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Thema: Agence Havas - Nachrichten aus aller Welt

  1. #121
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    9. September 1835

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    Im französischen Unterhaus sind die von der Regierung eingebrachten Gesetze zur Wiedereinführung der Zensur hauchdünn gescheitert. Zusammen mit den Republikanern, welche die sogenannten Septembergesetze vehement bekämpft hatten, gelang es dem linken Flügel der Orléanisten genug Nein-Stimmen zusammen zu bekommen, um die für eine Verfassungsänderung notwendige 2/3-Mehrheit zu verhindern. Die von der Parteilinie abgewichenen Parlamentarier argumentieren, dass sie im besten Interesse des Königs handeln würden, da nach ihrer Ansicht die Pressezensur seinem Ansehen und seiner Legitimität langfristig mehr geschadet als genützt hätte. Trotz der nach dem missglückten Attentat gegen sie erhobenen Vorwürfe bleiben die republikanischen Blätter also unzensiert.

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    Geändert von Azrael (14. Februar 2014 um 00:11 Uhr)
    Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.

  2. #122
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    2. Oktober 1835

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    In Brasilien ist in der südlichsten Provinz des Kaiserreichs, Rio Grande do Sul, ein weiterer Aufstand ausgebrochen. Während die Rebellionen, die gegenwärtig Brasilien erschüttern, bislang mehrheitlich von den unteren Gesellschaftsschichten getragen werden und daher Sklavenaufstände oder Bauernkriege sind, steht hinter diesem Aufstand die Handelselite der Provinz. Sie begründet ihr Aufbegehren mit der Unzufriedenheit über die Zollpolitik der Regierung und der Tatsache, dass man in der Hauptstadt ihre Einwände nie beachtet habe, solange man nur friedlich Petitionen unterzeichnete.

    +++

    Nach Zusammenstössen zwischen texanischen Siedlern und Soldaten der mexikanischen Zentralregierung in der DeWitt-Kolonie befindet sich nun ganz Texas in offener Rebellion gegen Santa Annas Regime. Die Garnisonen der Staatsmacht in Texas, die nicht auf einen offenen Krieg in der gesamten Provinz vorbereitet waren, haben dabei in der ersten Phase einige Niederlagen einstecken müssen und die verbliebenen Truppen sammeln sich im Süden der Provinz bei San Antonio. Allerdings bewegt sich eine von Santa Anna persönlich befehligte Streitmacht per Eilmarsch auf Texas zu, um die Rebellion nun mit ganzer Kraft niederzuschlagen.

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  3. #123
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    4. November 1835

    +++

    Auf der zu Dänisch-Westindien gehörenden Karibikinsel Saint Thomas kam es, wie nun bekannt wird, im Oktober zu Sklavenunruhen, die mehrere Todesopfer forderten. Auf einer Plantage 5km westlich von Charlotte Amalie waren Sklaven in der Nacht in das Wohnhaus des Plantagenbesitzers eingedrungen und hatten 3 Angehörige der Familie getötet. Dem folgten am nächsten Tag mehrere Zusammenstösse in benachbarten Plantagen, bis sich eine Gruppe von ca. 50 Sklaven zusammenrottete, zwei Plantagen in Brand steckte und sich absetzte. Unterstützt von den Matrosen der Fregatte Holsteen, die bei Charlotte Amalie vor Anker lag, wurden die Sklaven von den Plantagenbesitzern in den folgenden Tagen nach und nach aufgespürt. Die meisten wurden auf ihre Plantagen zurück gebracht, die mutmasslichen Anführer der Revolte in der Hauptstadt der Kolonie öffentlich gehängt.

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  4. #124
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    21. November 1835

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    Der neue Oberbefehlshaber in Algerien, General Clauzel, hat mit einer Offensive gegen die Berber von Abd el-Kader begonnen und dabei die küstennahen Landstriche, die nach der Niederlage im Sommer verloren gingen, wieder unter französische Kontrolle gebracht. Clauzel selbst spricht in offiziellen Verlautbarungen von einem glänzenden Sieg, während die Presse in Frankreich weitaus kritischer bleibt und anmerkt, dass sich die Berber weitgehend ohne Kämpfe einfach ins Landesinnere zurückfallen liessen.

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    Die Nachrichten über die Siege in Algerien haben auch Sachsen erreicht, die Resonanz in der einheimischen Presse ist jedoch vergleichsweise verhalten. Die konservativen und patriotischen Blätter widmen Algerien einige positive Artikel über den Kampf gegen die gottlosen Feinde in Nordafrika, während die Zensurbehörden die politisch linken Zeitungen an der Veröffentlichung kritischer Beiträge hindern. Nichtsdestotrotz beschäftigen sich nicht wenige im Königreich mit dem Thema und freie Zeitungen aus Thüringen machen unter der Hand vielerorts die Runde. Im Zusammenhang mit der Algerien-Expedition hat die Konstitutionspartei eine parlamentarische Anfrage an die königliche Regierung gestellt und von dieser verlangt, dass sie den beiden Kammern gegenüber Rechenschaft über den Einsatz in Nordafrika ablegt.

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  5. #125
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    11. Dezember 1835

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    Die beinahe zwei Monate andauernde Belagerung der noch von den mexikanischen Regierungstruppen gehaltenen Kleinstadt San Antonio de Béxar hat mit der ehrenvollen Kapitulation der Garnison unter General Cos geendet. Dass die texanischen Kämpfer am Ende einem Abzug mit allen Fahnen und Waffen zustimmen dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass die von Santa Anna befehligte Streitmacht sich der Provinz nähert und andernfalls ein baldiger Abbruch der Belagerung notwendig geworden wäre.

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  6. #126
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    28. Dezember 1835

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    Der Konflikt zwischen den USA und den in Florida siedelnden Seminolen eskaliert. Nachdem sich die Beziehungen das ganze Jahr hinüber laufend verschlechtert hatten, da sich die Indianer weigerten dem Indian Removal Acts Folge zu leisten und von Florida nach Westen über den Mississippi überzusiedeln, kam es jetzt offenbar zu ersten bewaffneten Auseinandersetzungen. Zwei Kompanien, die zur Verstärkung der US-amerikanischen Garnison im kürzlich reaktivierten Fort King ausgesandt worden waren, gerieten in einen Hinterhalt der Seminolen und wurden fast vollständig aufgerieben. Der Gouverneurs des Florida-Territoriums übt nun Druck auf die US-Armee aus, damit grössere Truppenkontingente in die Gegend entsandt werden, um die Seminolen unschädlich zu machen.

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  7. #127
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    19. Januar 1836

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    Dem Parlament in Dessau wird das Dekret des Herzogs überreicht, demnach die Verfassung per sofort als aufgehoben gelte und das Parlament sich aufzulösen habe. Beide Kammern verwerfen die Aufforderung mit großer Mehrheit als illegitim und illegal und beauftragen die Regierung damit, eine Deklaration gegen die Absicht des Herzogs zu verfassen. Die wird am folgenden Tag zunächst in Dessau und wenig später in den Hauptstädten der anderen Teil-Herzogtümer veröffentlicht. In ihr wird die Ablehnung des herzoglichen Erlasses bekräftigt und klargestellt, dass nach der Auffassung des rechtmäßig gewählten Parlaments von Anhalt das Gottesgnadentum weder Wortbruch noch Willkür der Fürsten rechtfertige. Danach folgen in der Deklaration eine Reihe weiterer Punkte, hauptsächlich Absichtserklärungen und Forderungen an den Herzog.
    In mehreren Abschnitten werden etwa Verhandlungen über die Revision der Verträge mit Preußen aus dem Jahr 1832 verlangt, die der Herzog damals gegen den Willen des Parlaments und des Volkes von Anhalt zum Nachteil des Herzogtums geschlossen habe. In diesem Zusammenhang tritt drei Tage später in Harzgerode eine Versammlung des ansässigen Adels und anderer lokaler Magnaten zusammen, welche die Wiederherstellung ihrer angestammten Rechte verlangen, die sie als Teil Anhalts noch genossen hatten.

    +++

    In der Schlacht bei Arlabán sind im Carlistenkrieg erstmals in größerem Ausmaß Freiwilligenverbände aus anderen Ländern zum Einsatz gekommen. Ein erheblicher Teil der Truppen auf der liberalen Seite setzte sich aus Einheiten zusammen, die in Frankreich, Großbritannien oder dem Deutschen Bund aufgestellt wurden. Nachdem den Liberalen durch einen überraschenden Angriff an drei Fronten zunächst die Einnahme mehrerer strategisch wichtiger Höhenzüge gelungen war, wurden sie nach zwei Tagen andauernden Kämpfen allerdings wieder auf ihre Ausgangspositionen zurückgeworfen.

    +++

    Zeitgleich hat die Königinregentin in Madrid den zweiten der sogenannten Desamortización-Erlasse unterzeichnet. Nachdem im Vorjahr bereits die Auflösung aller religiöser Orden mit weniger als zwölf Mitgliedern verfügt wurde, weitet dieses Dekret nun diese Anordnung auf sämtliche Klöster im Königreich Spanien aus. Um es gesetzlich umzusetzen, müsste die Anordnung noch von den Cortes bestätigt werden. Das spanische Parlament schiebt die Entscheidung allerdings, für politische Beobachter eher überraschend, schon seit geraumer Zeit vor sich her.

    +++

    Die Kämpfe zwischen den USA und den Seminolen in Florida intensivieren sich zunehmend. Seit Beginn des Jahres wurden etliche Farmen und Plantagen in der Gegend von kleinen Indianergruppen überfallen und meist niedergebrannt. Die eilends aufgestellten Milizverbände sind bisher nicht in der Lage, die Seminolen nennenswert in Schach zu halten und die Verwaltung des Florida-Territoriums steht der rasch fortschreitenden Eskalation eher machtlos gegenüber.

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  8. #128
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    23. Februar 1836

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    Eine heftige Debatte über die Staatsschulden im französischen Unterhaus hat in rascher Folge zuerst zur Demission des Finanzministers Humann und nach zwei Wochen dem Sturz der Regierung de Broglie geführt. Zum neuen Premierminister wurde Adolphe Thiers ernannt, der Parteichef der demokratischen Mitte.

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    Im texanischen Unabhängigkeitskrieg hat die Armee von Santa Anna den Rio Grande überschritten und binnen Wochen alle Erfolge der Texaner wieder zunichte gemacht. Die Städte im Süden der aufständischen Provinz sind wieder fest in mexikanischer Hand und die Reste der geschlagenen texanischen Verbände ziehen sich ungeordnet nach Norden zurück. Dass der Armee von Sam Houston überhaupt der Rückzug gelang, wird von den Aufständischen der Schlacht von Alamo zugeschrieben, wo es der um das Zehnfache kleineren texanischen Streitmacht gelang die mexikanische Armee über eine Woche lang aufzuhalten. Die Verteidiger der kleinen Missionsstation Alamo bei San Antonio wurden dabei alle getötet, doch sorgen die heroisierten Erzählungen vom letzten Gefecht am Alamo und der Hinrichtung aller Überlebenden für einen bemerkenswerten Zustrom an neuen Freiwilligen in die texanischen Verbände.

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  9. #129
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    31. März 1836

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    Konfrontation an der Fulda. Wie aus der Gegend berichtet wird, wurde das nach Waldeck marschierende österreichische Kontingent im südlichen Kurhessen von preußischen Truppen an der Überquerung des Flusses gehindert. Diese waren offenbar rund eine bis zwei Wochen früher in der Gegend eingetroffen und hatten an den größeren Brücken eiligst Barrikaden errichtet. Die Österreicher versuchten einige Zeit lang alternative Routen über den Fluss zu finden, gaben dieses Vorhaben aber nach einigen Tagen auf und errichteten gegenüber ein Feldlager.
    Die Kurhessische Ständeversammlung ist von dem Verhalten der beiden Großmächte empört und verlangt vom Kurfürsten, dass dieser sofort diplomatische Maßnahmen ergreife, um die fremden Truppen vom kurhessischen Territorium zu entfernen. Dessen Anordnung habe eindeutig besagt, dass fremde Truppen einstweilen Kurhessen durchqueren dürften. Dass Berlin und Wien dies missbrauchten, um sich in Kurhessen zu verschanzen, sei eine bodenlose Frechheit, die sofort zu enden habe. Andernfalls müsse der Kurfürst den Bundestag in Frankfurt in dieser Sache anrufen.

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    In Anhalt wird vom Herzog die Verhaftung des gesamten Parlaments angeordnet. Die Aktion endet jedoch im Chaos, da sie verraten wird und, als sich letztendlich überhaupt Gendarmen und Soldaten zur Durchführung finden ließen, die Parlamentarier das Gebäude längst unbemerkt geräumt haben.
    Proklamationen des 'rechtmäßigen Parlaments von Anhalt' kursieren jedoch weiterhin, man vermutet ihre Urheber in Köthen oder Bernburg. In ihr wird zur Gewaltlosigkeit, aber auch dem Widerstand gegen den Herzog aufgerufen. Steuern sollen nicht mehr an die herzoglichen Beamten weitergeleitet, die angeordnete Rekrutierung unterlaufen werden.
    Zumindest der zweite Aufruf zeigt schon bald seine Wirkung. Von den angepeilten 1'700 neuen Rekruten werden bis Ende März keine 100 eingezogen, während gleichzeitig fast die gleiche Zahl an Soldaten aus der herzoglichen Armee desertiert.
    Die preußische Kaserne in Zerbst muss sich im März zwei mal gegen Übergriffe eines wütenden Mobs zur Wehr setzen. Der Militärkommandant meldet rund ein dutzend verletzter Soldaten nach Berlin, Opferzahlen zu der Gegenseite liegen keine vor.

    +++

    Beim sogenannten Massaker von Goliad wurden über 300 gefangene Texaner von der mexikanischen Armee hingerichtet. Anstatt, wie von Santa Anna wohl gehofft, damit den Mut der Rebellen zu brechen, hat dies aber den Widerstand im nördlichen Texas noch weiter angefacht. Eilends aufgestellte Freiwilligenverbände befinden sich unter dem Befehl von Sam Houston wieder auf dem Weg nach Süden, um die Entscheidungsschlacht mit der mexikanischen Armee zu suchen.

    +++

    Die Militäroperation gegen die Seminolen in Florida sieht sich ungeahnten Schwierigkeiten gegenüber. Eine von General Scott vorbereitete Expedition in die Siedlungsgebiete der Indianer muss wegen Versorgungsschwierigkeiten abgeblasen werden, noch bevor sich das Gros der Verbände überhaupt in Bewegung gesetzt hatte. Abgesehen von einem niedergebrannten Indianerdorf steht die amerikanische Armee mit leeren Händen da und der Unmut in der amerikanischen Hauptstadt über den Stand der Dinge im Süden steigt zunehmend.

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  10. #130
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    21. April 1836

    +++

    Mit dem Rückzug der Truppen Österreichs wurde die mögliche Konfrontation an der Fulda vorerst abgewendet. Die österreichischen Truppen brachen ihr Lager einen Tag, nach dem sie von der Aufforderung der Kurhessischen Ständeversammlung erfahren hatten, ab und zogen sich über die Grenze nach Bad Kissingen zurück, noch bevor der Kurfürst persönlich vor Ort eintraf. Die preussischen Truppen halten nach den letzten Informationen die Übergänge an der Fulda dagegen nach wie vor besetzt.

    +++

    Die Kurhessische Ständeversammlung löst sich auf Anweisung des Kurfürsten wie angeordnet zwecks Neuwahl auf. Der in Kassel verbliebene Ausschuss hat die Wahl entsprechend § 83 der Verfassung, demnach eine neue Versammlung binnen 6 Monaten zusammenzutreten habe, auf Anfang Juli angesetzt. Auf Wunsch des Kurfürsten ist er nun auf dem Weg nach Fulda.

    +++

    Aus Anhalt ist nur wenig neues zu vernehmen. Letzten Informationen zufolge hält sich der Herzog nach wie vor in Dessau auf, wer aber ausserhalb der Residenzstadt die 'Befehle' erteilt, variiert oft von Kommune zu Kommune.

    +++

    Die deutschnationale Bewegung hat als Termin für ihre geplanten Demonstrationen vorerst provisorisch die letzte Maiwoche verkünden lassen. Nach den kursierenden Flugblättern sind nachweislich in folgenden Städten Umzüge geplant:

    Hamburg
    Kiel
    Hannover
    Berlin
    Magdeburg
    Arolsen
    Köln
    Wiesbaden
    Mainz
    Weimar
    Stuttgart
    Nürnberg
    München
    Wien
    Innsbruck

    Gemäss Informationen der MZUK könnte es in diversen anderen Städten möglicherweise ebenfalls zu spontanen Kundgebungen kommen, das lässt sich jedoch nur schwer voraussagen.

    +++

    In der Schlacht von San Jacinto ist den texanischen Aufständischen der entscheidende Sieg gegen die Armee Mexikos gelungen. Nachdem General Houston die vom mexikanischen Diktator Santa Anna persönlich befehligte Armee ausmanövriert und über den Osten von Texas zerstreut hatte, schlugen die Texaner am Nachmittag des 21. Aprils überraschend zu. Der Kern der mexikanischen Armee in Texas wurde überrumpelt und komplett zerschlagen. Dadurch, dass Santa Anna am folgenden Tag auf der Flucht gefangen genommen wurde, war der texanische Sieg komplett.

    +++
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  11. #131
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    14. Mai 1836

    +++

    Vom kurhessischen Fünferausschuss wurde verkündet, dass das Parlament, welches im Herbst neu gewählt wird, in der ersten Session als verfassungsgebende Versammlung zusammentreten wird. In Kassel soll über eine Reihe von Änderungsvorschlägen an der Verfassung beraten und abgestimmt werden, die der Kurfürst und gegebenenfalls die gewählten Abgeordneten einbringen werden.

    +++
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  12. #132
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    28. Mai 1836

    +++

    In der letzten Maiwoche k wie angekündigt in zahlreichen deutschen Städten grosse Umzüge der deutschnationalen Bewegung durchgeführt.
    Die Veranstaltung in Hamburg dauert bis in die späten Abendstunden, an ihr wird besonders die Erinnerung an die Franzosenzeit der Stadt beschwört und als Beweis dafür angeführt, dass es ein vereintes Deutschland brauche, um sich gegen die Feinde im Westen und im Osten behaupten zu können.

    In Kiel versuchen die Gendarmen zunächst den Demonstrationszug auseinander zu treiben, scheitern aber aufgrund der grossen Personenzahl. Erst mit Hilfe zweier Eskadrons Dragoner, die kurzfristig aus Jütland in die Stadt verlegt worden waren, kann die Demonstration zumindest in geordnete Bahnen gelenkt werden. Die Versammlung zerstreut sich erst spät in der Nacht, man konnte allerdings einige der prominenten Sprecher zur späteren polizeilichen Verfolgung identifizieren.

    Hannover veranstaltet ein 'zufälligerweise' auf den exakt gleichen Tag fallendes Maifest vor den Toren der Stadt, das erst kurz vorher bekannt gegeben wurde. Dennoch kommt es zu einem Demonstrationszug in der Stadt, die von den Gendarmen erst gegen den Abend friedlich aufgelöst werden kann. Man geht aber davon aus, dass das Fest der Demonstration zumindest einen Teil der möglichen Mitläufer entzogen hat. Die Namen der meisten prominenten Teilnehmer sind den Behörden bekannt.

    Die preussischen Behörden gehen mit einem erheblichen Polizeiaufgebot gegen die Demonstrationen vor, um die Veranstaltungen rasch aufzulösen. Man ist damit nicht überall gleich erfolgreich, während der Umzug in Berlin schon nach wenigen Stunden auseinander getrieben wird, dauern die Demonstrationen in Magdeburg und Köln erheblich länger an und können lediglich auf vorgesehene Routen eingedämmt werden. Auch diese Veranstaltungen zerstreuen sich in den späten Abendstunden friedlich.

    In Arolsen wird die Demonstration nicht aktiv bekämpft und sie findet planmässig statt.

    Gleiches wird aus Mainz berichtet, wo die grossherzoglichen Gendarmen sich im wesentlichen darauf beschränkten, den Umzug von den Kasernen der Festungsstadt fernzuhalten.

    In Wiesbaden schirmt die Gendarmerie zunächst Rathaus und die Residenz des Herzogs ab und versucht anschliessend den Umzug auseinander zu treiben. Ersteres gelingt, während die rasche Auflösung an der schieren Grösse des Umzugs scheitert. Man nimmt an, dass ohne die beiden zeitgleich stattfindenden Gottesdienste die Zahl der Demonstranten noch erheblich grösser gewesen wäre. Nachdem sich aber gezeigt hat, dass die Gendarmen ausdrücklichen Befehl haben nicht gewaltsam vorzugehen, beruhigt sich die anfangs etwas angespannte Lage und der Umzug löst sich gegen Abend auf. Ein Teil der Redner an der Demonstration konnte von der Gendarmerie identifiziert werden.

    Die Veranstalter in Weimar werden von den Behörden im Vorfeld zur Kooperation aufgerufen, um die Strecke vorbereiten zu können. Man einigt sich auf darauf zwei dafür etwas kleinere Veranstaltungen in Weimar und Jena zu planen. Dementsprechend kommt es an den Demonstrationen zu keinen Problemen, am Abend lädt der Grossherzog einige der Redner noch zu einem privaten Gespräch in der Universität Jena und der Umzug zerstreut sich daraufhin wenig später.

    Die Demonstration in München, ein im Vergleich zu anderen Veranstaltungen sehr kleiner Umzug, trifft nach zwei Stunden auf dem Odeonsplatz auf eine erheblich grössere Gegenveranstaltung, die ihre Route blockiert. Nachdem es zu Handgreiflichkeiten gekommen ist, löst sich der Demonstrationszug der Deutschnationalisten rasch auf und zerstreut sich schon am Nachmittag. Angeblich werden noch am gleichen Abend eine Reihe von Studenten festgenommen, denen vorgeworfen wird an der Demonstration teilgenommen zu haben.

    Die Veranstaltung in Nürnberg wird, vermutlich weile eine wie in München geplante Gegendemonstration im Vorfeld bekannt wurde, kurzfristig abgesagt. Einige der Beteiligten weichen stattdessen vermutlich auf die Veranstaltung in Ulm aus.

    Die Behörden des Königreichs Württemberg unternehmen wegen der geltenden Versammlungsfreiheit nichts gegen die Vorbereitung der Veranstaltungen in Stuttgart und Ulm. Diese bleiben friedlich, dauern aber bis weit in die Nacht hinein an.


    Auch in Österreich wird von der katholischen Kirche in den beiden Städten Wien und Innsbruck dazu aufgerufen, anstelle der deutschnationalen Umzüge an einem Friedensgottesdienst teilzunehmen. Damit werden die Demonstrationen zwar nicht verhindert, die wie geplant stattfinden und von der Gendarmerie lediglich auf sichere Routen abseits der Regierungsgebäude gelenkt werden. Aber man geht davon aus, dass ansonsten die Umzüge noch merkbar grösser gewesen wären. Die Namen der Rädelsführer der beiden Demonstrationen sind der Geheimen Reichspolizei weitgehend bekannt.

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  13. #133
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    6. Juli 1836

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    Die zurückweichenden Truppen des Berberführers Abd el-Kader haben sich bei Sikkak der französischen Kolonialarmee erstmals zu einer offenen Feldschlacht gestellt und dabei eine schwere Niederlage erlitten. Gegen 1'000 Berber wurden in der Schlacht getötet, während die Gegenseite nur minimale Verluste zu beklagen hatte.

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    Geändert von Azrael (25. April 2014 um 17:45 Uhr) Grund: Falsche Jahrzahl korrigiert
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  14. #134
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    23. Juli 1836

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    Die Gesellschaft Champlain and St. Lawrence Railroad hat südöstlich von Montreal die erste Eisenbahnlinie in Britisch Nordamerika in Betrieb genommen. Die mit einer Spurweite von 1676mm gebaute Linie soll die Flüsse in Niederkanada mit einander querverbinden und so den Güterverkehr der Gegend zugute kommen, steht aber auch dem Passagiertransport zur Verfügung.

    +++

    Nachdem sich im US-amerikanischen Kongress die Ansicht durchgesetzt hat, dass die Armee und die Milizen von Florida mit der bisherigen Finanzierung die Seminolen nicht in den Griff bekommen, wurden total 1,5 Millionen Dollar für den Krieg gegen den Indianerstamm bewilligt. Mit dem Geld soll die US-Armee personell verstärkt und in angrenzenden Bundestaaten Freiwillige angeworben werden.

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  15. #135
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    15. August 1836

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    In den kriegerischen Auseinandersetzungen in Bolivien und Peru hat der bolivianische Präsident Santa Cruz einen entscheidenen Sieg errungen. Die Truppen Boliviens haben die peruanische Hauptstadt Lima besetzt und das Regime der Putschisten gestürzt, die im letzten Jahr Präsident Gamarra aus dem Land gejagt hatten. Santa Cruz hat jedoch den gestürzten Präsidenten des Nachbarlandes nicht einfach wieder eingesetzt, sondern strebt offenbar eine engere Bindung der beiden Länder an. Peru soll in eine Nord- und eine Südrepublik geteilt werden, der Norden regiert vom alten Präsidenten Gamarra, während Santa Cruz sich selbst zum obersten Protektor des Südens ausrufen liess.

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