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Thema: (MTW2) Sie trugen die Krone

  1. #16
    Titookom Avatar von Titoo
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    Gerade mit dem HRR komm ich mit RC auf keinen grünen Zweig, deswegen bin ic mal gespannt, wie du das machst und anscheinend hast du dir das auch mit deinen Änderungen, nicht gerade einfacher gemacht.
    Stehste auffem Gasometer im Sturmesbrausen und allet watte siehs is..... Oberhausen

  2. #17
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    Unser Reich gilt zu Beginn des Spieles als das größte. Die Zahl der Provinzen alleine sagt aber noch nicht viel über die tatsächliche Stärke einer Seite aus.

    Der Bußgang nach Canossa fand bei den Zeitgenossen große Aufmerksamkeit und wurde auch unterschiedlich bewertet. Klar war einerseits, dass Heinrich IV. damit einen taktischen Erfolg verbuchen konnte. Er hatte verhindert, dass der Papst ins Reich kam und seine Gegner unterstützte, denen er die religiös-moralischen Argumente nahm, ihn abzusetzen. Der großen Gruppe der gemäßigten Bischöfe gab er die Möglichkeit, ihn wieder als König zu akzeptieren, nachdem er vom kirchlichen Bann gelöst war. Die Absetzung durch den Papst war nach gängiger Ansicht in der Reichsspitze nicht möglich, aber einen Exkommunizierten als König anzuerkennen, war sehr schwierig gewesen. Vordergründig erschien das Heilige Reich als imposanteste Macht in Europa, doch sein wahrer Zustand war der eines innerlich ausgehöhlten Riesen.


    Na gut, wir haben auch die meisten Soldaten unter unserem Kommando. Aber militärische Stärke hat ohne eine gesunde ökonomische Grundlage eben auch keinen Bestand.

    Auf der anderen Seite ist es aber in Hinblick auf den weiteren Verlauf der Geschichte klar, dass die Buße in dieser einmaligen Form ein demütigender Akt war, der die Autoritätspunkte des Königs entscheidend beeinflusste. Hatte sein Vater Heinrich III. auf dem Höhepunkt seiner Macht gleich drei Päpste abgesetzt und locker über ordentliche Autoritätspunkte verfügen können, so war hier das Gegenteil geschehen. Die Führung der Christenheit war vom Kaiser auf den Papst übergegangen, der Herrscher war entsakralisiert worden. Die Kanzlei unter Gregor VII. nutzte in seinen Schriften denn auch nicht den Begriff rex Romanorum, sondern rex Teutonicorum, um das Reich auf die Stufe der anderen Staaten zu ziehen und die Hegemonialstellung zu negieren.


    Uneiniges Reich (rechts), dies ist die Charaktereigenschaft, die jeder deutsche Charakter am Ende seiner persönlich ersten Runde in der Partie erhält. Sie senkt die Loyalität, sorgt für zusätzliche Unruhe in den deutschen Provinzen und erhöht auf unerklärliche Weise die Potenz der Charaktere, so dass sie recht zügig Erben zeugen - natürlich erst, wenn sie verheiratet sind!

    Das Reich bestand im Jahre 1080 nominell aus den Herzogtümern Sachsen, Franken, Schwaben, Österreich und Bayern, der Markgrafschaft Brandenburg, der Grafschaft Tirol sowie dem Kölner Erzbistum Westfalen. Dazu kamen noch die deutschen Hoheitsansprüche auf die Städte Norditaliens. Als König war Heinrich IV. Lehnsherr über die Herzöge, die die Regierung in ihren Ländereien ausübten. Doch verschiedene Landesteile waren gänzlich außerhalb der Kontrolle Heinrichs, dazu zählten Sachsen, Brandenburg und Köln. Auch die meisten italienischen Städte, mit Ausnahme von Bologna, waren in das Lager der Gegner übergegangen und zahlten keine weiteren Steuern an den König.

    Doch auch auf die Reichsfürsten im königlichen Lager war für Heinrich IV. nicht unbedingt Verlass, wie er bereits seit seiner Jugend erfahren hatte.


    Durch den Abzug von zwei Punkten Loyalität haben die deutschen Fürsten, anders als bei den anderen Fraktionen, nicht grundsätzlich fünf Punkte Loyalität, sondern nur drei. Wenig loyale Fürsten neigen in Medieval 2 dazu, abtrünnig zu werden, sobald ihr Anführer über eine nur geringe Autorität verfügt.

    Heinrich IV. konnte als Lehnsherr die Herzogtitel an ausgewählte Fürsten vergeben, die dann seine Vasallen waren. Doch in der Praxis verlieh das dem König nicht unbedingt die reale Macht. Der Besitz der Ländereien bedeutete für die Fürsten eine eigene Machtgrundlage, deshalb erzeugte ihre Vergabe alleine noch keine Loyalität gegenüber ihrem Lehnherr.


    Hier kann man sehen, wie ein deutscher Charakter automatisch den Titel der Provinz, in der er sich befindet, zugeteilt bekommt. Er muss sich dazu eine Runde lang in der jeweiligen Stadt aufhalten, und natürlich darf der Titel noch nicht von einem anderen geführt werden.
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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  3. #18
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    wird es nicht schwer,alle städte mit statthaltern zu besetzen?man braucht ja auch ein paar generäle

    Es ist ja nicht unbedingt notwendig, ich habe wie immer der KI die Verwaltung "leerer" Städte in den Einstellungen zu Spielbeginn abgenommen.

    Was machst du mit den ganzen Generaelen(nicht Familie)? Ich toete die immer so schnell wie moeglich damit meine Familie Nachwuchs kriegt.

    Ich habe mir zwei Töchter zu Spielbeginn spendiert. Zum einen, damit nicht direkt ein Nachzügler geboren wird, der zwanzig Jahre jünger als seine Geschwister ist (im originalen RC hat der Anführer bei seinen maximal vier Kindern ja noch einen Slot "frei"). Zum zweiten, damit ich sie mit zwei meiner eigenen Herzöge verheiraten kann, damit werden sie ja loyaler und spielen mit ihren Namen auch weiter eine Rolle im Spiel.

    Gerade mit dem HRR komm ich mit RC auf keinen grünen Zweig, deswegen bin ic mal gespannt, wie du das machst und anscheinend hast du dir das auch mit deinen Änderungen, nicht gerade einfacher gemacht.

    Kommt drauf an, mir machen die Änderungen richtig viel Spaß, sozusagen mein eigener Wunschmod. Ich habe lediglich noch nicht die Bauernkriege und die Reformation in das 16. Jahrhundert eingebaut, das will ich aber auch noch machen. Aber es stimmt schon, leichter ist es durch die Änderungen nicht geworden.

    Die Herzogtitel in den Kernländern des Reiches geben einen guten Bonus auf das Einkommen, wenn der König dann auch noch eine starke Autorität besitzt, kommt ordentlich Geld in die Kasse. Das braucht man aber auch als Polster, denn ein mieser König (von der Sorte perverser Säufer) zieht die Bilanz allmählich richtig runter. Das spürt man schon. Man muss schon mit Augenmaß expandieren.

    In meiner längsten Probepartie habe ich so etwa bis 1450 gespielt. Das Grundeinkommen für alle Fraktionen (3.000 Gold je Runde) tun mir und der KI gut. Kleine Fraktionen erhalten ja einen weiteren Bonus, so dass auch Dänen und Schotten gut mithielten - die Dänen marschierten in der Testpartie bis Nowgorod. Ich hatte schon den Eindruck, dass die Balance zwischen den Fraktionen länger hält.
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  4. #19
    La liebre de la muerte Avatar von Newly
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    Marschiert da gerade jemand (rot) gen Innsbruck?

  5. #20
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    Der Venezianer hat seine Truppen aus Venedig herausgezogen und blockiert die Alpen. Deshalb habe ich noch in der ersten Runde flugs den König nach Norden gezogen. Krieg mit ihnen herrscht aber noch keiner.

    Ich verzichte übrigens "freiwillig" auf das Anlegen von Forts (ein spielerisches Überbleibsel aus Rome). Die KI nutzt sie selbst nicht und kommt auf der Karte mit Blockaden dieser Art auch nicht gut zurecht.
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  6. #21
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    Nichtsdestotrotz hieß mangelnde Loyalität eines Herzogs gegenüber dem König nicht gleich, dass er sein Herzogtum schlecht führte. Im Gegenteil: Mancher Fürst konzentrierte sich auf die Belange seiner Ländereien - Infrastruktur, Handel und Rechtsprechung - und mehrte seinen Wohlstand. Dies kam dann zuletzt auch der königlichen Kasse zugute.


    Das ist nun einer der Herzogtitel, hier der von Bayern. Er hebt teilweise die Unruhe, die die Eigenschaft Uneiniges Reich erzeugt hat, wieder auf. Da dieser Titel der eines der (späteren) Kurfürsten ist, erhält sein Träger einen Punkt Autorität. Dieser spielt, sobald der amtierende König stirbt, bei der Bestimmung des nächsten Thronfolgers eine Rolle. Der Charakter mit den meisten Autoritätspunkten wird der nächste Erbe des Thronfolgers. Nicht zuletzt geben die Titel hier und da einen weiteren Bonus, in diesem Fall satte 25% auf die Steuereinnahmen.


    Heinrich IV. zog von Bologna aus eilig nach Norden Richtung Alpen auf, obwohl der Winter noch nicht vorbei war. Doch die beunruhigenden Nachrichten aus dem Reich zwangen ihn dazu, dort persönlich nach dem Rechten zu sehen. Auf seiner Route lag auch Tirol, wo er Ende 1080 mit dem Grafen Otto von Northeim zusammenkam. Graf Otto war einer der Fürsten, die Heinrich IV. als Drahtzieher der gegen ihn gerichteten Widerstände verdächtigte. Otto von Northeim versicherte dem König natürlich seiner Loyalität, was Heinrich IV. aber nicht davon abhielt, sich Ottos Gefolge des "Zuverlässigen Boten" selbst anzueignen. Immerhin gab dieser Bursche +1 Kommando in der Schlacht, und die wollte der König lieber auf seiner Seite wissen, wenn es mal zum Kampf kommen würde.


    Eine weitere Facette der Diplomatie. Nicht nur wirtschaftliche Abkommen können geschlossen werden, auch die Töchter des Hauses sind verhandelbar.


    Heinrichs Aufmerksamkeit richtete sich danach der Ostgrenze des Reiches zu, genauer den Problemen im benachbarten Königreich Ungarn. Dort entlud sich der lange schwelende Streit zwischen dem neuen König Salomon und seinem älteren Vetter Geza, wodurch der junge König vom Thron gestoßen wurde und nach Westen zu Heinrich IV. floh. Er bat um Hilfe und versprach dafür die Anerkennung der deutschen Oberhoheit und die Übergabe seiner Schwester Pioska als Braut für Heinrichs Sohn.


    Zur Feier des Tages erhält unser Thronerbe ein Video seiner Vermählung. Demnächst auch für den englischen Prinzen im Fernsehen zu sehen.


    Heinrich IV. willigte ein, denn er versprach sich davon eine Atempause an seiner unsicheren Ostgrenze. Zeit, die er für die Lösung der inneren Spannungen im Reich nutzen wollte. Der König willigte Salomon zu, einen Feldzug gegen dessen Vetter Geza zu führen, um ihm wieder auf den Thron zu verhelfen.


    Die Heirat zwischen Heinrich und schnuckeligen Pioska beschert uns ein politisches Bündnis mit dem Königreich Ungarn. Damit dürfte unsere Ostgrenze hoffentlich erst einmal befriedet sein. Und für einen männlichen Thronfolger dürfte schon bald gesorgt sein.


    Im Jahre 1081 erreichte auch Heinrichs zweite Tochter Mathilde das heiratsfähige Alter. Es war üblich, dass weibliche Nachkommen zum Knüpfen einer verwandtschaftlichen Bande mit einem anderen Haus verwendet wurden. König Heinrich IV. gedachte, mit einer Heirat eine deutsche Familie an seine Linie zu binden. Die +3 Loyalität für eine Einheirat waren ein handfester Vorteil für Heinrich, eröffneten der neuen Verwandtschaft aber auch die Möglichkeit, eines Tages selber einmal den König stellen zu können.


    Nun erhalten wir auch eigene Verhandlungsmasse für die Diplomatie, Heinrichs Tochter gilt als erwachsen. Na ja, sagen wir zumindest heiratsfähig.


    Der geplante umfangreiche Feldzug nach Ungarn wurde gestoppt, als Heinrich IV. Nachrichten von einer neuen Bedrohung seiner Position aus dem Reich eintrafen. Salomon zog darauf mit nur geringer Unterstützung nach Ungarn, doch mit einem kleinen Heer konnte nur wenig erreicht werden, so dass sich Salomon mit der Herrschaft im westlichen Ungarn zufrieden geben musste. Dies kam wiederum Heinrich IV. irgendwie entgegen, entsprach es doch dem Motto von Regnum Coelis: Divide et impera.
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  7. #22
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    Unsere ältere Tochter Agnes hat mit Dänemark Landkarten der beiden Königreiche ausgetauscht und die Aufnahme von Handelsbeziehungen vereinbart, dafür steigt ihre Attraktivität. Die Ursache dieses Zusammenhanges ist unklar... jedenfalls haben wir sie um einen fünften Charme-Punkt aufgepimpt.


    Heinrich IV. hatte den richtigen Riecher gehabt, sich um die Geschehen nördlich der Alpen zu kümmern. Die deutschen Fürsten, vom Papst wegen dessen Versöhnung mit dem König enttäuscht, wählten nun einen Gegenkönig. Rudolf von Rheinfelden hieß er, ein Schwabe, so wacker wie - seit seiner Degradierung durch Heinrich - unbedeutend. Seinen Thron bezahlte er mit beschämenden Zugeständnissen an beide Seiten, unter anderem auf den Verzicht auf die Erblichkeit der Krone und die Investitur der Bischöfe. Doch er war bedeutend genug, um das Reich in einen Abgrund zu stürzen, mit allen Grausamkeiten, die für Bruderkriege typisch sind.



    Hier der vollständige Wortlaut des oben angezeigten Scripts:

    Gegenkönig gewählt!
    Auch nach den Verhandlungen von Canossa gingen die politischen Auseinandersetzungen zwischen König Heinrich IV. und Papst Gregor VII. weiter. Der Papst versuchte, seine Position in der Lombardei zu festigen, in Mailand gelang ihm das, in anderen Städten wurden seine Legaten von Heinrichs Anhängern aber eingekerkert. Heinrich IV. wollte seine Stellung in Italien festigen und bat den Papst um Anerkennung als König von Italien, was Gregor VII. verweigerte. Dabei konnte er auf die Gefangennahme seiner Legaten durch Bischöfe verweisen. Im Reich trafen sich derweil die Gegner Heinrichs, an der Versammlung nahmen neben Otto von Northeim und den süddeutschen Herzögen mehrere Bischöfe teil. Noch bevor der Papst dort eintreffen und Einfluss auf die Beratungen nehmen konnte, leiteten die Fürsten ein regelrechtes Absetzungsverfahren gegen den König ein. Nach schwierigen Beratungen wurde Herzog Rudolf von Rheinfelden zum König erhoben. Als wesentliches Auswahlkriterium wurde die Idonieität des Kandidaten, also seine Eignung für das Amt, genannt. Dies war ein Schlag der Partikularkräfte gegen die Designationspolitik der herrschenden Familien, die zur Erbfolge im Amt geführt hatte. Die Fürsten wollten zurück zum alten Recht der freien Wahl. Die süddeutschen Empörer verbanden sich unter Führung Rudolfs gegen Heinrich - im Reich begannen die kriegerischen Auseinandersetzungen.

    Auswirkungen: Rebellische Armeen, angeführt von Rudolf von Rheinfelden, erscheinen in der der Gegend von Schwaben.
    Hinweis: Mit Texttafeln angekündigte Gegenkönige wie dieser sind gescriptet und entstehen unabhängig von den aktuellen Autoritätspunkten Eures Anführers.


    Der König konnte sich noch nicht an die direkte Konfrontation mit seinem Widersacher wagen, dazu benötigte er mehr Truppen. Rheinfelden beherrschte die Region Schwaben, während sich seine Verbündeten in Sachsen und Brandenburg anschickten, in die Herzogtümer Franken und Baiern einzumarschieren.


    Ein Königreich kann aber nicht nur mit schönen Worten und friedlichem Handel bestehen. Unser sauer verdientes Gold stecken wir unter anderem in die Ausrüstung von Bewaffneten. Diese Truppen kosten nicht nur bei Ausbildung Gold, sie benötigen anschließend auch permanenten Unterhalt und Sold. Pferde und Rüstungen sind teuer, und Vasallen, die in den Krieg ziehen, fehlen daheim auf ihren Feldern.


    Im Reich begannen die Kriegsvorbereitungen der beiden Parteien, Heinrich IV. nahm seine Verschuldung in Kauf, um weitere Fürsten des Reiches auf seine Seite zu ziehen und sie zur Gestellung von Soldaten zu bewegen. Während Heinrichs Aufenthalt in Tirol hatte er offenbar auch einige Geldmittel an Otto von Northeim abgedrückt, denn dieser stellte dem König und einige leichte Truppen zur Verfügung. Weitere Soldaten erhielt der König vom Staufer, der als neuer Herzog von Schwaben kein Interesse daran haben konnte, dass sein Vorgänger Rudolf eine bedeutende Rolle spielen würde. In Bayern und Franken, wo Rudolfs Verbündete einrückten, wollte man den Verlauf des Krieges erst einmal abwarten, bevor man womöglich voreilig Partei für eine Seite ergriff.


    Wir beenden die Belagerung von Hamburg mit einem Sturm auf die Festung, dazu wechseln wir jetzt von der strategischen Europakarte auf das taktische Schlachtfeld von Hamburg.


    Heinrich IV. hatte das Glück, dass er noch über starke Kräfte in Sachsen verfügte. Er entschied, den Feldzug dort nicht abzubrechen, um die Soldaten Richtung Süden nach Franken zurückzuziehen. Das königliche Heer sollte das erst das Rückgrat des Widerstands in Sachsen selbst zerbrechen. Dazu befahl Heinrich IV. im Sommer 1081 die Eroberung der Festung von Hamburg.


    Die sächsischen Rebellen sind in der Unterzahl, haben sich jedoch hinter den Burgmauern verschanzt. Unsere Soldaten haben Rammböcke, Leitern und einen Belagerungsturm gebaut, um in die Festung zu gelangen.
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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  8. #23
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    Unsere unerfahrenen Truppen werden beim Kampf um die Mauern auf eine harte Probe gestellt. Die Gegner verfügen im Gegensatz zu unseren Männern über Lederwämse, so dass sie besser gegen Verletzungen geschützt sind.


    Durch das mit dem Rammbock aufgebrochene Burgtor strömen unsere gepanzerten Reiter in das Innere der Feste und treiben die hilflosen Bogenschützen der Rebellen zusammen.


    Der Angriff auf eine Stadt oder Burg gilt als gewonnen, wenn der zentrale Hof eingenommen worden ist. Die Reste der feindlichen Speerträger haben sich voller Furcht dort gesammelt, unsere Bogenschützen erledigen sie: Meine Herren, räumen Sie den Schlossplatz!


    Zum Schluss einer taktischen Schlacht gibt es - ganz deutsch - eine Statistik. Wir haben 423 Rebellen getötet, weitere 114 Mann haben sich uns ergeben. Die 26 Soldaten, die in die Hände des Gegners gefallen waren, haben wir nach unserem Sieg befreit und einige unserer Verwundeten gesund gepflegt.

    Im August 1081 siegte die königstreue Streitmacht über das in Hamburg stationierte Heer aus sächsischen Freiwilligen und Bauern. Nach dieser Niederlage bröckelte die Anhängerschaft Rudolfs unter den Sachsen, gleichwohl setzten sie ihren Einmarsch in Franken und Bayern fort - wenngleich sie dort nun eher ihre eigenen Ziele verfolgten. Gleichzeitig sammelte Heinrich IV. seine Truppen, um die Gewalt über Süddeutschland zurück zu gewinnen.


    Nach der Einnahme einer Provinz kann der Sieger über das Schicksal der eingenommenen Stadt entscheiden. Verschonen, zum Plündern freigeben, Niederbrennen? Wir haben mit Sachsen noch maßgebliche Pläne, deshalb lassen wir Milde walten.
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    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  9. #24
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Bin mal sehr gespannt auf den weiteren Verlauf. Sieht nach einer Menge Arbeit aus.
    ---------------------------------------------------------------

    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  10. #25
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    Heinrich IV. trifft in Schwaben (siehe rechts) mit seinem Sohn Prinz Heinrich zusammen. Da die Thronfolge zugunsten des Sohnes bereits geregelt ist, nimmt sich Heinrich IV. des Items "Thronfolgeregelung" wieder an, um die zwei Punkte Autorität einzustreichen. Das Item ist später für den Erstgeborenen von Prinz Heinrich bestimmt. Damit hat unser Heinrich IV. jetzt fünf Autorität und die Lage im Reich ist zumindest stabilisiert. Keiner der Fürsten ist in der Zwischenzeit in seiner Loyalität abgesackt, Glück gehabt.


    Nach vier Runden - die Bauzeiten sind hier allesamt verdoppelt - ist der Kornmarkt in Bologna fertig gestellt. Er ist unser erstes Gebäude, das ich hier in Auftrag gegeben haben. Jetzt kann ich einen zusätzlichen Kaufmann rekrutieren, auch in Bologna. Von hier aus ist der Weg zu den lukrativen Marmorvorkommen Norditaliens nicht weit.

    Viel Text bisher, dabei sind wir jetzt gerade einmal im Jahre 1082 - zwei Jahre sind gespielt, weitere 498 Jahre könnten noch folgen. Aber zu Beginn gibt es halt einiges Neues vorzustellen, das später einfach übersprungen werden kann.


    Heinrich IV. rief die Fürsten des Reiches zu einen Hoftag nach Frankfurt zusammen. Die Stadt Frankfurt hatte sich auf Heinrichs Seite gestellt und vor seinem Widersacher Rudolf die Tore verschlossen. Nach dem Sieg in Sachsen verhielten sich die meisten Fürsten abwartend und sahen sich vor, sich offen zum Gegenkönig zu bekennen. Also folgten die meisten der Ladung des Königs, und wer fernblieb, schickte unter Angabe einer Ausrede zumindest einen Gesandten. Die Adeligen aus Franken und Bayern musste Heinrich IV. nicht umständlich davon überzeugen, sich auf seine Seite zu stellen. Auf ihrem Boden standen die rebellischen Truppen. Der König erhielt auf dem Hoftag die Zusage für erhebliche Mittel, wenn er nach Sachsen auch den Unruheherd Brandenburg beseitigen würde.



    Die Loyalität des schwäbischen Herzogs Friedrich von Staufen sicherte sich Heinrich IV. dadurch, dass er ihm seine Tochter Agnes zur Frau gab. Damit war der Staufer der Schwiegersohn des Königs und gehörte zu seiner Verwandtschaft. Kein Wunder, dass Herzog Friedrich dies mit +3 Loyalität dankte. Damit konnte sich Heinrich IV. zumindest vorläufig darauf verlassen, dass der Schwabe sich nicht gegen ihn stellen würde.



    Der Stammbaum der Königsfamilie wurde im Jahre 1082 nicht alleine um den Staufer vergrößert, des Königs Sohn Heinrich bekam zügig nach seiner Vermählung mit der ungarischen Prinzessin einen männlichen Erben geboren, der den Namen Edmund erhielt. Damit war die Voraussetzung für den Bestand der Linie im Mannesstamm gelegt.



    Das gleiche machte Heinrich IV. dann gleich auch mit dem weiteren bedeutenden Herzogtum in Süddeutschland, nämlich in Bayern. Um Rudolf von Rheinfelden weiter zu isolieren, verheiratete der König seine zwölfjährige Tochter Mathilde mit dem 35jährigen Bayernherzog Welf. Das mag heute ziemlich befremdlich wirken, aber Liebesheiraten waren im Adel des mittelalterlichen Europa die absolute Ausnahme. Die politischen und wirtschaftlichen Vorteile, die eine Verwandtschaft mit sich bringen konnte, wogen viel schwerer bei solchen Entscheidungen.
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  11. #26
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    Das gleiche machte Heinrich IV. dann gleich auch mit dem weiteren bedeutenden Herzogtum in Süddeutschland, nämlich in Bayern. Um Rudolf von Rheinfelden weiter zu isolieren, verheiratete der König seine zwölfjährige Tochter Mathilde mit dem 35jährigen Bayernherzog Welf. Das mag heute ziemlich befremdlich wirken, aber Liebesheiraten waren im Adel des mittelalterlichen Europa die absolute Ausnahme. Die politischen und wirtschaftlichen Vorteile, die eine Verwandtschaft mit sich bringen konnte, wogen viel schwerer bei solchen Entscheidungen.



    Unter diesen Umständen ist es nicht überraschend, dass es ebenso üblich war, dass Ehepartner sich auf den nötigsten intimen Kontakt beschränkten. Im Fall von Herzog Welf dürfte das angesichts einer kindlichen Braut leicht nachvollziehbar sein, dass er amouröse Abenteuer bei anderen Damen suchte.



    Heinrich IV. hatte im Norden mit der Eroberung von Sachsen die Opposition gezähmt, wenn auch nicht besiegt. In Süddeutschland hatte er seinen beiden Töchter an die wichtigen Herzöge verheiratet und damit auch hier die Lage für sich stabilisiert. Diesen Schachzug konnte der König allerdings nur einmalig führen, denn über weitere Töchter verfügte er nicht. Sein Widersacher Rudolf hatte sich zwischenzeitlich in Süddeutschland festgekrallt und ein stattliches Heer um sich gesammelt. Der König wusste, dass Rudolf ein erfahrener Taktiker auf dem Schlachtfeld war und ihm gut ausgerüstete und ausgebildete Soldaten zur Verfügung standen.



    Heinrich IV. fühlte sich im März 1083 aber stark genug, um sein eigenes Heer zu versammeln und gegen den Rheinfelden in den Kampf zu ziehen. Im Grenzland zwischen Schwaben und Bayern trafen sich die beiden Heere. Heinrich hatte doppelt so viele Männer unter seinem Kommando, doch diese waren deutlich weniger gerüstet bzw. motiviert als die seines Gegners.



    Heinrich IV. wählte aus diesem Grund eine defensive Aufstellung und erwartete seinen Feind auf einer Anhöhe. Die Märznacht war sternklar und kalt gewesen und am Morgen überzog Reif den Boden. Rudolfs Truppen hatten einige Kilometer weiter gelagert und zogen nun Heinrichs Armee entgegen. Der König stellte seine Männer in zwei Treffen auf und postierte in ihrem Rücken oberhalb die Bogenschützen. Rudolf musste die Schlacht annehmen, denn Heinrichs Truppen hatten das Umland verwüstet und ihm die Möglichkeiten zur weiteren Versorgung seiner Soldaten genommen.

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  12. #27
    Epidemaïs
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  13. #28
    Iivakivi, iivakivi aita! Avatar von Jysys
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    Overlod Raising Hell: 4 Schergen für ein Halleluja

    [RaF] حسن غريب اليوم

    Zitat Zitat von wisthler Beitrag anzeigen
    Du bist ein Nazi und Jesus wäre dagegen. :nie:

  14. #29
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    Wer ein wenig über die historischen Vorbilder der bisher erwähnten Charaktere stöbern möchte:

    Heinrich IV.
    Otto von Northeim
    Welf von Baiern
    Anno von Köln
    Friedrich von Staufen
    Papst Gregor VII.
    Konrad
    Der Sachsenkrieg
    Rudolf von Rheinfelden
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  15. #30
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    Dieselbe Situation aus der Perspektive von Rudolf. Mit schweren Reitern und gepanzerten Fußtruppen zog er der Anhöhe entgegen. Auch er verfügte über Bogenschützen, würde diese aber kaum großartig gegen die höher stehenden feindlichen Kräfte ausspielen können. Damit blieb ihm nur, die Distanz möglichst rasch zu überwinden und in den Nahkampf zu kommen. Darin würden Rudolfs Soldaten überlegen sein.



    Die defensive Aufstellung Heinrichs erwies sich als zu stark. Rudolfs Fußtruppen wurden beim Aufstieg unter schwerem Beschuss dezimiert und waren bereits ermüdet, als sie zum Nahkampf übergehen konnten. Tapfer fochten sie mit den Mannen des Königs und besonders die Ritter Rudolfs brachten den Truppen Heinrichs schwere Verluste bei. Während des überraschend langem, erbitterten Ringens wurde jedoch der Rheinfelden von Heinrichs Soldaten getötet.



    Als sich auf dem Höhepunkt der Kämpfe diese Nachricht über das Schlachtfeld verbreitete, zerbrach die grimmige Entschlossenheit, die Rudolfs Männer bislang erfüllt hatte. Seine Soldaten wandten sich zur Flucht oder ergaben sich den Truppen Heinrichs. Die Schlacht war damit entschieden.



    König Heinrich IV. erbeutete im Lager seines getöteten Widersachers ein wertvolles Stück. Frankfurt hatte zwar die Tore vor ihm geschlossen und seine Krönung in der Stadt verhindert, aber er fand beim Kölner Erzbischof mehr Zuspruch und hatte von ihm einen Teil der Reichskleinodien, nämlich das Reichsschwert, erhalten. Wer im Besitz der Insignien - Krone, Reichsapfel, Zepter, Schwert, Lanze - war, der unterstrich seine Position als der rechtmäßige König. Das Reichsschwert war nun in der Hand von Heinrich IV. und bescherte ihm einen stattlichen Zuwachs an militärischen Fähigkeiten.



    In der Schlacht vom März 1083 war Rudolf von Rheinfelden im Kampf die rechte Hand abgeschlagen worden, und das war der Grund seines Todes gewesen. Heinrichs Anhänger nutzten dies sogleich propagandistisch, denn die rechte Hand war die Schwurhand eines Mannes. Rudolfs Verlust der Schwurhand wurde deshalb vom König und seinen Getreuen als Gottesurteil gedeutet. Heinrich IV. nahm aus Dankbarkeit für die Rettung durch Gotteshand die Arbeiten am Speyerer Dom wieder auf und baute das Gotteshaus prächtiger aus als jede Kirche.
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