Hugo, mein Verehrtester,
es ist lange her, dass wir einander gesprochen haben.
Vor vielen Monden schicktet Ihr eine Nachricht an uns mit der Bitte,
die Grenze zwischen unseren Nationen neu zu verhandeln.
Dazu machten wir Euch ein, wie ich finde, sehr großzügiges
Angebot.
Leider ist bis heute keine Antwort von Euch eingetroffen,
was meinen Prinzen dazu veranlasste, ganz gegen seine sonstigen
Gewohnheiten das Wort zu ergreifen und seiner Sorge
um Euer Wohlergehen und das Eures Hofes Ausdruck zu verleihen.
Ich bitte Euch also herzlichst, uns einige Zeilen zukommen zu lassen,
schon um Prinz Wilhelm den Schweiger zu beruhigen.
Denn Aufregung jeglicher Art schadet seiner Kondition,
die er gerade jetzt besonders braucht, wo er für die internationalen
Wettkämpfe im Dauerschweigen trainiert,
die dieses Jahr bekanntlich von Amsterdam ausgerichtet werden.
Der Prinz äußerte schon die Befürchtung,
in Euch womöglich einen ernstzunehmenden Konkurrenten
in dieser Disziplin gefunden zu haben und war deshalb
tagelang nicht dazu zu bewegen, seinen Mittagsschlaf zu halten,
was ihn in eine für alle recht unerquickliche Gemütslage versetzte.
Ich freue mich auf Eure Antwort.
Lebt wohl derweil.
Euer treuer Freund
Piet van Winterschlaefer
P.S.: Ich habe übrigens wieder eine Wagenladung mit leckeren Frikandeln
und einem großen Fass Heineken zu Euch geschickt mit den besten
Wünschen unseres Prinzen