Betrachtung der Gegner:
Nichts_13 - Osmanen: Die wahrscheinlich stärkste Civ in diesem Setting, ausgezeichnete Eigenschaften und UU. Wissenschaftlich bedeutet nicht nur günstigere Bibliotheken (30 Schilde) und Universitäten (ganz normal 100 Schilde) sondern auch eine Technologie mehr zu Spielbeginn (712 Kolben bei Feudalismus 800 bei Monotheismus oder Maschinenbau), für die ich mindestens 25 Runden Forschungsdauer veranschlagen würde. Natürlich vergünstigt das für die anderen auch die Forschung, aber wenn sich zwei Wissenschaftler früh treffen und eine gemeinsame Forschung verabreden könnte das einen schönen Vorsprung ergeben - zum Glück bin ich auch einer.
Die Zweite eigenschaft Industriell ist sicher ebenfalls sehr praktisch um schnell aus dem Quark zu kommen und ermöglicht entweder schneller das Land auszubauen oder aber größere Städte zu Beginn, da mehr BTs angeschlossen werden können, ohne dass der Ausbau des Landes hinterherhinkt, auch eine Hybridspielweise bei der erst ausgebaut und dann nach und nach angeschlossen wird ist sicher denkbar und könnte sich als effektiv herausstellen.
Zu der Nützlichkeit von Sipahis bleibt nicht viel zu sagen, zum Glück sind die Dinger verdammt teuer, ohne entsprechende Produktion oder Aufwertorgien mit Unterstützung von Leo könnte die notwendige Durschlagskraft fehlen, denn auch Sipahis verlieren hie und da mal einen Kampf, besonders wenn sie mit schnellen Einheiten angegriffen werden können.
Civverisch schätze ich Nichts_13 gegenüber den anderen Mitspielern etwas schwächer ein, mal sehen, ob er das mit Diplomatie und der starken Civ wettmachen kann, unteschätzen sollte man ihn als Gegner oder Verbündeten auf keinen Fall, gerade zu Spielbeginn könnte ich mir ein Forschungsabkommen gut vorstellen.
d73070d0 - Persien: Hier gilt das gleiche wie für die Osmanen, da beide Civs die gleichen Eigenschaften besitzen, allerdings fällt die UU weg (antike UUs haben Werte wie die Originaleinheiten, können aber GAs auslösen), allerdings wird das MM-Monster d7 voraussichtlich keinen Aufwand scheuen das Beste aus den ihm gegebenen Ressourcen herauszukitzeln um diesen Nachteil wett zu machen. Auch mit d7 wäre eine Zusammenarbeit wünschenswert, da ich dann von seiner vermutlich bald guten Forschungsleistung profitieren könnte.
Civverisch einer der Besten in der Runde, in seinen Storys lässt sich dazu eine zielgerichtete Diplomatie erkennen - gefährlich.
Cotta - Indien: Kommerziell und religiös sind zu Spielbeginn sicher nicht die besten Eigenschaften, auch wenn religiös immerhin erlaubt relativ unbefangen zwischen den zu Beginn verfügbaren Regierungsformen Monarchie und Republik hin und her zu wechseln. Den konkreten Nutzen kann ich schlecht abschätzen und der hängt auch davon ab, inwieweit andere Spieler lange Revolutionsperioden erwischen, angenehm ist es allemal. Viel interessanter sind aber die Kriegselefanten, die, sobald verfügbar, definitiv eine Macht darstellen. Dafür erfordern sie die Erforschung einer zu Beginn teuren Technologie, die nicht fürs nächste Zeitalter erforderlich ist. Stress mit den Elefanten möchte ich am Anfang definitiv nicht, da Cotta sie aber gewissermaßen gezwungen ist sie gewinnbringend anzuwenden bleibt nur Diplo und hoffen, dass ich nicht derjenige bin, an dem er sich mit ihnen Austobt.
Bischop - China: Militaristisch ist wohl beinahe wertlos, zu industriell gilt das oben gesagte: Stark und hier in Kombination mit den Steppenreitern nicht zu unterschätzen. Ich halte Bischop für den gefährlichsten Faktor im frühen Spiel, militaristisch und die nicht wirklich zu konternden Steppenreiter (weil schnell) schreien nach einem möglichst frühen Überfall auf einen (oder zwei) Nachbarn. Industriell sorgt für die notwendige Infrastruktur und Bischop ist ein Spieler der definitiv in der Forumspitzenklasse rangiert. Mit ihm möchte ich natürlich auch keinen Stress, sollten wir Nachbarn sein, wird das aber vorraussichtlich schwierig zu bewerkstelligen sein.
Meine Civwahl: Russland
Ich habe mich für Russland entschieden, da ich Wissenschaftlich für die stärkste Eigenschaft in diesem Setting halte, expansionistisch ist recht uninteressant, der zusätzliche Startsiedler wird sich wohl bald relativieren, ist aber natürlich besser als ihn nicht zu haben
, Hütten spucken sobald das Mittelalter angebrochen ist nur noch Gold oder Karten aus, das wird nicht spielentscheidend sein.
Neben der wissenschaftlichen Eigenschaft war der Kosak ausschlaggebend für meine Entscheidung. Die Spielstärke des Kosaken hängt sicherlich vor allem davon ab, ob und wie sinnvoll er eingesetzt werden kann. Mir ist es wichtig gewesen keine zu frühe UU zu haben um das GA nicht zu früh zu vergeuden. Wenn ich nicht schon früh im Spiel weggeputzt werde scheint mir der Kosak genau zum richtigen Zeitpunkt zu kommen. Leider unterscheiden sich die Kampfwerte mit 6.3.3 nicht von denen herkömmlicher Kavallerie, trotzdem ist er 10 Schilde teurer (das macht dann 90 Schilde) - ein stolzer Preis und das nur für die Blitz-Fähigkeit, die es ermöglicht mehrmals pro Runde anzugreifen, was eher gegen eh schon unterlegene Gegner effektiv ist. Es fallen mir allerdings einige weitere Vorteile ein und auch Varianten, mit denen die Eigenschaft effektiver genutzt werden könnte. Zum einen ermöglichen mehrere Angriffe pro Runde viel schnellere Beförderungen, da eine Einheit, die ihren zweiten Kampf in einer Runde gewinnt immer befördert wird, was zu mehr Eliteeinheiten und damit, zumindest statistisch, zu mehr MGLs führt. Kann sehr praktisch sein, wenn man es mit vielen schwachen Verteidigern zu tun hat, bringt aber natürlich nichts, wenn die Einheit im ersten Kampf gegen starke Verteidiger schon viele LP eingebüßt hat.
Eine Variante, die mir einfiele dieses Problem zu umgehen wäre die Kosaken mit Kanonen zu unterstützen, dann kann dank Blitz mit wenigen Einheiten unter den zerbomten Verteidigern aufgeräumt werden, leider geht dadurch natürlich der Geschwindigkeitsvorteil flöten. Vielleicht schaffe ich es ja da einen funktionierenden Mittelweg zu finden z.B. indem ich mit Kanonenunterstützung zunächst offensiv verteidige um mir Elite-Kosaken und vielleicht den ein oder anderen MGL heranzuzüchten und dann mit TV und 5/5 Einheiten zurückschlage... mal sehn was da machbar ist. Letztendlich bietet Blitz den Kosaken die kleine aber feine Chance so gut wie zwei oder drei Kavs zu sein, je nach Angriffsposition und Kampglück und dass allein kann die 10 Schilde Mehraufwand ja vielleicht schon wettmachen. Im GA fallen die dann ja eh nicht mehr sonderlich ins Gewicht.
Grober Strategieentwurf
Wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle werde ich zu Beginn möglichst schnell expandieren um die nötige Ökonomie für spätere Schandtaten zu gewährleisten, die Forschung soll dabei direkt auf Kosaken gehen, hoffentlich bekomme ich Feudalismus oder Maschinenbau als Freitech. Monotheismus wäre wohl auch nicht schlimm, vermutlich könnte ich das mit Nichts oder d7 bald tauschen. Ein Traum wäre natürlich Leo abzugreifen um massiv Reiter zu uppen, ich werde es wohl darauf anlegen, auch wenn das Risiko hoch ist, dass auch andere auf das Wunder scharf sind.
Ich habe mir einen kleinen Plan zurechtgeschustert mit dem ich hoffe zu Beginn nicht den Überblick zu verlieren und ausreichend effektiv zu sein um dieses Vorhaben auch zu realisieren. Dazu werde ich meinen Städten zumindest zum Spielbeginn feste Aufgaben zuteilen, bei 4 Städten wären das 1 Siedlerpumpe für schnelle Expansion, 1 Bautrupppumpe für effektive Städte, 1 Kasernenstadt die Militär ausspuckt, damit ich nicht sofort überollt werde sowieso die Hauptstadt, die möglichst groß wachsen soll und schnell alle antiken Gebäude raushaut für maximale Effektivität (dank niedrigen Kosten haben die schließlich ein sehr gutes Kosten/Nutzen-Verhältnis, außerdem bekommt der Palast einen fetten Wirtschafts- und Produktionsbonus), auch Leo soll dann, wenn möglich, dort gebaut werden, Sun Tzu könnte als Vorbau dienen. Die Kasernenstadt wird je nach Situation ebenfalls gelegentlich die antiken Gebäude einstreuen um möglichst schnell eine starke Wirtschaft aufzuziehen. Außerdem sollen früher oder später die Pumpenstädte durch welche weiter von der HS entfernt ersetzt werden, dann ebenfalls buildern und nebenbei die ein oder andere Einheit einstreuen, damit das korruptionsarme Zentrum möglichst bald brummt und von günstigen antiken Gebäuden profitieren kann, wobei die Korruption dank SG König wohl eher eine untergeordnete Rolle spielen wird.
Sollten einige BTs zu Spielbeginn Leerlaufphasen haben werde ich diese, hauptsächlich in der HS, ansiedeln um truppenunterhalt zu spren und die Wirtschaft anzukurbeln, ansonsten setzte ich lieber auf eine Starke Infrastruktur, mittel- und langfristig zahlt sich das eher aus, denke ich.
Sollte der Plan aufgehen schnell Leo abzugreifen und dann einige Reiter zu schlagkräftigen Kosaken aufzuwerten wäre dann ein Überfall auf einen Nachbarn angedacht, vorher werde ich eher auf MI und Artillerieeinheiten zur Verteidigung setzen unterstützt durch die Reiter. Rittertum zu erforschen ist nicht geplant, ich finde Ritter furchtbar uneffektiv, außerdem erforderten sie eine Technologie, die eigentlich nicht auf meinem Weg liegt.
Wozu ich noch keinen festen Plan habe ist die Wahl der Regierungsform, frühes Buildern schreit natürlich nach Republik, aber da ich nicht mit zu wenig Einheiten dastehen möchte könnte sich der Vorteil durch den Truppenunterhalt relativieren, außerdem wären es zwei zusätzliche Anarchiephasen, wenn davon ausgegangen wird, dass ich zum Kriegführen wieder in die Monarchie wechseln muss, da Kommunismus oder Faschismus noch lange nicht zur Verfügung stehen. Die Entscheidung desbezüglich werde ich wohl im Spiel fällen, auch wenn ich tendenziell dazu neigen würde die Anarchiephasen lieber zu vermeiden und von vornherein Monarch zu bleiben. Passt auch besser zum RP.