Ernte: durchschnitt, Konjunktur: sehr gut
In den südeuropäischen Revolutionen sieht sich Frankreich gezwungen auf der iberischen Halbinsel im Sinne der Reaktion einzugreifen. Da England damit nicht einverstanden ist bricht es aus der bisherigen 5-Mächte Koalition heraus.
Das ist historisch so geschehen meine ich.
Neben den Philhellenen bildet sich ein zweites Feld in der Öffentlichkeit heraus: Die Unterstützung der Detmolder Fünf und die Verurteilung der Lippe-Detmolder Regierung. Gerade in den Staaten mit Verfassung A und B sind die Menschen über die Entwicklung extrem besorgt, da sie um die eigene Rechtssicherheit fürchten. Man wünscht sich Sanktionen gegen Detmold, die Rücknahme der Verfassung ist nach Meinung liberaler Rechtsgelehrter eine Verletzung der Deutschen Bundesakte. Allerdings erhoffen sich nur wenige konkrete Maßnahmen auf der Ebene des Bundes, da er allgemein als handlungsunfähig gilt. Gerade in den Universitäten sieht man den Ausweg in einem gesamtdeutschen Staat, mit nur einem schwachen oder garkeinem Fürsten.
Kaiser von Deutschland ließe ich mir schon gefallen. Und als schwacher Fürst könnte man mich für nichts verantwortlich machen.
Sofern nicht durch Karlsbader Beschlüsse oder ähnliche Zensur verhindert wird darüber offen diskuttiert, doch auch mit Zensur lassen sich solche Diskussionen nur verdecken und begrenzen, aber nicht verhindern.
Es passiert so oder so, also warum unterdrücken?
Diejenigen Stimmen, die starke Fürsten für vereinbar mit einer Verfassung und Bürgerrechten halten, werden durch das Detmolder Beispiel geschwächt. Ein schlechter Fürst reiche aus, um das Werk all seiner Vorgänger zu zerstören, heißt es.
Überaus unerfreulich.
Bayern
Aus dem ganzen Land nehmen Menschen an dem von euch veranstalteten Oktoberfest teil. Aus den unruhigeren Gegenden kommen allerdings hauptsächlich Katholiken. Unter den meisten Protestanten gilt das Fest als unmoralischer Excess. Insgesammt verstärkt sich die Kluft zwischen den Konfessionen. Ihr werdet beliebter unter den Katholiken aber Protestanten sehen euch als unrechtmäßigen Herrscher. Mehr und mehr schotten sich die Konfessionen voneinander ab. Gerade in den mehrheitlich protestantischen Gebieten, aber auch in allen anderen Teilen ”Neubayerns” werdet ihr auf Flugblättern als unrechtmäßiger Herrscher bezeichnet, der sich die Herrschaft über die neuen Teile des Landes nur im Pakt mit Napoleon erschlichen habe. Die Protestantischen Abgeordneten bleiben weiterhin eurem Münchner Parlament fern. Es häufen sich auch Berichte über spätabendliche Schlägereien, bei denen Religion und die Frage der Loyalität zum König als Gründe genannt werden und an denen sich nicht zuletzt auch Soldaten beteiligen. Viele Protestanten wählen auch den Weg der Auswanderung. Lediglich in der Pfalz bleibt es noch verhältnismäßig ruhig. Im Regionalen Parlament (Hast du doch, wenn ich mich Recht erinnere
) haben säkulare Kräfte die Mehrheit.
Hannover
Eure Gefolgsleute verstehen eure Anweisung als de-facto Einführung der Karlsbader Beschlüsse auch in Hannover. Das energischeres Vorgehen führt zu einer Reihe von Verhaftungen. Einige Freigeister ziehen es vor auszuwandern. Ihr erfahrt, dass der Herzog von Braunschweig einen Professor eurer Universität Göttingen abwerben will.
Keine Unruhen, kein nichts, ein paar Profs verschwinden. Hm
Baden
Eure Verfassungsrechtler machen euch höflich darauf aufmerksam, dass die vorgeschlagene Klausel bereits Teil eurer Verfassung (und aller Verfassungen vom Typ A oder B) ist.
Sowas aber auch.
Das süddeutsche Straßenbauprojekt ist endlich fertigfinanziert.
Gerade in eurem Land sprießen Philhellenistische Vereine aus dem Boden, die Stimmung im Volk ruft auch nach konkreten Maßnahmen gegenüber Lippe-Detmold.
Na toll, mehr Mitsprache fordern und dann soll ich es richten? Wie wäre es mal mit konstruktiven Vorschlägen? Die können doch nicht alle bei meinen Rindviechern in die Lehre gegangen sein.
Württemberg
Aufgrund der aufgeladenen Stimmung im Land ist auch die Zusammensetzung eures neuen Parlamentes äußerst liberal. Die Parlamentssitzungen verlaufen turbulent und drehen sich oft um Grundsatzfragen und außenpolitische Themen. Weitgehend einig ist man sich darin, dass man gerade in der Frage Lippe-Detmold zumindest diplomatisch alle Hebel in Bewegung setzen müsse, um diesen gefährlichen Präzedensfall nicht durchgehen zu lassen.
Fast wie bei mir, was machen wir da?
Begrüßt wird vor allem eure mutige Steuer- und Ausgabenpolitik, sowie die Liberalisierung des Gewerbes.
Muss ich das noch nachholen, oder gibt es das schon bei mir?
Zahlen: