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Thema: (MTW2) Sie trugen die Krone

  1. #31
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  2. #32
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    Dem Papst gefiel es gar nicht, dass Heinrich IV. den inneren Streit im Reich für sich zu entscheiden im Begriff war. Gregor VII. konnte natürlich keine eigenen Soldaten schicken, er konnte aber politisch in die Geschicke des Reiches eingreifen. Im Januar 1084 weihte er Heinrichs alten Gegner Anno von Köln zum Kardinal und verlieh ihm damit eine noch größere Macht.



    Der König konnte sich nicht um diese gewachsene Herausforderung kümmern, denn er musste sich den beiden rebellischen Heeren im Norden zuwenden, die noch immer in Franken und Bayern standen. Von Schwaben aus zog er Ende des Winters 1083/84 gegen die Aufständischen, die Nürnberg bedrohten.



    Die sächsischen Rebellen waren zahlenmäßig unterlegen, führten aber Soldaten mit Armbrüsten ins Feld. Der Gebrauch dieser Waffe war auch für einen Bauern leicht zu erlernen und bedeutete selbst für einen gut gepanzerten Ritter eine tödliche Bedrohung. Dass ein niederer Mann mittels der Armbrust in die Lage versetzt wurde, einen Adeligen zu töten - und das noch aus sicherer Distanz - galt in erlauchteren Kreisen in Europa als Verletzung der Ordnung und ehrenwerten Kriegsführung. Der Gebrauch der Armbrust war vom Papst als unchristlich verurteilt worden. Das hinderte aber niemanden unter den Fürsten daran, sie trotzdem in der Schlacht einzusetzen und sich ihrer Durchschlagskraft zu bedienen.



    Der König hatte trotzdem wenig Mühe, das Rebellenheer unter Graf Manfred zu schlagen. Mit den gefangen genommenen Armbrustschützen wurde kurzer Prozess gemacht.



    Im Sommer 1084 verbesserte sich endlich auch die angespannte finanzielle Lage des Königs, in die er sich durch das massive Anwerben von Truppen für den Kampf gegen seine Widersacher im Reich gebracht hatte. Im Herzogtum Österreich konnten nach der Fertigstellung der Minen die reichen Silbervorkommen der Region ausgiebig genutzt werden. Sie brachten je Halbjahr satte 720 Gold in die königliche Kasse, ein stattlicher Zuwachs für die Habenseite.

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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  3. #33
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    Heinrich IV. wollte nach dem zweiten Gegner nun auch den dritten schlagen. Noch im Winter 1084/85 marschierte er mit seinem Heer Richtung Taunus, um die verbliebene sächsische Streitmacht zu stellen und die Verwüstung des Herzogtums Franken zu beenden.



    Der sächsische Adel bot dem König tapfer die Stirn, doch ihr ursprüngliches Konzept des "Getrennt Marschieren, vereint Zuschlagen" hatte Heinrich IV. vereitelt. Er hatte den Spieß umgedreht und seine Gegner der Reihe nacheinander gestellt und besiegt. Dieses Schicksal ereilte in der Schlacht im Taunus auch die sächsischen Rebellen, die Heinrichs massivem Beschuss der Bogenschützen nichts Wirksames entgegensetzen konnten.



    Von eminenter Wichtigkeit für den Ruf von Heinrich IV. war im Jahr 1085 aber der Gottesfrieden, der in Mainz verkündet wurde. Hiermit griffen die Bischöfe mit dem König die Friedenspolitik der Salier wieder auf, wie sie Heinrichs Vorgänger praktiziert hatten. Dieser neue Frieden sollte für das ganze Königreich gelten und stellte Frauen, Kleriker, Kaufleute und Bauern unter seinen Schutz. In einer Zeit, in der der Stärkere Recht hatte und der Schwächere Unrecht, war der Gottesfrieden nach Jahren des Bürgerkriegs für die gemeine Bevölkerung eine willkommene Sicherheit. Denn Übergriffe wurden nicht nur mit kirchlichen Strafen, sondern auch mit weltlichen Strafen an Vermögen, Leib und Leben bestraft.

    Der König selbst verhielt sich nicht friedlich, sondern versuchte, seine Gegner auszuschalten. Mit seinem alten Feind, dem Erzbischof Anno von Köln, wagte es Heinrich IV. nicht aufzunehmen. Nachdem der König die Region Sachsen gewaltsam befriedet hatte, wandte er sich daher nach Osten und marschierte auf Magdeburg, den Verbündeten der aufständischen Sachsen, zu. Damit kam er dem Beschluss des Hoftags nach, in dem er sich von den Fürsten Frankens und Bayerns stattliche Zuwendungen für das Ausschalten der brandenburgischen Störenfriede hatte zusichern lassen. Die Belagerung von Magdeburg begann im März 1085.



    Der Staufer Friedrich wusste seine neu gewonnene Macht durchaus für sich zu nutzen. Das Herzogtum Schwaben wurde ab 1086 unter seiner Regentschaft komplett umgestaltet, der Herzog strukturierte das Steuerwesen komplett um. Die Herrschaft sollte sich nicht mehr auf Zwingburgen stützen, von denen aus die Burgmannen die Steuern unter den Städten einforderten. Der Staufer setzte statt dessen auf Kooperation mit den Städten und verkaufte ihnen die Rechte für Handel und Zölle. Die Schwächung im Militärischen sollte nach Abschluss der Umorganisation den Aufschwung der Region im Wirtschaftlichen bedeuten.



    Das Geschlecht der Staufer bekam im Sommer 1086 den ersehnten männlichen Nachwuchs. Wie sein Vater erhielt er den Namen Friedrich und war damit Erbe des Herzogtums Schwaben und der vierte männliche Enkel von König Heinrich IV. Zuvor hatten bereits Prinz Heinrich (Edmund *1081 und Bernhard *1085) und Herzog Welf IV. von Baiern (Lukas *1084) Söhne gezeugt. Es sah alles danach aus, dass die kommenden Jahrzehnte ganz im Zeichen der Geschlechter der Salier, der Staufer und der Welfen stehen würden.

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  4. #34
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    In Österreich heiratete unterdessen der zweiundzwanzigjährige Konrad, der zweite Sohn König Heinrichs, die vier Jahre ältere Elisabeth von Neapel. Vermutlich war die Ehe ein Versuch, politische Kontakte zum Königreich Sizilien zu knüpfen, doch das Geschlecht, aus dem Elisabeth stammte, sollte zukünftig keine gewichtige Rolle im sizilianischen Ränkespiel um die Macht spielen.



    Der König hatte mit seinem Feldzug die oppositionellen Fürsten und ihre Anhänger zur Flucht über die Elbe gezwungen und belagerte ihr Zentrum Magdeburg. Nach langer Belagerung der Festung befahl Heinrich IV. im Jahre 1087 die Einnahme der Stadt.



    Nachdem bei den Kämpfen in Sachsen einige Jahre zuvor der Belagerungsturm von den verteidigenden Truppen in Brand geschossen worden war und die Festung deshalb nur unter großen Verlusten eingenommen werden konnte, ging der König dieses Mal auf Nummer sicher und ließ die Gerätschaften in doppelter Zahl erstellen.



    Zudem hielt er die schlagkräftigen Trossknechte, die er unter den kampferprobten Sachsen rekrutieren konnte, solange in sicherer Entfernung zurück, bis der Kampf um die Zinnen entbrannte. Mit Eifer stürmten die mit Streitkolben Bewaffneten die Leitern.



    Mit der Einnahme von Magdeburg war die Herrschaft des Königtums im Norden des Reiches wiederhergestellt. Die Fürsten von Sachsen und Brandenburg mussten sich wohl oder übel mit Heinrich IV. arrangieren, wenn sie ihre Macht behalten wollten. Auf einem Hoftag unterwarfen sie sich dem König und versöhnten sich mit ihm. Gleichwohl ließ Heinrich IV. keinen Zweifel daran aufkommen, dass er die Zügel im Norden straff anziehen werde - was angesichts des freiheitsliebenden Temperaments der Sachsen wenig verwunderlich und problematisch zugleich war.

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  5. #35
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    Der jüngere Sohn des Königs hatte sich in seinem Herzogtum Österreich vornehmlich dem Aufbau der Infrastruktur gewidmet. Nach der Fertigstellung der Silberminen veranlasste Konrad zum Dank für seinen wachsenden Wohlstand den Bau einer prächtigen steinernen Kirche in Wien. Er stärkte die Priesterschaft der Reichskirche, kooperierte zugleich aber geschickt mit den päpstlichen Legaten vor Ort. Dafür erhielt Konrad die Eigenschaft Religiös, was einen Pluspunkt beim eigentlich kritischen Papst Gregor VII. einbrachte.



    In Österreich machte in diesen Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs besonders ein Kaufmann von sich Reden, dessen Name mit einer anderen historischen Persönlichkeit in Verbindung gebracht wird. Vielleicht ein Vorfahr des berühmten Herzogs?



    In Brandenburg brachten die Verfügungen Heinrichs die Adeligen wieder gegen sich auf. Der König verfügte über den Besitz der Fürsten und nahm persönlich die Würde des Markgrafen an. Damit verschoben sich die Koordinaten des Machtsystems weiter zugunsten des Königtums. Unter der Führung des abgesetzten Markgrafen Ekbert von Meißen stellten sich die Adeligen gegen Heinrich IV. und versuchten eine neue Opposition zu schmieden.



    Neuer Gegenkönig!

    Nachdem Heinrich IV. seinen Widersacher Rudolf von Rheinfelden in der entscheidenden Schlacht besiegt hatte - dem Gegenkönig war im Kampf die Schwurhand abgeschlagen worden, was man als Gottesurteil wertete - blieben die oppositionellen Fürsten im Reich nicht untätig und ernannten mit Unterstützung aus Rom Graf Hermann von Salm aus der Familie der Lützelburger zum neuen Gegenkönig.

    Auswirkungen: Rebellische Armeen, angeführt von Hermann von Salm, erscheinen in der der Gegend von Baiern.




    Heinrich IV. zog trotz der neuen Herausforderung nach Schwaben, um sich dort endlich um die Herausgabe der Reichsinsignien, den Symbolen der königlichen Macht, zu kümmern. Sie befanden sich noch immer in den Händen des Kölner Erzbischofs Anno, mit dem Heinrich IV. nun in Verhandlungen über die Übergabe trat.

    Die Beseitigung des neuen Gegenkönigs überließ er seinem Sohn Heinrich, dem Thronerben. Nach einem Scharmützel bei der Burg Gleichen in Thüringen standen sich die beiden Heere auf dem Pleichfeld bei Würzburg zum Kampf gegenüber.

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  6. #36
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    Im vierten Post dieser Story habe ich nun die Dateien eingestellt, die ich verändert habe.

    Wer diesen Submod ausprobieren möchte, kann also damit loslegen.
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  7. #37
    Papierchenschweizer Avatar von Aterianer
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    Coole Story

    Aber Baiern
    Geändert von Aterianer (29. April 2011 um 12:24 Uhr)
    Zitat Zitat von Paul McCartney
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  8. #38
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    Wikipedia spricht: Die Schreibweise des Landesnamens Bayern mit „y“ geht auf eine Anordnung Königs Ludwigs I. vom 20. Oktober 1825 zurück, mit der die ursprüngliche Schreibweise „Baiern“ abgelöst wurde. Der Ersatz von „i“ durch das „griechische ypsilon“ war Ausdruck für des Königs Philhellenismus, der glühenden Verehrung für alles Griechische. In der Sprachwissenschaft wird streng unterschieden zwischen bairischer Sprache bzw. Bevölkerung, welche mit „i“ geschrieben werden, und dem bayerischen Territorium, das mit „y“ geschrieben wird.

    Ich hab's als Sauerländer aber auch nicht gewusst. Vlad aus dem Strategie-Forum hat mir bei dem Mod geholfen und dabei auch einige Bezeichnungen editiert.
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  9. #39
    Papierchenschweizer Avatar von Aterianer
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    Okay, ich nehm alles zurück.
    Zitat Zitat von Paul McCartney
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  10. #40
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    Prinz Heinrich befand sich in einer ähnlichen Situation wie sein Vater sechs Jahre zuvor im Streit mit Rudolf von Rheinfelden. Er verfügte über die größere Zahl der Soldaten, taktisches Können, Ausrüstung und Moral der Truppen waren aber auf der Seite des Hermann von Salm ausgeprägter. Der junge Heinrich machte dies aber durch einen schnellen Vormarsch zum Pleichfeld wett, mit dem er das gegnerische Heer überraschte und sich in die günstigere, erhöhte Position auf dem Schlachtfeld brachte.

    Hermann von Salm musste aus dem Tal heraus heraufmarschieren, während Heinrich ihn von der Anhöhe aus unter Beschuss nehmen ließ. Doch Salm war ein kluger Taktiker und ließ seine schweren Reiter zügig die Distanz überwinden. Heinrichs Bogenschützen wurden von dem schnellen Anrücken der Reiter überrascht und nieder geritten.



    Schnell ließ Prinz Heinrich seine Speerkämpfer, die er im zweiten Treffen aufgestellt hatte, gegen die Ritter vorrücken und verwickelte sie in den Nahkampf. Über seinen linken Flügel ritt er mit seiner Leibwache um das Zentrum herum und stieß in den Rücken der gegnerischen Gepanzerten. Eile war geboten, bevor die Fußtruppen Hermanns den Aufstieg hinter sich gebracht würden und Heinrich selbst von hinten attackieren konnten.



    Gerade als der Großteil des gegnerischen Heeres die Linie von Heinrichs Truppen erreichte und ein grimmes Ringen entbrannte, verbreitete sich die Nachricht vom Tod Hermanns über das Schlachtfeld. Heinrichs Garde hatte den Widersacher zu Boden gestreckt.



    Das war die Entscheidung, vom Tod ihres Anführers geschockt wandten sich die Anhänger des Gegenkönigs rasch zur Flucht und warfen ihre Waffen fort. Prinz Heinrich hatte seine erste Bewährungsprobe gut bestanden.



    Nach diesen Ereignissen wagte es unter den Fürsten niemand mehr, sich zum Gegenkönig wählen zu lassen. Heinrich IV. verfügte jetzt über sechs Punkte und damit genügend Autorität, die Großen des Reichs, sei es durch Zwang oder Überzeugung, hinter sich zu versammeln. Das Gegenkönigtum war erloschen.

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    Geändert von Mark (04. Mai 2011 um 23:09 Uhr)
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  11. #41
    Papierchenschweizer Avatar von Aterianer
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    So soll es weitergehen
    Zitat Zitat von Paul McCartney
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  12. #42
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    Die Zeichen der Zeit musste auch Anno von Köln erkennen, der sich nun ebenfalls mit Heinrich IV. arrangierte und ihm die Reichskleinodien aushändigte. Der König erhielt damit einen weiteren Punkt Autorität. Die Situation im Reich hatte Heinrich innerhalb der vergangenen zehn Jahre bereinigt, jetzt konnte er sich an die Frage der Kaiserkrönung machen. Papst Gregor VII. war nämlich wenig geneigt, diese dem König in Rom auf das Haupt zu setzen. Der Streit um die Investitur der Bischöfe war ja noch immer nicht beigelegt worden. Die Entscheidung dieser Angelegenheit musste in Rom gesucht werden, deshalb beschloss Heinrich IV. einen neuen Italienzug.



    Eine Randnotiz über die Entwicklung unseres Stammbaums: Konrad, Herzog von Österreich, bekam im Jahre 1091 von seiner Frau Elisabeth von Neapel einen Sohn und Erben geboren. Er gab ihm den Namen Leopold.



    Am Beispiel unseres Grafen Otto von Northeim sehen wir die Folgen der nun oberhalb von fünf Punkten liegenden Autorität unseres Königs. Solange dieser Zustand anhält, kann sich jeder Fürst unseres Reiches mit einer Wahrscheinlichkeit von 5% je Runde in der Eigenschaft "Pro-König" entwickeln. Von Northeim hat die erste Stufe dieser Eigenschaft bekommen, er ist "vom König beeindruckt". Das senkt die Unruhe in der Provinz, der Fürst erhält einen Punkt Loyalität und führt 10% mehr Geld in die königliche Schatzkammer ab. Nicht, dass jetzt mehr Steuern in der Provinz eingetrieben worden wären - es wird jetzt nur mehr davon an die Beamten des Königs abgeliefert.

    Die Auswirkungen der Pro- und Contra-Haltungen auf die laufende Partie sollte man nicht unterschätzen.




    Die Jahre 1093/94 waren von Heinrichs Wirken in der Politik Italiens geprägt. Immer noch leisteten die Städte des Lombardischen Bunds dem König Widerstand, selbst Venedig machte Heinrich IV. Schwierigkeiten. Papst Gregor VII. bot dem Deutschen grimmig die Stirn und verlangte das vollständige Akzeptieren seiner radikalen Kirchenreform als Preis für die Kaiserkrone aus seiner Hand. Die Zeit spielte Heinrich IV. aber in die Hände, denn Gregors Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends. Das politische Tauziehen um seine Nachfolgebesetzung wurde zum entscheidenden Aspekt.

    Der König ließ sich derweil zum ersten Mal auch bei einem Hoftag von seinem Sohn Heinrich vertreten. Die Fürsten des Reichs stimmten der königlichen Agenda für die nächsten Jahre zu: Die deutsche Einflussnahme auf Böhmen an der Ostgrenze des Reiches sollte dominanter werden, das Königreich enger an das Deutsche Reich gebunden werden. Eine solche Einflussnahme, bis hin zur Entscheidung über die Vergabe der Böhmischen Krone, konnte nur durch eine Verbindung militärischer und politischer Mittel erreicht werden. Insbesondere Bayerns Herzog Welf IV. hatte ja mit den Böhmen, die die beiden Gegenkönige bei ihrem "Wirken" in seinem Herzogtum unterstützt hatten, eine Rechnung offen. Immer wieder drangen kleinere Heere in Bayern ein und plünderten in der Grenzregion.



    Während Heinrich IV. also in Italien weilte, bereitete Herzog Welf IV. das Jahr 1093 über den Feldzug gegen die Böhmen vor. Den Sommer 1094 nutzte er zum Einmarsch in Böhmen, Welf konnte sich dabei auf eine erhebliche Streitmacht stützen.

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    Geändert von Mark (04. Mai 2011 um 23:13 Uhr)
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  13. #43
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    Angesichts der militärischen Überlegenheit des Baiern waren die Verteidiger Prags auf verlorenem Posten. Welf brauchte nicht viel taktisches Geschick, um seine Streitkräfte zum Sieg zu führen. Zum Ende des Sommers zog der Herzog sich bereits wieder in seine Länderein zurück, hinterließ aber einige Besatzungstruppen zur Absicherung der eroberten Gebiete. Heinrich IV. hatte dank des Engagements von Welf IV. nun einen neuen Trumpf im Ärmel, er konnte die Königswürde in Böhmen neu regeln. Heinrich IV. entschied, dass er über die Erhebung des Königs von Böhmen entscheiden würde und dass der Titel nicht erblich sein sollte.



    Währenddessen erhielt Heinrich IV. im September 1094 die für ihn gute Nachricht, dass sein Gegenspieler von Canossa, Papst Gregor VII. verstorben war. Seine Anhänger hatten nun ein Problem, denn der von Gregor empfohlene Kandidat Anselm von Lucca war bereits im März des Jahres gestorben, ohne dass sich seine Fraktion bis zu Gregors Tod auf einen neuen gemeinsamen Kandidaten hatte einigen können. Die Normannen favorisierten Abt Desiderius von Monte Cassino, waren aber untereinander zerstritten.



    Die verfahrene Situation auf gregorianischer Seite war wie geschaffen für einen Coup Heinrichs, mit dem er nicht nur die Geistlichen des Reiches auf seine Seite zog. Die Zeit war tatsächlich reif für eine Einigung, denn die Menschen konnten das Hin und Her nicht länger ertragen, weil ihr Alltag völlig durcheinander war. Denn niemand wusste, ob die Sakramente, die ein Priester spendete, wirklich ihre Gültigkeit hatten. Gregor VII. hatte die einst scharfe Waffe der Exkommunikation zu häufig angewendet bzw. mit ihr gedroht.



    Die Italiener konnten sich nicht einstimmig auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen, die Gregorianer stimmten für den Mailänder Evio Perego. Mit dieser Entscheidung waren jedoch weder die Venezianer noch die Normannen in Süditalien einverstanden. Der Einfluss Heinrichs IV. auf das zersplitterte Abstimmungsverhalten der Italiener ist nicht näher bekannt, hat aber zweifellos existiert.



    Am Ende des Tages erhielt deshalb der Außenseiterkandidat der Dänen, Bischof Halstan, die Mehrheit des Kollegiums. Er nahm den Namen Papst Clemens III. an. Für Heinrichs Ziel der Kaiserkrönung bedeutete dies einen erheblichen Fortschritt. Der König residierte in der Stadt Bologna, die ihm freundlich zugetan war, und führte von hier aus die Verhandlungen mit dem neuen Papst über die Modalitäten und dem Preis der Kaiserkrönung in Rom. Die Chance auf Erfolg betrug 5% je Runde.

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  14. #44
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    Gibt es dieses Feature wirklich oder erfindest du es aus RPG-Gründen?
    Zitat Zitat von Paul McCartney
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  15. #45
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    Doch, doch, ich habe ja einen Haufen dieser Features gebastelt. Diejenigen, die für den deutschen Anführer reserviert sind, sind ja Dreh- und Angelpunkt meiner Modifikation. Details dazu hatte ich zu Beginn der Story gespoilert reingestellt. Hier:

    Spezielle Items für den deutschen Anführer:
    Deutsche Krone (nur in Frankfurt, +2 Autorität)
    Thronfolgeregelung (kann der König an einen anderen Charakter übertragen, +2 Autorität)
    Reichsinsignien (nur in Schwaben oder Österreich, +1 Autorität)
    Lombardische Krone (nur in Mailand oder bei Sieg gegen Mailänder, +1 Autorität)
    Kaiserkrone (nur in Rom, alternativ norditalienische Städte, +2 Autorität)
    Heinricarum (nach Wormser Konkordat 1122, -2 Autorität)
    Päpstliche Bannschrift (bei Exkommunikation, -2 Autorität)


    Jeder deutsche Charakter bekommt zunächst einmal automatisch diese neue Eigenschaft verpasst:

    Uneiniges Reich (+2 Unruhe, -2 Loyalität, +2 Fruchtbarkeit)

    Hat der deutsche Anführer weniger als fünf Punkte Autoritat, erhält jeder deutsche Charakter mit 5% Wahrscheinlichkeit je Runde diese Eigenschaft bzw. danach ihre beiden Steigerungen:

    Vom König enttäuscht (+2 Unruhe, -1 Loyalität, -10% Steuereinnahmen)
    Kritiker des Königs (+4 Unruhe, -2 Loyalität, -20% Steuereinnahmen)
    Gegner des Königs (+6 Unruhe, -3 Loyalität, -30% Steuereinnahmen)


    Hat der deutsche Anführer mehr als fünf Punkte Autoritat, erhält jeder deutsche Charakter mit 5% Wahrscheinlichkeit je Runde diese Eigenschaft bzw. danach ihre beiden Steigerungen:

    Vom König beeindruckt (-2 Unruhe, +1 Loyalität, +10% Steuereinnahmen)
    Befürwortet nun die königliche Politik (-4 Unruhe, +2 Loyalität, +20% Steuereinnahmen)
    Parteigänger des Königs (-6 Unruhe, +3 Loyalität, +30% Steuereinnahmen)


    Bei fünf Punkten Autorität des Königs passiert nichts.

    Besitzt der deutsche König weniger als drei Punkte Autorität, kann ein deutscher Adeliger im Reich mit weniger als fünf Punkten Loyalität zum Gegenkönig werden. Dies verursacht das Abspalten seiner Provinz vom Reich - der Charakter soll nicht aus seiner Stadt herausgezogen werden! Der Spieler muss sich die abtrünnige Provinz zurückerobern.

    Gegenkönig
    Effect Loyalty -6
    Effect Unrest 20
    Effect LocalPopularity -10
    Effect Law -20
    Effect Squalor 20
    Effect TroopMorale 6
    Effect Command 6
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