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Thema: [45] Brennender Himmel

  1. #1
    Unregistrierter Benutzer Avatar von 0rkrist
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    Civ5GodsKings [45] Brennender Himmel

    ***
    Geirrt, sie hatten geirrt. Unmöglich. Hunac konnte sich kaum auf die schmalen Treppenstufen vor ihm konzentrieren, so sehr beschäftigte ihn dieser Gedanke. Die Hohepriester des Chilan hatten falsch gelegen. Wie war das möglich? Hatten sie keine Verbindung mehr zu...

    Er schüttelte den Gedanken ab. Sein Volk war keiner Lüge aufgesessen, es durfte einfach nicht sein. Ohnehin war seine Aufgabe jetzt eine andere. "Das Vergessen verhindern", so hatte es sein Mentor Wosal genannt. Eine Geschichte aufschreiben, die nie jemand lesen wird, so hätte Huncal ihm am liebsten geantwortet. Er fragte sich, ob ihn nur die Angst vor den Schrecken da draußen in die Tiefen des Tempels getrieben hatte. Die Schreie, der Geruch von verbranntem Fleisch - das alles nahm man hier nicht wahr. Nur das dumpfe Grollen und die Erdbeben kündeten vom nahenden Ende.

    Ein Ende, mit dem zu diesem Zeitpunkt keiner gerechnet hatte. Nicht die Priester des Chilan. Nicht der Ajaw. Und ganz bestimmt nicht die einfachen Bauern und Arbeiter in den Städten. Und doch war es nun da. Der Himmel brannte, und alles was Hunac jetzt noch blieb, war die Chronistenpflicht.

    Der Heilige Raum. Endlich. Hunac stieß ein Seufzen aus und schritt auf den Altar zu. Direkt daneben stand der gepanzerte Schrank mit dem Pergament und den benötigten gesegneten Schreibutensilien. Der junge Priester steckte die Fackel in eine Halterung an der Wand. Dann öffnete er den Schrank, zog die erste Pergamentrolle heraus und begann zu schreiben; zuerst schnell und mit zittriger Hand, dann zunehmend klarer:

    Dies ist die Geschichte des Volkes der Maya,

    über Jahrtausende überliefert durch die Hohepriester des Itzamná, zu Pergament gebracht von Hunac, Priester des Itzamná, in der Stunde des sicheren Untergangs...
    ***
    PBEM 45 - Brennender Himmel

    In den Hauptrollen:
    Achtung Spoiler:

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    So, mit einiger Verzögerung hier nun auch meine Story dazu. Das ganze ist als Ergänzung zu den anderen Stories zu sehen, in erster Linie mache ich das hier zu meiner (und vielleicht auch eurer) Unterhaltung. Hinweise und Tipps werden natürlich gern entgegengenommen, ich werde aber nur in unregelmäßigen Abständen (für den Anfang etwa alle 10 Runden, außer es passiert doch richtig viel) hier posten (dafür alles RPG, anders als in meiner Story zu PBEM 44). Bei einer höheren Frequenz schaffe ich keinen halbwegs passablen Storyteil, dafür fehlt mir die Zeit. Wir sind jetzt in Runde 4, der erste Post kommt noch in dieser Woche (und voraussichtlich auch vor Runde 10 ).
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    Geändert von 0rkrist (29. August 2012 um 21:38 Uhr)

  2. #2
    Finger Weg! Avatar von GS_Hain
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    meine Story´s im PBEM CiV
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    Russland im PBEM 1 diplomatisch verloren! Eine Legende
    Frankreich im 6 Spieler PBEM 4 maritimer Sieg!
    Ägypten im PBEM 5 atomarer Sieg!
    Azteken im Duell PBEM 9 Sieg!
    Osmanen im PBEM 6 Gnadenlos verkackt! --> England wird übernommen England im PBEM 6
    Japan im Duell PBEM 14 Sieg!
    Holland im PBEM 30
    Karthago im PBEM 66
    Äthiopien im PBEM 74 Vernascht durch Schweden - Tot
    Siam im PBEM 96
    Polen im PBEM 102

  3. #3
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    Kapitel I: Bacabs Vermächtnis

    ***


    Zu Anbeginn unserer Geschichte war unser Volk nur einem Stamm unter vielen. Der Name "Maya" verbreitete weder Angst und Schrecken, noch stand er für kulturellen Fortschritt oder großes Wissen. Unter all den Wilden, die damals das Erdenrund durchstreiften, wählte Itzamná den Stamm des Bacab aus, ihm zu dienen.

    Bacab war ein wahrer Hüne, doch seine Gruppe zählte kaum mehr als 30 Männer und Frauen. Eines Morgens begab sich Bacab alleine auf die Jagd. Er verfolgte die Spur eines Rehs, als er plötzlich eine große, gänzende Echse bemerkte, so schön und so groß, wie er noch nie zuvor eine erblickt hatte. Gerade als er das Tier mit seinem Speer erschlagen wollte, verschwand es im Gebüsch. Bacab nahm die Verfolgung auf. Und obwohl die Echse an jeder Waldlichtung auf ihn zu warten schien, war sie doch stets schnell genug, um dem Tod zu entrinnen. Schließlich, nach Stunden der erfolglosen Jagd, kam Bacab an das Ufer eines Flusses. Die Echse saß auf einem Stein und blickte auf die Stromschnellen hinab. Kein Tier würde diese Wasser überqueren können. "Nun hab' ich dich", dachte sich der Hüne. Doch da sprach ihn die Echse zu seinem Erstaunen an:

    "Bacab, Häuptling der Maya! Zügle deinen Blutdurst! Ich bin Itzamná, Euer Schöpfer."

    Bacab senkte den Speer und die Echse nahm auf wundersame Weise in eine menschenähnliche Gestalt an.

    "Ich habe dich hierher geführt", fuhr Itzamná fort, "weil Ihr dazu auserkoren seid, diese Länder zu beherrschen. Führe deinen Stamm auf diesen Berg, ans Ufer dieses Flusses, und eure Zukunft wird eine strahlende sein."

    So sprach der große Itzamná und verschwand. Und Bacab der Hüne folgte seiner Aufforderung, führte seinen kleinen Stamm auf den Berg und gründete die Stadt Palenque.

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    Schon bald schlossen sich den Stamm des Hünen weitere versprengte Gruppen an und Palenque wuchs. Zu Ehren ihres Schöpfers Itzamná ließ Bacab alsbald gewaltige Monumente errichten:

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    Bald hatte Bacab einen Traum, in dem ihn Itzamná erschien.

    "Großer Bacab", sprach der Gott, "ich danke dir und deinem Volk für dieses Monument. Doch wenn ihr mich wirklich ehren wollt, dann vergrößert euer Reich. Erkundet die Wälder und folgt dem Flusslauf. Sucht nach den Orten, an denen ihr Niederlassungen grünen könnt. Und solltet ihr auf eurer Reise andere Zivilisationen treffen, so berichtet ihnen von den Wundern, die sie in Palenque erwarten."

    Und so entsandte Bacab seine Späher in den Norden und eine Gruppe Kämpfer in den Osten. Sehr bald schon trafen sie auf die vier Stadtstaaten Genua, Venedig, Valletta und Cahokia, die allesamt in kargen Gegenden hausten. Aus der Ferne erblickten sie auch die Mauern einer Stadt, die später einmal den Namen London tragen sollte. Doch die Späher machten einen Bogen um den Ort und es sollte noch Jahrhunderte dauern, ehe sie den Kontakt zu diesem Volk suchen würden.

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    ***
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    Geändert von 0rkrist (24. Februar 2013 um 12:37 Uhr)

  4. #4
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    ***


    Unter Bacab dem Hünen wuchs und gedieh die neue Hauptstadt zu einer Pracht, die nie ein Maya-Krieger für möglich gehalten hatte. Die Priester des Itzamná lasen in den Sternen und sammelten ihr Wissen in den Pyramiden von Palenque. Am Ufer des Flusses betrieben die Männer Fischfang und im Dschungel bauten die Frauen Zitronen an. Trotz aller Gefahren des Dschungels ging nie ein Maya im Dickicht verloren, denn Itzamná wachte über das stolze Volk. Der große Schöpfer brachte den Maya Wissen und Wohlstand.

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    So gingen die Jahre dahin, bis Bacab der Hüne eines Nachts einen eigenartigen Traum hatte: Er stand auf den Felsen des Itzamná-Tempels und schaute hinab auf die Strömung. Ein kalter Wind wehte ihm durchs Haar. Als Bacab sich umdrehte, sah er vor sich einen Jungen in einem weiten, schwarzen Gewand. Er musterte den Maya-König von oben bis unten, dann sprach er.
    "Du bist also Bacab, der Hüne", sagte er mit der tiefen Stimme eines Mannes.
    "Wer bist du, kleiner Mann?", fragte Bacab.
    "Mein Name ist Hunahau. Ich bin gekommen, dich nach Mitnal zu führen."
    Bacab verstand. Itzamná hatte ihn bereits auf die Welt der Ahnen vorbereitet und ihm auch vom Totengott erzählt. "So gib mir denn noch ein paar Stunden, meine Angelegenheiten zu ordnen", bat Bacab, "dann komme ich mit dir."
    Hunahau überlegte einen Moment und sprach dann: "Der Wunsch soll dir gewährt sein. Du sollst bis zum nächsten Mond leben. Doch wisse, dass ich dafür einmal dein Blut zum Tribut fordern werde."
    Bacab willigte ein, ohne zu wissen, wovon Hunahau sprach. "Was soll mir schon geschehen, wenn ich denn ohnehin des Todes bin?", dachte sich der Hüne.

    Als der Maya-König erwachte, rief er sogleich seinen Sohn Canul zu sich. "Sohn", sagte er, "meine Zeit ist gekommen. Ich wünsche, dass du meine Nachfolge antrittst. Führe das Vermächtnis deines Vaters weiter und vergrößere das Maya-Reich."

    So sprach Bacab der Hüne, am Tage seines Todes. Canul der Erleuchtete sollte es sein, der den Kult um Itzamná vergrößerte. Und der Schöpfergott dankte es ihm, indem er ihnen das Wissen um die Schrift brachte. Die Priester des Itzamná wurden schon bald die besten Wissenschaftler im ganzen Maya-Reich. Und lange vor allen anderen Völkern hatte Canuls Volk den Grundstein gelegt für das, was uns später als der Pfad des Lichts bekannt werden sollte.

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  5. #5
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    Kapitel II: Der Pfad des Lichts

    ***


    Zehn Jahre brauchte Canul, ehe er seine Herrschaft gefestigt hatte. Barbaren bedrohten die entfernten Wälder, und seine Schützen hatten ihre Mühe, sie aus Palenque fernzuhalten.

    Als auch der letzte Barbar aus dem Maya-Dschungel vertrieben war, kündigten sich neue Gefahren an. Fremdartige Männer in langen Kleidern hatten eine Siedlung in dem Gebiet gegründet, das Canuls Volk als seine eigenen Jagdgründe betrachtete.

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    Die Hohepriester schrien bereits "Krieg!", doch Canul zögerte. Er wusste, dass das Maya-Volk auf einen Krieg nicht eingestellt war. "Lasst uns zunächst untersuchen, welche Absichten die Fremden verfolgen", mahnte er die Priester zu Geduld.

    Und so entsandte Canul seinen ältesten Sohn, Cahuac, Kontakt zu den Fremden in der Stadt York aufzunehmen. Seinen Jüngsten aber, den man in ganz Palenque wegen seiner Weitsicht nur Tepal Falkenauge nannte, schickte der König nach Norden. "Tepal, mein Sohn. Unser Reich steht am Scheideweg, und wir können jede Art von Hilfe gebrauchen. Erkunde du die Gegend im Nordosten. Vielleicht finden wir dort Verbündete, falls es zu einem Krieg kommen sollte."

    Und so machten sich Canuls Söhne auf die Reise; der eine nach Norden, der andere gen Osten.

    ***



    Cahuac und seine Schützen erkundeten zunächst die Gegend um den Ort. Dann trat Cahuac mit zwei seiner Schützen aus dem Dickicht und sprach die Siedler an:

    "Seid gegrüßt, Fremde!
    Ich bin Cahuac, bester Schütze der mayanischen Armee und Gesandter unseres Oberhauptes, König Canul. Lange schon haben unsere Späher Euch und Euer Treiben in diesen Wäldern beobachtet. Nun hat unser Häuptling mich damit beauftragt, den Kontakt zu Eurem Volk zu suchen. Sagt, wer seid Ihr und was treibt Euch in diese Wälder?"


    Die Siedler jedoch glotzten nur, einige schüttelten den Kopf und zuckten mit den Schultern. Dann widmeten sie sich wieder ihrer Arbeit. Schockiert von der Ignoranz dieses Volkes trat Cahuac ohne Umschweife die Heimreise an. Nein, mit diesem Volk würde sich nicht verhandeln lassen. Ein Konflikt schien unausweichlich...
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    Geändert von 0rkrist (24. Februar 2013 um 13:28 Uhr)

  6. #6
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    ***

    Canuls jüngster Sohn Tepal war derweil dem Flusslauf weiter nach Norden und dann nach Osten gefolgt. Nach wochenlanger Reise durch Ebenen, Hügellandschaften und Wälder erblickte Tepal weit im Westen die Türme einer Stadt, ganz anders als jene der Langröcke im Osten oder der vielen kleineren Stadtstaaten, die sie unterwegs gefunden hatten.

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    Der erste mögliche Verbündete für den Kriegsfall war gefunden.
    "Sollen wir in die Stadt ziehen?", fragte Tepals Leibwächter Puc.
    "Noch nicht, getreuer Puc. Lass uns zunächst noch den Osten erkunden. Vielleicht treffen wir dort weitere Völker."

    Sie machten sich also auf gen Osten. Ein großer Fehler, wie sich herausstellen sollte: Schon zuvor war das Land, abgesehen von einigen Baumwollvorkommen kärglich gewesen. Die Gegend, in die der Spähtrupp nun zog, glich mehr und mehr einer tödlichen Einöde, mit nichts als Sand. Tagsüber brannte die Sonne unerbittlich auf die Männer herab, nachts wurde es hingegen bitterkalt. Zu allem Überfluss bemerkte Tepal sehr bald, dass die Späher nicht mehr alleine waren. Sie waren gerade zwei Tage am Rand der Wüste unterwegs gewesen, als Tepal zum ersten Mal die Gestalten am Horizont sah. Jemand war ihnen auf der Fährte. Canuls Jüngster gab den Befehl, tiefer in die Wüste zu ziehen. Zwischen den Sanddünen würden sie die Verfolger verlieren, so hoffte er. Und Tepal hatte recht: Nach einigen Stunden waren die Gestalten verschwunden. Zur Sicherheit ließ er von nun an Wachen aufstellen, wenn sie Rast machten.

    Wenige Tage später erreichte der Spähtrupp die Küstenstadt La Venta. Die Einwohner waren große Götzenverehrer, interessiert lauschten sie den Erzählungen über den großen Itzamná. Doch so fromm und fleißig sie auch waren für ein Militärbündnis waren die Einwohner dieser Stadt nicht gerüstet. Also zogen die Späher nach zwei Tagen weiter, immer die Küste entlang.

    ***

    In der darauffolgenden Nacht hatte Tepal einen Traum: Ein Adler zog hoch über der Wüste und spähte auf eine Oase herab. Dort saß auf einem Stein eine große, schillernde Echse. Als sie den herabstürzenden Raubvogel bemerkte, stieß sie ein immer lauter werdendes Fauchen aus. Der Adler bohrte seine Krallen in das Fleisch der Echse. Doch statt des Reptils lag nun er, Tepal, auf dem Felsen. Er schrie und schlug wild um sich, doch der riesige Vogel ließ sich nicht abschütteln. Sein Schnabel hackte auf Tepal ein, das Blut rann in Strömen an seiner Schläfe hinunter, und der Boden färbte sich tiefrot, als der Adler einen schrillen Schrei von sich gab...

    ... schweißgebadet schreckte Tepal auf. Selten hatte er so lebhaft geträumt. Noch immer konnte er seine Todesschreie hören... doch diesmal war es nicht seine Stimme, die in der Ferne hallte. Entsetzt blickte Tepal auf die Sanddüne, wo der Wachposten gerade in sich zusammensackte. Erschlagen von einer hochgewachsenen, bärtigen Gestalt. Starr vor Schreck stand Tepal am Lagerfeuer. Der Bandit schaute ihm einen Moment lang in die Augen - und sprintete die Düne hinab, direkt auf ihn zu. Dann fasste er seinen Mut zusammen, schrie Alarm und griff zu seiner Klinge. Sie würden sich verteidigen, koste es was es wolle.

    Einen Bandit nach dem anderen erschlugen die Späher, doch schon bald wurde ihnen klar, dass sie hoffnungslos unterlegen waren. "Herr, wir müssen fliehen", rief Tepals Leibwächter Puc durch das Schlachtengetümmel. Und Tepal wusste, dass sein Getreuer die Wahrheit sprach. Zu viele Barbaren waren es, die hier gegen zu wenige Mayakrieger kämpften. Doch wie sollten sie der Horde entkommen? Egal wohin er seinen Blick wandte, überall standen die Wilden. Sie waren eingekesselt. Da bekam Tepal einen Schlag an den Kopf und sackte zusammen. Benommen blickte er nach oben, wo Puc im letzten Moment den Barbaren erschlug, ehe er selbst von einem Speer getroffen wurde. Dann fiel Tepal in Ohnmacht.

    ***

    Als er erwachte, tobte um ihn herum ein Sandsturm. Er konnte die Augen kaum öffnen, ständig prasselten Sandkörner in sein Gesicht. Durch den Sturm hindurch sah er die leblosen Körper seiner Begleiter. Die Banditen waren verschwunden. Mit letzter Kraft rappelte sich Tepal auf. Jeder einzelne seiner Knochen schmerzte. Er schaute nach links, schaute nach rechts. Er wollte zurück nach Westen, so viel war sicher. Doch in welche Richtung musste er gehen? Plötzlich sah er durch den Sturm hindurch eine leuchtende Gestalt zu sehen. "Wer seid Ihr?", rief Tepal. "Bleibt stehen!" Doch die Gestalt ging weiter. Tepal folgte ihr. Als sich der Sturm gelegt hatte, war auch das Leuchten verschwunden. Tepal blickte in die Ferne - und erschrak: Die Banditen waren wieder da! Weit weg zwar, am Horizont, doch er würde ihnen nicht entkommen können, nicht in seinem Zustand. Auf den zweiten Blick sah er, dass sie von einem Beutezug kamen und einige Siedler gefangen genommen hatten. Sie zogen nach Osten, von ihm weg.

    Tepal war in Sicherheit.

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    Geändert von 0rkrist (11. November 2012 um 14:59 Uhr)

  7. #7
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    ***

    Tepal zog also nach Westen. Er war bereits kurz davor, zu verdursten, als er auf einige Krieger aus Addis Abeba traf.

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    Und Tepal ging auf die Männer zu und sprach sie an:

    "Und ich fürchtete schon, Barbaren und Sand seien das Letzte, was ich in meinem Leben sehen werde... Seid gegrüßt, tapfere Krieger!

    Ich bin Tepal Falkenauge, Späher im Dienste von Canul dem Erleuchteten, des Herrschers im Land der Maya. Seit Wochen durchstreife ich dieses Land auf der Suche nach einem Flecken Erde, auf dem mein Volk einen Schrein zu Ehren unseres Schöpfers Itzamná errichten kann. Bis an die Grenzen der Welt sind meine Begleiter und ich schon vorgestoßen, doch in der Wüste östlich von hier stießen wir auf ein Barbarenlager. Die Banditen erschlugen meine Begleiter, nur ich konnte ihnen entkommen.
    Sagt, Ihr habt nicht zufällig etwas Wasser für meine Reise zurück in unsere Hauptstadt Palenque? Ich kann Euch nicht viel dafür geben, bis auf meine ewige Dankbarkeit und ein gutes Wort bei meinem König... all mein Gold, das ich für den Handel bei mir trug, liegt jetzt in dem Banditenlager. Wenn ihr die Banditen angreift, so soll es Euch gehören."


    Doch die äthiopischen Krieger schienen nicht der mayanischen Sprache mächtig. Sie gaben Tepal etwas von ihren Vorräten und zogen dann weiter nach Osten. Der Prinz musste einsehen, dass sein Vorhaben fehlgeschlagen war. Im gesamten Norden gab es niemanden, der sich mit den Maya verbrüdern konnte oder wollte. Jedermann war auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Niedergeschlagen machte sich Tepal auf den Weg zurück nach Palenque. Zumindest die Karten, die er während der wochenlangen Reise angefertigt hatte, würden seinem Vater nützen, wenn er sie in die Hauptstadt brächte.

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    ***


    Derweil hatte Maya-König Canul seinen Getreuen befohlen, die Ausbreitung der Engländer in den Maya-Dschungel zu stoppen. Inmitten des Dickichts gründeten sie die Stadt Tikal. Eilig ließ Canul die fruchtbarsten Landstücke einnehmen. Die Langröcke sollten so wenig kostbare Bodenschätze stehlen können wie nur möglich. Neben dem reichen Angebot an Zitronen und Bananen sicherten sich die Siedler auch alsbald eine Ebene, in der Elefantenherden entlangzogen. Und Canul befahl seinem Sohn, dem Schützen Cahuac, Tikal mit seinem Leben zu beschützen und die Stadt York im Auge zu behalten. "Wir wissen nicht, welche Pläne der Häuptling dieses Stammes hat", sprach er. Beobachte du die Gegend und achte darauf, dass niemand unsere Wälder betritt!

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  8. #8
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    Tolle geschrieben! Ich bin gespannt, wie's weiter geht!

  9. #9
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    Freut mich ;P So langsam kommen wir sogar an den aktuellen Stand des Spiels

  10. #10
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    Als Tepal nach wochenlanger Reise in Tikal ankam, stand die Pyramide zu Ehren Itzamnás bereits kurz vor der Vollendung. Er rastete einen Tag in der Stadt, dann reiste er weiter nach Palenque. Dort berichtete er seinem Vater von seinen Erkundungen; von den frommen Bürgern La Ventas, von der kargen Wüste und den Barbaren - und von der riesigen Stadt, die die Späher aus der Ferne gesehen hatten.

    Mit versteinerter Miene hörte Canul zu. Und als Tepal geendet hatte, seufzte der König. "So gibt es also keinen, der uns in diesem Konflikt zur Seite stehen könnte." Dennoch gab Canul nicht auf. Auch wenn sie an diplomatischen Kontakten keinen Bedarf hatten, vielleicht ließe sich zumindest ein Handel zustande bringen. Also entsandte Canul eine kleine Karawane, bepackt mit den süßesten Früchten des Landes. "Seht, was wir dafür bekommen können", wies er die Händler an.

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    Tepal aber beauftragte er damit, die Hauptstadt der Langröcke zu beobachten: "Du hast dich in schwierigen Situationen bewiesen, mein Sohn. Nimm einige meiner Männer, und finde heraus, was du kannst." Dann zog sich Canul in die Pyramide von Palenque zurück und betete zu Itzamná.
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  11. #11
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    Viele Stunden verbrachte Canul im Inneren der geheiligten Pyramide, umhüllt von den betörenden Düften des Räucherwerkes, das in der Ebene vor Palenque angebaut wurde. Langsam spürte er, wie sich sein Geist von der Last seines Körpers befreite. Der Rauch um ihn herum wurde immer dichter, und durch den wabernden Nebel schwebte eine leuchtende Gestalt.

    "Ich grüße dich, Canul vom Stamme der Maya", sprach Itzamná. "Ich weiß, warum du mich aufgesucht hast. Du fürchtest dich. Du fürchtest um dein Reich. Du fürchtest den Krieg, der das Land zerstören könnte. Und am meisten fürchtest du den Tod. Den Tod deiner Soldaten, deiner Frauen - deiner Söhne."

    Canul wollte etwas sagen, doch er brachte kein Wort heraus.

    "Du möchtest wissen, ob dein Volk diesen Krieg gewinnen kann... Groß ist dein Vertrauen in meine Macht, Canul vom Stamme der Maya. Doch in die Zukunft zu schauen, das liegt außerhalb meiner Möglichkeiten. Einzig Hunabku, der Gott des Kosmos und Schöpfer der Götter selbst, verfügt über diese Kraft. Errichte ihm einen Tempel, und vielleicht wird er deine Priester in seinen Künsten unterrichten."


    Als Canul aus der Pyramide ins Freie wankte, war er noch immer benommen von den Dämpfen des Räucherwerkes. Dennoch wies er seine Untergebenen rasch an, die Grundsteine für einen neuen Tempel zu legen, den er Hunabku weihen wollte.

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    ***

    Der Bau des Tempels war bereits fortgeschritten, als die Händler aus dem Norden zurückkehrten.
    "Herr, wir bringen gute Nachrichten!", sprachen sie. "Unsere Geschäfte mit denen, die sich Äthiopier nennen und in der Stadt Addis Abeba leben, waren von Erfolg gekrönt. All unsere Zitronen haben sie mit uns gegen Baumwolle getauscht, die in dieser Gegend von besonders hoher Qualität ist."
    "Das sind in der Tat erfreuliche Nachrichten", sprach Canul und wollte sich bereits wieder dem Tagesgeschäft widmen.
    "Doch Herr, das ist nicht alles! Auf unserer Rückreise hörten wir, dass die Stadt Valetta großes Interesse an der Baumwolle aus Äthiopien hat. Also zogen wir dorthin, und brachten einen Teil unter die Leute. Der Statthalter von Valetta übergab uns daraufhin diese Depesche an Euch, Herr!"

    In der Nachricht erklärte Valetta seine Loyalität gegenüber dem Maya-Reich und bat gleichzeitig um Hilfe im Kampf gegen Barbaren. Im Gegenzug bot der Statthalter ein Bündnis an.

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    Canul schöpfte neue Hoffnung. Nun wusste er, was zu tun war, um das Land für einen Konflikt zu wappnen: Die Stadtstaaten waren seine Chance. Valetta im Norden würde der wichtigste Partner sein, übte sich dieses Volk doch schon länger im Kampfe und könnte wichtige Truppen stellen.

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    Genua und Venedig hingegen waren friedliche, wenn auch wehrhafte Städte. Ein Bündnis mit diesen beiden Stadtstaaten hätte vor allem einen Nutzen: eine geschlossene Südgrenze. Also entsandte Canul Boten, um herauszufinden, wie er das Vertrauen der Dogen gewinnen konnte.

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    Geändert von 0rkrist (30. November 2012 um 13:51 Uhr)

  12. #12
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    Während die Handwerker Palenques kostbaren Marmor für den Bau des Tempels zusammentrugen und Diplomaten die Beziehungen zu den Stadtstaaten vertieften, schlichen sich Tepals Späher tief in das englische Hinterland. Bis an die Ostküste gelangte der Spähtrupp. Das Land hier war morastig und für eine Bewirtschaftung kaum zu gebrauchen.

    Im Süden konnte Tepal London erblicken, die englische Hauptstadt. Sie lag geschützt in einer kleinen Bucht, das Umland gesäumt von Plantagen, bewaldeten Hügeln und Weiden. Ein Angriff auf direktem Wege würde schwierig werden, erkannte Tepal. Einzig die Berge im Südwesten boten eine gute Stellung für Belagerungswaffen.

    Auch im Norden hatten die Engländer bereits eine Siedlung errichtet. Nottingham war nicht sonderlich groß und sollte nach der Einnahme Londons kein Problem für die mayaischen Truppen darstellen.

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    ***

    Auch Äthiopien hatte derweil seine zweite Stadt gegründet. Südwestlich von Addis Abeba war Harar entstanden. Reisende hatten Canul in Palenque davon erzählt, doch der Maya-Häuptling kümmerte sich nicht weiter darum. Wenngleich es seit der erfolgreichen Handelsmission keine Kontakte zu Äthiopien gegeben hatte: Eine Kriegserklärung war wegen dieser Stadt nicht nötig. Harar lag noch weit genug von dem Land entfernt, das sein Stamm für sich beanspruchte - anders als York.


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    Nein, einen Krieg war dieses Städtchen nicht wert. "Alles zu seiner Zeit", murmelte Canul und schaute weiter auf das Fundament, von dem die Mauern des Hunabku-Tempels emporwuchsen, "alles zu seiner Zeit."

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  13. #13
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    Über Monate hinweg wuchsen die Säulen des Tempels unermüdlich in die Höhe. Fast alle Arbeiter und Künstler des Reiches waren in die Ebene vor Palenque gereist, um die Errichtung des Bauwerkes zu beschleunigen.

    In der Zwischenzeit hatte Canul seinen Kriegern befohlen, das Umland von Palenque zu sichern. Noch immer streiften Barbaren durch den Dschungel und waren so eine ständige Bedrohung für jeden, der sich allein und unbewaffnet in die Wälder traute. Der Maya-Häuptling sah in der Banditenjagd auch einen tieferen Nutzen. Kaum einer seiner Soldaten hatte jemals Krieg gesehen, die meisten waren unerfahren und schlecht ausgebildet. Der Kampf im unwegsamen Gelände gegen die Wilden war zumindest ein erster Schritt, um das zu ändern.

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    Auch der Statthalter von Valetta war nicht untätig gewesen. Zum Dank für die erquicklichen Handelsbeziehungen entsandte er einen Trupp Bogenschützen nach Palenque. Die Waffen beeindruckten Canul, und er beschloss, seine Armee ebenfalls mit Bögen auszustatten.

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    ***


    Nach fast einem Jahr war der Tempel des Hunabku schließlich fertiggestellt. Es war ein prachtvoller Bau: Riesige, weiße Säulen aus Marmor trugen ein gewölbtes Messingdach, das in der Sonne schimmerte. An den Treppen, die zum Innersten des Tempels führten, standen fein gearbeitete Statuen, die dem großen Schöpfergott gewidmet waren. Hier sollten die Priester den Kontakt zu Hunabku suchen, um mehr über den Ausgang des Krieges zu erfahren.

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    Die Suche nach einem geeigneten Hohepriester für den Tempel war im Vergleich zu den Anstrengungen beim Bau ein Leichtes gewesen. Ein Geistlicher namens Chilan hatte sich trotz seiner Jugend erfolgreich als Priester des Regengottes Chaac bewiesen. Seine Bindung zu den Göttern schien etwas besonderes zu sein, und so entschieden die anderen Hohepriester gemeinsam mit Canul, die neue Aufgabe dem jungen Chilan anzuvertrauen. Und es war dies der erste Schritt, der dem Maya-Volk den Pfad des Lichts aufzeigen sollte.

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  14. #14
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    Chilan verstand sich wie kein anderer Priester darauf, die Sphäre der Lebenden zu verlassen und mit den Göttern in Kontakt zu treten. Über Jahre hatte er studiert, wie er sich mit Hilfe von Kräutern in Trance versetzen konnte. Die Zeichen des Hunabku zu deuten, war freilich schwerer, als die Vorhersagung von Regen und Überschwemmungen, wie er es Priester des Chaac getan hatte. Als ihm nach fünf Tagen noch immer keinen Kontakt zum obersten der Götter hergestellt hatte, befahl er seien Getreuen, den Tempel zu verlassen. Einem seiner Priester sagte er: "Verschließ den Eingang hinter dir, auf dass nichts Weltliches in den Tempel eindringe. Wenn die Zeit reif ist und ich den Kontakt zu Hunabku hergestellt habe, werde ich euch ein Zeichen geben." Und die Priester taten, wie ihnen geheißen war, verließen das Heiligtum und verschlossen die schwere Pforte so, dass Chilan der Weg nach draußen verwehrt war.

    19 Tage vergingen, ohne dass etwas passierte. Die Priester fürchteten um Chilans Leben, der ohne Wasser und Nahrung im Tempel gefangen war, trauten sich aber nicht, den Tempel wieder zu öffnen. Doch in der 19. Nacht erblickten sie einen Feuerschweif am Himmel, der das Sternbild des Itzamná passierte und dann mit einem hellen Funkeln erlosch. Noch vor dem Morgengrauen öffneten sie den Tempel. Dort saß Chilan, die Hände im Schoß gefaltet, und mit einem wissenden Lächeln im Gesicht, wie es nur jene haben können, die das Licht gesehen und die Geheimnisse der Götter erfahren haben.

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    In der selben Nacht berichtete Chilan seinem König, welche Weissagungen ihm Hunabku gemacht hatte: "Der Krieg mag seine Opfer fordern, doch am Ende wird der Dschungel seinem rechtmäßigen Besitzer anheim fallen", sprach der Hohepriester zur Freude Canuls. Doch war dies noch nicht alles. Der Schöpfergott hatte auch von den neun B'ak'tun gesprochen, den Zeitaltern, an deren Ende jeweils große Ereignisse bevorstünden. "Das siebte B'ak'tun fällt genau auf den heutigen Tag", erzählte Chilan. Tatsächlich hatten Gelehrte just an diesem Tag mit dem Bau einer Akademie vor den Toren Palenques begonnen.

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    "Die Wissenschaft wird der Schlüssel zum Sieg über unsere Feinde sein", sprach Chilan, "und die Götter werden uns helfen, dieses Wissen zu erlangen. Es ist dies der Pfad, den wir gehen müssen: 'Folge dem Licht, und dein Wissen wird endlos sein.' So sprach Hunabku zu mir, das ist sein Rat." Und so ließ Canul die Anordnung ergehen, jede Stadt der Maya solle diesem Pfad des Lichts folgen, auf das die Wissenschaft im Reich erblühe und die Feinde aus dem Dschungel vertrieben würden. Und so geschah es, am ersten Tag des siebten B'ak'tun, dass der Maya-König die erste Staatsreligion des Kontinents ausrief. Und aus Canul wurde Canul der Erleuchtete.

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    Geändert von 0rkrist (04. März 2013 um 13:09 Uhr)
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  15. #15
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    Kapitel III: Verbrannte Erde

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    Noch während Chilan Kontakt zum großen Hunabku aufgenommen hatte, war eine Gruppe Siedler in den Dschungel nördlich von Palenque aufgebrochen, um dort eine Stadt zu gründen. Chichén Itzá sollte nur einem einzigen Zweck dienen: Der Materialbeschaffung. In den Ebenen vor der Stadt hatten Canuls Späher reiche Vorkommen an Steinen gefunden. Auch die Hügel, auf denen Chichén Itzá gegründet worden war, würden einst viel Baumaterial liefern, um die Truppen des Stammes auszurüsten.

    Doch am wichtigsten war dem Häuptling die Stadtgründung an dieser Stelle aufgrund der Nähe zu den englischen Grenzen. Bis York war es von hier lediglich ein Marsch von zwei Tagen.

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    Unmittelbar nachdem in der Stadt die Pyramide des Itzamná fertiggestellt worden war, gab Canul einer Hälfte seiner Krieger den Befehl, nach Chichén Itzá zu reisen und so eine zweite Front zu eröffnen. Die Schlinge um York zog sich enger. Der Krieg stand kurz bevor.
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