549 erhielt die Olaikirche einen gotischen Turm mit der zu dieser Zeit außergewöhnlichen Höhe von 159 Meter; bis zum Brand von 1629 blieb er das höchste Gebäude der Welt. Heute ist er nach einem Wiederaufbau im 19. Jh. nur noch 123,7 Meter hoch.

    1561 wurde die Stadt in der Zeit des Livländischen Krieges schwedisch. Die Schweden reduzierten nach und nach die Vorrechte der Deutschen, jedoch nicht in dem Ausmaß, wie es die Esten im Hinblick auf den Status der Bauern in Schweden zunächst erhofften.

    Am 24. Februar 1918 wurde die selbständige Republik Estland ausgerufen; die Stadt, die nun Tallinn hieß, wurde schließlich Hauptstadt des unabhängigen Estlands. Die eigentliche Unabhängigkeit wurde im Freiheitskrieg (1918–1920) erkämpft und durch den Friedensvertrag mit dem sowjetischen Russland gekrönt.(Wikipedia)

    Reval tritt im Spiel als Hansestadt und damit als merkantiler Stadtstaat auf. Versichern Sie sich seiner Unterstützung, um schnellere Schiffe zu erhalten."

    892 n. Chr. beschloss der karolingische Schneider Orwille Wright, eine Maschine zu erfinden, mit der er fliegen konnte. Obschon seine Ikarusflügel, geschneidert aus feinstem Tuch, scheiterten, wollte er nach dem Ausheilen seiner gebrochenen beide die Forschung fortsetzen.

    Irgendwo - wegen eines fehlerhaftes Textes ließ sich leider nicht sagen, wo - verbreitete sich nun auch Damaszener Stahl in Germanien.

    Während die hessisch-griechisch-oströmischen Flottenteile in der Salzburger See geschlagen waren, tauchten mit einem male wieder (vermutlich württembergische) Seeräuber auf. Eine erste Flotte von 10 Schiffen wurde jedoch von den 10 Karavallen, die de Champlain zur Verteidigung seiner Inseln einsetzte, schnell erobert.

    Ein Versuch der Seeräuber, die angeschlagene Flotte mit 10 frischen Schiffen zu zerstören, ehe sie repariert wurde, scheiterte ebenfalls.

    Eine Erkundungsflotte von 3 Galeeren scheuchte nahe der Insel Kuba ebenfalls feindliche Schiffe auf, in form dreier Dreiruderer, die sie jedoch schnell eroberten.


    894 n. Chr. begab sich Herzog Graubart auf eine diplomatisch Rundreise, um die Weltkarte der Alemannen meistbietend zu verkaufen, solange die anderen Völker sie noch nicht selbst erforscht hatten. In Luxemburg erhielt er von Siegfried von Luxemburg nur dessen Karte, die aber vielleicht den Weiterverkaufswert der alemannischen Karte gegenüber anderen Nationen steigerte.
    Vor allem war Paulus an der neuen alemannischen Scholastik interessiert, für die er nicht nur Ernst Solvay in der Kunst der Alchimie unterrichten ließ, sonderna auch 7000 luxemburgische Francs (700 Taler) zahlte.
    In Folge dessen veralteten die Signalfeuer der Alemannen und wurden für 170 Goldstücke verkauft. Dank den Kenntnissen der Alchimie konnte bei Nürnberg ein bislang nutzloses Schwefelvorkommen als wertvolle Rohstoffquelle erkannt werden.
    Tamerlame bot für die Weltkarte ebenfalls nur seine Karte. Charles Dickens war aber gerne bereit, von Don Alighieris Nachfolger David Alighieri die Geschichtsschreibung zu lernen und 11000 Soʻm (1100 Taler) dafür zu bezahlen.

    Die Entwicklung der Scholastik brachte deren Vertreter, den nordischen Rabbi Akiva, den Ruhm ein, einer der größte religiösen Denker seiner Zeit zu ein.

    Für die barbarischen Lybier begann ein goldenes Zeitalter.

    Henning Rumor bezahlte für die Weltkarte immerhin 1000 Revaler Kronen (100 Taler). Maria von Österreich hatte sogar 8000 österreichische Schilling (800 Taler) in ihrer Kasse. Sir John Lancaster zahlte 7000 burgundische Franken (700 Taler), Heinrich Veckinchusen sogar 1050 Taler, Hermann Buhl konnte von seinem Zar 5000 Rubel (500 Taler) dafür erhalten, Anthony van Diemen bot 1000 Silbergulden (1000 Taler).
    Heydar Əliyev bekam die Karte nicht, sondern lernte von Miles Davis das Komponieren. Im Gegenzug brachte er den Dienern des apostolischen Palastes nahe, wie wertvoll ein Martyrium sei, und zahlte noch 6000 Aserbaidschan-Manat (600 Taler). Augustus Ernst war höchst erfreut, dass Rabbi Akiva seine Priesterin Hildegard von Bingen in der Scholastik unterrichtete. Er ließ dafür Tom Builder die hannoveranische Architektur studieren und gab ihm noch 1000 hannoveranische Gulden (1000 Taler) mit. Von Aserbaidschan und Hannover erhielten die Alemannen auch deren Weltkarten.

    Die Architektur erlaubte es Builder, statt der bisherigen Außenposten gute, steinerne Wachtürme zu bauen.

    Einheit: Wachturm
    Typ: Felsen von Gibraltar
    Einheitengröße: 10 Türme á 100 Mann
    Primärbewaffnung: Langbogen
    Sekundärbewaffnung: Maschikuli (Mordlöcher)
    Panzerung: Granit

    "Ein Wachturm oder Wachtturm ist ein Bauwerk, das der Überwachung eines bestimmten Areals dient. Diese Bauten aus Holz, Mauerwerk oder Beton zählen zu den Beobachtungstürmen und ermöglichen einen weiten Blick auf die Umgebung.

    Wachtürme sind in der Regel mit Wachposten besetzt. Diese können rein zivile Aufgaben verfolgen, zum Beispiel die Überwachung von Waldgebieten wegen Brandgefahr. Häufiger sind sie aber zur Bewachung eines Objekts oder bestimmten Gebietsstreifens abgestellt und dann meistens bewaffnet. Im Allgemeinen verfügen Wachtürme über geeignete kabellose oder drahtgebundene Fernmeldeeinrichtungen. Wachtürme von Gefängnissen sind im Regelfall in die Gefängnismauer integriert.

    Für die Überwachung von Objekten genügen meist Bauhöhen bis zu 20 Meter. Türme zur Überwachung von Wäldern können hingegen bis zu 50 Meter Höhe aufweisen, da sie alle Baumwipfel überragen sollten.

    Wachtürme können als Holzfachwerk-, Stahlfachwerk- und Betontürme ausgeführt sein, doch sind auch gemauerte Ausführungen möglich.

    In früherer Zeit wurden Wachtürme vermehrt eingesetzt, um einerseits Gebiete, aber auch Orte zu überwachen, vor allem im Hinblick auf eine etwaige Brandgefahr. Das rechtzeitige Erkennen und Melden derartiger Gefahren war zur Verhinderung von Feuersbrünsten besonders wichtig.

    Außerdem waren viele Wachtürme Teile eines Kommunikationssystems. Dazu wurden die Türme in Sichtabstand errichtet. Damit konnten durch Feuer- oder Rauchzeichen schnell Botschaften über große Distanzen übermittelt werden. Solche Anlagen („Specula“) gab es zum Beispiel entlang dem Limes des Römischen Reichs oder in Form der Kreidfeuer im südöstlichen Österreich zur Zeit der Türkeneinfälle.

    Im Spätmittelalter wurden einzelstehende Wachtürme den Mauerringen großer Städte in der Sichtdistanz von Signalzeichen vorgelagert. Solche Beobachtungsposten werden als Warttürme oder (Feld-)Warten bezeichnet.

    In der Antike und im Mittelalter boten Wehrtürme durch ihre Erhöhung über das umliegende Gelände einen wesentlichen Verteidigungsvorteil. Wurfgeschosse erhielten durch die Höhe eine größere Durchschlagskraft und auch die zeitgenössischen Fernwaffen wie Bogen oder Armbrust konnten von erhöhter Position aus wirkungsvoller eingesetzt werden. Um den Einsatz dieser Waffen zu ermöglichen, schließen Wehrtürme mit einer offenen oder überdachten Wehrplattform ab, die von einer Brustwehr umgeben und oft auch mit Zinnen ausgestattet ist. In den darunterliegenden Stockwerken kann der Turm zusätzlich Schießscharten enthalten.

    Die Mehrzahl der mittelalterlichen Wehrtürme war in eine größere Befestigungsanlage integriert, beispielsweise in eine Stadtmauer oder in den Baukomplex einer Burg. Frühmittelalterliche Türme waren oft in Holzbauweise errichtet, ab dem Hochmittelalter wird bei größeren Anlagen der Steinbau zur Regel. Steinerne Wehrtürme konnten eine Ringmauer verstärken, als besonders stabil gegen den Einsatz von Belagerungsgerät erwiesen sich runde (oder halbrunde) Türme.

    Wehrtürme kamen auch als einzeln stehende Baukörper vor, oft übernahmen sie dabei die Funktion eines vorgelagerten Wachpostens (Wartturm) oder einer Kontrollstation (ein Beispiel hierfür ist der als Zollwachturm dienende Binger Mäuseturm aus dem 14. Jh.). In ländlichen und dünn besiedelten Gegenden konnten sie die Rolle einer kleinen Fliehburg einnehmen. Bisweilen wurden auch befestigte Kirchtürme als Zufluchtsstätten für die ansässigen Bewohner in Notfällen benutzt (vgl. Wehrkirche).

    Manchmal hatten Wehrtürme aus taktischen Gründen im Innern eine rechtsdrehende Wendeltreppe, damit heraufsteigende Angreifer den Verteidigern ihre ungeschützte rechte Körperseite zuwenden mussten, die nicht durch den Schild gedeckt wurde.

    Insbesondere allein stehende Wehrtürme wurden, wie andere mittelalterliche Befestigungen auch, wenn möglich an schwer zugänglichen und leicht zu verteidigen Stellen errichtet.(Wikipedia)

    Der Wehrturm löst die antiken, hölzernen Vorposten ab. Wehrtürme sind in der Lage, verdeckte Einheiten wie Peltasten und Tirailleure zu entdecken und dienen als Kontrollposten an Stadttoren, um dort Spione aufzuspüren. Sie sind als Kampfeinheiten rein defensiv, haben allerdings den Vorteil, aufgrund ihres massiven Mauerwerks keine Schäden durch Erstangriffe zu nehmen."
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  13. #103
    yay! Avatar von Setcab
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    Bleibt der Standardtext zu den Staatstaaten, den du jetzt überall ersetzt, eigentlich in der Zivilopädie (unter Spielkonzepte oder so) oder schmeißt du ihn ganz raus?
    Sie/Ihr

    Storys:
    (Civ 4 BASE 5.0): Die Geschichte des römischen Reiches (abgeschlossen)
    (Civ 4 BASE 6.0): Das Reich der Mitte auf dem Weg durch die Geschichte (abgebrochen)

  14. #104
    Moderator Avatar von Kathy
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    Also, eigentlich gehört er unter Spielkonzepte. Ich weiß allerdings nicht, wie man ihn dort einbringt. Vielleicht sollte ich das einmal im Moddingforum fragen.

    Edit: Ist jetzt in den Konzepten eingetragen.
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    Geändert von Kathy (16. Juli 2014 um 19:29 Uhr)

  15. #105
    Moderator Avatar von Kathy
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    Die Architektur brachte Tom Builder auf den Gedanken, ein spezielles Gebäude zu errichten, das Baustoffe für den Bau anderer Gebäude lieferte und damit die Gebäudeproduktion steigerte:

    "Eine Ziegelei ist eine Fabrik zur Herstellung von Baumaterialien aus gebranntem Ton oder Lehm – sogenannten Ziegelei-Erzeugnissen.

    Der Standort dieser Unternehmen liegt meist am Ort des Rohstoffvorkommens. Früher waren es meist Kleinbetriebe, die unter freiem Himmel die noch feuchten Ziegel in der Sonne vortrockneten und anschließend in einem Ofen brannten. Je nach Trocknungsart war als Rohstoffquelle noch das naheliegende Brennmaterial notwendig. So richtete sich nicht nur der Standort, sondern die gesamte Infrastruktur danach. Beispielsweise südlich von Wien, wo große Tonvorkommen waren, wurde der Wiener Neustädter Kanal errichtet, um das Holz aus dem Wienerwald zu bringen. In diesem Fall war das die billigste Energiequelle. Um 1900 entstanden z. B. im Gebiet der Lausitz oder im Leipziger Raum große Ziegeleien, da dort infolge des Aufschlusses von Braunkohletagebauen große Ton- und Sandvorkommen anfielen und die Braunkohle die benötigte Energie lieferte.

    Der meist im Tagebau gewonnene Ton ist im Rohzustand noch nicht verformbar und wird in Nass- oder Trockenaufbereitung stufenweise zerkleinert und gemischt. Die verformbaren Massen werden dann in Mauerziegel, Strangdachziegel, Hohlkörper oder durch Strangpressen verformt.

    Pressdachziegel werden aus vorgeformten Batzen auf Revolverpressen geformt. Bodenplatten werden im Trockenpressverfahren hergestellt. Dabei wird das Wasser in warmluftgeheizten Trockenanlagen entzogen.

    Die Formlinge werden auf Ofenwagen gesetzt und in Tunnelöfen in einem genau auf die Rohmasse abgestimmten Verfahren bei Temperaturen um 950 oder 1200 °C (Sinterbrand) gebrannt.

    Als Brennstoff dient meist Gas oder Öl. Durch die Steuerung des Sauerstoffanteils im Brennraum lässt sich durch chemische Vorgänge vor allem der Eisenoxide im Rohstoff – oxidierender (rot) oder reduzierender (schwarz) Brand – die Farbe des Brenngutes beeinflussen.

    Ursprünglich wurden Ziegel in Feldbrandziegeleien und in Schachtöfen gebrannt. Im Jahre 1859 erhielt der Baumeister Friedrich Eduard Hoffmann (1818–1900) in Preußen und Österreich ein Patent auf den Hoffmannschen Ringofen, das ihm die Rechte an der Erfindung eines ringförmigen Ofens zum ununterbrochenen Brennen aller Arten von Ziegeln, Tonwaren, Kalk, Gips und dergleichen sicherte. Der Ringofen revolutionierte die Ziegelindustrie des 19. Jahrhunderts und ermöglichte eine vorher nie gekannte Steigerung der Ziegelproduktion. Seitdem änderte sich das Bild der Häuser von grau (Schilf- und Strohdach, Strauch-, Holz-, Lehmwände) zu rot (Dachpfannen, Ziegelhaus, weniger Feuergefahr). Ziegelrohre ermöglichen Kanalisation sowie unterirdische Drainage und Entwässerung von Feldern.(Wikipedia)

    Ziegeleien steigern die Produktion einer Stadt, allerdings effektiv nur für Gebäude. Errichten Sie dieses Gebäude früh, um andere Gebäude schneller fertigzustellen."

    Als letztes bot Wilbur Thyrasson noch 500 schleswiger Kronen (500 Taler) für die alemannische Weltkarte.

    Bald darauf wurde auch die nächste freie Hansestadt entdeckt: Riga. Albert von Buxthoven, der druidische Bischof und Bürgermeister von Riga, empfing den Entdecker von Champlain zu einer ersten Audienz in seinem Bischofssitz.

    Mit ihm wurde nicht nur eine Öffnung der Grenzen vereinbart, sondern auch die Zahlung von 6000 lettischen kronen (600 Taler) für de Champlains Karten.

    "Und? Was könnt Ihr mir über unseren neuen Bekannten erzählen, de Champlain?"
    "Albert von Buxthoeven (auch Albert von Buxhoeveden, Buxhövden, Buxhöveden, Buxhöwde, Albert von Apeldern, * um 1165 in Bexhövede; † 17. Januar 1229 in Riga) war von 1199 bis 1201 Bischof von Livland und von 1201 bis 1229 Bischof von Riga. Er ist einer der bedeutenden Missionsbischöfe des 13. Jahrhunderts.

    Albert von Buxthoeven / Buxhövden /Bekeshovede (auch Albert von Buxhoeveden, Buxhöveden, Buxhöwde; Albert von Appeldern ist unwahrscheinlich) war von 1199 bis 1229 Bischof von Riga. Er verhalf der lateinischen Kirche in Livland dazu, ihren Geltungsanspruch durchzusetzen und begründete die deutsche Kolonie in Livland. Die wichtigste Quelle bezüglich des Lebens und Schaffens Alberts von Buxthoeven ist Heinrichs Livländische Chronik (Chronicon Livoniae), verfasst von Heinrich von Lettland.

    Buxthoeven entstammt einer Bremer Ministerialenfamilie. Er war Domherr und Leiter der Domschule in Bremen, bis er 1199 von seinem Oheim Hartwig II., Erzbischof von Bremen, zum Bischof von Livland geweiht wurde.

    Mitte des Jahres 1200 erreichte Buxthoeven als Bischof von Livland mit Kaufleuten, Missionaren und einem Pilgerheer, gestützt durch eine von Papst Innozenz III. ausgestellte Kreuzzugsbulle, die Dünamündung. Zwanzig Kilometer von dieser entfernt gründete er 1201 Riga und verlegte den Bischofssitz von Üxküll dorthin. Von diesem Zeitpunkt an hatte er den Titel des Bischofs von Riga inne.

    1207 wurde er von König Philipp von Schwaben zum Reichsfürsten ernannt und mit Livland belehnt. Der von ihm 1202 initiierte Schwertbrüderorden wurde derweil zu seiner größten Konkurrenz um die Vormachtstellung in Livland. Im Krieg gegen die Letten 1208 kooperierte Albert unfreiwillig mit dem dänischen König Waldemar II. Die Esten wie die Liven wurden zwischen 1219 und 1227 kurzzeitig unterworfen und dem dänischen König untergeordnet. Eine Konföderation in Livland wehrte sich allerdings gegen den dänischen Anspruch und erwirkte so 1222 die Unabhängigkeit vom dänischen Königreich, und Waldemar II. musste auf Livland verzichten. Albert plante in Livland einen einheitlich regierten christlichen Staat, welcher sich an das Heilige Römische Reich anlehnen sollte. Estland sollte dabei den Dänen vorbehalten bleiben. Um diesen Plan zu verwirklichen, warb Albert für seine Zeit außergewöhnlich häufig viele Pilger und Kolonisten im Reich. Der Plan scheiterte jedoch, da Albert nicht zum Erzbischof ernannt wurde und die Kurie ein Mächtegleichgewicht zwischen ihm und dem Schwertbrüderorden anstrebte. Über Albert und sein Wirken werden wir vor allem durch die livländische Chronik von Heinrich von Lettland, Arnolds Chronica Slavorum sowie einige wenige Urkunden informiert.

    Albert von Buxthoeven ging in die Geschichte ein als einer der bedeutendsten Missionsbischöfe seiner Zeit. Er zeichnete sich insbesondere dadurch aus, dass er Tausende von Freiwilligen überzeugte, mit ihm als Kreuzritter in das Ostbaltikum zu fahren, um dort die Liven mit Wort oder Schwert zu missionieren. Durch sein rhetorisches Talent als Werbungsprediger und seine Bestrebungen, eine Herrschaft auf- und auszubauen und Gebiete zu erobern, machte er sich einen Namen.

    Bis zur Reformation wurde Albert in Riga als Heiliger verehrt. 1999 wurden ihm und der 800. Jährung seiner Einsetzung als Bischof zu Ehren Münzen mit seinem Abbild geprägt.(Wikipedia)"

    "Und sein Land?"

    "Riga (lettisch Rīga) ist die Hauptstadt Lettlands und mit 699.203 Einwohnern größte Stadt des Baltikums. Mit über 1.081.100 Einwohnern in der Agglomeration ist Riga zudem der größte Ballungsraum in den drei baltischen Staaten. Riga ist politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten und ihre großzügige Anlage sowie für die gut erhaltene Innenstadt, darunter besonders die Altstadt.

    Nach 1150 kamen gotländische Kaufleute regelmäßig zum Handel an den Unterlauf der Düna (lettisch: Daugava) am Flüsschen Rīdzene (deutsch: Riege, daher auch der Name Rīga), das hier in die Düna mündete und später zugeschüttet wurde. Seine Lage ist heute nur noch anhand des Verlaufs bestimmter Straßen nachvollziehbar. Mehrfach gingen Missionsbewegungen vom späteren Gründungsort Rigas aus, die jedoch bis zur Stadtgründung fehlschlugen. Vor allem im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts gelangten zunehmend deutsche Kaufleute nach Livland. Zunächst allerdings war der Semgallerhafen am Unterlauf der Aa (lettisch: Lielupe), etwa 50 km westlich Rigas, ein wichtiger Handelsplatz. Er wurde auf päpstlichen Beschluss hin 1200 geschlossen, um Riga als einzigen Handelsplatz zu etablieren. Die im Jahre 1201 von Bischof Albert von Buxhoeveden aus Bremen gegründete Stadt Riga wurde die Hauptstadt von Livland (lateinisch: Livonia). Riga war vor allem Sitz der Erzbischöfe von Riga, aber auch eine immer bedeutender werdende Handelsstadt, die der Hanse angehörte. Insbesondere in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens wuchs Riga mit beachtlicher Geschwindigkeit, so dass die bebaute Fläche innerhalb von weniger als 30 Jahren um etwa das 5- bis 6-fache gewachsen war. Seit 1211 gewannen die Bürger der Stadt, insbesondere die Kaufleute, die sich nach der Unterwerfung der umliegenden Völkerschaften ansiedelten, an Einfluss; 1225 konnten die Bürger ihren Stadtvogt (bisher vom Bischof eingesetzt) selbst wählen. Der Rigaer Rat ist 1225 zum ersten Male urkundlich erwähnt und bestand wahrscheinlich seit etwa 1222/23.

    Im Rahmen der Ostkolonisation versuchten die Bischöfe, vor allem Deutsche im heidnischen Gebiet anzusiedeln. Militärisch wurden sie dabei vor allem von Ritterorden unterstützt, zunächst vom Schwertbrüderorden und nach dessen Niedergang vom Deutschen Orden, in den der Schwertbrüderorden eingegliedert wurde. Insbesondere nach der Vertreibung der Kreuzfahrer aus Palästina begann sich der Deutsche Orden verstärkt um die osteuropäischen Gebiete zu kümmern, vor allem Preußen, aber auch Livland. Der Deutsche Orden war eine organisatorisch eigenständige, machtvolle kirchliche Organisation, die bald als neuer Machtfaktor zu den Erzbischöfen von Riga in Konkurrenz trat. Geleitet wurde der livländische Zweig des Deutschen Ordens von einem Landmeister, der direkt dem Hochmeister (oberster Ordensherr) unterstand.

    Die zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen den Erzbischöfen von Riga und dem Deutschen Orden wurden sowohl mit Waffengewalt als auch mittels Prozessen vor dem Papst ausgefochten. Die Bischöfe versuchten auch, Schutz bei nahen Staaten zu finden (z. B. Dänemark), aber auch beim deutschen Kaiser. Seit der Schlacht bei Neuermühlen 1492 erkannte der Erzbischof von Riga den Deutschen Orden als die Schutzmacht Livlands (1492–1561) an und beteiligte sich auch mit einem eigenen Heereskontingent an der Schlacht am Smolinasee 1502.

    Im Jahre 1522 schloss sich Riga der Reformation an, womit die Macht der Erzbischöfe ihrem Ende entgegenging. Letzter Erzbischof von Riga war Wilhelm von Brandenburg.

    Nach Ausbruch des Livländischen Krieges 1558 und der Auflösung der Livländischen Konföderation 1561/62 folgte die Stadt nicht unmittelbar der Entscheidung des Erzbischofs und des Ordens, sich Polen-Litauen zu unterwerfen, sondern favorisierte besonders in den 1570er Jahren einen Verbleib als freie Reichsstadt des Heiligen Römischen Reichs. Erst als dessen erhoffte Hilfe ausblieb, brachten neuerliche russische Vormärsche die Stadt dazu, 1581 Polens König Stefan Batory zu huldigen. Die 40-jährige polnisch-litauische Herrschaft, unter der die Bürger sich gegenreformatorischer Bestrebungen erwehrten – so bei den Kalenderunruhen –, endete mit der Eroberung durch Gustav II. Adolf 1621. Schwedens Krone behandelte Riga entsprechend seinem Rang als zweitgrößte Stadt im schwedischen Reich neben Stockholm und ließ es angesichts der strategischen Bedeutung, die ihm bei der Verteidigung des schwedischen Dominium maris Baltici zukam, aufwendig neu befestigen. Im Russisch-Schwedischen Krieg 1656–1658 hielt Riga einer russischen Belagerung stand und blieb bis Anfang des 18. Jahrhunderts die zweitgrößte Stadt im schwedischen Herrschaftsbereich. In dieser Zeit genoss die Stadt weitgehende Selbstverwaltung.

    Am 4. Juli 1710 ergab sich im Laufe des Großen Nordischen Krieges die Stadt nach längerer Belagerung den Truppen des russischen Generals Boris Petrowitsch Scheremetew. Der Aufstieg von Russland als Großmacht in der Ostseeregion wurde durch den Frieden von Nystad im Jahre 1721 besiegelt. Riga wurde an das Zarenreich angeschlossen und war ab 1796 Hauptstadt des Gouvernements Livland (siehe Ostseegouvernements). Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Riga schrittweise zu einem der wichtigsten Häfen Russlands ausgebaut, die Bevölkerungszahl der Stadt verzehnfachte sich zwischen 1850 und 1900. Trotz russischer Herrschaft blieb sowohl die Stadtkultur als auch der Großgrundbesitz bis ins 19. Jahrhundert vom Einfluss der deutschen Oberschicht im Lande geprägt. Bis 1891 war die offizielle Amtssprache Deutsch, dann wurde Russisch Amtssprache.

    Gut 30 % der Einwohner gaben 1881 an, deutschbaltisch zu sein, etwa 33 % waren Letten, 19 % waren Russen bzw. Altgläubige, 8,5 % Juden. 1913 gaben etwa 40 % der Einwohner an, Letten zu sein, knapp 20 % Russen und Altgläubige, etwa 13 % Deutsch-Balten, etwa 7 % der Einwohner waren Juden. Außerdem hatte Riga eine nennenswerte polnische und litauische Minderheit.

    Der Aufstieg Rigas wurde durch den Ersten Weltkrieg jäh unterbrochen. Die Stadt lag an der Frontlinie, und zur Sicherstellung der Kriegswirtschaft wurden etwa 200.000 Einwohner (Arbeiter mit ihren Familien) für Rüstungszwecke nach Zentralrussland deportiert. Im September 1917 wurde die Stadt von der deutschen Kaiserlichen Armee eingenommen.

    Nach Kriegsende wurde am 18. November 1918 im deutsch besetzten Riga eine unabhängige Republik Lettland ausgerufen. 1919 residierten drei verschiedene lettische Regierungen in Riga. Vom 4. Januar bis 21. Mai bestand die Sowjetmacht der Lettischen SSR. Nach deren Vertreibung durch die Baltische Landeswehr und deutsche Freikorps residierte Andrievs Niedra dann bis zu seinem Rücktritt am 3. Juli. Nach dem Rückzug der Freikorps kehrte die parlamentarische Regierung Kārlis Ulmanis zurück, welche sich im Herbst 1919 gegen einen Angriff der weißen russischen Bermont-Armee auf Riga halten konnte.

    Riga wurde zur Hauptstadt Lettlands, am 18. März 1921 wurde hier der polnisch-sowjetische Friedensvertrag unterschrieben. Es folgt eine erneute Blütezeit in der Geschichte der Stadt. Eine ungenügende Minderheitengesetzgebung verhinderte, dass sich im neuen lettischen Staat Letten, Deutsche, Russen und Juden zu einer Gesellschaft unter lettischer Fahne vereinigten.

    Das Herder-Institut bestand 1920 bis 1939.

    1938 hatte Riga rund 385.000 Einwohner, etwa 45.000 davon waren deutschstämmig. Mit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten in Deutschland wurde Lettland nicht nur von den neu aufkeimenden hegemonialen Strömungen der Sowjetunion bedroht, die eine Angliederung des ehemals zum Russischen Reich gehörenden Territoriums forderten. Im Hitler-Stalin-Pakt vom August 1939 vereinbarten die beiden Diktaturen, das Baltikum und damit auch Lettland der sowjetischen Einflusssphäre zuzuweisen. Im Herbst 1939 wurden die Deutsch-Balten vereinbarungsgemäß in den vom Deutschen Reich eroberten Warthegau umgesiedelt. Am 17. Juni 1940 rollten sowjetische Panzer durch Rigas Straßen und besetzten die Stadt, die nun Hauptstadt der Lettischen Sowjetrepublik wurde. Es folgten Deportationen vieler Letten, besonders aus dem Bildungs- und Besitzbürgertum und der politischen Elite, in das Innere der Sowjetunion.

    Nach dem Angriff auf die Sowjetunion 1941 eroberten deutsche Truppen das Gebiet um Riga. In der Zeit der deutschen Besetzung von 1941 bis 1944 war Riga der Verwaltungssitz des Generalkommissars für den Generalbezirk Lettland Otto-Heinrich Drechsler. Auch das Reichskommissariat Ostland (zunächst in Kaunas) mit seinen Dienststellen befand sich hier.

    Die jüdische Bevölkerung, 1933 rund 44.000 Menschen, wurde im Rigaer Ghetto interniert (ab 21. Juli 1941), ermordet oder in andere Konzentrationslager deportiert. Weitere Gefangene gab es im Arbeits- und Erziehungslager Salaspils, dem Rigaer Kriegsgefangenen-Stammlager 350 und dessen Zweiglager Stalag 350/Z, dem KZ Riga-Kaiserwald, im ehemaligen Villenvorort Mežaparks-Kaiserwald und dessen Außenlagern sowie dem KZ Jungfernhof im Dorf Jumpravmuiza, nahe der Bahnstation Skirotava.

    Während der kriegerischen Auseinandersetzungen um die Rückeroberung der Stadt durch die Rote Armee 1944 wurde die Altstadt Rigas (lettisch: Vecrīga) schwer beschädigt. Lettland wurde erneut von der Sowjetunion okkupiert und Riga die Hauptstadt der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik.

    In Riga bestanden die drei sowjetischen Kriegsgefangenenlager 277, 317 und 350 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs. Schwer Erkrankte wurden in den Kriegsgefangenenhospitälern 3338 und 4379 versorgt.

    Ermutigt durch Perestroika und Glasnost erklärte die Saeima, das Lettische Parlament, 1990 die Wiederherstellung der Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Daraufhin ließ der damalige Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU und Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, das Parlamentsgebäude in Riga zeitweilig durch sowjetische Militäreinheiten besetzen. Am 21. August 1991 erkannten sowohl die Sowjetunion als auch im selben Jahr der russische Präsident Boris Jelzin die Unabhängigkeit Lettlands an. Riga wurde wieder Hauptstadt eines souveränen lettischen Staates.(Wikipedia)

    Riga zählt als kaufmännischer Stadtstaat. Versichern Sie sich der Unterstützung Rigas, um einen zusätzlichen Handelsweg in jeder Stadt zu erhalten."

    "Herr, da ist noch ein Herr, der Euch sprechen möchte!" Das war zu viel gesagt, denn der Neuankömmling sagte nichts, sondern ließ seinen Herold sprechen. "Lang lebe Ludwig Wilhelm, Kurfürst von Baden!"

    Mit ihm war außer einer Öffnung der Grenzen nicht viel anzufangen.

    Der Herold jedoch verkündete seine Geschichte:
    "Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, genannt der Türkenlouis (* 8. April 1655 in Paris; † 4. Januar 1707 in Rastatt), war Regent der Markgrafschaft Baden-Baden, Bauherr des Rastatter Schlosses, Generalleutnant aller kaiserlicher Truppen und ein siegreicher Feldherr in den Türkenkriegen. Die Türken nannten ihn wegen seiner roten Uniformjacke, die weit über die Schlachtfelder zu sehen war, den Roten König. Er war Erster Kreisgeneralfeldmarschall der Truppen des Schwäbischen Reichskreises und Reichsgeneralfeldmarschall des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

    Ludwig Wilhelm wurde am 8. April 1655, sieben Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, im Hôtel de Soissons in Paris geboren und starb am 4. Januar 1707 in seinem noch nicht vollendeten Schloss in Rastatt. Sein Name wurde nach seinem Großvater Markgraf Wilhelm (1593–1677), und seinem Taufpaten Ludwig XIV., dem König von Frankreich gewählt. Er war der Sohn des Erbprinzen Ferdinand Maximilian von Baden-Baden (1625–1669) und Ludovica (Luise-Christine) von Savoyen-Carignan (1627–1689), deren Bruder Eugéne-Maurice de Savoie-Carignan, Graf von Soissons der Vater des berühmten Prinzen Eugen war.

    Durch eine leichtfertige, beleidigende Bemerkung des Vaters, Prinz Ferdinand Maximilian, gegenüber seiner Gemahlin, die stark unter dem Einfluss ihrer Mutter stand und sich zudem weigerte, dem künftigen Markgrafen ins „kalte und neblige Germanien“ zu folgen und dafür Versailles zu verlassen, kam es schon kurz nach der Geburt Ludwig Wilhelms zum Bruch zwischen den Eltern. Dies hatte zur Folge, dass der Vater alleine mit dem gerade ein halbes Jahr alten Sohn Paris und Versailles verließ und zurück nach Baden übersiedelte. An die Stelle der Mutter trat für Prinz Ludwig Wilhelm die zweite Frau seines Großvaters, die Gräfin Maria Magdalena von Öttingen.

    Auch seinen Vater verlor Ludwig Wilhelm früh. Im Jahre 1669 starb er nach einem Jagdunfall bei Heidelberg an Wundbrand. Wenig später, im Herbst 1670, schickte der Großvater seinen Enkel in Begleitung seines Hofmeisters Cosimo Marzi Medici und des Präzeptors Vloßdorf auf Kavaliersreise. Diese mit fünfzehneinhalb Jahren recht früh angetretene Reise bildete gewöhnlich den Abschluss der Erziehung und spiegelte die Sorge des Markgrafen um einen Nachfolger für sich wider, nachdem der Erbprinz Ferdinand Maximilian – der Vater Ludwig Wilhelms – gestorben war.

    Die erste Station der Reise führte Ludwig Wilhelm in das Kloster de la Visitation in Besançon, wo er seine Tante Katharina Franziska Henriette von Baden besuchte, die dort Nonne war. In Besançon hörte er juristische Vorlesungen und ließ sich in militärischen Dingen unterrichten. Die Reise ging weiter über Genf, Mailand, Florenz nach Rom, wo er eine Audienz bei Papst Klemens X. erhielt, der gerade mit dem Vizekönig von Neapel und einem französischen Gesandten speiste. Der Vizekönig von Neapel war von Ludwig Wilhelm so angetan, dass er ihm einen soldatischen Posten anbot, den Ludwig Wilhelm, mit Rücksicht auf seinen Großvater, jedoch ablehnte. Seinen Rombesuch schloss Ludwig Wilhelm mit einem Besuch bei den Medici ab. Die Rückreise führte über Venedig und Innsbruck zurück nach Baden-Baden. Als er dort wieder ankam, war er neunzehn Jahre alt.

    Der junge Ludwig Wilhelm begann seine militärische Laufbahn 1674 im Alter von 19 Jahren mit dem Eintritt in die kaiserliche Armee, sein militärischer Lehrmeister war der berühmte Raimund von Montecuccoli. Schon seit 1672 tobte der Französisch-Holländische Krieg, der Beginn des Versuchs Ludwigs XIV., die Vorherrschaft in Europa zu erringen. Zeit seines Lebens sollte Ludwig Wilhelm fortan in die Wirren des Krieges verwickelt sein. Wegen seines hervorragenden Verhaltens bei der Einnahme der Festung Philippsburg verlieh ihm Kaiser Leopold I. 1676 ein Infanterieregiment. Als 1677 sein Großvater starb, wurde er regierender Markgraf von Baden-Baden, doch zum Regieren kam er wenig, da er stets im Dienste des Kaisers im Krieg war.

    Nach dem Frieden von Nimwegen ernannte der Kaiser Ludwig Wilhelm zum Obristfeldwachtmeister zu Pferd und zu Fuß, was einem Majorsrang entsprach. Seinen Spitznamen Türkenlouis erwarb er sich als Reichsfeldmarschall durch seine Erfolge im Kampf gegen die Osmanen im Großen Türkenkrieg 1683–1699. Zuhause kämpfte er am Rhein seit 1693 gegen die Franzosen. Die von ihm in den Türkenkriegen erbeuteten Schätze sind als Karlsruher Türkenbeute bekannt, befinden sich heute im Karlsruher Schloss und können dort besichtigt werden.

    Ludwig Wilhelm machte schon früh in seiner Karriere in der kaiserlichen Armee als Generalwachtmeister bei der Befreiung Wiens 1683 auf sich aufmerksam und wurde am 23. November 1683 zum General der Kavallerie befördert. Bereits am 12. Dezember 1686, im Alter von erst 31 Jahren, war er Feldmarschall und wurde am 6. September 1689 zum Oberbefehlshaber der osmanischen Front befördert. Dort konnte er in über 20 Schlachten sein strategisches Können unter Beweis stellen und die Osmanen zurückdrängen. Gleichzeitig wurden seine eigenen Besitzungen in Baden von den Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört, so auch 1689 sein Stammsitz in Baden-Baden.

    Wegen seiner Verdienste und der in Abwesenheit entstandenen Verwüstungen seiner Besitzungen vermittelte Kaiser Leopold I. ihm eine sehr lukrative Ehe mit einer der Töchter des verstorbenen Herzogs Julius Franz von Lauenburg (1641–1689). Anders als von Leopold I. geplant, verliebte Ludwig Wilhelm sich jedoch in die jüngere der beiden Schwestern, welche eigentlich für seinen Cousin Prinz Eugen von Savoyen vorgesehen war. Da die Zuneigung auf Gegenseitigkeit beruhte, war man sich schnell einig, was der älteren der beiden Schwestern sehr missfiel. Zutieftst gekränkt lehnte sie den Prinzen Eugen als Partner mit der Begründung ab, er sei kein regierender Fürst.

    Kurz nach seiner Heirat mit Sibylla Augusta musste Ludwig Wilhelm jedoch wieder in den Krieg gegen die Osmanen ziehen. In der Schlacht bei Slankamen konnte er 1691 seinen größten Triumph erzielen und wurde von Kaiser Leopold I. zum Generalleutnant aller kaiserlichen Truppen ernannt. Dieser Titel wurde im 17. Jahrhundert nur fünfmal verliehen. Später wurde Ludwig Wilhelm als Anerkennung seiner Leistungen im Kampf gegen die Osmanen der Orden vom Goldenen Vlies verliehen.

    Aufgrund der Ereignisse im Pfälzischen Erbfolgekrieg musste der Kaiser ihn an die heimatliche Front am Rhein zurückrufen, und sein Vetter trat seine Nachfolge im Krieg gegen die Osmanen an. Prinz Eugen war nicht weniger erfolgreich und siegte am 11. September 1697 in der Schlacht bei Zenta (Senta) über Sultan Mustafa II. Damit erreichte er im Frieden von Karlowitz schließlich den erwünschten Erfolg. Fortan war Ludwig Wilhelm stets im Schatten seines Cousins Prinz Eugen.

    Ludwig Wilhelm kämpfte derweil am Rhein gegen die Franzosen, die 1697 im Frieden von Rijswijk ihre rechtsrheinischen Gebietsgewinne wieder zurückgeben mussten.

    Nachdem sein Schloss in Baden-Baden zerstört worden war, verlegte Ludwig Wilhelm seine Residenz von Baden-Baden nach Rastatt. Dort erbaute er 1697–1707 das Schloss Rastatt nach dem Vorbild von Versailles. Rastatt gilt als erste in Deutschland erstellte Residenz nach französischem Vorbild. Als Architekt wurde Domenico Egidio Rossi 1679–1715 verpflichtet.

    m Anschluss an die Erfolge kam es zum Zerwürfnis mit dem Kaiser, als dieser Ludwig Wilhelm eine Rangerhöhung verwehrte. Obwohl der Kaiser ihm die Kurwürde nicht zugestehen wollte, einigten sie sich wieder, und der Markgraf kämpfte wieder für den Kaiser. So kam es, dass Ludwig Wilhelm bei der Schlacht am Schellenberg (siehe auch Schlacht von Höchstädt) gegen die Franzosen schwer verwundet wurde und in seinem noch nicht fertigen Schloss in Rastatt, im Alter von 51 Jahren, seinen Verletzungen erlag.(Wikipedia)"

    Doch die beiden waren ohnehin nur Untergebene eines noch viel mächtigeren Fürsten, dessen Familie Builder von Bremen schon hatte fürchten gelernt, und mit dem auch Dead-Eye während seiner Piratenkarriere Probleme gehabt hatte:
    Konrad von Adenau stellte sich als legitimster aller Herrscher der Deutschen vor, wobei er mit Deutschen nicht nur sein Volk meinte, sondern ganz Germanien.

    Von Adenau war ebenfalls zu einer Grenzöffnung bereit, allerdings bot er 3100 Deutsche Mark (3100 Taler) für die Karte von Germanien.

    "Konrad Hermann Joseph Adenauer (* 5. Januar 1876 in Köln; † 19. April 1967 in Rhöndorf; eigentlich Conrad Hermann Joseph Adenauer) war von 1949 bis 1963 der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und von 1951 bis 1955 zugleich erster Bundesminister des Auswärtigen.

    Bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik absolvierte der Jurist und Angehörige der katholischen Zentrumspartei eine politische Karriere: Er war Oberbürgermeister von Köln, gehörte dem preußischen Herrenhaus an und verteidigte als Präsident des preußischen Staatsrats energisch die Interessen des Rheinlands, dem er zeitlebens eng verbunden blieb. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er seiner Ämter enthoben und war zeitweise inhaftiert.

    Adenauer gehörte zu den Begründern der CDU, deren Partei­vorsitzender er von 1950 bis 1966 war. Als Präsident des Parlamentarischen Rates sowie als erster Bundeskanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland prägte er eine ganze Ära. Der zum Amtsantritt bereits 73-jährige setzte sich für Bonn als Bundeshauptstadt ein, stand für eine Politik der Westbindung und der Europäischen Einigung und eine aktive Rolle der Bundesrepublik in der NATO. Adenauer stand wirtschaftspolitisch für das System der Sozialen Marktwirtschaft. Er verfolgte einen antikommunistischen Kurs im Inland wie gegenüber der Sowjetunion und deren Satellitenstaaten.

    Konrad Adenauer war das dritte von fünf Kindern des Sekretärs am Appellationsgericht (heute Oberlandesgericht Köln) und späteren Kanzleirats Johann Konrad Adenauer (1833–1906) und seiner Ehefrau Helene, geborene Scharfenberg (1849–1919). Seine Familie war römisch-katholisch geprägt. Seine Geschwister waren August (1872–1952), Johannes (1873–1937), Lilli (1879–1950) und Elisabeth (1882, dreieinhalb Monate nach der Geburt gestorben).

    Adenauer legte am 5. März 1894 das Abitur am Apostelgymnasium in Köln ab. Von 1894 bis 1897 studierte er an den Universitäten von Freiburg im Breisgau, München und Bonn Rechts- und Staatswissenschaft. Dort trat er jeweils in die katholischen Studentenverbindungen K.St.V. Brisgovia Freiburg im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV) zu Freiburg, KStV Saxonia im KV zu München und in den K.St.V. Arminia im KV zu Bonn ein, denen er zeitlebens eng verbunden blieb. Sein erstes juristisches Staatsexamen legte er 1897 mit dem Prädikat „gut“ ab, sein zweites 1901 mit „ausreichend“. Anschließend wurde er Assessor in Köln. Von 1903 bis 1905 war er Vertreter von Justizrat Hermann Kausen, Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht Köln.

    1906 trat Adenauer der katholischen Zentrumspartei bei und wurde am 7. März zum Beigeordneten der Stadt Köln gewählt. Am 22. Juli 1909 wurde er Erster Beigeordneter und damit erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters Max Wallraf, der der Onkel seiner ersten Frau war. Der Aufgeschlossenheit und Initiative Adenauers ist es zu verdanken, dass in Köln-Deutz 1914 die Kölner Werkbundausstellung eröffnet wurde. Während des Ersten Weltkriegs war Adenauer für die Versorgung der Stadtbevölkerung mit Lebensmitteln zuständig, die auch aufgrund der britischen Seeblockade zunehmend schwieriger wurde. Erfolgreich führte er verschiedene Ersatzprodukte ein, so ein von ihm selbst erfundenes „Kölner Brot“ aus Reis- und Maismehl, Topinambur statt der Kartoffeln, die nach einer Kartoffelfäule-Epidemie 1916 Mangelware waren, und nicht zuletzt Graupen. Für sein „Rheinisches Schwarzbrot“ erhielt er am 2. Mai 1915 sogar ein Patent. Zwar konnte er so die bedrohlichsten Folgen des Steckrübenwinters 1916/17 mildern, doch wegen des unbefriedigenden Geschmacks der von ihm eingeführten Produkte bedachte ihn die Kölner Bevölkerung mit dem despektierlichen Spitznamen „Graupenauer“.

    Am 18. September 1917 wählte ihn die Kölner Stadtverordnetenversammlung zum damals jüngsten Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt; das Amt wurde offiziell am 21. Oktober durch Erlass des Königs von Preußen übertragen. Von 1917 bis 1933 und für einige Monate des Jahres 1945 war er Oberbürgermeister der Stadt Köln.

    Am 12. Februar 1918 wurde Adenauer auf Lebenszeit in das Preußische Herrenhaus berufen, welches allerdings infolge der Novemberrevolution noch im gleichen Jahr abgeschafft wurde.

    Von 1920 bis 1933 war er mit Unterstützung von Zentrum, SPD und DDP Präsident des preußischen Staatsrats. In dieser Funktion stand er in einer politischen Dauerfehde mit dem sozialdemokratischen preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun, welche von Adenauer bis vor den Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich getragen wurde. Während Braun ein starkes zentralisiertes Preußen als Bollwerk der Demokratie begriff, stand Adenauer den Bestrebungen der Zentrumspartei nahe. Sie zielte nach dem Ersten Weltkrieg auf ein Rheinland ab, das autonom von Preußen sein sollte. Damals und später wurde daher der Vorwurf gemacht, Adenauer habe das Rheinland auch von Deutschland trennen wollen (siehe auch: Rheinische Republik). Außerdem war er als Verfechter des Kolonialgedankens von 1931 bis 1933 als Vizepräsident der Deutschen Kolonialgesellschaft politisch tätig.

    In der Weimarer Republik war er mehrfach (1921, 1926, 1928) als Kandidat für das Amt des Reichskanzlers im Gespräch. Am aussichtsreichsten war dies für den Kanzler des Westens und König des Rheinlands 1926, er konnte aber seine politischen Forderungen nicht durchsetzen. Ein Tausch des sicheren und persönlich befriedigenden Amtes in Köln mit der unsicheren Reichskanzlerschaft erschien ihm auch nicht als Gewinn.

    Adenauer galt als teuerster Oberbürgermeister im Deutschen Reich – wegen seiner Projekte und seines Gehaltes. 1928 verspekulierte Adenauer sein Vermögen durch den Ankauf von Glanzstoff-Aktien. Ein öffentlicher Skandal konnte dadurch verhindert werden, dass Adenauer sich aus einem sogenannten Schwarzen Fonds vom Vorstandsvorsitzenden der Glanzstoff AG ein Aktienpaket im Nominalwert von 250.000 Reichsmark zur Verfügung stellen ließ.

    Im Ersten Weltkrieg zeigte Adenauer Weitblick dadurch, dass er – vor vielen anderen – den Krieg frühzeitig als verloren ansah und damit begann, Nahrungsmittel zu horten. Nach dem Krieg setzte er durch, dass aus dem alten preußischen Festungsring ein Grüngürtel wurde – eine für damalige Verhältnisse ungewöhnliche Neuerung. Während seiner Amtszeit wurden die Messe, die Universität zu Köln und die Kölner Werkschulen neu- beziehungsweise wieder eröffnet. Fritz Schumacher, von 1920 bis 1923 Stadtplaner unter Adenauer, sagte zu dessen Engagement in Zeiten der Inflation: „Je mehr zusammenzubrechen schien, mit desto größerer Energie trieb Adenauer die Arbeiten voran.“[3] Adenauer bemühte sich intensiv, ausländische Investoren nach Köln zu holen. 1927 hatte er bereits eine Zusage von Citroën für eine Automobilfabrik, das Projekt verlief dann aber doch im Sande. Nach intensiven Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Autohersteller Ford gelang es ihm, das Unternehmen davon zu überzeugen, ein komplett neues Werk in Köln zu errichten, anstatt die schon bestehenden kleineren Anlagen in Berlin auszubauen. Allerdings konnte auch dieses Werk die wirtschaftlichen Probleme, in die Köln wie das gesamte Reich in der Spätphase der Weimarer Republik kam, nur kurzfristig aufhalten. Beim Bau der damals technisch einmaligen Mülheimer Brücke verhandelte er taktisch geschickt mit der KPD; anders war dieses Projekt im Rat nicht durchzubringen.

    1931 kam es zur ersten größeren Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten, als diese in einer nächtlichen Aktion die Rheinbrücken mit Hakenkreuzfahnen beflaggten. Adenauer ließ – nach seiner späteren eigenen Darstellung – die Fahnen mit Verweis darauf, dass die Brücken öffentliche Bauwerke seien, unverzüglich wieder entfernen. Durch seine Standhaftigkeit in dieser nur scheinbaren Bagatelle geriet Adenauer in das Visier der SA, die sogar öffentlich Geld für die Kugel Adenauers sammeln ließ. In Wirklichkeit hatte jedoch Adenauer mit der örtlichen NSDAP-Kreisleitung eine Absprache getroffen, deren Fahne von der stadteigenen Brücke – weil politisch neutrales Terrain – abzunehmen und vor der – gleichfalls der Stadt gehörenden – Messehalle wieder aufzuziehen. Dort sollte Hitler sprechen. Adenauer musste seine aufgebrachten Parteifreunde deshalb beruhigen. In einem späteren Schreiben an den Reichsinnenminister vom 10. August 1934 legte Adenauer demzufolge auch Wert darauf, dass er entgegen den restriktiven Erlassen des preußischen Innenministers Severing (SPD) der NSDAP „das Hissen ihrer Hakenkreuzfahnen an den städtischen Flaggenmasten“ gestattet habe.

    Auch nach dem sogenannten Preußenschlag von 1932, als von Papen die preußische Staatsregierung absetzte, blieb Adenauer Mitglied im Dreimännerkollegium.

    Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten unterlag die Zentrumspartei in Köln bei den Kommunalwahlen vom 12. März 1933. Die NSDAP enthob Adenauer, der unter anderem einem nationalsozialistischen Führer bei dessen Besuch in Köln den Handschlag verweigerte, seines Amtes als Oberbürgermeister und wenig später auch des Amtes als Präsident des preußischen Staatsrats.

    Ohne die Berliner Dienstwohnung und in Köln bedroht von seinen nationalsozialistischen Gegnern, die auf Wahlkampfplakaten „Adenauer, an die Mauer!“ gefordert hatten und ihm Dienstvergehen vorwarfen, bat Adenauer einen ehemaligen Schulfreund um Hilfe: Der Abt von Maria Laach, Ildefons Herwegen, nahm Adenauer am 26. April 1933 vorübergehend in der Abtei auf. Der ehemalige Bürgermeister führte von hier aus das Dienststrafverfahren, das er gegen sich selbst beantragt hatte, und blieb, bis er im April 1934 ein Haus im Potsdamer Vorort Neubabelsberg bezog. Dort wurde er am 30. Juni 1934 im Zusammenhang mit dem Röhm-Putsch für zwei Tage festgenommen.

    Nach dem gescheiterten Aufstand gegen Hitler am 20. Juli 1944 wurde Adenauer im Rahmen der Aktion Gitter am 22. August verhaftet und in das Kölner Gestapo-Gefängnis EL-DE-Haus gebracht. Konkrete Verdachtsmomente gegen ihn lagen nicht vor. Das ehemalige Zentrumsmitglied selbst war wiederholt von den Widerstandskämpfern angesprochen worden; er lehnte jede Beteiligung strikt ab, wohl weil er die Erfolgsaussichten als gering einschätzte. Einen Tag später wurde er von dort mit anderen ehemaligen Reichstagsabgeordneten und Politikern demokratischer Parteien (u. a. mit Eßer, Baumhoff, Schlack, Gerig und Roth) in das Arbeitserziehungslager in den Messehallen in Köln-Deutz überführt. Dort nahm ihn der Kölner Kommunist Eugen Zander, der als Kapo für die neuen Häftlinge zuständig war, unter seine Fittiche. Als dieser Adenauers Namen in der Gefangenenkartei mit dem Vermerk „Rückkehr unerwünscht“ entdeckte, empfahl er Adenauer, sich krank zu stellen. Adenauer erreichte mittels einer ärztlich bescheinigten „perniziösen Anämie“ eine Überweisung ins Krankenhaus Köln-Hohenlind, von wo er floh. Er wurde später wieder gefasst, am 26. November 1944 aber aus dem Gefängnis Brauweiler vorzeitig entlassen. Adenauers Biograph Henning Köhler hält diese Episode, die zuerst in Paul Weymars Adenauer-Biographie aus dem Jahr 1955 erschien, für unglaubwürdig: Die Nationalsozialisten hätten wohl kaum auf die Gesundheit eines Gefangenen, dessen Liquidierung sie wünschten, solche Rücksicht genommen. Das Lager von Köln-Deutz, das nicht der SS unterstand, sei eher ein „fideles Gefängnis“ gewesen.

    1945 setzten ihn die Amerikaner wieder als Oberbürgermeister der Stadt Köln ein. Nach wenigen Monaten entließ ihn der britische General Barraclough wegen angeblicher Unfähigkeit: Adenauer habe sich nicht energisch genug um die Ernährungsversorgung gekümmert. Die britische Besatzungsmacht verhängte gegenüber Adenauer für die Zeit vom 6. Oktober bis 4. Dezember 1945 ein Verbot parteipolitischer Betätigung.

    Nun konzentrierte sich Adenauer auf die Parteiarbeit: Am 31. August 1945 trat er der Christlich Demokratischen Partei (CDP) bei. Auf der ersten Zonenausschusstagung am 22./23. Januar 1946 übernahm er als Ältester die Führung der CDU in der britischen Zone, ohne bisher Mitglied der Partei zu sein. Seine Beitrittserklärung erfolgte am 1. Juni 1946 an die Kreispartei der CDU für den Siegkreis. Adenauer formulierte mit dem Neheim-Hüstener Programm ein erstes Parteiprogramm für die Zone maßgeblich mit. Im Oktober 1946 wurde er Fraktionsvorsitzender der CDU im Landtag Nordrhein-Westfalen. Er nutzte die folgenden Jahre, um seine Hausmacht innerhalb der Partei auszubauen, sodass er 1948 Präsident des Parlamentarischen Rates wurde, der über die Verfassung für einen deutschen Weststaat beriet. Adenauer, der außerhalb der britischen Zone nicht annähernd so bekannt war wie seine Konkurrenten Kurt Schumacher (SPD) oder Ludwig Erhard (parteilos), nutzte das eigentlich machtlose Amt als Podium; die SPD hatte für ihren Mann, Carlo Schmid, den als viel wichtiger erachteten Hauptausschuss-Vorsitz gesichert. Dieser arbeitete aber eher im Verborgenen, während Adenauer in der Öffentlichkeit als eine Art Vertreter der Deutschen (auch gegenüber den Alliierten) auftrat. Er wurde somit laut Carlo Schmid „erster Mann des zu schaffenden Staates, noch ehe es ihn gab.“

    Bevor Konrad Adenauer erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland wurde, war er ab dem 1. September 1949 Vorsitzender der gemeinsamen Bundestagsfraktion von CDU und CSU. Innerhalb der CDU setzte er eine bürgerliche Koalition durch, obwohl CDU/CSU, FDP und Deutsche Partei nur über eine knappe Mehrheit verfügten und große Teile der CDU angesichts des staatlichen Neuanfangs eine Große Koalition vorzogen. Adenauer hielt jedoch die kleine Koalition für unumgänglich, um seine Ideen einer sozialen Marktwirtschaft und einer umfassenden Westbindung durchzusetzen. Dabei konnte er auf die gute Zusammenarbeit der Parteien im Wirtschaftsrat der britisch-amerikanischen Bizone zurückgreifen. Selbst innerhalb der CDU hatte die Planwirtschaft Befürworter; wenige Jahre vorher hatten sie noch das Ahlener Programm der CDU durchgesetzt. Die SPD hing ebenfalls der Planwirtschaft an und strebte zudem ein neutrales Deutschland an, um auf diesem Weg die Wiedervereinigung zu erleichtern. Auf der Rhöndorfer Konferenz vom 21. August 1949 konnte Adenauer seinen Standpunkt durchsetzen und endgültig sicherstellen, dass er der Kanzlerkandidat der Unionsparteien wurde. Um die Ausrichtung einer bürgerlichen Koalition zu bestärken, wählte die CDU/CSU am 12. September den damaligen FDP-Vorsitzenden Theodor Heuss in der Bundesversammlung mit zum Bundespräsidenten. Als 1950 die CDU auf Bundesebene gegründet wurde, wurde Adenauer Vorsitzender. Er blieb es bis 1966.

    Als Einwohner von Rhöndorf in Sichtweite von Bonn war Adenauer maßgeblich daran beteiligt, dass 1949 Bonn statt Frankfurt am Main Bundeshauptstadt wurde – Frankfurt war nicht nur SPD-regiert und stark zerstört, sondern vor allem Sitz des US-amerikanischen Militärgouverneurs. Auch hier war er ziemlich unnachgiebig. Er bedrängte beispielsweise den Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, Geld bereitzustellen, obwohl es keinen Haushaltsbeschluss gab. Für dessen rechtliche Bedenken hatte er kein Verständnis.

    Bei der ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 wurde Konrad Adenauer als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises 10 Bonn Stadt und Land mit 54,9 Prozent der Stimmen in den Deutschen Bundestag gewählt. Er vertrat den Wahlkreis Bonn bis zu seinem Tod 1967 und wurde bei den fünf Bundestagswahlen 1949 bis 1965 mit Mehrheiten von bis zu 68,8 Prozent jeweils direkt gewählt.

    Der Bundestag wählte ihn am 15. September 1949 mit einer Stimme Mehrheit (einschließlich seiner eigenen) zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, ein Amt, das er bis zu seinem Rücktritt am 15. Oktober 1963 innehatte. Eine entscheidende Stimme in diesem Wahlgang stammte dabei vom Bayernpartei-Abgeordneten Johann Wartner, der sich dem Beschluss seiner Partei widersetzte und – wie er kurz vor seinem Tode bekannte – für Adenauer stimmte. Sonst hätte Adenauer erst in einem späteren Wahlgang mit relativer Mehrheit gewählt werden können. Erster Oppositionsführer der jungen Republik wurde sein Gegenspieler Kurt Schumacher (SPD).

    Bundespräsident Theodor Heuss übergab Adenauer die Ernennungsurkunde am 16. September 1949. Adenauers erste Regierungserklärung folgte am 20. September und sein erster Besuch bei den Hohen Kommissaren der Alliierten am 21. September – demselben Tag, an dem das Besatzungsstatut in Kraft trat.

    Adenauer wurde dreimal (1953, 1957 und 1961) wiedergewählt. Das Wahlergebnis von 1957 war einmalig in der bundesdeutschen Geschichte: die CDU/CSU erzielte als bisher einzige Fraktion die absolute Mehrheit der Stimmen und der Sitze des Bundestages und hätte ohne Koalitionspartner regieren können. Dennoch bildete Adenauer eine Koalitionsregierung mit der DP (bis Juli 1960), um mit deren Hilfe die CSU und widerspenstige CDU-Mitglieder in Schach halten zu können.

    Die Bundesrepublik wurde zwar mit dem Inkrafttreten der Pariser Verträge am 5. Mai 1955 und der Aufhebung des Besatzungsstatus zur selben Zeit ein weitgehend souveräner Staat; die volle Souveränität wurde jedoch erst 1990 zusammen mit der Vereinigung von „BRD“ und „DDR“ durch den Friedensvertrag („Zwei-plus-vier-Vertrag“) erlangt, der den Zweiten Weltkrieg formell beendete; vorher nämlich waren alle politischen Maßnahmen von der direkten Zustimmung der westlichen Siegermächte jenes Krieges abhängig. Für Adenauer war deshalb die Außenpolitik der bestimmende Faktor seiner politischen Strategie. Von 1951 bis 1955 besetzte er auch, – neben einem Intermezzo von Helmut Schmidt nach dem Ausscheiden der FDP aus der Bundesregierung 1982 – einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik, das Amt des Außenministers.

    Er setzte dabei auf eine enge Anbindung an die westeuropäischen Staaten (Magnet-Theorie), eine wirtschaftliche Verflechtung mit Frankreich und Belgien und insbesondere gute politische Beziehungen zu den USA. Adenauer setzte sich für „Vereinigte Staaten von Europa“ ein, da nur diese ein langfristig friedliches Europa garantieren könnten. Er griff dabei sowohl auf seine politischen Vorstellungen aus der Weimarer Republik zurück als auch auf die Erfahrungen, die er mit dem Nationalsozialismus gemacht hatte. Hitler hatte die europäischen Länder nacheinander erobert; Stalin sollte nicht das gleiche gelingen.

    Wirtschaftlich ging der bereits vor 1949 durch den Marshallplan angestoßene Prozess durch die Montanunion, die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und Euratom auf. Adenauer setzte sein Vertrauen in den Bankier Hermann Josef Abs, der Einfluss auf die Verteilung der Marshallplan-Gelder hatte. Er bat Abs gelegentlich, als Gast zum Kabinettstisch zu erscheinen, und lud ihn regelmäßig zu seiner sonntäglichen Rhöndorfer Kaffeetafel ein, an der er seine Ratgeber zusammenkommen ließ. Er ernannte ihn zum Verhandlungsführer der Londoner Schuldenkonferenz. Deutschland erlebte mit dem Wirtschaftswunder einen Aufstieg und integrierte sich in den Europäischen Markt. Die wirtschaftliche Seite dieses Strebens mündete schließlich in die europäischen Einigungsprozesse, auf denen die heutige Europäische Union beruht. Schon im Jahr 1954 wurde Adenauer mit dem Karlspreis ausgezeichnet.

    Ein langfristiges Ergebnis Konrad Adenauers war die Aussöhnung mit Frankreich, die schließlich im Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrag mündete. Bei dem tiefen Misstrauen, mit dem sich Deutsche und Franzosen zu jener Zeit begegneten, war hierbei sein gutes persönliches Verhältnis zum Präsidenten der Französischen Republik, Charles de Gaulle, von großer Bedeutung. Anfangs war Adenauer eher skeptisch: Als de Gaulle 1958 Präsident wurde, sah Adenauer in ihm noch eine Art Hindenburg, einen ehemaligen General, der sich mit negativen Folgen in die Politik einmischte.

    Adenauers Konzept einer engen Westbindung stieß auch auf Widerspruch. So wurde er im Rahmen der Bundestagsdebatte vom 24./25. November 1949 über das Petersberger Abkommen und die Frage, ob die Bundesrepublik, wie von Adenauer gefordert, Vertreter in die Internationale Ruhrbehörde entsenden solle, vom SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher mit dem Zwischenruf „Der Bundeskanzler der Alliierten!“ gerügt.

    Die enge Politik der Westbindung führte unter den damaligen Gegebenheiten zwangsläufig zum Konflikt mit der Sowjetunion. Eine deutsche Wiedervereinigung schien in weitere Ferne zu rücken. Die in der Folge des Zweiten Weltkriegs zu Tage getretenen ideologischen Gegensätze führten zur Teilung Europas und der Welt in zwei Blöcke: Dem Ostblock unter der damals noch unstrittigen Führung der Sowjetunion und dem westlichen Lager unter der Führung der USA.

    Obwohl er öffentlich anerkannte, dass in allen Staaten Osteuropas nach dem Zweiten Weltkrieg ein berechtigtes Misstrauen gegenüber Deutschland herrschte, weigerte sich Adenauer, auf die politischen Forderungen der Ostblockstaaten einzugehen. Für ihn war eine Wiedervereinigung nur möglich und anzustreben, wenn diese mit freien, demokratischen Wahlen einhergehen würde. Für ihn führte der Kurs der Stärke, zumindest öffentlichen Bekundungen nach, langfristig zur Wiedervereinigung unter freien Bedingungen. Kooperation mit der kommunistischen DDR war für ihn nur in sehr kleinen Schritten möglich. Auf damals häufige deutschlandpolitische Konzepte, die eine Neutralität und einen „dritten Weg“ zwischen westlichem und östlichem System in einem Gesamtdeutschland vorsahen, gab er nichts. Deutschland müsse sich, nach dem „von Deutschen vom Zaune gebrochenen Krieg“, das Vertrauen der freien Welt wieder verdienen und keine Schaukelpolitik treiben. Adenauer lehnte daher im Jahr 1952 die Stalin-Noten ab, in denen Stalin eine Wiedervereinigung und freie Wahlen unter der Bedingung der Neutralität des vereinigten Deutschlands vorschlug.

    Nachdem die Grundsatzentscheidung für die Soziale Marktwirtschaft gefallen war, überließ Adenauer die Wirtschafts- und Sozialpolitik weitgehend seinen Fachministern, insbesondere dem Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard. Er selbst konzentrierte sich auf die Außenpolitik. „Von der Außenpolitik, der außenpolitischen Entwicklung hängt alles ab, hängt die ganze Wirtschaft ab, hängt ab, was wir auf sozialem Gebiet machen“, so seine Begründung.

    Allerdings war Adenauer, im Vergleich zu Erhard, wesentlich aufgeschlossener gegenüber Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften. Auch in die Sozialpolitik mischte er sich ein: Im Jahr 1957 beispielsweise setzte Adenauer – gegen den Rat von Ludwig Erhard – die Umstellung der gesetzlichen Rentenversicherung auf eine Umlagefinanzierung durch. Dadurch wurde es möglich, die Renten einmalig erheblich anzuheben und sie fortan jedes Jahr proportional zur Entwicklung der Bruttolöhne zu erhöhen. Die früher alltägliche Altersarmut als Folge steigender Verbraucherpreise bei stagnierenden Renten verschwand dadurch für Jahrzehnte. Über Warnungen seines Wirtschaftsministers soll sich Adenauer mit dem Hinweis „Kinder kriegen die Leute immer“ hinweggesetzt haben. Befürworter des Umlageverfahrens beriefen sich auch auf das sogenannte Mackenroth-Theorem, nach dem die Finanzierung der Renten immer aus dem laufenden Volkseinkommen erfolgen müsse.

    Adenauer hatte bereits auf der Rhöndorfer Konferenz seinen Arzt Paul Martini zitiert, der meinte, Adenauer könne gesundheitlich problemlos noch ein oder zwei Jahre Kanzler bleiben. Tatsächlich blieb er, der erst mit 73 Jahren Kanzler wurde (jeder seiner Nachfolger war mit diesem Alter bereits nicht mehr im Amt), 14 Jahre im Amt und hatte damit nach Helmut Kohl die zweitlängste Amtszeit aller deutschen Bundeskanzler.

    1959 brachte sich Adenauer als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten ins Gespräch, nachdem er vorher vergeblich versucht hatte, Ludwig Erhard auf diesen Posten wegzuloben. Das Amt stand zur Disposition, weil laut Grundgesetz nur eine Wiederwahl möglich war; Theodor Heuss' Amtszeit endete dadurch am 12. September 1959.

    Nach einigen Wochen zog Adenauer seine Kandidatur wieder zurück – vermutlich zum einen, weil er erkannt hatte, dass die Macht des Bundespräsidenten geringerer Natur war, zum anderen, weil er die Wahl Erhards zum Bundeskanzler verhindern wollte. Zum Bundespräsident wurde am 1. Juli 1959 Heinrich Lübke gewählt.

    An dem übergroßen Streit um seine Nachfolge war er durchaus nicht schuldlos. Seiner begründeten Meinung nach hatte Erhard nicht genug Führungsqualitäten, außerdem hatte er keine Hausmacht in der CDU. Später als Kanzler versuchte Erhard mit Appellen direkt an das Volk zu regieren, ohne auf vermittelnde und interessengeleitete Akteure wie Parteien oder Verbände Rücksicht nehmen zu wollen. Sein Führungsstil war an den Idealen der Aufklärung orientiert, setzte auf die rationale Einsichtskraft des Bürgers zu vernünftigen Entscheidungen und hatte wenig Sinn für das politische Tagesgeschäft und den dauernden Zwang zu Kompromissen. In der pluralistischen Demokratie rieb er sich innerhalb weniger Jahre auf, ohne als Kanzler sonderliche Erfolge zu erzielen. Adenauer unternahm aber nichts, einen besseren Kandidaten aufzubauen. Die zwischenzeitlichen Favoriten Adenauers, die Bundesminister Franz Etzel, Heinrich Krone und Gerhard Schröder, bekamen nie genug Unterstützung von ihm, als dass sie wirklich ernsthafte Herausforderer des populären Erhard hätten werden können.

    Nach der darauf folgenden Wahl im September 1961, als die Unionsparteien die absolute Mehrheit verloren, gelang es ihm, gegen den Willen der FDP sowie Teilen der CDU/CSU nochmals zum Kanzler gewählt zu werden. Dafür versprach er, rechtzeitig vor der nächsten Wahl zurückzutreten, um einem Nachfolger Platz zu machen – einen verbindlichen Termin zu nennen weigerte er sich. Die Spiegel-Affäre brachte ihn schließlich dazu, sich auf den Herbst 1963 festzulegen. Adenauers Verabschiedung durch die Bundeswehr fand am 12. Oktober 1963 auf dem Fliegerhorst Wunstorf statt. Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier sagte zur Würdigung des scheidenden Kanzlers: „Konrad Adenauer hat sich um das Vaterland verdient gemacht.“

    Seine letzten Jahre als Kanzler wurden durch seinen hartnäckigen Kampf, so lange wie möglich im Amt zu bleiben, und durch den – vergeblichen – Versuch, die Wahl Ludwig Erhards als Nachfolger zu verhindern, überschattet. Häufig wurde er in dieser Zeit als „der Alte“ bezeichnet. In dieser Zeit passierten Fehlschläge, die beim größten Teil der Deutschen auf Unverständnis und Kritik stießen. Sein Versuch, ein vom Bund kontrolliertes Deutschland-Fernsehen als Konkurrenz zu der von den Ländern kontrollierten ARD aufzubauen, scheiterte am 1. Rundfunk-Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Das ZDF hatte nur wenig mit Adenauers ursprünglichen Plänen zu tun. Als er nach dem Bau der Berliner Mauer zwei Wochen abwartete, bevor er nach Berlin reiste, erntete er Unverständnis, ebenso mit seiner deutlichen Kritik am damaligen Berliner Bürgermeister Willy Brandt. Die Spiegel-Affäre am Ende seiner Kanzlerschaft erregte öffentliches Aufsehen. Dass Adenauer Franz Josef Strauß zu dessen Handlungsweisen ermächtigt hatte, wurde erst später bekannt.

    Auch nach seinem Rückzug aus der Politik verunglimpfte Adenauer seinen ungeliebten Nachfolger nach Kräften. Kurz vor seinem Tod erlebte er noch den Sturz Erhards – „Der eine is wech!“ war sein Kommentar. Er griff durch Zeitungsartikel, Reden und Interviews noch ins politische Geschehen ein, äußerte sich vor der Bundestagswahl 1965 noch positiv über eine mögliche große Koalition und stellte nach ihrem Amtsantritt 1966 unter Kurt Georg Kiesinger fest, dass diplomatische Beziehungen zu Staaten Osteuropas möglich seien, was eine grundsätzliche Abkehr von der Hallstein-Doktrin bedeutete. Er führte mehrere international beachtete Auslandsreisen durch. 1964 nahm ihn die Académie des Sciences Morales et Politiques auf. Bis zu seinem Tode war er Mitglied des Bundestages und dadurch mit 91 Jahren und 3 1/2 Monaten der bisher älteste Bundestagsabgeordnete. Noch vom Sterbebett aus unterstützte er Kiesinger mit Ratschlägen.

    Adenauer starb am 19. April 1967 nach kurzer Grippe und drei Herzinfarkten im Alter von 91 Jahren in seinem Haus in Rhöndorf. Den ersten Herzinfarkt hatte er bereits Ende 1962 erlitten, den zweiten am 29. März 1967 und den dritten wenige Tage später. In Familie und Freundeskreis verbürgt sind seine letzten Worte: „Da jitt et nix zo kriesche!“ („Da gibt es nichts zu weinen!“, gerichtet an seine Tochter Libet, die in Tränen ausgebrochen war).

    Adenauer wurde mit einem im Kölner Dom von dem Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Frings als Pontifikalamt zelebrierten Requiem verabschiedet und mit einem Staatsbegräbnis geehrt. An seiner Beerdigung nahmen zahlreiche Staatsoberhäupter und Außenminister teil. Am Sarg hielten hochrangige Offiziere der Bundeswehr, allesamt Ritterkreuzträger, abwechselnd die Ehrenwache. Nach der Zeremonie überführte die Bundesmarine den Sarg mit dem Schnellboot Kondor in einem Schiffskonvoi auf dem Rhein nach Bad Honnef/Rhöndorf, auf dessen Waldfriedhof Adenauer am 25. April 1967 beigesetzt wurde.(Wikipedia)"
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