Fragen zu BWL und anderen Wirtschaftswissenschaften

[Tzu Iop]

Da ich jetzt auf die schnelle noch keine Fragethread dazu gefunden habe, mache ich mal einen auf.

Thema: Preispolitik - Regionale Preisdifferenzierung

Ich habe I Regionen mit Preisen p_i, Kosten c_i und eine Matrix A = (a_ij), wobei der ij-te Eintrag angibt, wie die Transportkosten von Region i nach Region j sind. Außerdem habe ich für jede Region noch eine (lineare) Absatzfunktion d_i(p).

Meine Folien sagen nun, dass ich zum Lösen des Gewinnmaximierungsproblems zunächst so tun soll, als gäbe es keine Warenaustausch zwischen den Regionen. Ich also jeweils das Maximum für d(p)*(p-c) finden soll.
Danach soll überprüft werden, ob für irgendeine Region p_i > p_j + a_ji gilt. Also sich aufgrund der Preisstruktur irgendwo der Import aus einer anderen Region lohnt.
Dann sollen die Preise angepasst werden. Und genau dieses Anpassen der Preise ist nicht erklärt. Da wird auf den Folien irgendwie Voodoo betrieben und dann hat man auf einmal niedrigere Preise in der Region i und höhere in der Region j.

Skript gibt es keins. Für Hinweise oder Ideen wäre ich dankbar. Es ist eine Grundlagenvorlesung/Nebenfach also sind keine allzu komplexen Lösungen zu erwarten.

[Radyserb]

Finanzmathematik ist Voodoo

[Commander Bello]

Dann sollen die Preise angepasst werden. Und genau dieses Anpassen der Preise ist nicht erklärt. Da wird auf den Folien irgendwie Voodoo betrieben und dann hat man auf einmal niedrigere Preise in der Region i und höhere in der Region j.

Preisanpassung aufgrund fehlender Konkurrenz aus Region i, resp. Anpassung an den (Konkurrenzpreis + Transport) ?

Beispiel:
P_i = 5
a_ji = 2

P_j =7

[Yasmin D'Ahara]

Die anderen Wirtschaftswissenschaften sind VWL

Zu der eigentlichen Frage: Die Preise sinken in den Regionen, in denen sich der Import lohnt und steigt dort, von wo sich der Import lohnt.

Importiert wird so lange, wie der Preis der Ware aus der importierten Region plus den Transportkosten geringer ist als die Preis der Ware vor Ort. Der Preis fällt natürlich, da das Angebot durch die zusätzlich importierten Waren größer wird.
Da dadurch, dass man in den günstigen Regionen Waren wegkauft, das Angebot geringer wird, steigt dort natürlich der Preis.Maximal natürlich zu dem Preis, zu dem es sich gerade so noch lohnt, von außen einzukaufen.

Formeln dazu weiß ich nicht, aber die haben bei den Wiwi meist ohnehin nur akademischen Wert.

[Cato d. Ä.]

Die anderen Wirtschaftswissenschaften sind VWL

Ich würde sogar sagen, dass VWL die einzige Wirtschaftswissenschaft ist.

[Neme]

Das ist genausoviel Wissenschaft wie der Wetterbericht. Spekulation triffts wohl eher.

[Burnsy]

Wir haben Gleichungen und Zahlen. Hat das der Wetterbericht auch?

[Slaan]

Meteorologie wenn ich bitten darf.

[Burnsy]

Das ist doch nur böse Hexerei.

[Cato d. Ä.]

Das ist genausoviel Wissenschaft wie der Wetterbericht. Spekulation triffts wohl eher.

Darf man fragen, was Du studiert hast?

Es gibt keine wissenschaftliche Disziplin, die den Verlauf komplexer Prozesse mit zig verschiedenen Einflussfaktoren mit hundertprozentiger Sicherheit prognostizieren kann. Und die von Dir geschmähte Meteorologie ist an den Universitäten ja immerhin zu weiten Teilen an das Physikstudium angelehnt. Ob Deine Überheblichkeit angebracht ist, möchte ich mal bezweifeln.

[Neme]

Darf man fragen, was Du studiert hast?

Es gibt keine wissenschaftliche Disziplin, die den Verlauf komplexer Prozesse mit zig verschiedenen Einflussfaktoren mit hundertprozentiger Sicherheit prognostizieren kann. Und die von Dir geschmähte Meteorologie ist an den Universitäten ja immerhin zu weiten Teilen an das Physikstudium angelehnt. Ob Deine Überheblichkeit angebracht ist, möchte ich mal bezweifeln.

Ich hab den grade eingegebenen längeren und ernstgemeinten Text wieder gelöscht weil ich denke es reicht zu sagen: gegenüber Wirtschafts"experten" ist "meine Überheblichkeit" angebracht.

[Gast.]

Ich hab den grade eingegebenen längeren und ernstgemeinten Text wieder gelöscht weil ich denke es reicht zu sagen: gegenüber Wirtschafts"experten" ist "meine Überheblichkeit" angebracht.

man sammelt empirische daten und versucht daraus regelmäßigkeiten abzuleiten.

dass menschliche Handlungen sich nicht wie physikalische Gleichung immer wiederholen und überall zu jeder zeit gleich sind, dürfte jedem einleuchten. zu behaupten, dass man aber aus erfahrungen nicht lernen kann, ist irgendwie ein wenig naiv.


mich würde aber auch mal interessieren, was du studierst.

[juelZ]

Ich hab den grade eingegebenen längeren und ernstgemeinten Text wieder gelöscht ...

War zumindest einfacher.

[Cato d. Ä.]

Ich hab den grade eingegebenen längeren und ernstgemeinten Text wieder gelöscht weil ich denke es reicht zu sagen: gegenüber Wirtschafts"experten" ist "meine Überheblichkeit" angebracht.

Informatiker bist Du, stimmt's?

Durchaus ein respektables Fach. Sicherlich auch eines der schwierigsten neben Mathe und Physik.

Gerade deshalb solltest Du doch wissen, dass keine Wissenschaft deterministisch ist, die sich mit einer Vielzahl von Einflussgrößen befassen muss- Vielleicht ist das in der reinen Mathematik anders, da kenne ich mich nicht aus. Aber sobald reale Begebenheiten ins Spiel kommen, funktioniert das nun einmal im Regelfall nicht mehr. Der von Dir geschmähte Wetterbericht ist doch das beste Beispiel.

Aber wenn Du Dich für was Besseres hältst, bitteschön.

[Tzu Iop]

Gerade deshalb solltest Du doch wissen, dass keine Wissenschaft deterministisch ist, die sich mit einer Vielzahl von Einflussgrößen befassen muss- Vielleicht ist das in der reinen Mathematik anders, da kenne ich mich nicht aus. Aber sobald reale Begebenheiten ins Spiel kommen, funktioniert das nun einmal im Regelfall nicht mehr. Der von Dir geschmähte Wetterbericht ist doch das beste Beispiel.

Also Informatik ist deterministisch. Bei uns ist selbst der Zufall deterministisch.
Problematisch ist eher die Rechendauer. Man könnte auch das Wetter sehr genau vorhersagen, wenn man schlicht die Moleküle nach den bekannten physikalischen Gesetzen modeliert und interagieren lässt. Allerdings läuft das von der Berechnung her momentan noch deutlich langsamer ab, als sich das Wetter entwickelt. Deshalb arbeitet man mit Heuristiken, die halt nur bedingt akurat sind, allerdings kann man bei einer guten Heuristik auch genau sagen, wie gut das Ergebnis ist.

Übrigens hab ich zwar immer noch keine befriedigende Lösung für mein Problem eingangs, aber es ist insgesamt nicht so wichtig, dass ich mir an der Stelle nicht Mut zur Lücke erlauben kann.