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Thema: [Civ5] Noch eine Nephilim-Story

  1. #76
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    König Baltfried beobachtete die Kräfteverhältnisse in Afrika genau. Nachdem die Perser die Araber schnell besiegt hatten, waren sie mit ihrer Religion der größte Konkurrent des europäischen Christentums. Weil Ägypten auf Baltfried zu schwach erschien, ging er mit dem nächst gelegenen Nachbarn Äthiopien enge diplomatische Beziehungen ein.



    So hatte sich eine Dreierkonstellation gebildet aus Germanen, Songhai und Äthiopiern. Die beiden afrikanischen Partner sollten nach der Vorstellung Baltfrieds die allzu rasch expandierenden Spanier bzw. die Perser in Schach halten.




    Während der Regentschaft des Baltfried waren die Eisenerzvorkommen für den Bergbau erschlossen, den Germanen bot sich nun die Möglichkeit, ihre Soldaten mit Eisenschwertern statt der bisherigen Bronzedolche auszurüsten. Die waren aber noch immer sehr teuer, es kostete 330 Gold, um einen Trupp Krieger mit Schwertern zu versorgen.



    Der Einfluss griechischer Denker auf die europäischen Zivilisationen war unverkennbar, auch wenn jedes Reich seine eigene Variante daraus schuf. Bei den Germanen waren es die regierenden Heerführer der Stämme, die ihren Hof mit Dichtern und Denkern schmückten und ihre Macht dazu nutzten, ihnen die Voraussetzungen für ihre Arbeiten zu schaffen. Das konnte unter verschiedenen Umständen geschehen: Was den Griechen die Agora, war den Römern der Populist und Demagoge und den Germanen die Versammlung der Dux. Das waren die neuen Kriegerfürsten, die als Unterkönige der Teilreiche herrschten. Sie traten regelmäßig zusammen und beschlossen unter ihrem gemeinsamen König, dem Rex, erste schriftlich niedergelegte Gesetze.



    Der über ihnen thronende Nephilim hatte erkannt, dass es nicht möglich war, alleinig über alle Stämme herrschen zu wollen. Dafür war das Reich zu groß und vielfältig geworden, selbst für einen vom Himmel gefallenen Hybriden. Leichter war es, den Unterkönigen einen Teil der Macht zu überantworten und sie so an sich zu binden. Das zeigte Wirkung: Im Jahre 630 vor der Zeitrechnung traten die Anführer der einst gallischen Stämme der Marser, Cherusker und Chatten zum Christentum über. Dafür stellte ihnen der Nephilim in Gestalt des König Wiborg in Aussicht, zu Dux erhoben zu werden.

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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  2. #77
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    Der Türke ist eher schwach, oder?

    Die Russin wird auf der Karte bockstark.
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
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  3. #78
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    Oh ja, das sieht ganz so aus.

    Stark sehe ich in der Partie aktuell:
    Russen, Perser, Spanier

    Schwach:
    Schweden, Türken, Ägypten

    Die anderen sind die Mittelmächte. Lissi hat noch gar kein Wunder in London gebaut, ungewöhnlich.
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  4. #79
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    Wie bedeutend es war, Fortschritte in den Bereichen der Kultur - zu denen letztlich auch solche in der Gesetzgebung und Regierung gehörten - zu erlangen, lag also auf der Hand. Die einst verstreuten barbarischen Stämme wurden zu einem Reich geeint. König Salomon in Jerusalem war schwer beeindruckt davon und wollte sich an diejenige Macht anlehnen, die sich am meisten fortschrittlich in Recht und Gesetz zeigen würde.



    Die gute Freundschaft zu den buddhistischen Äthiopiern brachte dem Germanenkönig nun auch mal greifbare Vorteile. Die beiden Völker trieben einen munteren Handel zum beiderseitigen Vorteil, Schmuck gegen Schmuck - Elfenbein gegen Kupfer. Zudem lud ihr Oberhaupt Haile die Abgesandten der germanischen Stämme in sein Reich ein, damit sie sich die Quellen des Nil mal ansehen konnten.



    Die Geschmeide vom schwarzen Kontinent kamen besonders gut an bei den Noblen der Sachsen, die waren mehr als nur zufrieden. Bis dahin waren die Sachsen ein eher ausgewogenes Volk, jetzt setzten sie auf Bevölkerungswachstum. Bald sollten die Fischgründe der Nordsee genutzt werden. Merke: Die Sachsen trifft man überall ein.



    Spätestens dank des florierenden Handels und im besonderen Maße wegen der einigenden Kraft der christlichen Religion herrschte in der Antike Frieden zwischen den Stämmen Europas. Der germanische König konnte es sich erlauben, seine Rechtsprechung bis auf die Stämme entlang des Rhein auszudehnen, ohne dass es zu Schwierigkeiten kam. Die Völker verstanden sich auch innerhalb des Reiches durchaus als eigenständig, akzeptierten aber die übergeordnete Stellung ihres Rex.



    Die Einigkeit der früher verfeindeten Stämme war auch geboten, denn im Osten wuchs in den weiten Steppen ein weiterer Bund verschiedener Stämme heran. Die Reitervölker verbanden sich unter der Führung der russischen Stämme und dehnten ihren Einfluss bis zu den Magyaren aus. Buda fiel unter den Sog ihrer Kultur und schwor dem russischen Herrscher die Treue. Von Jakutsk aus hatte der auch ein geeignetes Sprungbrett, die Magyaren zu disziplinieren, sollten sie es sich einmal anders überlegen. Für den germanischen König war das allerdings keine positive Entwicklung. Bei allem Stolz auf das Erreichte zeigte sich, dass die anderen auch nicht untätig geblieben waren.

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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  5. #80
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    Ein Hemmschuh ersten Ranges war - wenn man das bei der insgesamt ganz guten Situation so betrachten konnte - der Mangel an finanziellen Mitteln. Das lag an den logistischen Grenzen, an die der aufstrebende Handel stieß. Das Tauschen wurde nämlich langsam unpraktisch. König Childerich war der erste, der die im Orient gebräuchlichen Münzen als einheitliches Tauschmittel einführte. Da war der Wert des verwendeten Metalls - meistens Silber - noch gleich dem Wert der Münze. Das war zunächst ein nur vorsichtiger Schritt zu einem Wirtschaftswesen, der aber ließ Markt-, Zoll- und Prägerechte aufkommen.

    Die Etablierung des Orakels in Germanien im Jahre 460 brachte weitere Fortschritte mit sich. Verquickt mit der christlichen Religion hatten die Priester eine neue Form der Betätigung gefunden. Manche lasen aus den Innereien von Tieren, weitere aus dem Flug der Vögel oder sie versetzten sich in Trance. Damit gewannen sie eine neue gesellschaftliche Akzeptanz.



    Selbst Childerich wandte sich an das bekannteste unter den Orakeln, weil er eine Vorausschau verlangte. Er stand vor einer schwierigen politischen und militärischen Entscheidung und suchte Rat. Wie sollte die angespannte wirtschaftliche Situation gelöst werden und was sollte mit den Heerscharen von Soldaten - sowie ihren Anführern - geschehen, wenn kein Krieg herrschte?

    Das Orakel gab dem König tatsächlich einen Rat: "Gib' der unruhigen Kriegerkaste eigenes Land als Lehen aus Deiner Hand, oh König - Land gegen Treuedienste. Davon können sie sich wirtschaftlich versorgen, denn sie sollen darauf ihre Hörigen arbeiten lassen. Und die bestehen aus den Bauern, aus denen der Grundherr im Kriegsfall die Truppen schöpft, die er seinem König dafür schuldet. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Truppen arbeiten auf ihrer heimatlichen Scholle, belasten nicht die Wirtschaft und können bei Bedarf zu den Waffen gerufen werden."



    "Puh, das hört sich kompliziert an", schnaufte der König. "Also, der König ist Lehnsherr der Grundherren, und deren Vasallen sind die Hörigen. Es werden Land und Schutz von oben nach unten vergeben, dafür bekommt man im Gegenzug Treue, Abgaben und Kriegsdienst. Ob das die Dux und vor allem die Niederen so akzeptieren werden?"

    "Bestimmt", antwortete das Orakel, "denn die Waffen verbleiben ja in der Hand der Grundherren und der Kaste der erfahrenen Krieger. Wer also soll von den Hörigen schon aufmucken? Seht nur zu, dass es Recht und Gesetz gibt, dass sie vor Unbill schützen soll. Dann werden sie schon einverstanden sein. Ist ja immer noch besser, als wenn man ohne Beschützer willkürlich abgezogen werden kann."

    Die Sache mit dem Feudalismus als Rechts- und Wirtschaftzsprinzip funktionierte erstaunlich gut. Auch die Priester fanden die Idee sehr gut, weil sie eine Sonderrolle in dieser Gesellschaft erhielten. Loyal sprachen sie davon, dass die Feudalherrschaft mit dem König an ihrer Spitze von Gott gewollt ist. Für die Leute in der unteren Schicht war das nicht ganz so witzig, aber alternativlos. Gott wollte es so und bewaffnet waren die anderen. Die Dux fühlten sich in ihrer Rolle vom König bestätigt. Ihm war von ihnen zu geben, was dem König zustand. Der Rest war ihr eigen. Besiegelt wurde ihr persönliches Lehensverhältnis regelmäßig am neuen, prächtigen Thron des Königs, der nun seinen Thronsaal schmückte.

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  6. #81
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    Noch ein bisschen karg die Bude, aber hat Potential.
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
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    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
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  7. #82
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    Childerich hatte Teile der königlichen macht also an seine Dux abgegeben, aber nicht gratis. Wie gesagt, Münzrechte, Zollrechte und selbst Jagdrechte konnte er wunderbar verscheuern. Es war sowieso alles zuviel geworden, um sich alleine in despotischer Manier kümmern zu wollen. Zufrieden ließ der König als oberster Lehnsherr seinen Blick über das große Ganze schweifen. Übrigens wurde er wie erwähnt von den Großen der Stämme aus ihrer Mitte heraus gewählt. Für den Nephilim kein Problem, sich eine neue Haut anzuziehen.

    Sein Augenmerk fiel auf den Süden. Nachdem die Russen sich den Einfluss über die Magyaren gesichert hatten, zogen ihnen die Griechen gleich, indem sie die Dakier (Bukarest) an sich banden. Vielleicht ergab sich für eine Allianz zwischen Griechen und Germanen ja doch noch einmal eine Gelegenheit - und zwar, wenn die Russen sich noch weiter nach Europa hin ausdehnten.



    Im Jahre 400 brachen sich die Spannungen in Afrika ihre Bahn. Das ägyptische Reich hatte den Zenit seiner Macht schon länger überschritten, jetzt bot sich für ihre südlichen Nachbarn die Möglichkeit zum Heimzahlen. Die Nubier überrannten mehrere Festungen der Ägypter an den Katarakten des Nil und marschierten den Fluss entlang nach Norden.



    Als einige Zeit später germanische Abgesandte Zeuge dieses Krieges wurden, berichteten sie in ihren Schriften von gewaltigen Armeen der Nubier. Sie bestanden aus den traditionellen Fußtruppen mit Knüppel und Bogen, aber auch von schweren Truppen mit Lanzen und Belagerungsgerät. Für den Pharao sah das gar nicht gut aus.



    Was im Osten Europas geschah, musste den germanischen König tief beunruhigen. Bislang hatte er dem Krieg zwischen Russen und Türken um die Vorherrschaft im Schwarzen Meer nur wenig Beachtung geschenkt. Im Jahre 340 vor Zeitrechnung aber stimmten die Türken aber einem demütigenden Frieden, der sie auf ihre Hauptstadt Istanbul zurückwarf. Edirne mussten sie an die Russen abtreten. Diese Entwicklung barg dafür die Chance, dass die beiden Großmächte Russland und Persien sich ins Gehege kommen konnten.



    Die unvermeidliche Konsequenz war zumindest, dass das germanische Reich sich weiter entwickeln musste, um gegenüber dem östlichen Nachbarn nicht ins Hintertreffen zu geraten. Childerich II. unternahm wichtige Schritte dazu, als er die Residenzpflicht für die Burgmannen einführte. Das waren Ministeriale, allerdings keine Beamten im heutigen Sinne. Denn im Gegensatz zur legalen Herrschaft waren sie nicht einem "Vorgesetzten", sondern persönlich ihrem Herrn zum Dienst verpflichtet. Die Burgmannen übten also keine sachliche Amtspflicht aus, sondern persönliche Dienertreue. Sie hatten die Stadt bzw. Burg ihrer Herrn militärisch zu verteidigen. Es hatte sich schnell gezeigt, dass die zusammengeschusterten Bauernheere, die für den Kriegsdienst zu stellen waren, dafür nicht geeignet waren. Aus den Burgmannen und ihrer höherwertigen Bewaffnung erwuchs der Truppentyp des Pikenträgers. Ausgerüstet waren sie also schon ganz gut, ein Pferd leisten konnten sie sich aber auch nicht. Dafür konnten sie berittene Einheiten sehr gut kontern.

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  8. #83
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    Zugleich setzte sich das Prinzip der Zweifelderwirtschaft in der Landwirtschaft durch. Man hatte bemerkt, dass sich der Gesamtertrag aus dem Boden steigern ließ, indem man die Felder in zwei Hälften teilte, von denen man nur eines mit Getreide bestellte. Das andere lag in dieser Zeit brach und der Boden erholte sich. Der Ernteertrag aus bewässerten Feldern wurde damit verbessert. Problematisch blieb aber, dass die Bauern zu mehr Ortwechseln gezwungen waren - es sei denn, dass an den Flussfeldern zusätzliche Rodungen durchgeführt wurden, um das Land urbar zu machen. Die Flitzpiepen in den Bautrupps - inzwischen nannte man sie nicht Sklaven, sondern Hörige - konnten sich schon einmal darauf gefasst machen, einige Wälder an den Flussläufen zu roden.



    Die Neuerungen mit dem Feudalismus, der gesellschaftlichen Hierarchie und dem mittlerweile erreichten einheitlichen Glauben - um 330 lies sich auch der gallische Herrscher taufen und trat so mit seinen Untertanen zum Christentum über - waren so bestimmende Umwälzungen, dass man getrost von einer neuen Epoche des Mittelalters sprechen konnte. Die Stämme am Rhein standen kurz vor der vollständigen Einbindung in das germanische Reich - eine Runde für das Gerichtsgebäude - und die Gallier entwickelten sich ebenfalls in diese Richtung. Apropos: Nach ihrem Übertritt zum Christentum nannten die Gallier sich fortan Franken. Ihr Herrscher war Merowech, und der hatte eine so gute Idee, dass der Nephilim sie für sich aufnahm: Der Frankenherrscher meinte nämlich, sein Geschlecht sei von göttlicher Abstammung. Jedenfalls der Sage nach, so eine Geschichte mir einem halbgöttlichen Mischwesen, das der Vorfahre des Geschlechts sei.

    Das war ziemlich krude, aber entscheidend war die Legitimation zum Herrschen, die der Merowinger daraus für sich und vor allem seinen Nachkommen ableitete. Der Nephilim hatte sich bisher in das Prozedere gefügt, dass die Großen bei jeder Thronvakanz einen neuen König aussuchten. Wenn es friedlich lief, durch eine Wahl bzw. Erhebung. Wenn es nicht friedlich lief, durch einen Bürgerkrieg. Das kam öfter mal vor und war ziemlich anstrengend. Die Variante, dass eine Familie durch Geblütsheiligkeit auserwählt sei zu herrschen, hatte was Beständiges. Wichtig war, dass die anderen das anerkannten. Es musste also was Besonderes sein, und der Merowinger berief sich auf Gott. Das zog bei den frisch getauften Franken extrem gut, denn mit Gott wollte es sich keiner gleich wieder verscherzen.



    Der Nephilim schlüpfte prompt in die Familie der Merowinger und verbrachte einige Generationen in Tournai, der Hauptstadt dieses Geschlechtes. Die Thronfolge war in der Tat angenehm unkompliziert, es folgte einfach der erstgeborene Sohn bei dem Titel nach. Die möglichen anderen Söhne erhielten meist Land als Abfindung, damit sie keinen Ärger machten. Nach Merowech saß auf diese Weise sein Sohn Childerich, dann Chlodwig, auf dem Thron. Diese Beständigkeit machte die Merowinger zur einflussreichsten Familie im Reich und bald stellten diese Franken den König der Germanen. Logischerweise hieß es bald nicht mehr Germanereich. Der Nephilim befand, dass die antike Bezeichnung nicht mehr passend war zum angebrochenen Mittelalter. Frankenreich, das war jetzt treffender.

    Als König Chlodwig entschied er, dass die in Afrika herumscoutenden Truppen nach Europa zurückkehren sollten. Hier konnten sie neu aufgerüstet und stationiert werden. Manche der Truppen wussten aber nicht, wie sie über das Mittelmeer kommen sollten, denn ihnen fehlte die Befähigung zum Wassern. Diese Truppen verwendete Chlodwig, um die Magyaren für sich zu gewinnen:



    Die hatten ihre Tributpflicht gegenüber den Russen nämlich abgeschüttelt. Bald würde der gewünschte Handelsweg nach Buda fertig gestellt sein und da konnte es nicht schaden, sich schon jetzt gut mit ihnen zu stellen. Das Ergebnis war indes eine Enttäuschung für Chlodwig. Die Magyaren blieben gleichgültig gegenüber dem Frankenkönig. Immerhin belastete der Trupp Speerkämpfer nicht mehr den Haushalt des Reiches.

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  9. #84
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    Also Moment. Hat dein Protagonist während er Generationen bei den Franken war, diese aber noch nicht den König gestellt haben, rein menschliche Regierungen schalten und walten lassen?
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
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  10. #85
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    Auch der kann ja nicht überall gleichzeitig sein. Hauptsache, die menschlichen Untertanen glauben zumindest, sie hätten die Fäden selbst in der Hand.
    Achtung Spoiler:

    War bei Civ2 eine coole Erklärung der Regierungsform Demokratie: Eure Leute glauben, sie führen die Geschicke ihrer Nation durch freie Wahlen und Mitbestimmung.


    Und für ein OCC wäre die Karte wohl zu groß.


    Katharina war eine Anführerin, die auch Chlodwig freundlich ansäuselte. Dabei verbarg sie nur die kriegerischen Reiterhorden, die auf Expansion drängten. Für den Frankenkönig war es von Interesse, dass die Russen offenbar einen Angriff gegen das Persische Reich vorhatten. Es konnte vielleicht von Nutzen sein, wenn die beiden Großmächte des Osten aufeinander losgingen, allerdings versprach sich der Merowinger nicht allzu viel davon. Die beiden Kontrahenten waren durch den Kaukasus voneinander getrennt, mit allzu heftigen Kampfhandlungen war wohl nicht zu rechnen.



    Anders sah das aus in der Kraftprobe zwischen den Nubiern und dem ägyptischen Pharao. Im Jahre 330 fiel das oberägyptische Memphis, nachdem die Stadtbefestigungen durch den Beschuss von Katapulten zerstört worden waren. Würden die Nubier nun auch den Angriff auf die Hauptstadt des Pharao wagen und sich zum afrikanischen Gegenspieler der Perser aufschwingen?



    Chlodwig hatte es sich in Paris in dem alten Thronsaal des geschlagenen Napoleon bequem gemacht. Die Wände konnten gerne mal edler gearbeitet sein. Marmor kam vielleicht in Frage, damit es nicht ewig so duster wirkte. Napoleon, der in seiner Nephilim-Kapsel versiegelt und isoliert war, grummelte vernehmlich, dass sich ein anderer Unsterblicher in seinen Gemächern eingerichtet hatte.



    Das Reich der Franken stand ganz gut da. Die Merowinger waren zu Herrschern über das gesamte Reich erwählt worden, bevor sie die Geblütsheiligkeit für sich reklamiert hatten. Chlodwig regierte federführend das westfränkische Reich von Paris aus, während untergeordnete Herrscher die ostfränkischen Regionen führten. Für einen alleine war das Frankenreich einfach zu groß geworden, selbst für einen Nephilim. Zumindest mit den beschränkten Möglichkeiten, die das frühe Mittelalter bot. Ein Blick in die Statistik offenbarte, dass die Franken nicht die führende Macht waren - das waren gewöhnlich die Russen. Der Merowinger regierte aber eine der führenden Großmächte der Zeit, und seine Heeresstärke suchte seinesgleichen.



    Im Jahre 300 lief das Frankenreich den Russen endlich den Rang ab, was den Einfluss auf die Magyaren abging. Von der ostfränkischen Grenzmark Avaria hatte Chlodwig das Straßennetz bis nach Buda bauen bzw. vollenden lassen. Die Magyaren erkannten nun die Macht des Merowinger an und versprachen, ihm regelmäßig militärische Hilfstruppen zu stellen.

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  11. #86
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    Kurze Zeit darauf wurde auch die Grenzmark Bavaria eingerichtet, 290 erhielten auch die bajuwarischen Stämme die fränkische Gerichtsbarkeit, nachdem sie zum katholischen Christentum konvertiert waren. Vorher hatten sie noch einer arianischen Variante der Religion angehangen. Diese Häretiker hatten behauptet, Christus sei nicht gleich Gott in Dreifaltigkeit, sondern als Sohn Gottes dessen Geschöpf. Einige Köpfe mussten abgetrennt werden, damit dieser Irrglaube nicht weiter für Unruhe sorgte.



    Das Frankenreich war endlich geeint, sowohl in religiöser wie in politischer Hinsicht. Die frühmittelalterlichen Herrscher regierten hier noch überwiegend mit und in Stammesstrukturen und -verbänden. Als im fränkischen Reich stammesübergreifende Strukturen geschaffen wurden und erste Ansätze von Staatsbildung erfolgten, hatten die Herrscher neben den Stammesführern - den Dux oder auch Herzögen - stammesunabhängige Funktionäre - die Ministerialen - als zunächst nicht-erbliche "Verwaltungsbeamte" installiert. Hierbei griffen sie meist auf ihre ritterlichen Vasallen, manchmal aber auch auf befähigte Aufsteiger zurück. Das Denken bewegte sich aber weiterhin in Stammes- und Familienstrukturen, und so bestand eine Tendenz, diese Funktionen erblich werden zu lassen. Da die „Bezahlung“ der Funktionsträger in einer Gesellschaft, die noch keine entwickelte Geldwirtschaft kannte, in der Zuweisung von Land zur Versorgung erfolgte, hatte der König das Lehnswesen und in der Folge auch die Erblichkeit des zusammen mit der Funktion verliehenen Grundbesitzes entwickelt.

    Natürlich war das gemessen an der intergalaktischen Zivilisation der Nephilim eine furchtbar rückständige Clangesellschaft. Das akzeptierte der Nephilim aber, denn es war das Denken der Menschen jener Zeit. Wenn sie so leichter zur Leistung in seinem Sinne zu bewegen waren, okay.



    Chlodwigs Nachfolger Chlothar I. untermauerte seinen Anspruch auf die ungarische Gefolgschaft im Jahre 200 ein weiteres Mal auf diplomatischem Wege. Der Einfluss stieg durch die politische Mission von 45 auf 80 Punkte und damit waren die Magyaren nicht nur tributpflichtig, sondern gänzlich abhängig vom Frankenreich. Sollte es zu einem Krieg mit den Russen kommen, konnten die Magyaren nun eine Front übernehmen.



    Das bemerkte natürlich auch Katharina, die darüber ziemlich verschnupft war. Hintenrum nur, nach vorne weg spielte sie weiter die arschfreundliche Kollegin des Franken. Für Chlothar war jedenfalls klar, dass es zwischen Franken und Russen früher oder später rumsen musste. Nur wann der Zeitpunkt dafür günstig? Diese Auseinandersetzung durfte ja nicht dazu führen, dass ein anderes Reich als lachender Dritter davonzog.

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  12. #87
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    Im Frankenreich hatte sich bereits die katholische Kirche gebildet, für die die Bischöfe in den verschiedenen Regionen die Führung ausübten. Weil fromme Menschen der Kirche immer wieder Land und anderes Vermögen vermachten, um ihre Chancen auf einen Platz im Himmelreich zu erhöhen, war die Kirche schon bald zu einer reichen und wichtigen Institution im Frankenreich geworden. Entsprechend begehrt waren die Bischofsposten, weil sie Macht und Einfluss für die eigene Sippe sicherstellten. Die Ämter wurden unter den wichtigen aristokratischen Familien aufgeteilt. Der Reichtum konzentrierte sich auf wenige Familien, die schon so mächtig waren, dass sie nicht zwingend der königlichen Begünstigung bedurften. Entsprechend war nicht unbedingt eine geistliche Ausbildung bzw. kirchliche Karriere Voraussetzung für den Zugang zum Bischofsamt, sondern der Einfluss des eigenen Hauses. Es war zu dieser Zeit sowieso noch ausreichend, wenn man sich als Bischof gegen die althergebrachten bäuerlichen Überlieferungen stellte. Die waren nämlich offen polytheistisch, auch wenn die Bevölkerung christianisiert war. Die Gemeinen betrachteten Christus eher als einen weiteren Gott, mit dem man sich besser gut stellte. Konsequenter Monotheismus war also eher was für die Aristokraten.



    Zu der Zeit, als 150 der Angriff der Russen auf die griechischen Polis begann, ereignete sich auch in Ungarn die Geschichte des heiligen Martin. Der Soldat hatte seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt und war von seinen Kameraden verspottet worden, sah er in seinem halben Mantel doch reichlich doof aus. Der Mantel wurde zur kostbaren Reliquie, doch einigten sich die Großen stillschweigend darauf, dass die Toten sich besser als Heilige eigneten als die Lebenden, die ja doch alle im politischen Ränkespiel verstrickt waren.



    Überhaupt war Ungarn seit der arrangierten Ehe zwischen den adeligen Häusern beider Seiten eng an das Frankenreich gebunden. Als 130 die Osmanen es wagten, von den Magyaren Tribut zu verlangen, stellte sich der König schützend vor seinen Vasallen und stutzte Süleyman mit deutlichen Worten zurecht.



    Um 100 trafen fränkische Reisende auf jene des indischen Herrschers. Es gab auch an den Rändern der bekannten Welt also noch andere Völker zu entdecken. Das konnten interessante Handelspartner werden, besaßen sie doch exotische Waren. Einige Jahre später folgte die Kunde, dass die Spanier einem demütigenden Frieden mit den Songhai hatten zustimmen müssen, bei dem sie die Kontrolle über das marokkanische Salamanca hatten abtreten müssen. Nach den buddhistischen Nubiern hatten nun also auch die islamischen Songhai ihren Einfluss nach Norden ausgeweitet.



    Die Mittelmeeranrainer waren dagegen mittlere Mächte geblieben. Spanien und Ägypten hatten militärische Niederlagen hinnehmen müssen. Der Anspruch des römischen Herrschers auf die Bezeichnung Kaiser nahm sowieso keiner mehr richtig ernst. Als 90 vor der Zeitrechnung der griechische Satrap Bukarest von russischen Truppen erobert wurde, drohte Athen ein ähnlich schmähliches Schicksal wie vor ihnen den Osmanen. Die hatten gegen Katharina früher bereits den Kürzeren gezogen.



    Die fränkischen Adeligen waren sich einig, dass etwas passieren musste, damit sie gegen die Russen nicht ins Hintertreffen gerieten. Nur waren die Vorstellungen darüber unterschiedlich. Manche plädierten dafür, den Griechen schnell in den Rücken zu fallen, bevor sie den Russen unterliegen würden. Andere waren im Gegenteil für ein Bündnis mit Athen, um gemeinsam gegen die Russen zu kämpfen. Der Merowinger Chilperich hörte sich alle Meinungen nacheinander an, bevor er eine Entscheidung traf.
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    Mit Ausnahme der Russen schätzte Chilperich alle benachbarten Reiche nicht als ernsthafte Gefahr für das Frankenreich ein. Eine Expansion, wie sie die Herzöge und ihre Krieger wünschten, konnte nur durch den Überfall eines der Nachbarn geschehen. Mit einer Ausnahme: Im Norden war das heidnische Skandinavien bislang kaum besiedelt worden, der schwedische Herrscher hatte da wohl ein wenig gepennt. Militärisch war er auch ein Leichtgewicht. Warum also sollte man sich im Süden oder Osten in womöglich unergiebige Kriege verstricken und den Schweden oder Briten das Land im Norden für die friedliche Besiedlung überlassen? Sächsische Piraten waren drauf und dran, an den jenseitigen Küsten Norwegens Stützpunkte und Siedlungen zu errichten, bevor es andere tun konnten.



    Die von König Chilperich einberufene Streitmacht seiner Herzöge landete 60 vor der Zeitrechnung an den Küsten Norwegens und marschierte in taktische Positionen für einen Angriff auf Schweden. Denen blieb die Anwesenheit der Franken an ihren Grenzen natürlich nicht unbemerkt. Die Zeit war gekommen für eine zünftige Kriegserklärung.



    Im Süden machten die schwedischen Berittenen schon bald schmerzhafte Bekanntschaft mit den überlegenen Landsknechten des Reiches.



    Im bewaldeten Norden kämpften trafen schwedische Speerträger ebenfalls auf Landsknechte. Hier hatte Chilperich aber jene Soldaten aufziehen lassen, die sich im Kampf im Wald und im Winter verstanden. Bogenschützen sollten die angeschlagenen schwedischen Heere verfolgen und für einen entscheidenden Gegenstoß der Landser schwächen.



    Die fränkischen Adeligen waren nach den ersten Siegen in Schweden begeistert von ihrem König. Der hatte ihnen immerhin fette Beute in Schweden versprochen. Die Herzöge waren sich einig, dass sie "mit den eigenen Streitkräften das schwedische Reich dem Erdboden gleichmachen können." Die Krieger waren endlich in ihrem Element und das Frankenreich erlebte einen ersten Höhepunkt seiner Existenz, ein Goldenes Zeitalter. Für den Nephilim in Person des Chilperich fiel auch etwas dabei ab. Seine königliche Residenz in Paris wurde weiter ausgebaut.

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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  14. #89
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    Im Jahre 20 vor unserer Zeit waren die Truppen in Schweden bereits in die Defensive geraten, in den Wäldern dominierten die fränkischen Soldaten. In Finnland dagegen marschierten die nordischen Speerträger nach Süden gen Riga, um es zu belagern. Den baltischen Landknechten war die Verteidigung Rigas aufgetragen worden. Für Unruhe im Rücken der finnischen Truppen sollten Reiter sorgen, deren Beweglichkeit zur Gefangennahme finnischer Sklavenarbeiter genutzt wurde.



    Einige Jahre später waren die schwedischen Truppen vor Stockholm weitgehend aufgerieben. Aber auch die Franken benötigten nach den Kämpfen eine Erholung, bevor sie den Angriff auf die Stadtbefestigungen wagen konnten. Zu diesem Zweck waren auch die neuartigen Katapulte mitgeführt worden.



    Im Jahre 10 war der Weg auf die schwedische Hauptstadt freigekämpft. Es war das Jahr, in dem auch Norwegen von den Sachsen besiedelt wurde. Ihr erstes Küstendorf nannten sie Oslo.



    Schlechter sah die Entwicklung im Baltikum aus, hier setzten die Finnen die verteidigenden Landsknechte nicht nur unter Druck. Nein, sie vernichteten in einer Umfassungsschlacht sogar die fränkischen Truppen. Zur Rache wurden die finnischen Bogenschützen durch die in ihrem Rücken operierenden Reiter niedergestreckt. Riga selbst musste sich jedoch auf eine Belagerung durch den Feind einrichten. Es war fraglich, ob die Stadtmauern noch rechtzeitig fertig werden würden.

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  15. #90
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    Während des Krieges gegen die nordischen Wikinger ereignete sich eine Episode in weiter Entfernung. So weit wie nie zuvor stießen ein Trupp Bogenscouts in die Weite des eurasischen Ostens vor. Dort trafen sie in der Wildnis auf Kundschafter des chinesischen Kaiserreiches, einer sagenhaften Macht im Fernen Osten. Die Bogenscouts waren im Jahre 20 die ersten europäischen Gesandten am Hofe der Tang.



    Die beiden Nephilim erkannten sich kaum wieder, als sie nach 4.000 Jahren erstmals wieder Kontakt zueinander bekamen. Der eine war ein fränkischer Merowinger-König, die andere als Kaiserin der chinesischen Tang-Dynastie. Kaiserin Wu war eine ehemalige Konkubine des verstorbenen Kaisers Gaozong und machte sich einen Namen als "schreckliche Kaiserin". Nach ihrer Machtergreifung beseitigte sie ihre Söhne, da sie ihrer Stellung gefährlich werden konnten. Aber auch der Merowinger war für sie fremdartig, ein "langhaariger König". Erstaunlich, wie verschieden die Kulturen der Menschen sich entwickelten. Mit Interesse registrierte der Frankenkönig, dass die Chinesen auf eine Vielzahl von Provinzen setzten. Ihr Reich war wohl ausgedehnter als das seine.



    Aber zurück zu dem Nordischen Krieg, China war vorerst noch weit weg. In einigen Jahrzehnten erbitterter Kämpfe in den schwedischen Wäldern war der Widerstand der Wikinger im offenen Feld gebrochen. Gustav Adolf zog sich mit seinen Mannen hinter die Mauern von Stockholm zurück und ersuchte Chilperich II. um Verhandlungen über einen Waffenstillstand.



    Die Bedingungen erschienen günstig, er war bereit, die Region Sigtuna an den Franken abzutreten. Immerhin standen nordische Truppen auch vor Riga und stellten eine Bedrohung des Baltikums dar. Die fränkischen Truppen, die vor Stockholm lagerten, waren aber bei weitem noch zahlreicher. Chilperich vertraute auf die Standfestigkeit seiner baltischen Vasallen und weigerte sich, den Angriff auf Stockholm zugunsten der friedlichen Übergabe von Sigtuna abzublasen. Im Jahre 40 begann auf breiter Front der Vormarsch auf das befestigte Stockholm.



    Gustav Adolf agierte taktisch vernünftig und konzentrierte seine Angriffe auf das fränkische Belagerungsgerät. So musste General Barkas seine Katapulte überstürzt nach Westen zurückziehen, bevor sie zerstört werden konnten. Nun aber konnte dafür der Angriff der fränkischen Landsknechte auf die Mauern der Stadt beginnen.

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