[DB] Palais des Tuileries – Planungsarchiv Frankreichs

[Azrael]

Und ich erst.

[Der Falke]

Was ist am 20. Juni?

[Yasmin D'Ahara]

20. Juni: Miguel kommt in Aschaffenburg an, mein Vorschlag ist, dass er anders als historisch (wo er ja erst mit 48 heiratete) die Heimat seiner bayrischen Frau als neue Heimat wählt. Er erklärt dort sogleich die Konvention von Evoramonte für ungültig, da unter dem Druck der Quadrupelallianz zu deren Unterzeichnung gezwungen worden sei. Der portugiesische Staat streicht daraufhin umgehend seine Leibrente... von da an ist er Dons Problem.

[Der Falke]

Ich seh da kein Problem. Wenn ich Don wäre, würde ich da einfach sagen, dass ich mich nicht in Politik Portugals einmische, aber unmöglich einen Hochadligen ausweisen könne. Damit düfte er diplomatischen Verwicklungen aus dem Weg gehen, schließlich haben gerade die Engländer sehr oft abgesetzten Fürsten Asyl gewährt, ohne dass sie mit ihnen politisch einer Meinung gewesen seien. Denen bedeutet nämlich adlige Herkunft ne ganze Menge.´

[Yasmin D'Ahara]

Es geht nicht darum, sondern dass er und Österreich sich grad um die Apanage streiten, die aber beide nicht bekommen, weil Miguels erste Handlung in bayern zur Streichung eben dieser führen wird.

[Der Falke]

Nur dummerweise weiß Don schon, dass er die nicht kriegen wird, weil sie nämlich Miguel historisch auch gestrichen wurde, und zwar ganz ohne dessen Schuld .

[Azrael]

Darüber wer an der Streichung schuld ist, widersprechen sich die Wikis übrigens interessanterweise. Die deutsche sagt die Portugiesen hätten die Apanage zuerst gestrichen und Miguel habe deshalb alles widerrufen. Die englische und französische auf der anderen Seite sagen, Miguel habe in Italien erklärt, er habe den Vertrag von Evoramonte nur unter Zwang unterschrieben, und deshalb hätten die Cortes die Apanage gestrichen.

[Yasmin D'Ahara]

Aufgrund der englischen und französischen Geschichsschreibung, die sich vor allem damit beschäftigt, sich selbst in einem möglichst tollen Licht darzustellen, die es in Deutschland nur gibt, wenn es Preußen über allen Klee zu loben gilt, würde ich da der deutschen mehr vertrauen. Außerdem wäre es auch logisch, Portugal ist nicht grad das reichste Land und wenn es eine Ausgabe ohne groß zu erwartenen Gegenwehr loswerden kann, wird es das auch getan haben.

[Azrael]

Ich habe jetzt Miguels Proklamation mal einen Monat nach hinten verschoben, dann hat Don bis morgen noch Gelegenheit mit Miguel zu reden. Anschliessend geht es in der Sache voraussichtlich wie geplant weiter, einstweilen folgen halt nur die übrigen Nachrichten.

[Yasmin D'Ahara]

Totales Chaos im Bund wegen, ja, weswegen eigentlich? Weil sich Verhandlungen etwas verzögern?

[Azrael]

Es wird mal wieder Zeit für Planung der Agence, die übrigens in der Realität im Jahr 1835 gegründet wurde. War das Vorjahr seltsam Schweiz-lastig, sticht diesmal Brasilien hervor. Anmerkungen von den anderen SL-Helferlein sind wie üblich gern gesehen.

6. Januar: Cabanagem-Revolte der Sklaven, Mestizen und Kleinbauern in der brasilianischen Provinz Grão-Pará. Ihnen gelingt es rasch die Provinzhauptstadt Belém einzunehmen und der Mob tötet den Gouverneur und den Militärkommandanten. Die Führungsspitze der Rebellion wird jedoch danach durch einen gewalttätigen Streit darum, ob man bloss eine weitgehende Autonomie erstreiten oder die Sezession von Brasilien anstreben soll, gelähmt. Das neue Regime kann sich nicht stabilisieren und nach gut einem Jahr gestürzt.

8. Januar: Durch den boomenden Verkauf des eingezogenen Indianerlands ist die US-Regierung zum ersten (und letzten ) mal in ihrer Geschichte schuldenfrei. Da Präsident Jackson jedoch darauf besteht, dass ein Teil der Zahlungen in wertsicherem Simber erfolgt, kommt es zu einem merklichen Anstieg des Silberpreises auf den Finanzplätzen New York, London und Paris. Vorschlag an die deutschen Fürsten, gemeinsam den Bimetallismus einzuführen.

25. Januar: Die islamische Mâle-Sklavenrevolte erschüttert die ostbrasilianische Provinz Bahia, wird jedoch binnen weniger Stunden von der lokalen Miliz und den in der Gegend stationierten Kavallerie-Schwadronen niedergeschlagen.

26. Januar: Die junge Königin von Portugal heiratet Auguste de Beauharnais.

30. Januar: Attentat auf US-Präsident Jackson.

5. Februar: In der Zweiten Schlacht bei Arquijas siegen diesmal die Carlisten, die Liberalen müssen ihre Angriffe nach erheblichen Verlusten einstellen und sich zurückziehen.

14. Februar: Der Tod des gerade erst gewählten Präsidenten der Zentralamerikanischen Konföderation und die Tatsache, dass ihn sein abgewählter liberaler Kontrahent Morazàn beerbt, lösen im Land eine politische Krise aus, weil sich die konservative Partei um ihren Wahlsieg betrogen sieht. Mit einem säkularen Schulgesetz bringt der neue alte Präsident zudem auch die katholische Kirche gegen sich auf.

21. Februar: Einsetzen der Auswanderungsbewegung der Buren aus der Kapkolonie ostwärts über den Oranje.

23. Februar: In Peru putscht sich General Felipe Santiago de Salaverry an die Macht und stürzt den Präsidenten Luis José de Orbegoso. Letzterer flieht in den Süden des Landes und bittet das Nachbarland Bolivien um Hilfe.

7. März: Das Repräsentantenhaus von Buenos Aires knickt gegenüber den Unterstützern von Juan Manuel de Rosas ein und wählt den General zum Gouverneur und Generalkapitän der Provinz. Er lässt sich darüber hinaus vom Parlament diktatorische Vollmachten erteilen und vereint damit die drei Gewalten auf sich. Trotzdem bleibt das Parlament formell bestehen.

28. März: Der Gemahl der portugiesischen Königin stirbt nach gerade mal zwei Monaten Ehe (von der hatte der arme Tropf wohl nicht viel). Sein Tod stürzt Portugal in ein politisches Chaos.

18. April: Der britische Monarch kann die konservative Minderheitsregierung nicht mehr halten, die liberalen Whigs unter Lord Melbourne kommen wieder an die Macht.

5. Mai: Inbetriebnahme der Bahnstrecke Antwerpen-Mechelen, die erste in Kontinentaleuropa. Die Linien in Thüringen und Hannover folgen kurz darauf.

10. Mai: In Mexiko schlagen die Truppen von Santa Anna den Aufstand in der Stadt Zacatecas blutig nieder und verwüsten sie mehrere Tage lang.

24. Juni: Der carlistische General Zumalacárregui stirbt bei der erfolglosen Belagerung von Bilbao.

28. Juni: Die bei Oran stationierten französischen Truppen erleiden eine empfindliche Niederlage im Kampf gegen die mit Abd el-Kader verbündeten Berberstämme. Sie ziehen sich nach einem Hinterhalt am Macta-Fluss ungeordnet an die Küste zurück. Marschall Drouet wird nach dem Debakel als Militärgouverneur der Kolonie Algerien abberufen.

16. Juli: Im Carlistenkrieg endet die Schlacht von Mendigorría mit dem Rückzug der Carlisten, an der strategischen Lage in Navarra ändert sich jedoch nichts. Die Carlisten kontrollieren nach wie vor den allergrössten Teil der Provinz, die Städte Pamplona und Bilbao stehen jedoch treu zur Regierung und widerstehen mühelos den carlistischen Belagerungsversuchen.

25. Juli: Erfindung der Glühlampe durch den Schotten James Bowman Lindsay.

28. Juli: Erfolgloser Anschlag auf das Leben des Bürgerkönigs. Der Premierminister stirbt bei dem Attentat.

3. August: Feuerwerks'revolution' in Berlin. Da man Simato ja auf die angespannte soziale Lage im Land hinweisen soll, könnte man zeitgleich auch gewalttätige Arbeiterproteste in Schlesien und Preussisch-Sachsen ergänzen.

13. August: Schlacht bei Yanacocha, die bolivianischen Interventionstruppen besiegen die peruanische Armee und drängen sie in den Norden des Landes zurück.

17. August: Die Schweiz übernimmt das metrische System.

9. September: Als Reaktion auf den Anschlag vom Juli wird in Frankreich die Zensur wieder eingeführt und die republikanische Partei verboten. Wobei wir das, als Folge der stabileren Julimonarchie, evtl. auch auslassen könnten.

19. September: Farrapen-Revolution in Brasilien, die Provinz Rio Grande do Sul erklärt sich für unabhängig.

21. September: Der mexikanische General Cos wird in die Provinz Texas entsandt, um die dortigen Milizen vorsorglich zu entwaffnen.

2. Oktober: Ausbruch des Texanischen Unabhängigkeitskrieges in Mexiko. Die Revolten in anderen Teilen des Landes wurden mittlerweile von Santa Anna niedergeschlagen.

21. November: Der neue Oberbefehlshaber General Clauzel beginnt eine Offensive in Algerien, in deren Verlauf er Abd el-Kaders Gefolgsleute aus mehreren küstennahen Städten vertreibt. Die Berber stellen sich allerdings auch fast nie zum offenen Kampf, sondern lassen sich ins Landesinnere zurückfallen.

11. Dezember: Die zweimonatige Belagerung der von mexikanischen Truppen gehaltenen Kleinstadt San Antonio de Béxar endet mit der ehrenvollen Kapitulation der Mexikaner unter General Cos.

28. Dezember: Ausbruch des 2. Seminolenkrieges in Florida.

[Der Falke]

Ihr könntet doch auch den Anschlag auf den Bürgerkönig und die Reaktion von ihm (falls er überlebt) würfeln .

Wobei die Erfolgschancen hier noch geringer sein dürften als in der Realität.

[Oxford]

Wenn man den Preußenkönig auf die angespannte SItuation hinweist dann auch mit dem möglichen Ausweg einer Liberalisierung/Verfassungsreform hin zu einem A-Staat. Am besten auf eine Weise dass er sich nicht erpresst fühlt, weil da kommen eigentlich immer nur Trotzreaktionen..

[Sarellion]

Hat der nicht auch noch ahistorisch größere Probleme im Rheinland? Hm gibt er eigentlich was aus um die Folgen der Gewerbefreiheit und der beginnenden Industrialisierung zu minimieren? Also sind die Vorbedingungen etwa gleich?

Andere Optionen als Liberalisierung? Scheint ja so, als wäre das teilweise wegen Repressionen gegen Presse und Versammlungen ausgebrochen. Ich weiß auch gar nicht ob die Reform soviel nutzt. Einige tendieren AFAIK ja dazu B wie A zu behandeln. Weiß aber nicht ob Simato dazugehört.

[Azrael]

Wenn man den Preußenkönig auf die angespannte SItuation hinweist dann auch mit dem möglichen Ausweg einer Liberalisierung/Verfassungsreform hin zu einem A-Staat. Am besten auf eine Weise dass er sich nicht erpresst fühlt, weil da kommen eigentlich immer nur Trotzreaktionen..

Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber sagtest du nicht, dass die angesammelten Revolutionspunkte zu 2/3 aus der Arbeitslosen-Ecke stammen? Dann löst er ja nur eine vergleichsweise kleinen Teil seiner Probleme mit so einer Reform. Selbst wenn du ihm dafür die Revolutionspunkte streichst, würde er sie dann relativ schnell wieder ansammeln. Aber ja, man könnte die zusätzlichen Aufstände in Schlesien und Preußisch-Sachsen zwei Monate nach hinten schieben und die nur auslösen, wenn er die Reformen durchwegs ablehnt.