Heinrich V. konnte jetzt nicht mehr weiter nach Süden ziehen, zumal der Winter in einigen Wochen beginnen würde. In dieser Situation erreichte ihn die Nachricht vom Tod seiner Mutter, der Kaiserin Bertada. Tief erschüttert kehrte er mit einer kleinen Gefolgschaft um, sein Heer quartierte sich im Herzogtum Baiern ein oder kehrte vorläufig nach Hause zurück. Heinrich V. ritt nach Franken, um an der Beisetzung der Kaiserin teilzunehmen. Der Italienzug und die Auseinandersetzung sollten im Frühjahr 1107 wieder aufgenommen werden.
Anfang des Jahres 1107 berief König Heinrich V. einen Reichstag nach Regensburg. Vor den Fürsten des Reiches und der ganzen Versammlung erklärte der König seinen Willen, die Romfahrt anzutreten und in Rom vom Papst, dem Oberhaupt der Kirche, die dem Kaiser zustehende Segnung zu empfangen. Dann versprach er, die kaiserliche Herrschaft in Italien in brüderlichem Frieden nach den alten Rechten und Gesetzen wiederherzustellen. Der Reichstag stand hinter Heinrich V. und man beschwor die Einigkeit, "es solle der nicht für einen Mann gehalten werden, der sich der Teilnahme an einem so männlichen Unternehmen entzöge". Seinen Sohn Bernhard aber schickte der König mit einem speziellen Auftrag nach Norden. Mit der eben ausgesprochenen Rückendeckung der Fürsten sollte der Prinz sich darum kümmern, den - nach Ansicht von Heinrich V. - illegitimen Erzbischof von Köln aus seinem Amt zu entfernen. Dort residierte ein einstiger Vertrauter des verstorbenen Anno von Köln, der bereits 1103 der Ladung zu dem Reichstag, auf dem Heinrich V. gekrönt wurde, nicht nachgekommen war und nur einen Vertreter geschickt hatte. Bernhard wurde von den Bewohnern der Stadt Köln, die ihre Unabhängigkeit vom König bewahren wollten, nicht willkommen geheißen, die Tore blieben dem Prinzen verschlossen. Es begann eine langwierige Belagerung der Stadt, während der sich Bernhard einiger unziemlicher Versuchungen hingab. Die zukünftige Königin, wenig für ihren Liebreiz bekannt, war weit weg von Köln. Dort blieb sie auch.
Die Grenzen im Osten und Norden waren durch Bündnisse und Abkommen gesichert, in Italien wollte Heinrich V. selber eingreifen. Blieb offen das Verhältnis zum französischen und dem englischen König im Westen. Der König betraute eine Delegation unter "Führung" seiner vierzehnjährigen Tochter Sophie und schickte sie Richtung Paris. Das Unternehmen geriet zu einem glatten Fehlschlag, es gelangen keine verbindlichen Verhandlungen. Die junge Prinzessin scheiterte zuletzt mit ihrem Vorstoß, den Bruder des englischen Königs für die deutsche Sache zu gewinnen.
Bevor Heinrich V. mit seinem Heer aufbrach, die Alpen zu überqueren, regelte er die Verhältnisse im Norden des Reiches. Er musste sichergehen, dass sich in seinem Rücken nicht ein Brandherd entzünden konnte. Manch ein Emporkömmling mochte nur auf die Abwesenheit von König und Fürsten warten, um sich daheim gegen die Ordnung zu erheben.
Heinrich V. stellte die beiden verbliebenen Söhne von Welf IV. zufrieden. Nachdem Ulrich schon 1105 die Grafschaft Tirol zugesprochen bekommen hatte, erhielt im Jahre 1107 der jüngere Ludwig das Herzogtum Baiern als Lehen vom König. Alles andere hätte auch zu schweren Verwürfnissen mit den Welfen geführt. In Sachsen konnte der designierte Herzog Ludwig von Supplinburg, ein Anhänger der Staufer, sein Amt antreten. Er hatte die Aufgabe, die aufmüpfigen Sachsen unter Kontrolle zu halten und war deshalb ebenfalls nicht am Italienzug Heinrichs V. beteiligt. Der König war mit dieser Personalie aber sehr zufrieden, denn der Supplinburger hatte noch keine eigene Hausmacht und würde sich in Sachsen erst einmal etablieren müssen - in dieser Zeit konnte er Heinrich keinen Ärger machen!
Etwas schwieriger war die Personalie von Karlmann, dem zweiten Sohn von Konrad, dem Bruder des Königs. Als Neffe von Heinrich V. konnte man ihn nicht ohne weiteres übergehen, doch das Erbe des Herzogtums Österreich stand bereits Konrads älterem Sohn Leopold zu. Andere Ländereien konnten nicht an Karlmann vergeben werden, ohne einen anderen Fürsten zu verprellen und die sorgfältige Machtbalance wieder ins Wanken zu bringen. Heinrich V. versprach seinem Bruder eine befriedigende Lösung dieses Problems.