Agence Havas - Nachrichten aus aller Welt

[Azrael]

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In London wurde durch Vertreter der fünf europäischen Grossmächte der Dardanellen-Vertrag unterzeichnet. In dem Abkommen wird die Meerenge für neutral erklärt, weshalb sie fortan für Kriegsschiffe gesperrt ist. Allein der osmanischen Flotte und im Falle eines Krieges den Verbündeten des Sultans ist es gestattet sie zu passieren.

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Mit einem Gefecht bei Ciudad Mier ist die Somervell-Expedition zu Ende gegangen. Obwohl das Gros der Truppe unter Somervell bereits nach Texas zurückgekehrt war, hatten rund 300 texanische Milizionäre den Befehl zur Umkehr verweigert und waren auf die mexikanische Grenzstadt marschiert. Dort wurde die kleine Truppe durch die zahlenmässig weit überlegene Armee Mexikos gestellt und sämtliche Milizionäre entweder getötet oder gefangen genommen.

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Das Wiener Patentamt hat dem Datschitzer Zuckerfabrikanten Jacob Christoph Rad ein auf fünf Jahre befristetes Privileg auf eine von ihm angemeldete Erfindung erteilt. Rad hatte seit längerer Zeit an einer Maschine gearbeitet, die Rohzucker in Würfelform pressen soll, was ihm nach jahrelangen Versuchen im letzten Dezember dann auch gelang. Die Direktoren der Zuckerfabrik in Datschitz haben bereits angekündigt den 'Wiener Würfelzucker' demnächst in grösseren Mengen zu produzieren.

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[Azrael]

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Im Bürgerkrieg in Uruguay haben die konservativen Blancos den möglicherweise entscheidenden Sieg errungen. In der Schlacht von Arroyo Grande wurden die Regierungstruppen der liberalen Colorados vernichtend geschlagen und mussten den Rückzug in die Hauptstadt Montevideo antreten. Da deren Eroberung im Handstreich jedoch nicht gelang, haben die Blancos stattdessen mit der Belagerung Montevideos begonnen. Da sie vom argentinischen Machthaber de Rosas unterstützt werden, der über eine bewaffnete Flotte verfügt und mit ihr die Nachschubwege bedroht, ist die Hauptstadt sowohl auf Land als auf See abgeschnitten.

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[Azrael]

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Die Britische Ostindienkompanie hat nach dem Rückzug ihrer Truppen aus Afghanistan eine Strafexpedition gegen die Herrscher von Sindh eingeleitet, denen vorgeworfen wird, sie hätten den Aufstand in Kabul aktiv unterstützt. Die vergleichsweise kleine britische Armee, die gegen Sindh entsandt wurde, konnte in der Schlacht von Miani die Truppen von Mir Nasir Khan Talpur in die Flucht schlagen und danach in die Stadt Hyderabad einziehen.

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[Azrael]

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Ein Skandal bei der Stadtgarnison ist seit einigen Tagen das grosse Gesprächsthema in der österreichischen Stadt Graz. Der jüdische Offizier Ignaz Beer war bei einem Duell im Hinterhof der Kaserne getötet worden. Der andere Duellant war daraufhin vom Kommandanten der Garnison eilends auf einen anderen Posten versetzt worden, wodurch die Spekulationen über die Umstände des Todes von Beer erst recht angeheizt wurden. Nachdem bekannt wurde, dass Leutnant Beer von seinen Kameraden im Offizierscorps regelmässig immer wieder zu Duellen aufgefordert wurde und Juden keine Sekundanten und Zeugen bei Duellen sein dürfen, kam sogar das Gerücht auf, er sei einem gezielten Mordkomplott zum Opfer gefallen. Führende Politiker des Landtags der Steiermark haben nun heute demonstrativ den Offizieren der Stadt ihre Unterstützung gegen das ausgesprochen, was sie als eine 'Pressekampagne gegen die Ehre der österreichischen Armee' bezeichnen.

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In Sindh bildete sich direkt nach dem Fall von Hyderabad eine Koalition der lokalen Amire, die ihre Truppen versammelten, um die kleine britische Streitmacht wieder aus dem Land zu treiben. In den Schlachten von Dubba und Hyderabad wurde die Armee der Amire nun jedoch vernichtend geschlagen und die Allianz ist schon nach wenigen Wochen kollabiert. Während einige der geschlagenen Herrscher in die entlegenen Gegenden von Belutschistan flohen, haben sich andere mit den neuen Herren von Sindh arrangiert und so der Britischen Ostindienkompanie die Kontrolle über die ganze Region verschafft.

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In London wurde nach über 18 Jahren Bauzeit der Thames Tunnel eröffnet. Das Bauvorhaben war jahrelang durch diverse Probleme - Wassereinbrüche, Brände auf der Baustelle und finanzielle Probleme - immer wieder verzögert und zeitweise ganz gestoppt worden. Ungeachtet dessen wurde der weltweit erste Tunnel, der unter einem Fluss durch führt, von der Presse in London als ein 'Wunderwerk britischer Ingenieurskunst' gefeiert und zog schon am Tag der Eröffnung tausende Besucher an, die ihn einfach nur einmal passieren wollten.

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[Azrael]

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Die Aufregung um das mittlerweile schon fast berüchtigte Duell in der Garnisonskaserne von Graz hat sich auch mehrere Wochen nach dem Vorfall nicht gelegt. Nachdem seitens des Bischofs in aller Deutlichkeit auf die Haltung der Kirche hinsichtlich Duelle hingewiesen worden war, verschob sich die öffentliche Diskussion zunehmend weg von dem ursprünglichen Thema. Die liberaldemokratische Fraktion des Steiermarker Landtags forderte mit Nachdruck eine Aufklärung des ganzen Falles inklusive Verhör des versetzten anderen Duellanten. Hohe Offiziere und breite Kreise der Konservativen Union nannten dies einen Angriff auf die Ehre der Armee und eine von jüdischen Bankiers finanzierte Verschwörung. Die Wogen im Landtag gingen so hoch, dass der Vorsitzende die Sitzung kurzerhand schliessen liess und das Regionalparlament auf unbestimmte Zeit vertagte. Stattdessen wird der Streit nun in der Öffentlichkeit ausgefochten, mit zahlreichen Artikeln in den jeweiligen Gruppierungen nahe stehenden Zeitungen und illegalen Flugblättern.

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Von den Marine-Hauptquartieren in Kopenhagen und Antwerpen wurde eine Erklärung an die Wirtschaftspresse im Deutschen Bund verfasst, in dem die Admiräle empfehlen Fahrten im Golf von Mexiko gegenwärtig nur in von Kriegsschiffen gesicherten Konvois zu unternehmen. Dies vor dem Hintergrund, dass der informelle Krieg zwischen Mexiko und Texas gegenwärtig auf hoher See zu eskalieren scheint und die texanische Marine die Schifffahrt in der Region durch einen Kaperkrieg lahmlegt. Der texanische Präsident Houston hatte zwar den befehlshabenden Commodore Edwin Ward Moore zur Rückkehr in die Häfen von Texas aufgefordert und sogar die Soldzahlungen eingestellt. Moore setzte sich jedoch über die Anweisungen hinweg und arrangierte mit der abtrünnigen Provinz Yucatan die Begleichung des Solds seiner Schiffe, wenn der Handelsverkehr nach Mexiko weiterhin gestört werde. Kürzlich soll es sogar zu einem Gefecht zwischen Moores Flottille und mexikanischen Kriegsschiffen gekommen sein, das aber beide Seiten nach kurzer Zeit wieder abgebrochen haben. Daher besteht die Gefahr für den Schiffsverkehr in der Region weiter.

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[Azrael]

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In Port Natal sind jüngst die von der britischen Kapkolonie entsandten Entsatztruppen eingetroffen. Die Milizen der Buren brachen daraufhin die Belagerung der Hafenstadt ab und wichen vor der Übermacht ins Zentrum ihrer Siedlungsgebiete zurück. Von der Regierung Grossbritanniens wurde währenddessen offiziell bekannt gegeben, dass das Vereinigte Königreich Anspruch auf das Territorium von Natal erhebe und dieses zu einer britischen Kolonie erkläre.

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[Azrael]

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Vor Campeche hat die mexikanische Marine, die ihre drei modernsten Dampf-Kriegsschiffe aufgeboten hatte, die texanische Flotte von Commodore Moore gestellt. Die Mexikaner mussten sich aus der Schlacht, die sich über mehrere Stunden hinzog, letztlich zurückziehen, als der Beschuss der texanischen Schiffe immer mehr Todesopfer auf Deck forderte. Alle eingesetzten Schiffe inklusive der drei Dampfer konnten aber mit leichten Schäden entkommen. Obwohl die Flottille von Moore damit die technisch überlegenen Dampf-Kriegsschiffe mit Segelschiffen zurückgeschlagen hatte, mussten auch die Texaner anschliessend in ihren Heimathafen zurückkehren und damit die Blockade aufgeben.

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In Spanien hat der Regent und Regierungschef Baldomero Espartero die Cortes für aufgelöst erklärt, nachdem das spanische Parlament dem alleine regierenden Espartero die Gefolgschaft aufgekündigt hatte. Unter General Narváez hat sich daraufhin eine Koalition der liberalen Monarchisten, radikalen Demokraten und Republikanern gebildet, die sich zusammengeschlossen haben um den Regenten zu stürzen. Mit Unterstützung der französischen Regierung hat sich die Armee in den Provinzen Katalonien, Andalusien, Aragón und Galicien Narváez angeschlossen, welcher angekündigt hat zur Hauptstadt zu marschieren und Espartero zu stürzen.

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Nachdem französische Armee das Hauptquartier von Abd el-Kader in der algerischen Wüste aufgespürt hatte, wurden bei einem eilends organisierten Kavallerieangriff tausende Anhänger des Widerstands getötet oder gefangen genommen. Abd el-Kader, der sich während des Angriffes nicht im Lager aufhielt, konnte mit einer kleinen Schar Getreuer entkommen und hat sich dem französischen Zugriff entzogen, indem er die Grenze nach Marokko überschritten hat.

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Die Armee Chiles hat die Magellanstraße militärisch besetzt und mit der Errichtung mehrerer Forts entlang der strategisch wichtigen Wasserstraße begonnen. Dies nachdem in den letzten Wochen in der britischen und der chilenischen Presse offen über eine mögliche Besetzung von Inseln entlang der Magellanstraße durch Grossbritannien und Frankreich spekuliert worden war, dem die Regierung Chiles zuvor kommen wollte.

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[Azrael]

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Der österreichische Kanzler hat die erneute Einberufung des Steiermarker Landtags auf den nächsten regulären Termin angeordnet. Um weiteren Streit um die Grazer Duell-Affäre in dem Regionalparlament zu verhindern, hat der Kanzler zudem eine allfällige Untersuchung des Vorfalls zur alleinigen Verantwortung der Militärjustiz erklärt. Die Exponenten mehrerer politischer Parteien haben sich allerdings schon negativ über diese Anordnung geäussert. Niccolò Tommaseo, der Parteipräsident des Grande Centro, kritisierte etwa: Wenn man dem Militär die Entscheidung überlasse, ob überhaupt ermittelt werde, könne man davon ausgehen, dass genau nichts geschehen werde.

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Ein Teil des Hafens Rüstringen wird gegenwärtig durch Hafenarbeiter und Arbeiter der ansässigen Kaffeefabriken blockiert. Durch die Blockade wird von den Protestierenden verhindert, dass mehrere Handelsschiffe der Oldenburger Kolonialwaren-Gesellschaften ihre Ladung löschen können. Der Protest richtet sich gegen die in den letzten Jahren immer weiter gefallenen Löhne in ihren Branchen, die es gemäss den Verlautbarungen der Streikführer 'einem Manne nicht mal erlaube seine Frau und Kinder zu ernähren.' Aufgrund der Ereignisse erfeuen sich dieser Tage Nachdrucke des Manifests der sächsischen Sozialisten Erhard und Esching in der Hafenstadt grosser Beliebtheit.

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Aufgrund eines Vorfalls auf Hawaii bahnt sich eine politische Krise zwischen Grossbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika an. Wie kürzlich bekannt wurde, hat eine Einheit der Royal Marines unter dem Kommando des britischen Kapitäns Lord George Paulet mit Honolulu die grösste Stadt des Inselkönigreiches besetzt. Dem Vorfall war ein wochenlanger Streit zwischen Paulet und der Regierung von König Kamehameha III. vorausgegangen, nachdem der britische Konsul gegen das Königreich Hawaii den Vorwurf erhoben hatte, Bürger des Empires seien von der örtlichen Justiz bei Prozessen um Landrechte systematisch benachteiligt worden. Die Auseinandersetzung eskalierte, woraufhin die Regierung von den britischen Truppen in Honolulu festgenommen wurde, Paulet sich selber zum neuen Regierungschef erklärte und den Union Jack über der Stadt hissen liess. Die amerikanische Regierung protestiert entschieden gegen den Staatsstreich und verlangt den Abzug der britischen Einheiten aus dem Inselkönigreich.

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[Azrael]

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In Paris wurde unter Vermittlung der französischen Regierung eine eilends organisierte Konferenz zwischen den Vertretern Grossbritanniens, der USA und Hawaiis zur Besetzung des Inselkönigreichs abgehalten. Es wurde beschlossen, dass die eigenmächtige Besetzung Honolulus durch Paulet zu beenden und die von König Kamehameha III. ernannte Regierung wieder einzusetzen sei. Darüber hinaus wird von den drei versammelten Grossmächten die Unabhängigkeit Hawaiis anerkannt und garantiert.

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Das französische Parlament hat den vor zwei Jahren ausgehandelten Kaufvertrag der Insel Mayotte ratifiziert, nachdem man sich mit Portugal auf die Aufgabe von dessen Ansprüche auf die Komoren geeinigt hatte. Das Marine- und Kolonieministerium hat angekündigt binnen Jahresfrist auf der Insel militärische Präsenz aufzubauen.

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Der Kurs der New Zealand Company-Aktie - der Gesellschaft, welche die Kolonisation von Neuseeland betreibt - ist an der Londoner Börse ins Bodenlose gefallen. Dies nachdem Berichte über den Tod von 22 Kolonisten die britische Hauptstadt erreicht hatten, die bei einer Auseinandersetzung mit den eingeborenen Māori starben. Die Siedler waren nach dem Mord an einer Māori-Frau, welchen diese mit dem Niederbrennen von Häusern vergolten hatten, aufgebracht der nächsten Māori-Siedlung entgegen gezogen. Beim Aufeinandertreffen mit einer Gruppe Ureinwohner löste sich ein Schuss und die Siedler wurden von den Māori niedergemacht.

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[Azrael]

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In Rüstringen sind die Streikposten, die wochenlang Zugangsstrassen blockiert hatten, nach und nach am verschwinden. Dies nachdem von den ansässigen Fabrikanten gegenüber den Arbeitern Lohnerhöhungen in Aussicht gestellt worden waren. Beobachter gehen allerdings davon aus, dass die paar Pfennige, die bloss unverbindlich versprochen wurden, wohl nicht der alleinige Grund für das Ende der Blockade waren. Viel eher dürfte der in diesem Jahr nasskalte Sommer in Norddeutschland und die finanzielle Not der Arbeiter sie nun zur Aufgabe bewogen haben.

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Wie allgemein erwartet wurde, hat die Militärjustiz des österreichischen Heeres beschlossen keine Untersuchung oder sogar eine formelle Anklage gegen den Duellanten zu erheben, der in Graz bei einem Duell einen jüdischen Offizier getötet hatte. Wenngleich dies keine Überraschung darstellt, hat dieser Entscheid zu lautstarken Missfallensbekundungen im österreichischen Parlament zu Wien geführt. Die Liberaldemokraten und der Grande Centro haben angekündigt dem Wehretat in diesem Jahr die Zustimmung zu verweigern. Zwar vereinen diese zwei Parteien für sich alleine nicht ausreichend Sitze um das Budget der konservative Regierung zurückzuweisen, doch haben auch die Konservativen keine stabile Mehrheit hinter sich. Daher könnte eine allfälligen Abstimmung letztlich durch Wackelkandidaten wie die polnischen und kroatischen Parteien entschieden werden.

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Die Truppen der Putschisten von General Narváez sind nach einem siegreichen Gefecht nahe der spanischen Hauptstadt ohne Gegenwehr in Madrid eingezogen. Der Regent Espartero, dem die Kontrolle über das Land in den Wochen zuvor immer mehr entglitten war, ist in den Norden des Königreichs geflüchtet und hat sich letzten Informationen zufolge an Bord eines Schiffes nach Grossbritannien in Sicherheit gebracht.

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[Sarellion]

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Frankfurter Korruptionsskandal. nachdem die freie Presse der Stadt Frankfurt jahrelang Schindluder und Filz in der Stadtverwltung anprangerte,entdeckten unabhängige Buchprüfer das tatsächlich Gelder in dunkle Kanäle flossen. Der Stadtkämmerer kündigte natürlich umfangreiche Untersuchungen an, auch wurden bereits erste Beamte suspendiert, unabhängige Beobachter gehen jedoch davon aus, das der Kämmerer selbst darin verwickelt ist.
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[Azrael]

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Aus dem Fürstentum Waldeck wird ein aufsehenerregendes Feuergefecht in den Wäldern nahe Arolsen gemeldet. In einer verdeckten Aktion zerschlugen Waldecker Gendarmen und Militär eine Wehrgruppe, deren Mitglieder verdächtigt wurden, bei den Attentaten vor einigen Jahren logistische Unterstützung geliefert zu haben. Allerdings konnten einige Mitglieder dem Zugriff zu Hause entkommen und lieferten sich auf der Flucht mit Armeekräften ein kurzes Gefecht. Die Beteiligung der Gruppe wurde von einigen Mitarbeitern des Amts für Volksaufklärung anfangs des Jahres aufgedeckt. Der Grossteil der Gruppe konnte jedoch gefasst werden und wurde zur Befragung in die Residenzstadt gebracht.

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In Uruguay wurde ein Ausfall der Armee der Colorados aus dem belagerten Montevideo mühelos von den Truppen der Blancos zurückgeschlagen. Damit wird die Belagerung der Hauptstadt, die mittlerweile das einzige noch von der liberalen Regierung kontrollierte Gebiet ist, weiter aufrecht erhalten. Unter Manuel Oribe wurde unterdessen in einer Kleinstadt nahe Montevideo die sogenannte Gobierno del Cerrito gebildet, die Gegenregierung der Blancos, die das übrige Land weitgehend kontrolliert.

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Der Volksraad der Buren in Natal hat vor der britischen Übermacht kapituliert und die Hoheit Grossbritanniens über das Gebiet formell anerkannt. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, um die Region entsprechend der Anweisung der Regierung in London zu einem Teil der Kapkolonie umzuwandeln. Aus Natal wird allerdings auch berichtet, dass schon kurze Zeit nach der Unterzeichnung der Kapitulation mehrere ansässige Buren Vorbereitungen trafen, um weiter ins Landesinnere zu ziehen. Dort wurden von den Voortrekkern in den letzten Jahren zwei weitere unabhängige Burenrepubliken ausgerufen, die Südafrikanische Republik und der Oranje-Freistaat.

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Um das vertragsgemässe Ende der britischen Okkupation von Hawaii durchzusetzen, wurde der Befehlshaber der Pacific Station, Konteradmiral Richard Darton Thomas, persönlich an Bord seines Flaggschiffes entsandt.

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[Azrael]

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Auf die evangelische Stephanskirche in Bamberg wurde ein Brandanschlag verübt. Unbekannte Täter hatten in der Nacht auf den 31. August an einer Gebäudeecke Holz aufgeschichtet und so die alte Kirche in Brand gesetzt. Herbei geeilte Bürger konnten den Brand rasch löschen, trotzdem entstand an der Kirche und dem angrenzenden Stiftsbau erheblicher Schaden.

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Keine zwei Wochen zuvor war es ebenfalls in der preußischen Hauptstadt zu einem aufsehenerregenden Brand gekommen, als die Königliche Oper an der Allee Unter den Linden bis auf die Grundmauern niederbrannte. Bei diesem Brand gehen die preußischen Gendarmen allerdings nicht von böswilliger Brandstiftung aus.

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In Griechenland hat der Abzug der letzten noch im Land verbliebenen bayrischen Truppen unter Major Hess begonnen, fast zeitgleich mit der laufenden Neuwahl für das griechische Parlament. In dieser Wahl hat die bisher dominierende 'englische Partei', wie der lose Zusammenschluss der moderaten Liberalen unter Regierungschef Mavrokordatos genannt wird, einen erheblichen Sitzverlust erlitten. Von König Otto I. wurde daher Andreas Metaxas, der mit seiner konservativen russische Partei die Wahl gewonnen hat, mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.

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Im Streit um die aufgelösten Klöster im Kanton Aargau hat dessen Regierung der Schweizer Tagsatzung einen Kompromissvorschlag unterbreitet. Die Aargauer willigten ein die vier aufgelösten Frauenklöster zu restituieren, die übrigen Stifte sollen jedoch geschlossen bleiben. Die Tagsatzung stimmte dem Vorschlag nach kurzer Beratung zu und erklärte die Angelegenheit damit für erledigt. Die Vertreter der unterlegenen konservativ-katholischen Innerschweizer Kantone, welche mit Verweis auf den Bundesvertrag die Wiederherstellung aller Klöster gefordert hatten, zeigten sich über das Ergebnis der Abstimmung empört und protestierten scharf gegen die Abstimmung.

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Zwischen Marokko und Frankreich bahnt sich eine ernsthafte diplomatische Krise an. Im August hatte die französische Kolonialarmee einen Trupp algerischer Widerstandskämpfer bis tief in das vom Sultanat beanspruchte Territorium verfolgt, von wo aus die Kämpfer von Abd el-Kader immer häufiger gegen die französischen Truppen operieren. Paris hat den Sultan von Marokko ultimativ aufgefordert die Unterstützung Abd el-Kaders durch diverse marokkanische Stämme zu beenden, um diesen Attacken ein Ende zu setzen.

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[Azrael]

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Die Republik Haiti wird von einem Aufstand erschüttert, der den ganzen spanisch geprägten Osten der Insel Hispanola erfasst hat. Dieser war von der Geheimgesellschaft La Trinitaria offenbar von langer Hand vorbereitet worden, denn die Revolten brachen exakt in dem Moment aus, als sich Präsident Charles Rivière-Hérard in einem blutigen Machtkampf gegen seinen Vorgänger durchgesetzt hatte und die Truppen des Präsidenten kaum noch einsatzfähig waren. Santo Domingo und die meisten anderen Küstenstädte befinden sich bereits in den Händen der Aufständischen, ohne dass die Regierungsarmee bislang zu einer Reaktion fähig war. Die Bewegung zur Abspaltung des Ostteils der Insel war von der La Trinitaria vor Jahren ins Leben gerufen worden, da man der Regierung in Port-au-Prince vorwirft die Wirtschaft des ganzen Landes mit hohen Steuern und Abgaben zu ruinieren.

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