[Börse] - Kaufen, wenn Kanonen donnern

[Shakka]

Ist man risikoavers geht man halt nicht in den Aktienmarkt, sondern eher in bspw. Immobilien. Risikofrei ist das auch nicht, aber halt doch sicherer. Totalverluste sind da nicht soooo häufig zu finden. Oder?

Einem Bekannten ist das Haus kurz nach dem Bau abgebrannt. Versicherung hat alles gezahlt. Am Ende ist er da zwar mit viel Stress aber finanziellem Plus raus weil er aus dem Totalschaden noch einiges retten konnte

Aber es kann natürlich auch viel schief laufen. Besonders beim Kauf oder Bau einer Immobilie. Aber das sind ja alles Vorgänge und Risiken, die man selbst mit Augenmaß besser einschätzen kann als abstraktere Dinge wie Märkte und Unternehmen.

Und je mehr handwerkliches Geschick man mitbringt, desto interessanter kann eine Immobilie werden. Wer aber nicht weiß, wie rum man eine Klobrille montieren muss , der ist mit anderen Vermögensklassen sicher besser beraten.

[TeeRohr]

Jup, mein Elternhaus wurde auch mit viel Eigenleistung gebaut. Hat halt einige Jahre gedauert, aber das ging.

Eigenheim sehe ich aber weniger als Investment, sondern eher als Altersvorsorge.

[Frozen]

Mir erscheint der Immobilienmarkt gerade etwas spekulativ

Die Mieten, Preise und auch Bau/Renovierungskosten sind alle sehr hoch.
Aber in der Gegend sind sehr viele Arbeitsplätze abhängig von der Automobilindustrie.
Die Zulieferer sind ja zum Teil schon stark gebeutelt und wie der Absatzmarkt in China sich entwickelt ist fraglich.
Sollten hier mehrere Tausende oder Zehntausende Jobs wegfallen, die einkommenstechnisch eher über dem Median liegen, dann könnten Mietpreise und Immobilien-Preise sinken.

Bekannter hat ein Grundstück geerbt bzw. von den Eltern nach Erbe geschenkt bekommen, und die wirtschaftlich sinnvollste Variante wäre anscheinend ein 4-5 Partien Haus zu bauen, bei dem man exklusive Grundstück bei ca. 2 Millionen Euro Baukosten liegen würde.
Das war jetzt auch geplant, aber dann sind die KFW Zinsen für energieeffizientes Bauen drastisch angestiegen, jetzt bleibt das Geld halt an der Börse und das Bauvorhaben liegt auf Eis.

Daher wird der eigene Plan umgesetzt:
Ins Eigenheim investieren, davon hat man ja auch direkt etwas,
danach Aktien und ETFs.
Letztere erscheinen mir langfristig sicherer

[WeissNix]

Eigenheim sehe ich aber weniger als Investment, sondern eher als Altersvorsorge.

Ich sehe es mehr als Klotz am Bein, insbesondere wenn man es zu früh im Leben angeht und für viele Jahre sein Kapital darin versenkt. Ich habe nichts geerbt und werde auch nichts erben. Mein erstes selbstverdientes Geld floss ab etwa 1986 in die Börse, 1999 ging ich da komplett raus und steckte alles ins Eigenheim, das 10 Jahre später abbezahlt war. Ich denke heute, dass es ein Fehler war, ich wäre heute sehr viel weiter, wenn ich mir das nicht ans Bein gebunden hätte, was viele Millionäre ja auch nicht machen, weil es die Vermögensentwicklung in der entscheidendsten Phase hemmt bis zu komplett stoppt.
Immerhin kann ich meiner Mutter damit noch zu Lebzeiten etwas Gutes tun, die nur eine magere Witwenrente bekommt..

[Tronde]

Das Eigenheim wird ja auch mit Kapital erworben, dass man gar nicht hat. Insofern ist der Vergleich sehr hinkend.

Aber wenn man nachrechnen möchte was bei einem perfekt agierenden Menschen am besten wäre, geht wahrscheinlich alles in Aktien.

Das Problem ist dabei offesichtlich

[Shakka]

Man kann auch den persönlichen Wert berücksichtigen. Vielleicht ist es einem das auch persönlich etwas Wert, in einer eigenen Wohnung zu wohnen.

Und genau so kann man Aktienhandel auch als Hobby betrachten. Wenn einem der eine oder andere Zock Geld kostet, ist das dann eben der Preis des Hobbys.

Man kann ja auch Oldtimer besitzen. Sowas geht dann noch mehr Richtung Hobby und Spaß. Da ist die Investitionskomponente vielleicht noch mal geringer.

[WeissNix]

Das Eigenheim wird ja auch mit Kapital erworben, dass man gar nicht hat. Insofern ist der Vergleich sehr hinkend.

Das stimmt so nicht für Leute wie mich, die sich alles selbst erarbeiten müssen, ohne Verwandte, die für einen bürgen können usw.. Um an einen Immobilienkredit zu kommen, musst du so gut wie alles aus den Taschen ziehen und als Eigenkapital einbringen.

Ich bin allerdings auch nicht allzu böse darum, dass ich dabei das Platzen der dot com Blase (und die Krise 2008/9, wonach ich zum ersten Mal arbeitslos wurde, danach nur noch prekäre Zeitarbeitsverträge bis 2017..) verpasst habe.

Jetzt stehe ich wieder vor der Frage, ob ich mir eine weitere Immobilie ans Bein binden sollte.. Weil man ja nicht dazulernt.. https://www.civforum.de/showthread.p...=1#post9289643 Letztendlich gibt es den freien Willen ja auch gar nicht; also lasse ich es mal auf mich zukommen, was sowieso bereits im Algorithmus steht. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

[Tronde]

Das stimmt so nicht für Leute wie mich, die sich alles selbst erarbeiten müssen, ohne Verwandte, die für einen bürgen können usw.. Um an einen Immobilienkredit zu kommen, musst du so gut wie alles aus den Taschen ziehen und als Eigenkapital einbringen.

Das mag 1999 bei dir so gewesen sein (bezweifle ich aber auch, dass dies Allgemeingültigkeit gehabt hat), aus persönlichen als auch aus beruflichen Erfahrungen kann ich das in den letzten 10 Jahreb nicht im geringsten bestätigten. Auch bei den Abschlüssen von Mandanten die ich betreue, lässt sich diese Behauptung nicht bestätigen.

Jetzt stehe ich wieder vor der Frage, ob ich mir eine weitere Immobilie ans Bein binden sollte.. Weil man ja nicht dazulernt.. https://www.civforum.de/showthread.p...=1#post9289643 Letztendlich gibt es den freien Willen ja auch gar nicht; also lasse ich es mal auf mich zukommen, was schon mal programmiert wurde. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

Ja, das Problem kennt man unter den 99 Prozent. Wieder eine Immobilie. Das erinnert mich an den Witz, dass bei einer Eigentümerversammlung nach dem Heizungsgesetz der Grünen jemand gesagt hat. "Die wollen mich ruinieren, ich habe 100 Häuser".

[WeissNix]

Also insbesondere seit der Finanzkrise 2008/9 bekommt man jetzt wieder 6stellige Kredite ohne Eigenanteil? Warum sagt mir das denn keiner? Dann bräuchte ich mein Depot ja weder angreifen noch beleihen..

[Simato]

Die letzten 10 Jahre sind hier aber auch eine krasse Ausnahme gewesen. Bei 1% Zins lassen sich Finanzierungen halt ganz anders rechnen, als bei 3-4%.

[WeissNix]

Ich hatte damals noch 7-8%. Aber davon ab, seit der Immobilienkrise 2008/9, wo man damit weltweit auf die Schnauze gefallen war, bekam man doch ohne Eigenanteil und fast schon einer 120% Absicherung von keiner Bank mehr einen Kredit?

[Tronde]

Niemand hat was von ohne EK gesprochen. Eigene Beiträge lesen, meine Äusserung dazu lesen. Fertig

[zerialienguru]

2021 war ohne EK ein Zinssatz von 3% drin auf 20J.

[Papa Bear]

Es gab bereits vor 20 Jahren Anbieter, die sich auf Finanzierungen mit 0 Eigenkapital spezialisiert hatten. Logischerweise ist bei denen dann das höhere Ausfallrisiko auch in der Kondition ersichtlich gewesen (ca. ein halber Prozentpunkt obendrauf). Ich habe ja eine Zeit lang selber die elektronisch abgebildeten Kreditvergaberegeln verschiedener Banken in Scoring-Systemen parametrisiert und kann definitiv sagen, dass seit dieser Zeit keinerlei Notwendigkeit mehr bestand, EK einzusetzen.

[Tim Twain]

Das stimmt so nicht für Leute wie mich, die sich alles selbst erarbeiten müssen, ohne Verwandte, die für einen bürgen können usw.. Um an einen Immobilienkredit zu kommen, musst du so gut wie alles aus den Taschen ziehen und als Eigenkapital einbringen.

Ich bin allerdings auch nicht allzu böse darum, dass ich dabei das Platzen der dot com Blase (und die Krise 2008/9, wonach ich zum ersten Mal arbeitslos wurde, danach nur noch prekäre Zeitarbeitsverträge bis 2017..) verpasst habe.

Jetzt stehe ich wieder vor der Frage, ob ich mir eine weitere Immobilie ans Bein binden sollte.. Weil man ja nicht dazulernt.. https://www.civforum.de/showthread.p...=1#post9289643 Letztendlich gibt es den freien Willen ja auch gar nicht; also lasse ich es mal auf mich zukommen, was sowieso bereits im Algorithmus steht. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

Mein Bruder hat für sein Haus bei der Bank keinen Kredit bekommen, es gäbe wohl eine gesetzliche Vorschrift, nachdem sie ihm bei seinem Einkommen keinen Kredit geben dürfen, weil er sich das gar nicht leisten.