Kommt noch, zuerst interessiert Don aber vermutlich Griechenland.
Also, zunächst haben deine Leute da auf Basis der Berichte des Regentschaftsrates etwas über die gegenwärtige politische Situation zusammengetragen:
In Griechenland entstanden schon während des Unabhängigkeitskrieges drei informelle Parteien, die im Grunde die Interessenvertreter der drei Seemächte sind, die englische, die russische und die französische Partei. Ohne die ist in Athen keine Politik zu machen, denn nur deren Flotten hindern die Osmanen und Ägypter daran weiter Ärger zu machen und Albions tiefe Taschen bewahren den jungen griechischen Staat vor dem Bankrott. Ob du es glaubst oder nicht, Bayern ist also mitnichten der grösste Gläubiger Athens, vermutlich bist du nicht mal auf dem Podest.
Die Anhänger lassen sich nicht immer ganz sicher zuordnen, aber tendenziell sieht es so aus, dass die Parteigänger der Briten vor allem unter der wohlhabenden Elite und den Machthabern der Mittelmeerinseln zu finden sind. Die Russen wissen die Kirche und grosse Teile der konservativen Landbevölkerung hinter sich, die Unterstützer der Franzosen sitzen vor allem in den Städten des Festlandes.
Was nun passiert ist, der von der russischen Partei unterstützte Regierungschef Kapodistrias hat in den vergangenen Monaten faktisch ohne das Parlament und auch am Regentschaftsrat vorbei als der starke Mann Griechenlands alleine regiert. Das fanden die lokalen Eliten natürlich irgendwann nicht mehr witzig und in der Folge kam es immer wieder mal zu kleineren Aufständen, die aber problemlos von der griechischen Armee und den bayrischen Kontingenten niedergeschlagen wurden.
Problematisch wurde es in dem Moment, als auf mehreren Inseln und Halbinseln eine Revolte ausbrach, denn die Leute dort waren seit dem Unabhängigkeitskrieg de facto alleinigen Besitzer der hellenischen Marine. Weil Kapodistrias anders nicht an die Aufständischen heran kam, denn die britische und französische Flotte dachten selbstverständlich nicht daran ihm zu helfen, wandte er sich an den russischen Admiral Piotr Ricord. Er versprach den Russen die Übergabe der beiden kampfstärksten Schiffe der griechischen Marine, wenn die Flotte Russlands sie im Hafen von Poros festsetze. Im Verlauf der Gefechte wurde ein griechisches Schiff versenkt und zwei weitere von der Besatzung gesprengt, damit sie den Russen nicht in die Hände fallen. Zum jetzigen Zeitpunkt bestehen die Reste der hellenischen Flotte noch aus einer Korvette, drei Briggs und einem Dutzend kleinerer Boote.
Soweit zur Geschichte. Der britische Botschafter weist den Vorwurf, England destabilisiere Griechenland, in diesem Zusammenhang jedenfalls empört von sich und zeigt stattdessen auf den Ministerpräsidenten und die russische Partei.
Die Russen haben Admiral Ricord wegen seiner Rolle in der missglückten Operation zum Hauptquartier der Schwarzmeerflotte zurück befohlen.