Euer Ersteindruck, Tests und Meinungen

[Littlefinger]

Wie ausgeprägt sind die Fraktionen denn? Ich überlege, mir das Spiel heute zu kaufen. Klar, das ist ein kleines Spiel von einem unbekannten Studio, da erwate ich keinen AAA-Titel. Gelesen hab ich das nun aber öfters und wundere mich schon ein bisschen, wie verschieden denn die Civs sind. Stören würde es mich aber wohl auch gar nicht so groß, das Spiel sieht auch so interessant genug aus

[Piruparka]

Hallo und herzlich willkommen hier bei uns!

Vertrau mir, es ist jeden Cent wert. Ein klasse Spiel. Jede Fraktion hat zwei bis drei Vorteile und ein, zwei Nachteile. Beispiel: Die Fraktion "Terra Salvum", die "Grünen", bekommen einen Bonus auf Produktion aus Wäldern und verstehen sich länger gut mit den Aliens, bekommen aber einen Kampfmalus. Die "Gelben", die "Noxium Gesellschaft", bekommt einen Goldbonus, dafür aber weniger Wohnraum. Ich stelle die Fraktionen größtenteils in meiner bebilderten Story vor, die du erreichst, wenn du den Link in meiner Signatur anklickst.

[Littlefinger]

Das klingt doch nach relativ unterschiedlichen Ansätzen für die Fraktionen? Ich werde mir deine Story zur Gemüte führen, das Spiel heute mal anspielen und meine Erlebnisse und Eindrücke hier schildern.

[Piruparka]

Ja eben, deswegen ärgere ich mich, wenn diese selbsternannten Spieletester von kaum gegebenen Unterschieden zwischen den Fraktionen sprechen.

[Monaldinio]

Rein spieltechnisch und taktisch was man wann baut, ob man es baut, ob Gebäude oder feldverbesserung, macht ein riesen Unterschied!
Ich spiele ja relativ häufig Terra salvum, an unseren mp Abend musste ich ich die Solar Dynastie spielen, riesen Unterschied!
Wenn man gut spielen möchte...

[Writing Bull]

Hier gibt es halt zwei unterschiedliche Meinungen, übrigens auch unter den Spielern. Ich persönlich finde - genau wie Piru und Monaldinio -, dass die bestehenden Unterschiede markant sind. Insbesondere auf höheren Schwierigkeitsgraden oder in MP-Partien merkst du das sehr deutlich.

Anderen Leuten fehlt aber insbesondere, dass die Fraktionen keine einzigartigen Spezialgebäude oder -einheiten haben. Mich persönlich stört das nicht. Aber die Geschmäcker sind halt verschieden - das ist ja auch nicht weiter schlimm.

[monkeypunch87]

Ich kann die Kritik an den Fraktionen sehr gut nachvollziehen wie er im Test von GamersGlobal beschrieben wird.

Es geht ja nicht darum, dass sich die Fraktionen nicht für den menschlichen Spieler spielerisch unterscheiden, sondern um das Verhalten der KI in Bezug auf den Spieler. Diplomatisch und militärisch-taktisch verhalten sie sich alle gleich. Natürlich hat jede Fraktion ihre Lieblingsgegnerfraktion, aber im Endeffekt macht es keinen Unterschied bei den Beziehungen zum Spieler, da das dipolmatische Verhalten maßgeblich von der Militärstärke des Spielers abhängt. Und genau das wird doch angesprochen und zurecht kritisiert.

Dies könnte man schon anders lösen, z.B. mit tatsächlich sehr friedlichen Grünen, die vielleicht dann auch noch bevorzugt Alienrassen zähmt und als Einheiten nutzt. Oder halt das Imperium, welches sofort mit den Säbeln rasselt, egal ob sie hoffnungslos unterlegen sind. Oder diesen chinesischen Planetausbeutern, die die Landschaft mit Städten vollspämmen.

Mir fallen da schon einige Sachen ein, um die einzelnen Fraktionen weiter auszudifferenzieren in den Beziehungen zum Spieler. Auf Fraktionen zugeschnittene Technologien, Einheiten und Gebäude wäre auch etwas Feines, aber man sollte die Unterschiede dann auch bemerken, wenn man eine Fraktion gerade nicht selber spielt.

[Writing Bull]

Auf Idle Thumbs, einer englischsprachigen Seite für Audio-Podcasts über Strategiespiele, gibt es jetzt diesen Beitrag über Pandora. Der Tenor ist sehr positiv. Vielleicht für den einen oder anderen von euch ein netter Zeitvertreib bei einer langweiligen Auto- oder Bahnfahrt.

[AIL]

Ich muss sagen, dass ich von dem Spiel stärker angetan bin, als ich erwartet hatte.
Es hat ein ausgezeichnetes Interface, was die Bedienung sehr intuitiv macht.
Das globale Wirtschafts- und Bevölkerungswachstumsmodell finde ich richtiggehend genial. Nicht nur ist es viel realistischer als in so ziemlich allen anderen 4x-Spielen, es macht auch Spielmechanisch sehr viel mehr Sinn!
Die Auswirkungen vom Micromanagement fühlen sich sehr bedeutsam an und dank den Buttons die Arbeiter in einer Kategorie festzusetzen, muss man auch nicht ständig was machen.
Der zufallsgenerierte Techtree ist zwar realitätsfern, wirkt sich aber äußerst positiv auf den Wiederspielwert aus.
Die klar strukturierte, generische Skalierung von Baukosten und zu erwartender Wirkung sorgen für eine ausgezeichnete Balance.
Doppelte Effizienz = doppelte Kosten. Ausnahmslos.
Die Idee mit den Projekten zum freischalten globaler Effekte, statt sie einfach schon mit der Forschung freizuschalten finde ich auch gut.
Auch Operationen, die sammelbaren "Zauber" sind ein interessanter Aspekt und können durchaus starken Einfluss auf das Spielgeschehen haben.
Die KI agiert je nach Fraktion sehr nachvollziehbar, nutzt Schwächen gnadenlos aus und macht generell einen kompetenten Eindruck.
Das Kampfsystem ist relativ simpel, was auch der KI zugute kommt.
Kriege fühlen sich sehr viel gefährlicher und entscheidender an als in Beispielsweise Civ 5.
Zum einen sind Städte keine stationären Supereinheiten sondern unverteidigt komplett Schutzlos und zum anderen ist die KI in der Lage sich ständig neue Angriffsrouten zu suchen, wenn sie merkt, dass eine zu gut verteidigt ist. So ist es keine Seltenheit, dass neben einer, im sicher geglaubten Hinterland befindlichen Stadt plötzlich ein kleines Stoßtrupp auftaucht und diese einfach übernimmt. Auch Operationen wie orbitales Bombardement machen die Kriege interessanter.
So gibt es zwar kein "eine Einheit pro Feld"-System aber dank diverser Möglichkeiten Flächenschaden auszuteilen ist Stacken trotzdem nicht unbedingt zu empfehlen.
Die Pace des Spiels gefällt mir gut. Ein Spiel lässt sich deutlich schneller durchspielen als bei vielen anderen 4x-Spielen. Auch dank ziemlich kurzer Rundenzeiten.

Kritikpunkte habe ich ehrlich gesagt bisher noch kaum gefunden.
Dass mir das Setting nicht so gefällt oder dass man hier und da vielleicht ein Diplomatifenster einfach größer hätte machen können sind alles nur Kleinigkeiten, den den guten Gesamteindruck nicht verwässern können.
Ein größerer Kritikpunkt könnte die Anzahl der Fraktionen sein. Diese sind zwar sehr unterschiedlich aber ihre geringe Zahl führt eben dazu, dass man jedes Spiel die gleichen Gegner und auch selber nicht sehr viel Auswahl hat.
Mehr Fraktionen würden natürlich bedeuten, dass man schnell einige Überschneidungen hätte, aber ich würde das vermutlich trotzdem begrüßen.
Noch ein Kritikpunkt ist, dass ich finde, dass manche Gebäude einen zu starken Effekt haben. Die Gebäude der zweiten und dritten Ära erhöhen den Output so stark, dass eine rasche Erforschung und Errichtung dieser entscheidend ist. Eventuell hätte man die Sprünge etwas sanfter machen können.

Trotzdem ist mein Eindruch nach 2,9 Partien überwiegend positiv und ich denke, dass ich noch viel Freude an dem Spiel haben werde.

[ausgetreten]

Vielem, was du schreibst, kann ich sofort zustimmen. Die KI hat allerdings ihre Schwächen, das wirst du auch noch bemerken, wenn du öfter spielst. Beispielsweise baut sie selbst mit fortgeschrittener Technologie viel zu oft noch Massen an Einheiten aus dem ersten Zeitalter mit lachhafter Stärke, die man dann leicht mit Bombardierungen wegwischen kann.

Falls du mehr Fraktionen willst, schau dir doch mal Blackys Modprojekt an. Das funktioniert sogar im Multiplayer, wenn alle Mitspieler die Mod haben.

[AIL]

Hmm, okay. Von dieser Schwäche merkt man natürlich nicht viel, wenn man im 1. Zeitalter, wo diese Einheiten noch aktuell sind, bereits eliminiert wird. :o

Das klingt allerdings nach einer Lachnummer aus Programmierersicht sowas zu fixen. Was sagen die Devs dazu?

Die Mod schau' ich mir Mal an, danke für den Link.

[ausgetreten]

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher. Lorenz hatte da mal bisschen was erzählt, aber so genau kann ich das nicht wiedergeben.

Ich glaube, es hängt mit dem Kampfsystem zusammen. Das funktioniert ja so, dass die Gesamtstärke der Einheit keinen skalierenden Effekt auf den Kampfausgang hat. Wenn eine Einheit mit 2 Stärke und 100% Effizienz kämpft, macht sie immer 2 Stärkepunkte Schaden (+-25% Kampfglück), egal wie stark der Gegner ist. Der einzige Unterschied zwischen einer Einheit mit mehr Kampfstärke, die entsprechend teurer ist, und mehreren Einheiten mit der summiert gleichen Stärke zum summiert gleichen Produktionspreis, ist der, dass man mit den vielen schwachen Einheiten eher mal eine Einheit verliert und anfälliger gegen Flächenschaden ist. Entscheidend ist eher die Effizienz die durch das Stein-Schere-Papier-Prinzip des Terrains, Einheitentyps, Waffentyps, Flankenbonus, Erfahrungsstufe, Fraktionsbonus, Ausrüstungsbonus usw. beeinflusst wird.

Nun scheint es der KI oft günstiger vorzukommen, mehr Einheiten unterschiedlichen Typs zu haben, als einige wenige dicke Brummer. Wie man nun die Formel beeinflussen müsste, nach der die KI den Nutzen von Einheiten bewertet, damit sie generell mehr Produktion pro Einheit investiert, um stärkere Einheiten zu bauen, kann ich nicht sagen.

[AIL]

Kosten teurere Einheiten auch mehr Unterhalt?
Weil wenn nicht, dann beeinflusst es nicht nur das Verhalten bei AoE-Schaden.

Wenn es der KI "so vorkommt", dann doch wohl, weil sie so programmiert ist.

Die Lineare Kosten/Stärke-Skalierung lässt es so aussehen, dass es egal oder besser ist, viele kleine Einheiten zu haben. Aber wenn die Formel gegnerische AoE-Kapazität und (eventuell) Unterhalt berücksichtig, müsste sie zu einem anderen Ergebnis kommen.

Ich würde eine Formel verwenden, die bei kaum vorhandenem Militär eher kleine Einheiten baut, damit ich zumindest eine Grunddeckung habe, und wenn diese dann vorhanden ist, dann eben größere stärkere.

Vielleicht ist das ja auch irgendwie Modbar. Bei Endless-Space waren auch viele KI-Entscheidungen, wie die Schiffsdesigns oder die Baureihenfolge per Modding gut zu beeinflussen.

[ausgetreten]

Da musst du die Entwickler fragen. Ich kann lediglich beschreiben, wie sich die KI verhält. Warum sie es tut, weiß ich nicht genau.

Der Unterhalt ist bei jedem Einheitentyp gleich, egal wieviel Produktion die Einheit gekostet hat. Aber es gibt eine Ausrüstung, die die Unterhaltskosten senkt und das Imperium zahlt 25% mehr Unterhalt.

[Ahlon]

Schade, mich hat Pandora nicht gepackt. Dieses "noch nen zug und noch nen zug und einer geht noch", so wie bei Civ5 z.b. habe ich da nicht. Da habe ich mal wieder Alpha Centauri installiert, was sogar auf Win7 noch ohne Probleme läuft, und da war es gleich wieder.
Ich hoffe jetzt auf Beyond Earth