Seite 3 von 17 ErsteErste 123456713 ... LetzteLetzte
Ergebnis 31 bis 45 von 245

Thema: [Civ5] Noch eine Nephilim-Story

  1. #31
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    Moses hieß er, der Prophet. Er begeisterte die Germanen mit solchen Geschichten wie brennenden Dornbüschen goldenen Kälbern. Die alten Hohepriester waren von der neuen Konkurrenz gar nicht begeistert, denn Moses predigte den Monotheismus. Nur einen Gott statt eines ganzen Pantheon? Wo sollte das hinführen, verlangte dieser Prophet etwa die Umschulung aller bisherigen Priester? Die Priester und Moses gerieten in einen zünftigen Streit und Moses fing an, die Germanen mit zehn Plagen zu strafen. Mark reichte es jetzt, er ließ sich Moses vorführen.

    "Okay, was soll denn dieser Quatsch? Du lässt hier alle erstgeborenen Kinder, Fohlen, Lämmer und Kälber sterben. Du hast was auf dem Kasten, das gebe ich zu. Aber die alten Priester sehen jetzt ganz schön alt aus vor den Leuten. Und ich übrigens auch, wenn Du hier die Mückenplage aus den Sümpfen schickst."

    Moses stand aufrecht wie eine deutsche Eiche vor ihm, den Stab in der Hand. "Solange Dein Herz hart bleibt, Häuptling, kann das so weitergehen. Es sei denn, Du lässt mich mit den Sachsen aus Deinem Land ziehen und einen eigenen Stamm gründen. Schlägst Du ein?" Mark passte der Ton, den der Prophet anschlug, überhaupt nicht. Moses hatte ihm aber mächtig imponiert mit seinen Plagen. "Also gut, pack mit Deinen Sachsen Deine Siebensachen und mach Dich auf den Weg. "



    Vierzig Jahre zog Moses mit seinen Sachsen von Berlin bis an die Küste der Nordsee. Dort wollte er seinen Leuten zeigen, was er draufhat und versprach ihnen, er werde die Nordsee teilen, damit sie durch sie hindurchmarschieren können. Das klappte aber nicht und die Sachsen machten sich über den armen Moses ziemlich lustig. Wie auch immer, die Sachsen blieben, wo sie waren und siedelten sich an der Küste an.



    Nun, nachdem Moses im Jahre 2.515 wieder Geschichte war, versöhnte sich Mark mit den Sachsen und spendierte ihnen für 165 Gold das fruchtbare Land im Westen. Napoleon hatte seine Leute ganz in der Nähe siedeln lassen und war sicher drauf und dran, sich das attraktive Land selber unter den Nagel zu reißen. Dem mussten die Sachsen zuvorkommen.

    Napoleon war wenig überraschend ziemlich angepisst, weil ihm das gute Land vor der Nase weggekauft worden war und heulte sich bei Mark aus, dass dieses Verhalten unfair sei. Der schmiss den gallischen Diplomaten aus seiner Hütte raus:



    Der Häuptling hatte wichtigeres zu tun. Er musste sich Gedanken darüber machen, wie er den Monotheismus seiner Untertanen gestalten sollte. Der Fruchtbarkeitskult konnte unter anderen Vorzeichen beibehalten werden. Die Hohepriesterin wurde angewiesen, die Tieropfer nun halt dem EINEN Gott darzubringen. In veränderter Form existierten auch die alten Götter weiter, sei es nun als untergeordnete Engel oder Dämonen, die für bestimmte Bereiche zuständig waren. Der Druide sollte sich mit dem Darbringen von Menschenopfern zurückhalten bzw. es anders verbrämen. Ab und zu eine Hexe oder einen vermeintlichen Wiedergänger im Sumpf zu versenken, das konnte doch eine zeitgemäße Form der Menschenopfer sein. Außerdem konnte er sich als Spender von Sakramenten neu betätigen. Die Leute verlangten inzwischen nach spiritueller Betreuung, wenn schon die alten Zauberer nicht mehr gern gesehen waren: Der Segen für das Erwachsenwerden, die Hochzeit, die Sterbesakramente und das zeremonielle Begräbnis sollten für jeweils eine Zufriedenheit für jeden Stamm mit dieser Religion sorgen.



    Der Druide grummelte vernehmlich, dass sei doch alles nur Political Correctness, aber er fügte sich. Das mit den Kathedralen versuchte Mark dem Druiden gar nicht erst zu erklären, er hätte es wohl kaum verstanden. Die Zeit war dafür einfach noch nicht reif.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  2. #32
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    Mit Hamburg möchte ich Napoleon entgegensiedeln, mir einen Zugang zur See und das Salz in Dänemark sichern. Weil ich mit dem Trait ordentlich Kampfeinheiten einsammle, sollte ich die auch einsetzen, zum Beispiel gegen Napoleon, hehe. Deshalb habe ich die Religion mit ausgestattet, sonst hänge ich bei jeder zusätzlichen Stadt, die ich gründe oder erobere, gleich in der Unzufriedenheit. Kathedralen habe ich gewählt, weil sich das für das Christentum so gehört. Diese Reli-Gebäude geben ja alle eine gute Mischung aus zusätzlicher Happy, Kultur und Reli.
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  3. #33
    Registrierter Benutzer Avatar von civas
    Registriert seit
    22.12.09
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    1.787
    Von Hamburg aus kann man bestimmt ein paar UBoote in den Atlantik schicken - fehlt dann nur noch der Admiral D.Ö.Nitz

  4. #34
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    1.500 Jahre lang hockte Mark schon auf dem ollen Thronstein des Häuptlings, der Feld war schon ganz rund gesessen. Mit dem neuen Monotheismus, der sich Berlin etablierte, änderte sich das Verhalten der Untertanen gegenüber ihrem Herrscher aber. Bislang hatten die sich als Despoten vom Volk fürchten lassen. Der neue Glaube aber, von einem allmächtigen Gott als spezielles Volk bestimmt worden zu sein, bedeutete zugleich, dass auch sein Herrscher von Gott auserwählt worden sein musste. "Junge, Junge. Man weiß im voraus nie, was der Tag so als nächstes bringt", dachte sich der Nephilim. Spontan entschieden die Klugen im Volk nämlich, dass es an der Zeit sei, den Thronsaal ihres Häuptlings etwas zu verschönern. Was sollte es sein, werter Herr? Einige Vorleger aus Fell? Den Boden oder die Wände glätten? "Na, was denn wohl? Besorgt mir einen bequemeren Thron, bitte schön!"



    Das Farmen von Barbarenlagern in ganz Europa hatte dem Häuptling eine stattliche Zahl von Kriegern beschert, die seinem Befehl folgten. Nur Süley verfügte über noch mehr Soldaten. Schlimmer aber fand der Häuptling, dass die Gallier von einem großen Feldherrn namens Scipio inspiriert in die Schlacht zogen. Der Fortschritt in der Sozialtechnik ermöglichte den Germanen im Jahre 2.470 endlich den Schritt, um ihnen gleichzutun. Hamilkar Barkas hieß der Kriegsstratege, den die Berichte über den fortgeschrittenen germanischen Herrscherhof neugierig gemacht hatten. Barkas hatte vor Karthago einst von Scipio eins auf die Mütze gekriegt und fand in Berlin nun die richtige Anstellung, um sich einmal dafür revanchieren zu können.



    Der germanische Häuptling war nun sehr zufrieden mit dem Verlauf der Dinge. "Gut gemacht, mein treuer Gelehrter. Unsere Stämme sind nun mit einer Religion, einem starken Heer, Reichtum und Glück gesegnet. Sprich zu mir, was kann ich noch unternehmen, um Macht und Ehre unseres Volkes zu mehren?" Der Gelehrte verbeugte sich. "Auf Eurem Grund und Boden befinden sich reiche Vorkommen von Wild und Trüffeln. Lasst Jagdlager errichten, um sie Gewinn bringend zu nutzen. Dank unserer Fortschritte bei der Zucht von Pferden können wir das Volk zudem mit Wagenrennen im Zirkus unterhalten. Ich verspreche Euch, die Fohlen-1-Rennen werden der Knaller sein. Und darf ich, mein Herr, noch etwas äußern?"



    Der Häuptling nickte. "Erlaubt mir, in Berlin eine Schreiberschule zu errichten. Aus dem Schilf unserer Moore können wir Papyrus herstellen, um Schreiber für den Dienst in Eurem Reich auszubilden. Sie werden Handschriften anfertigen können zu Ehren Gottes, über das Eintreiben der Abgaben, die Aufsicht über Eure Bauvorhaben übernehmen und natürlich Texte über Eure ruhmreiche Herrschaft dichten." Die zwei zusätzlichen Produktion, die Berlin damit erwirtschaften konnten, waren noch interessanter, befand der Häuptling. "So sei es. Sobald die Bibliothek in Berlin errichtet ist, sorgst Du Dich um die Schreiberschule. Es soll ja keiner behaupten, ich sei ein ausschließlich barbarischer Herrscher."
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  5. #35
    Wishmaster Avatar von Sarellion
    Registriert seit
    26.04.04
    Beiträge
    29.980
    Aus welchem mod kommt denn der Thronraum?

  6. #36
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    Zitat Zitat von Sarellion Beitrag anzeigen
    Aus welchem mod kommt denn der Thronraum?
    Throne room, s.u.:

    Achtung Spoiler:
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  7. #37
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    Im Jahre 2.390 stellten die Germanen den Kontakt her zum Alten Reich der Ägypter, wo die Pharaonen der 5. Dynastie ebenfalls bereits ihre absolute Macht mit dem aufstrebenden Adel und einer wachsenden Bürokratie teilten. Letztere war wie ihre nordischen Pendants für das Anfertigen von Schriften zuständig. Im Gespräch mit dem Pharao zeigte sich, dass die Ägypter zur Enttäuschung Marks noch kein eigenes Götterpantheon entwickelt hatten. "Es muss ja nicht das gleiche wie bei meinen Germanen sein, Ramses", gab Mark ihm den Tipp. "Bei uns begraben wir die Toten in Hockerstellung, so mit angezogenen Knien, in der Erde. Hügelgräber und Feuerbestattungen waren auch mal in Mode. Wie wäre es bei Euch mit Ziegelgräbern, Mastabas? Deine Leute können doch schon Ziegel aus Ton brennen. Und dass Du Dich noch nicht selbst zum Herrscher von Gnaden der Götter ausgerufen hast, ist schon fahrlässig. Im Norden ist der Berg Sinai, der bietet sich zum Farmen von Reli-Punkten doch geradezu an!"



    Nicht mit jedem Konkurrenten verstand sich der germanische Häuptling. Wie so oft waren es die Nachbarn, die einem so ähnlich sind, mit denen man sich in herzlicher Abneigung verbunden war. Da besiedelte zum Beispiel der alte Sack Napoleon 2.370 Süddeutschland mit seinen Galliern!



    Mark stellte zu ihm unverzüglich den Kontakt her, um ihm die Meinung zu geigen:



    Weil sich der gallische Herrscher nicht auf Konzessionen in dieser Frage einlassen wollte, ließ sich der Bruch nach Ansicht Marks nicht mehr vermeiden. Eigentlich musste es sowieso früher oder später zur Konfrontation zwischen den beiden Völkern kommen. Mark hetzte seine Untertanen gegen die Gallier auf und denunzierte Napoleon bei den anderen Nephilim, dass dieser ein hinterlistiger Kollege sei.



    Das hatte es in der Geschichte noch nicht gegeben, dass ein Nephilim einen anderen anklagte und die anderen aufforderte, dem Denunzierten gegenüber alle Zurückhaltung sausen zu lassen.

    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  8. #38
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    Der germanische Häuptling berief seinen Kriegsrat ein, um herauszufinden, wie man sich nun am besten auf einen möglichen Krieg mit den Galliern vorbereiten konnte. Barkas, der General, riet dazu, die verstreuten Soldaten ins Heimatland zurückzurufen. Die Priesterin verband ihren Vorteil mit dem Nützlichen und regte an, den gallischen Nachbarn damit zu ärgern, indem man ihm die wertvollen Viehbestände an der Donau vor der Nase wegkaufte. "Hervorragende Idee, wofür sonst ist die Schatzkammer gut gefüllt? Und eine aus Zorn ausgesprochene Kriegserklärung von seiner Seite wäre für uns gegenüber den anderen Herrschern das Optimale."



    Eine Kriegserklärung kam noch nicht gleich, aber Napoleon war tatsächlich ganz schön sauer darüber, dass die Germanen mit dem Landkauf das Wachstum seiner Siedlung Lyon direkt ausbremsten. Natürlich bekam er auf seinen Protest nur die lange Nase gezeigt. "Komm doch, komm doch!"



    Jetzt reichte es dem gallischen Herrscher, er beklagte vor den anderen Nephilim, dass Mark und seinen Germanen wegen ihrer aggressiven Siedlungspolitik nicht zu trauen sei. Diese wiesen den Vorwurf zurück und warfen den Galliern das gleiche vor. Besonders die Herrscher im Süden, diejenigen der Spanier, Römer und Griechen, sahen sich die Schlammschlacht nördlich der Alpen interessiert an.



    Im Jahre 2.310 waren die Bibliotheken in Berlin endlich fertig gestellt, die Forschungsleistung stieg um 27% von 11 auf 14. Der Häuptling besann sich auf sein Versprechen gegenüber seinem Gelehrten, für die Ausbildung seiner Schreiber zu sorgen, die Schreiberschulen waren das nächste Projekt. Die germanischen Truppen trafen nach und nach ein und wurden am östlichen Elbufer stationiert. Der Häuptling wollte keinen allzu offensichtlichen Aufmarsch an der gallischen Grenze, um keinen verfrühten Krieg zu provozieren.

    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  9. #39
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    "Herr, ich danke Euch für die großzügige Errichtung der Bibliothek, die sich bereits zu einer bedeutenden Stätte der Gelehrsamkeit entwickelt hat", schmeichelte der Schreiber des Häuptlings bei seiner Audienz. "Um Euer Vertrauen in unsere Fähigkeiten zu bestätigen, haben wir eine bahnbrechende Erfindung entwickelt. Wir nennen sie: Scheibenförmiger Gegenstand mit kreisförmiger Kontur." Der Häuptling schaute etwas ungläubig. "Also gut, es ist das Rad, das wir erfunden haben. Und es ist wirklich spitze, Herr. Wir haben in Versuchen die Schlitten von unseren Lastenwagen abmontiert und stattdessen Räder verwendet. Der Gleitwiderstand ist geringer und wenn wir es geschickt anstellen, können wir Radachsen mit "unendlicher" Rotation konstruieren."

    "Was bedeutet das für unsere Entwicklung, Schreiber?", fragte der Häuptling. "Wenn wir für einen ebenen Untergrund auf unseren Trampelpfaden sorgen, können wir größere Lasten in kürzerer Zeit transportieren, Herr. Das wird dem Handel gut tun, und unser Handel mit den Sachsen könnte in der Tat verbessert werden. Mit den Achsen ließe sich die Wasserkraft unserer Flussläufe hervorragend ausnutzen, um die Bewässerung unserer Felder zu verbessern. Oder einen Mühlstein rein und ab wird das Korn wie von selbst statt von Sklaven oder vom Vieh gemahlen."



    Im der Halle des Häuptlings war auch General Barkas während der Audienz zugegen, er hob die Hand als Zeichen, dass er um das Wort bat. "Herr, was wäre, wenn diese Radwagen statt für schwere Güter für den Transport von Soldaten auf dem Schlachtfeld verwenden würden? Oder wenn Bogenschützen von kleinen, schnellen Wagen den Feind attackieren könnten!" Das war keine schlechte Idee, doch der Häuptling dachte an die ausgedehnten Wälder und zahlreichen Flussläufe in Europa, die den Vorteil der Schnellig- und Wendigkeit solcher Kriegswagen wohl wieder zunichte machen würden. Aber die Sache mit dem Handel kam gerade recht, die Wirtschaft konnte einen Aufschwung gebrauchen.

    Dreißig Jahre später schaute sich der Häuptling interessehalber an, ob sein gallischer Gegenspieler eigentlich ein eigenes Pantheon in einem Kriege nutzen konnte. Das konnte die Birne im Westen natürlich nicht, aber er strebte dafür ja fleißig in die kriegerische Ehre-Kultur hinein. Dieses Gedöhne von "Meine Erre", "Ressspekt Alder" und so, wie es auch die germanischen Krieger kannten. Beim Durchschauen der verschiedenen Pantheon bemerkte der Häuptling, dass sich der Pharao seinen Rat offenbar zu Herzen genommen hatte. Geistheiler waren seine neuen Priester also. Ägyptischer Schamanismus? Der Häuptling hatte eher einen deftigen Totenkult erwartet oder "Eins mit der Natur", wenn man schon den Berg Sinai vor der Haustüre hat. Ach, das war schon vergeben. Tja, der Pharao musste eben nehmen, was noch übrig war.



    Kurz darauf kam ein gallischer Gesandter an den Hof des Häuptlings. Artig verbeugte er sich vor dem Thron des Herrschers und verkündete, sein Volk sei nunmehr im Besitz der Fertigkeit des Schreibens und sein Herr wünsche die Etablierung diplomatischer Beziehungen zwischen den Völkern der Gallier und der Germanen.



    Der Häuptling tippte seinem Schreiber, der neben seinem Thron Dienst tat, an die Schulter und forderte von ihm das Papyrus, auf dem er die Heere der europäischen Mächte gelistet hatte. Die Germanen standen dank ihres Furor Teutonicus, der viele andere Barbarenstämme zum Anschluss bewegt hatte, prima da. Zu den Galliern stand das Verhältnis 33 zu 19. Der Häuptling ließ den Diplomaten aus seiner Hütte entfernen: "Abgelehnt, mein Lieber. Wir haben doch bereits eine so innige Erbfeindschaft aufgebaut, dass wir diese doch nicht mit liebdienerischen Ranschmeißereien entwerten wollen."



    Für etwas Ablenkung sorgte der Bericht eines Kundschafters, der am Hofe des arabischen Potentaten Augen und Ohren offen hielt. Der arabische Herrscher etablierte 2.220 den Monumentalbau. Offenbar wollte er etwas aus den Minen und Steinbrüchen machen, wenn er denn schon in der Wüste hocken musste. Da hatten die Araber wohl mehr Mumm, solch ehrgeizige Projekte anzugehen als die Ägypter, denen das viel mehr gestanden hätte. Verschämt musste sich der germanische Häuptling selbst eingestehen, dass er den Bau eines Monuments vom Range eines Weltwunders bislang auch noch nicht gewagt hatte.

    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  10. #40
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    Nur zehn Jahre später berichtete der Kundschafter aus Arabien, dass die Bewohner von Mekka sich enttäuscht darüber zeigten, dass ihr Herrscher es nicht einmal geschafft hatte, den Islam in ihrer Stadt zu gründen. Diesen Glauben hatte nun nämlich ein anderes Volk abgeräumt. Der germanische Häuptling war über diese Nachricht erfreut. Dass eine zweite, konkurrierende Religion von einem unbekannten Volk geschaffen worden war, konnte bedeuten, dass sich dieses weit entfernt abgespielt hatte. Wichtig war dem Häuptling, dass sein Glauben sich ungestört in Europa verbreiten konnte.



    "Exzellent!", freute sich Mark über die Anfrage Cäsars, ob die Krieger Germaniens bereits seien, Seite an Seite mit den Soldaten Roms in den Krieg gegen die Gallier zu ziehen. Alleine wagte sich niemand aus dem Loch, aber der offenkundige Streit nördlich der Alpen hatte bei den Anrainern Eroberungsgelüste freigesetzt. Vor den Heeren der Germanen hatten die Römer anscheinend Bammel, also erschien Napoleon als das leichtere Opfer. Mark bat um zehn Runden, die er intensiv zur Vorbreitung dieses Krieges zu nutzen gedachte.



    Einige Jahrzehnte später nämlich brach in Germanien das Bronzezeitalter an. Schluss mit den Keulen und Steinwaffen. Mit Bronze war es den Mächtigen erstmals möglich, Reichtümer anzuhäufen, welcher auch leicht transportierbar war. Das Metall war einfach praktisch: Die Bronzebarren dienten als Zahlungsmittel und konnten zu schickem Schmuck und Waffen umgeformt werden. Bronzespitzen für die Speere und Kurzdolche von bisher nicht gekannter Härte waren rasch sehr begehrt bei den Germanen. Dumm für die Gallier, die das nicht hatten.



    Die Kunde machte die Griechen gleich raschelig, Alexander klopfte mal wieder an. Alleine war der Angsthase offenbar nicht in der Lage, gegen Cäsars Heer in die Schlacht zu ziehen. Die bevorstehende Koalition mit den Römern bedeutete für die Germanen zwingend, dass ein Schulterschluss mit den Griechen sich erst einmal verbat.



    Im Jahre 2.120 begannen die taktischen Vorbereitungen für den Krieg gegen Gallien. Das erste Ziel sollte das schwach befestigte Lyon sein, das die Bogenschützen von Norden und die Krieger von Süden angreifen sollten. Der Lauf der Donau musste beachtet werden, um den Kriegern den Sturm auf Lyon nicht zu erschweren. Und natürlich kam General Barkas endlich zu seinem ersten Einsatz, den er fieberhaft erwartete.

    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  11. #41
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    Mit Eifer hatte er nämlich, rechtzeitig vor Beginn des Krieges, den bislang ungeordneten Kampfstil der germanischen Krieger ersetzt durch einen geschlossenen Aufmarsch. Persönlicher Mut sollte sich nicht mehr im Zorn des berauschten Berserkers entfalten, sondern in der Disziplin der geordneten Kampfreihen.



    Es konnte losgehen, Kollege Cäsar versicherte sich vorsichtshalber der Koalition mit den Germanen, bevor er ein Hilfegesuch der Helvetier - die sich von den Galliern unterdrückt fühlten - zum Vorwand nahm, mit seinem Heer loszuschlagen und sein "de bello gallico" vom Zaun zu brechen.

    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  12. #42
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    Barkas erstattete seinem Herrn schon bald Bericht vom Krieg gegen die Gallier. "Ihre Krieger haben sich vorwitzig an den Rhein vorgewagt. Unsere Bogenschützen haben sie mit Unterstützung sächsischer Kontingente aus Norden aber in die Zange genommen."



    "Unsere Krieger haben derweil den Marsch nach Lyon angetreten", fuhr der General seine Lagebeschreibung fort. Lyon war eine unbefestigte Siedlung, die sich gewiss nicht lange würde halten können. Die Gallier hatten es bereits vorgezogen, ihre Zivilisten und Sklaven nach Westen in Sicherheit zu bringen. In Berlin wurden die Kriegsanstrengungen fortgesetzt: Durch die Koordination der Bauvorhaben durch die Beamten der neuen Schreiberschule war der ründliche Umsatz an Rohstoffen von elf auf 13 gestiegen. Es war an der Zeit, Kasernen zum Aufbau einer ausgebildeten Armee zu schaffen.



    Im Jahre 2.060 hatte sich der Ring um das belagerte Lyon geschlossen. Im Süden standen die germanischen Krieger vor der Stadt, unterstützt von Bogenschützen im Norden. Die Gallier antworteten mit der hastigen Aushebung von Bogenschützen zur Verteidigung ihrer Palisaden. Diese schwächten die Reihen der germanischen Angreifer aber nur unwesentlich.



    Der römische Dichter Vergil beobachtete den gallischen Krieg und kommentierte ihn lakonisch, die Feinde hätten sich in Zeiten des Friedens schlicht nicht darum gekümmert, zum Krieg zu rüsten. Die Germanen verstanden inzwischen, was er meinte. Das Brennen von Ziegeln und Schlagen von Steinblöcken eröffnete den Bau neuer monumentaler Bauwerke - und seien es imposante Mauern zur Befestigung der Städte.



    Die Eroberung von Lyon im Jahre 2.040 war ein rascher Erfolg für die Germanen. Es kam zu nur wenigen Gräueltaten und zu der Plünderung von 38 Gold. Die gallische Bevölkerung sollte nach dem Willen Marks von einem neuen Häuptling, der ihm die Treue zu schwören hatte, geführt werden. Die Siedlung wurde nach dem Willen der Eroberer in München umbenannt. Das Schicksal der Unterworfenen hätte schlimmer ausfallen können. Nichtsdestotrotz war zu erwarten, dass Süddeutschland noch auf lange Zeit ein Herd der Unruhe bleiben könnte.

    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  13. #43
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    Ein Gegenstoß der Gallier, um den Süden zurückzuerobern, scheiterte schnell an der Übermacht der germanischen Truppen. Die Hauptwaffe in diesem Kampf war auf beiden Seiten der Bogen, denn er erlaubte den Angriff über eine weitere Distanz hinweg und erlaubte es den Soldaten, außerhalb der Schlagweite feindlicher Siedlungen zu bleiben.



    Nachdem die Gallier sich hinter den Rhein zurückziehen mussten, blieb es einige Zeit ruhig in diesem Krieg - allerdings nur solange, wie sich Marks germanische Krieger für einen zweiten Angriff gerüstet hatten. Dieser Schlag sollte gegen Orleans geführt werden.



    Dieses Mal verhielten sich die Gallier klüger und nutzten die defensiven Möglichkeiten, die ihnen das Gelände südlich von Orleans bot. In einer vorbereiteten gleichzeitigen Aktion umschlossen die germanischen Krieger die feindlichen Stellungen und marschierten im Norden mit Bogenschützen vor Orleans.



    Was folgte, waren die bisher verlustreichsten Kämpfe dieses Krieges. Barkas war gezwungen, seine schwer angeschlagenen Einheiten nach Süden zurückweichen zu lassen, um sich zu erholen. Doch auch die Palisaden von Orleans waren bei dem Sturmversuch niedergerissen worden. Die germanischen Bogenschützen hatten nun die Aufgabe, die Reparaturversuche an den Befestigungen durch weiteren Pfeilbeschuss zu verhindern oder wenigstens zu verzögern, bis ein zweiter Einnahmeversuch unternommen werden konnte. Die Gallier wiederum erkannten ihre Chance und zogen ihrerseits Bogenschützen nach Orleans heran, die die feindlichen Fernkämpfer attackierten.



    Mehrere Jahrzehnte tobten die Scharmützel am Rhein hin und her. Mark wurde in seinem Berliner Thronsaal bereits unruhig, dabei spielte die Zeit ihm in diesem Krieg in die Hände. München erholte sich langsam von den Folgen der Kämpfe und neue Bewohner ließen sich hier nieder. Sie brachten den germanischen Monotheismus nach Süddeutschland, der sich schnell als nützlich für die Befriedung der Region erwies. Dann erfolgte im Jahre 1.890 der zweite Angriff auf Orleans. Die germanischen Bogenschützen im Norden waren erschöpft und es musste etwas geschehen, bevor Napoleon seine umkämpfte Siedlung wieder befestigen konnte.

    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  14. #44
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
    Registriert seit
    03.01.02
    Ort
    Remscheid
    Beiträge
    5.326
    Aber erst dreißig Jahre weiterer Kämpfe später neigte sich die Waage des Kriegsglücks zugunsten der Germanen. General Barkas zog von Süden die Schlinge um das angeschlagene Orleans zu, die Gallier hingegen warteten vergebens auf Verstärkung.



    Das besiegelte das Schicksal der Verteidiger und dieses Mal wüteten die germanischen Eroberer schlimmer, angestachelt von ihrer Wut über die eigenen Verluste in den Kämpfen um die Stadt. Mark befahl, den Namen Orleans, den Napoleon der Siedlung gegeben hatte, zu tilgen und die Siedlung fortan Köln zu nennen. Damit war auch das Rheinland von den Germanen erobert worden, wenngleich auch hier weiterhin gallische - und gehorsame - Häuptlinge regierten.



    Den germanischen Anführern, die Mark die Treue geschworen hatten, waren die Kriegserfolge Anlass genug, ihm die Ehrerbietung eines erweiterten Thronraums zu erweisen. Der Nephilim wählte - welche Überraschung - einen anständigen Thron, der seine herausragende Rolle unter den germanischen Großen hervorheben sollte.

    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  15. #45
    Registrierter Benutzer Avatar von civas
    Registriert seit
    22.12.09
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    1.787
    Sehr schöne Story , nochmals
    München hätte ich Freiburg genannt
    Hab mir die Karte auch geholt. Macht sehr viel Spaß.

Seite 3 von 17 ErsteErste 123456713 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •