Erfolgreicher Titelsammler und Pharao,
ich muss mich bei Euch entschuldigen, habe ich mich doch mißerständlich ausgedrückt. Ich wollte keineswegs behaupten, dass ihr Vorteile in der Zahl Eurer Ressourcen im Vergleich zu unserem Volk habt. Das ist ein Urteil, welches ich mir nicht anmaßen möchte, kenne ich das Land Ägypten doch überhaupt nicht.
Meine Aussage bezog sich allein auf die Tatsache, dass bei der Grenzziehung an der schmalsten Stelle die meisten der wertvollen Güter auf der assyrischen Seite gelegen hätten. Und dies ist keine gute Grundlage um in Verhandlungen mit Freunden zu gehen. Nein, wir haben schon von Anfang an auf Eure potentiellen Bedürfnisse Rücksicht genommen und die Linie absichtlich über die strittigen Objekte geführt, um diese auf jeden Fall in den Verhandlungen zu thematisieren.
Aber über diesen Punkt sind wir schon lange hinaus. Wir halten fest, dass die Assyrer keinen Einspruch gegen eine ägyptische Stadt einlegen werden, die außerhalb des derzeitigen Kartenmaterials nahe der Stadt Brüssel gegründet wird, auch wenn das Einflussgebiet in unser Grenzgebiet hineinragen sollte. Diese Feststellung sollte ausreichen, damit eure wichtigen Amtsgeschäfte durch unsere Verhandlungen keinen Aufschub benötigen. Weiterhin können wir feststellen, dass sowohl die Perlen, als auch bis auf weiteres die Trüffel dem ägyptischen Volk zugesprochen werden.
Nun zur Küstenstadt der Assyrer. Seine Majestät möchte auf jeden Fall die Möglichkeit haben ein Stadthaus mit Blick auf die See zu besitzen. Euer letzter Bote hat davon geschwärmt wie schön es ist auf der sonnenverwöhnten Gartenterasse des Palastes zu Theben zu stehen und dem Sonnenuntergang zuzuschauen. Ich meine sogar eine Träne des Glücks im Gesichte unseres strengen und manchmal cholerischen Königs gesehen zu haben. Als der Bote weg war, ist seine Majestät aufgestanden, hat mir die Hand auf die Schulter gelegt und ist mit mir auf den Balkon gegangen.
"Gaudi," hat er gesagt
"ich schätze Euch sehr als Berater. Schaut euch Euch mal um. Diesen phänomenalen Ausblick. Aber eines stört mich sehr. Hörst du die königlichen Krokodile schnaufen und knurren? Hörst du das Plätschern, wenn sie aufgeregt durch das Wasser schnellen? Immer wenn die Sonne untergeht werden sie nervös und die Sonne geht früh unter hinter den Hügeln von Assur. Wenn ich doch nur einen Palaste am Meer hätte... bis spät abends soll es dort im Sommer noch hell sein. Hell und freundlich. Wenn ich hier auf dem Balkon stehe und mein Land beobachte, dann möchte ich ungestört sein, doch irgendwie schweifen meine Gedanken stets ab, wenn ich an meine armen nervösen Krokodile denken muss."
Es wird schwer sein, ihm dieses Hirngespinst wieder auszureden. Die Assyrer haben keinen Zugang zur Küste und ich werde viele stickfeste Argumente benötigen, um seiner Majestät beizubringen, dass er darauf verzichten kann. Ihr spracht von einem Mangel an wertvollen Waren, doch wir wissen gar nichts über Eure Lande. Ihr spracht von einem begrenzten Siedlungsraum, doch auch hier kann ich außer Eurem Wort. Ich kann euren Standpunkt verstehen und ich kann ihn vertreten, doch auch ich brauche Sicherheit, um dies überzeugend zu tun. Könnt ihr mir etwas zum Beweis bieten, damit ich ein wenig Sicherheit in dieser Frage finden kann?
Da wir nicht sofort in Richtung Küste siedeln werden, können wir die Frage auch erst hinten anstellen und wieder aufnehmen, wenn es konkret wird. Bis dahin wissen wir hoffentlich noch etwas mehr von unserem Hinterland und auch ihr könnt die von euch angesprochene Insel etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Bis dahin werden die Assyrer die geplante Stadt an der Küste nicht gründen. Gleichermaßen bedeutet dies natürlich auch für euch, dass eine Expansion der Ägypter an der Küste in Richtung Norden mit der demnächst gegründeten Stadt vor weiteren Verhandlungen nicht möglich sein wird. Kommen wir in diesem Punkt überein?
Wenn ja gibt es noch das weitere. Zum Salz ist uns bewusst, dass ihr keinen direkten Einfluss auf den souveränen Stadtstaat nehmen könnt und sehen das als unser eigenes Risiko an, welches wir uns aussetzen. Weiterhin haben wir für die Fische am Südrand der Karte keinerlei Verwendung. Einzig die Küstenschafe auf der violetten Linie könnten interessant für uns werden. Sie werde aber auch kein Streitobjekt sein, wenn dort unten am Berg gründen wollt. Auch dort gilt, dass wir einer Besiedlung in dem uns unbekannten Gebiet nicht widersprechen werden.
Ich hoffe durch meine Worte in unseren Verhandlungen weitergeholfen zu haben und verbleibe
mit freundschaftlichen Grüßen
Gaudi, erster Berater deiner Majestät Assurbanipal von Assyrien
Zitat von
Aethelred
Ehrenwerter Oberster Berater Gaudi!
Ich sehe schon, diese Verhandlungen werden hart, aber herzlich. So mag ich das; es ist wohl Zeit, eine neue Runde zu eröffnen:
Bezogen auf die Luxusressourcen sind wir im Vorteil, sagt ihr? Nun, lasst mich das rekapitulieren:
Im dem Gebiet westlich von Assur, das ihr euch zusprechen würdet, befinden sich neben dem Wein, den ich als Hauptstadtressource rechne,
Gold, Seide, Diamanten, Marmor, Trüffel, Silber, Salz und Wale, sowie die Perlen, wenn es nach euch ginge. Bemerkenswerterweise zeigt eure Karte nur die zweite Hälfte dieser Ressourcen.
Auf meiner Seite wären Salz, nach den Verhandlungen Perlen, und wenn man sehr guten Willen zeigt Brüssels Ressourcen. Da scheint mir doch ein Ungleichgewicht in die andere Richtung vorzuliegen, oder? Das kann ich so meinem Volk gar nicht vorlegen, sonst herrscht hier bald ein Demokrat.
Kurzum: Ihr habt schöne mögliche Städte bei Gold und Seide sowie Marmor und Silber, die ich euch unter den richtigen Bedingungen auch gerne zugestehen will. Dass wir uns die Salzvorkommen teilen sollte selbstverständlich sein. Meine Gegenforderungen sind angemessen und lassen euch immer noch die deutliche Mehrheit der Ressourcen:
1) Die Trüffel gehören Ägypten. Als Ausgleichszahlung für den folgenden Punkt könnte man darüber reden, dass Assyrien das Feld bewirtschaften darf und davon profitiert, den Ertrag aber nach Ägypten liefert.
2) Assyrien muss auf die Nordstadt verzichten; je nach Kulturerweiterung werden die Ressourcen dort durch Ägyptens Siedlung, im Folgenden Perlenstadt, erschlossen. Diese Wird tatsächlich in dem von euch betroffenen Gebiet entstehen; und zwar innerhalb weniger Zyklen. Trotzdem sollten wir die Verhandlungen bis dahin leicht abgeschlossen haben. Vor allem die Wale kann ich euch nicht zugestehen; sind sie doch bei den Ägyptern beliebt und der Verbrauch hoch; außerdem muss unsere Handelsposition euch gegenüber erhalten bleiben.
3)Im Süden muss auch Ägypten sein Wissen noch erweitern; ich ahne die Existenz einer möglicherweise größeren Insel dort, die die Planungen beeinflussen könnte. Hier gilt es, abzuwarten, aber Schaf und Fisch an der lilafarbenen Linie würde ich sicherlich beanspruchen.
Daneben bleibt zu warnen, dass ich bis zur Eroberung nicht für Brüssels Expansionsverhalten verantwortlich bin, was euch, wenn ihr zu langsam seid, eines oder beide der Salzvorkommen auf der roten Linie kosten könnte.
Ich hoffe, dass wir unter diesen Bedingungen ein gutes Abkommen schließen und dann unsere guten Beziehungen ausbauen können.
Freundschaftliche Grüße,
Aethnaton, Pharao usw....