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Thema: [45] Brennender Himmel

  1. #46
    Registrierter Benutzer Avatar von beater
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    das wird dann wohl auch die Osmanen von der Überlegenheit der Mayanischen Götter überzeugen

    (sehr schön geschrieben! )

  2. #47
    Unregistrierter Benutzer Avatar von 0rkrist
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    Noch ehe die letzten Toten bestattet waren, hatte Cahuac eine Strafexpedition in den Norden des Maya-Kontinents entsandt. Die Bürger von Valetta hatten sich vom osmanischen Sultan einwickeln lassen und waren an dessen Seite gegen den Großkönig in den Krieg gezogen. Nun sollten sie für ihren Verrat bezahlen. Tagelang beschoss die Artillerie der Maya die Stadt. Als endlich eine Reiterdivision die Stadt einnahm, bot sich in Valetta ein Bild des Schreckens. Die Toten lagen zuhauf in den Straßen, kaum ein Haus war unbeschädigt geblieben. Und Cahuac gliederte die Stadt offiziell als Marionette in sein Reich ein und ließ die grausigen Bilder des Krieges verbreiten, als Warnung an alle Verbündeten, sich nicht gegen ihn zu verschwören.

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    Während Valetta bestraft wurde, hatte die Marine den Auftrag, die osmanischen Küstenstädte anzugreifen. In vielen kleineren Seeschlachten wurden die osmanischen Schiffe aufgerieben, doch als die Flotte schließlich vor Konya stand, wurde sie bereits von gegnerischer Artillerie und Bombern empfangen. Die osmanischen Soldaten kämpften tapfer für ihre Heimat und versenkten eine Reihe von U-Booten und Schlachtschiffen. Also beschlossen die Admiräle, mit den verbleibenden Schiffen nach Norden in Richtung Bursa auszuweichen; immer in der Hoffnung, dass ihnen das Kriegsglück dort hold sein würde.

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    ***


    Sehr bald schon drang die Kunde von den glorreichen Siegen der Maya auch nach Bagdad, und der Hohepriester Chilan nahm sie mit großer Erleichterung auf. Sein König hatte ihn verbannt, doch im Herzen blieb er den heiligen Wäldern und Bergen von Tikal und Palenque verbunden. Doch als Chilan von der Eroberung Valettas erfuhr und von der Sichtung mayaischer Schiffe vor der osmanischen Küste, da ergriff ihn die tiefe Sorge. Der Priester, inzwischen ein Greis, gezeichnet vom unsteten Leben in den Straßen der Stadt, versammelte seine Anhängerschar. Und er predigte vom Frieden und davon, dass die Gunst der Götter endlich sei. "Nicht durch das Blut unserer Feinde gewannen wir das Wissen der Götter, sondern indem wir den heiligen Pfad ehrten und die Schöpfungen Hunabkus und Itzamnás bewahrten", sprach Chilan. Und er sandte einen seiner Getreuen, den Priester Chipahua, nach Palenque, um Cahuac eine Botschaft zu überbringen.
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  3. #48
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    Chipahuas Überfahrt dauerte mehrere Wochen. Der Frachter, mit dem er reiste, musste den osmanischen Schiffen ausweichen, um nicht gekapert oder versenkt zu werden. Nach seiner Ankunft im Hafen von Genua reiste er auf dem Landweg weiter nach Palenque, um eine Audienz beim König zu erbitten. Stundenlang wartete er vor dem Thronsaal, ehe ihm die Diener endlich Einlass gewährten.

    Dort saß nun König Cahuac, gekleidet in das farbige Gewand, geschmückt mit der traditionelle Federkrone. Ohne den Austausch von Grußformeln sprach er zu dem Priester: "Ich hörte, Ihr bringt mir Kunde von Chilan?" Chipahua verneigte sich und sprach: "Ja, mein König. Der Hohepriester ist in tiefer Sorge ob des Krieges. Dieser Konflikt ist nicht der Weg, den Itzamná für unser Volk vorgesehen hat. Im Namen Chilans bitte ich Euch deshalb: Schließt Frieden mit dem Sultan! Auch die Gunst unserer Götter ist endlich, und sie wird gerade auf eine harte Probe gestellt." Einen Augenblick lang schwieg Cahuac und dachte über das Gesagte nach. Wenngleich er wenig für die Priesterschaft übrig hatte, so fürchtete er doch den Zorn der Götter. Dann aber sprach er: "Ich danke Euch für Eure offenen Worte, Priester. Doch vergesst nicht die Sünden der Osmanen: Sie folgten dem falschen Weg. Sie bezeichneten unseren Glauben als ketzerisch, und sie betraten den heiligen Wald von Palenque. Nein, dieser Krieg wird weitergehen, bis ein Exempel statuiert ist. Die osmanischen Küstenstädte sollen brennen. Ich habe bereits mit dem Ältesten der Hunnen gesprochen, und er wird uns gewähren lassen, solange wir die Städte vernichten und nicht behalten." Als Chipahua das hörte, weiteten sich seine Augen vor Entsetzen. Lag dem König tatsächlich nur noch an weltlichen Machtspielen? Ein letztes Mal versuchte er, den König zu überzeugen: "Mein König, denkt doch an die Menschenleben..." - "Das ist mein letztes Wort", unterbrach ihn Cahuac. "Geht nun, ehe ich Euch für Eure Widerworte einsperren lasse."

    Chipahuas Knie zitterten noch auf der gesamten Rückfahrt nach Genua. Es war bereits nach Mitternacht, als er endlich seine Unterkunft erreichte. Am nächsten Tag sollte bereits das Schiff zurück nach Bagdad gehen. Am Eingang empfing ihn der Wirt. "Ah, Signore! Telegramme per Lei!" Chipahua öffnete den Brief, las die wenigen Zeilen - und ließ das Papier vor Schreck fallen. Der Wirt runzelte die Stirn. "Was ist es, Signore?" Chipahua atmete tief durch und sagte dann: "Nichts. Es ist nichts." Der Genuese würde nicht verstehen, auch wenn die Stadt offiziell schon lange dem Pfad des Lichts folgte. Chipahua bückte sich und hob den Brief auf. Noch einmal las er die Zeilen:
    Chilan verstorben - STOPP - Bleibe in Genua - STOPP - Einzelheiten folgen

    ***

    Es folgten Jahrzehnte des Krieges und tiefen Leids an der osmanischen Westküste. Städte wurden bomardiert, Schiffe versenkt; doch die osmanischen Streitkräfte hielten den Kampf fern von den Machtzentren des Sultans und brachten den mayaischen Verbänden schwere Verluste bei. Keine einzige osmanische Stadt sollte in dieser Zeit fallen, allem Beschuss zum Trotze.

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    Von der Westgrenze mehrten sich indes die Nachrichten von hunnischen Truppenansammlungen. Lange ignorierte Cahuac diese Warnungen, doch als eine größere Kriegsflotte südlich von Palenque gesichtet ward, schickte er eine Botschaft an den Hof des Hunnenkönigs.

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    "Seid gegrüßt, Ältester der Hunnen!
    Eines unserer U-Boote stieß bei seiner Patrouillenfahrt auf ein kleines Expeditionskorps Eures Reiches mit Kurs Ost-Nordost. Wir gehen derzeit davon aus, dass es sich um einen Navigationsfehler Eurer Truppen handelt und nicht um eine Landungsmission auf unserem Kontinent. Seid versichert, dass wir die Souveränität über unser Land und die ansässigen Stadtstaaten ebenso vehement verteidigen werden wie Ihr die Eure. Wir fordern Euch daher auf, Euch umgehend zu erklären und den Kurs der Schiffe zu korrigieren. Anderenfalls sehen wir uns gezwungen, dem U-Boot den Feuerbefehl zu erteilen.
    gez. Cahuac, König des Mayaischen Großreiches"


    Die Worte des Großkönigs zeigten Wirkung, denn der Älteste lenkte ein:

    Die Hunnen grüßen die Maya!
    Nun denn,dann müssen wir ehrlich antworten,das Ziel unserer kleinen Armee war Venedig,um im Falle einer Eroberung einer Osmanenstadt durch euch,ebenso einen Stützpunkt auf eurem Kontinent zu haben. Es war als eine kleine Absicherung der hunnischen Intressen gedacht,da ihr aber nun offen mit Krieg droht,werden wir uns fügen und haben die Heimkehr unserer Truppen angeordnet.
    Hunnische Grüße
    Rocko,Ältester der Hunnen


    Ein Krieg war abgewendet, doch das Band des Vertrauens zwischen den beiden Völkern zerschnitten. Schon bald berichteten mayaische Spione darüber, dass die ehemaligen Freunde erfolgreich an einer Waffe gearbeitet hatten, die ganze Landstriche mit einem einzigen Angriff einzuäschern vermochte. Und es war dies der Beginn der Ära des Feuers.

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  4. #49
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