Don Martys Mod
Ich hab mal ins Blaue geschossen und diesen Mod gefunden.
Liest sich gut. Vielleicht lohnt es sich ja ihn zu spielen.
Ach, ich probier ihn einfach mal aus.
10.000 BC
Als die Eiszeit in den letzten Zügen lag änderten sich die Lebensgewohnheiten der Deutschen vehement. Die großen Herden die sie bislang gejagt hatten und die in regelmäßigen Abständen das Revier des Stammes kreuzten ließen immer länger auf sich warten und blieben schließlich ganz aus.
Was nun?
Den Deutschen, in Clans unterteilt, fehlte der Zusammenhalt um mit dieser Situation fertig zu werden. Manche wollten bleiben, manche hinter den Mammuts herziehen, andere hatten gar keine Meinung.
Da trafen sich die wichtigsten Clanführer des Volkes um eine Lösung zu finden. Alte Mythen berichteten von der Möglichkeit einen unsterblichen Anführer zu beschwören. Sollte das eine Lösung sein?
Es gelang den Clanführern kraft ihrer Autorität tatsächlich drei alte Schamanen aufzutreiben die behaupteten den Ritus zu kennen. Auf diesen alten Männern ruhte nun die Hoffnung des Volkes. In der Mittsommernacht vollzogen sie, mit pflanzlichen Rauschmitteln vollgedröhnt, das uralte Ritual. Am nächsten Tag waren die Clanführer begierig darauf das Ergebnis zu sehen.
“Der soll uns retten?”
Neo Jeremias vom Bärenclan sah abschätzig auf den bewusstlosen Mann, der auf dem kalten Felsen des Opferplatzes lag.
Der Bärenclan stellte seit Urzeiten die stärksten Männer und fähigsten Jäger. Körperliche Kraft galt bei ihnen als höchstes Gut und der von den Schamanen beschworene Unsterbliche schien in dieser Hinsicht die Erwartungen nicht zu erfüllen.
“Kaum Muskeln, aber mehr Fett um die Hüften als ein halbwüchsiges Mammut. Ich wusste gar nicht das Männer schwanger werden können, oder was verbirgt sich in diesem Fettbauch?”
“Würdest du mehr Zeit darauf verwenden deinen Kopf zu trainieren als deine dürren Muskeln dann würdest du seine Erscheinung positiv aufnehmen. Da wo er herkommt scheint man keinen Hunger zu leiden!”
Adamus Phillipa war der Abgesandte des Clans der Füchse. Dieser Clan schöpfte seine Bedeutung für das Volk aus der Tatsache das irgendwann in ferner Urzeit zufällig einer der Ahnen Phillipas das Geheimnis des Feuermachens entdeckt hatte.
Seitdem galten sie als besonders weise, ein Ruf dem sie in letzter Zeit nicht mehr gerecht werden konnten.
“Ich finde seine Figur ganz stattlich. Er scheint ein Mann von großer Macht und Wohlstand zu sein... da wo er herkommen mag.”
Valerie Radin gehörte zum Clan der Eule. Schlau und verschlagen aber nicht sehr tatwillig verstanden es die “Eulen” kleinere Familien mit Versprechungen, Schmeicheleien und scheinbar fairen Tauschgeschäften um das wenige zu bringen das sie in ihrem Leben hatten. Dafür lebten die Eulen am komfortabelsten von allen Clans...
“Übergewicht ist doch kein Zeichen von Stattlichkeit oder Wohlstand. Eher von Faulheit und... er wird wach!”
Mirona Thetin vom Clan des Ostens trat überrascht zurück. Die Ostlinge sprachen viele verschiedene Sprachen die sie sich auf ausgedehnten Reisen in die Wildnis beim Kontakt mit anderen Völkern angeeignet hatten.
“Dann sprich mit ihm!”
Die anderen stimmten zu und Mirona sprach den designierten Anführer in allen Sprachen an die ihr geläufig waren. Doch weder auf Kimber, Westalgisch, Teutonisch, Alarich oder sogar Brix, eine Gebärdensprache die eigentlich mit dem Aussterben der Neandertaler verschwunden war, konnte der Ostling den Unsterblichen erreichen.
“Vilus same ate inio...ähm....bello....oder so.... ach ich gebs auf!”
Missmutig setzte sich Mirona auf einen Stein und betrachtete den Fremden, der mit müden Augen die mächtigsten Personen des deutschen Volkes musterte. Neo schlug klangvoll mit der Faust auf die flache Hand.
“Wer weiß was die drei zugedröhnten Schamanen da verbrochen haben. Wir wollten einen Anführer der uns in eine goldene Zukunft leitet. Stattdessen haben wir einen schwachsinnigen Fettarsch bekommen!”
“Jetzt behalt mal die Nerven du Hackfresse.”
Wie von der Tarantel gestochen fuhren die vier Clanführer auf. Der Unsterbliche hatte gesprochen! Adamus Phillipa überwand als erster seine Überraschung.
“Herr, wir grüßen euch. Wir sind die Abgesandten des deutschen Volkes und bitten euch demütig die Führung unseres Stammes zu übernehmen. Mein Name ist Adamus Phillipa vom Clan der Füchse. Die Schlägervisage da ist Neo Jeremia vom Clan der Bären. Er ist nicht halb so bösartig und doof wie er aussieht. Das da ist Valerie Radin vom Clan der Eule. Wie die äußere Erscheinung vermuten lässt versteht sie was vom Handel und vom guten Leben. Und die scheinbar Sprachbegabte da ist Mirona Thetin vom Clan des Ostens."
"Uns unterstehen die mächtigsten Clans des Volkes. Die kleineren Clans und Familien werden sich unserer Linie anschließen. Ihr müsst nur bestätigen der von den Ahnen gesandte unsterbliche Führer unseres Volkes zu sein, dann steht eurer Machtübernahme nichts im Wege.”
“Also ich bin mir nicht sicher ob ich verstehe was ihr von mir erwartet! Ich soll hier die Richtung vorgeben, ja? Also ich weiß nicht... Fangen wir mal so an. Was wäre eigentlich für den Fall angesagt das ich nicht der “große Abgesandte” bin?”
Neo Jeremiah grinste breit und Valerie Radin antwortete mit kalter Stimme.
“Dann wäret ihr nicht mehr als ein fehlgeschlagener Versuch unserer Schamanen die Geschicke des Volkes zum Guten zu wenden. Für einen weiteren Esser, und ihr seit ein guter Esser wie man sieht, hätten wir keine Verwendung. Neo würde sich eurer annehmen...”
Der Tonfall der Eule ließ genug Raum für Interpretationen. Der Abgesandte schaltete schnell.
“Wisst ihr was? Ich bin euer Mann!”
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Der designierte neue Anführer wurde noch am selben Abend dem Volk präsentiert. Es hatten sich einige Hundert Deutsche aus allen Himmelsrichtungen eingefunden, die dem Unsterblichen euphorisch zujubelten.
Dieser nahm die Ovationen mit ratloser Miene zur Kenntnis. Die Clanführer ließen mit keiner Miene erkennen was sie von dem Fremden hielten. Sie hatten ihn in die Mitte genommen und führten ihn nun in die große Halle des Volkes um erste Beratungen bezüglich des weiteren Vorgehens aufzunehmen.
"Lass dir den Jubel nicht zu Kopf steigen, Häuptling. Wenn die erstmal rauskriegen das du keinen Plan für die Zukunft weißt, dann werden die dich zur Hölle schicken!"
"Neo, du wirst dem Häuptling den Respekt entgegen bringen den er verdient. Man könnte fast meinen du erhoffst dir sein Versagen, du Flachschädel!"
"Müsst ihr beiden immer streiten. Die Zukunft wird uns schon zeigen ob er der erhoffte Anführer sein wird."
"Du hast Nerven. Wir haben nicht die Zeit noch einige Jahre zu warten um dann festzustellen das wir einem Versager die Zügel in die Hand gegeben haben."
Der Unsterbliche hörte sich die Diskussionen scheinbar desinteressiert an. Es war offensichtlich das diese Menschen nicht viel Vertrauen in ihn setzten. Das war verständlich, denn sie standen vor einer neuen ungewissen Zeit und sie wussten keine Antworten auf die neuen Fragen die sich ihnen stellten. Außerdem hatten diese vier bislang die Macht im Volke innegehabt und niemand gab gerne Macht über seine Mitmenschen auf...
Der Unsterbliche hatte seine Müdigkeit überwunden und fühlte sich mittlerweile stark und vital. Obschon er keine Erinnerung an ein früheres Leben hatte er genaue Vorstellungen von der Zukunft. Seine Bestimmung war es dieses Volk zu führen und er fühlte wie ihm die Missachtung durch die Clanführer, die ihm zuerst Angst eingejagt hatte und die er dann gleichgültig zur Kenntnis genommen hatte, zornig machte. Es war an der Zeit diese Pappnasen zur Ordnung zu rufen.
"Schluss mit eurem jämmerlichen Getue!"
Die Clanführer sahen überrascht auf, schwiegen aber tatsächlich.
"Ich bin nur aus einem Grund auf dieser Erde. Eure Ahnen haben mich gesandt dieses Volk aus der Dunkelheit ans Licht zu führen. Meine Name ist Cougar und wenn ihr ihn in Zukunft aussprecht dann vergesst nicht eine außerordentliche Portion Respekt in euren Ton einfließen zu lassen. Ich beanspruche die absolute Macht! Ich habe keine Zeit jede Entscheidung mit euch lang und breit zu diskutieren und ehrlich gesagt auch keinerlei Lust dazu. Freilich dürft ihr mich beraten, in einem Ausmaß das ich für notwendig erachte. Steht ihr an meiner Seite werde ich sofort mit der Aufgabe beginnen unserem Volk das Überleben zu sichern. Lehnt ihr mich ab, dann werde ich aus diesem Zelt gehen und die Leute draußen fragen wo ihre Loyalität liegt. In diesem Falle könnte das euren Kopf kosten."
Die Clanführer schwiegen überrascht und senkten demütig die Köpfe. Selbst Neo zog zum ersten Mal in Erwägung das die Schamanen tatsächlich erfolgreich gewesen sein könnten.
"Herr, die Fäuste des Bärenclans stehen zu eurer Verfügung."
"Die Köpfe des Clans der Füchse werden euch die besten Ideen liefern."
"Die Ostlinge werden euer Wort in alle Welt tragen, Herr."
"Wir Eulen werden dafür sorgen das es euch an nichts mangelt..."
Ein kalter Blick des Häuptlings.
"...und dem Volk natürlich auch, Herr!"
Häuptling Cougar war damit offiziell in Amt und Würden. Zufrieden blickte er in die Runde.
"Nun gut Freunde, wir haben jede Menge Arbeit vor uns. Es gilt eine feste Siedlung zu gründen, denn nur mit einer Heimstatt hat dieses Volk ein stabiles Fundament für eine Zukunft. Diese Gegend hier ist meines Erachtens denkbar ungeeignet denn sie ist flach und ohne Ressourcen. Wir werden also nach Süden ziehen."
"Aber ein Umzug des gesamten Volkes kostet Zeit und Kraft. Zudem gibt es im Norden Pelze, eine Luxusressource die wir uns erschließen könnten."
"Und die Füchse haben bestimmt schon eine Idee wie wir das bewerkstelligen könnten."
"Wir werden uns was einfallen lassen."
Der Häuptling lachte verächtlich auf.
"Das ist euch in den letzten 1.000 Jahren nicht gelungen und verzeiht mir wenn ich es vorziehe nicht darauf zu warten bis sich das ändert, denn bis dahin sind wir sicherlich bereits einem Angriff der Barbaren zum Opfer gefallen."
Neo sprang empört auf.
"Verzeiht Herr, aber mit den Wilden werden wir fertig. Die Bären wissen das Volk vor jedwedem Feind zu schützen!"
"Ach ja? Wir wäre es wenn ihr mich an eurem reichhaltigen Fundus an Kampferfahrung teilhaben lässt? Was genau wollt ihr unternehmen wenn morgen die Barbaren hier auftauchen und sich nehmen wonach ihnen der Sinn steht?"
"Na ja, dann gibt auf die Nuss. Meine Männer sind gute Kämpfer mit Fäusten hart wie Stein. Denen werden wir die Fresse auf links ziehen!"
"Die Fresse auf links, was?"
Häuptling Cougar sah den Bären mitleidig an.
"Haben wir denn Waffen oder gedachtet ihr den Feind ausschließlich mit bloßen Fäusten zu bekämpfen?"
"Wenn wir Waffen einsetzen könnte jemand ernsthaft verletzt oder getötet werden!"
Bei soviel Naivität musste der Unsterbliche laut auflachen.
"Ich beneide euch, denn offenbar musstet ihr noch nie ums Überleben kämpfen. Gut so, denn das wäre wohl euer letzter Kampf gewesen. Lasst mich euch mit dürren Worten über das Wesen der Barbaren aufklären. Die Wilden setzen Waffen ein, denn ihnen ist es egal wenn ihre Feinde verkrüppelt werden oder sterben. Wenn sie den Stamm hier finden, an diesem ungeschützten Ort, dann werden sie jeden töten der so blöd ist ihnen mit bloßen Fäusten entgegen zu treten. Danach werden sie eure Frauen nehmen und sie, wenn sie Glück haben in irgendwelchen Verschlägen halten, wo ihre einzige Abwechslung daraus bestehen wird darauf zu warten das ein stinkender Barbar Lust bekommt sie zu besteigen. Eure Kinder werden einfach zurückgelassen und dem Hungertod preisgegeben."
Die Clanführer schluckten schwer, keiner wagte es etwas zu sagen.
"Wir werden also auf einen Hügel im Süden ziehen und genug Steine als Wurfgeschosse bereit halten um allen Angreifern die Lust auf deutsche Frauen zu verhageln. Danach werden wir sehen wie wir das beste aus dem Land herausholen. Noch Fragen?"
Valerie Radin meldete sich schüchtern zu Wort.
"Herr, viele Clans sind nicht in der Lage einen Zug ins Ungewisse zu stemmen. Sie haben Alte und Kranke zu versorgen, die kaum transportfähig sind. Zudem fehlt es an Lebensmittel."
"Die Bären bekommen sogleich Gelegenheit ihre Muskeln zum Wohle des Volkes einzusetzen. Wer nicht gehen kann wird getragen oder gezogen. Und was die Verpflegung angeht... die Eulen werden ihre prallen Vorratslager denen zur Verfügung stellen, die der Hilfe bedürfen. Dieses Opfer zum Wohle des Volkes ist doch kein Problem für die Eulen, oder Valerie?"
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Die Deutschen nahmen die Entscheidung des neuen Häuptlings mit gemischten Gefühlen auf. Doch schon bald merkten sie das Cougar ein Mann des ganzen Volkes war und sich auch für die Belange der Armen und Schwachen einsetzte. Niemand wurde zurückgelassen, niemand musste Hunger leiden!
67 Jahre waren die Deutschen unterwegs und diese Zeit nutzte der Häuptling um klare Strukturen zu installieren. Die Clanführer wurden zu ständigen Beratern des Häuptlings ernannt und mit ständig meinte Cougar auch tatsächlich ständig. Beiläufig machte er den vieren das größte Geschenk das man einem Menschen machen konnte... die Unsterblichkeit!
Die ständigen Berater bekamen vom Häuptling gewisse Machtbefugnisse eingeräumt. Bei der Entscheidung über den technischen Fortschritt oder anstehende Bauprojekte konnten die Berater den Häuptling gar überstimmen, vorausgesetzt sie sprachen mit einer Stimme.
Sozialpolitische Umwälzungen durfte aber weder der Häuptling alleine noch im Verbund mit seinen Beratern durchsetzen.
Solche Fragen, so fern sie sich denn irgendwann stellten, sollte eine große Versammlung des Volkes entscheiden.
Auf diese Art organisiert erreichte der deutsche Stamm im Jahre 9933 BC ein Hügelgebiet durch das sich der kleine Fluss Spree malerisch wandt. Häuptling Cougar besichtigte sämtliche Hügel bis er einen fand der seinen Vorstellungen entsprach. Hier gründeten die Deutschen ihre erste ständige Stadt Berlin.
Endlich am Ziel zu sein sorgte beim Volk für großes Aufatmen. Der Häuptling ließ dieser Stimmung freien Raum und berief den Stammesrat erst nach einer Woche zur ersten Sitzung.
"Meine Herren, unser Volk in ärmlichen Zelten hausen zu sehen beleidigt mein Auge. Ich will feste Hütten für alle Berliner und ich will sie schnell!"
"Feste Behausungen für alle Deutschen, das wäre wahrhaft ein Wunder, mein Herr."
"Dann lasst uns dieses Wunder vollbringen!"
Die Tatkraft des Häuptlings beeindruckte jeden und der Glaube an eine glorreiche Zukunft galt nun nicht mehr als Optimismus.