"Alles, was überhaupt gedacht werden kann, kann klar gedacht werden.
Alles, was sich aussprechen lässt, lässt sich klar aussprechen."
Ludwig Wittgenstein
Wenn ich Fachbücher lese mache ich mir gerne kleine Lesezeichen in Form von PostIt-Notizen o.ä. Außerdem springe ich zwischen den einzelnen Stellen hin und her, wenn z.B. ein späteres Kapitel sich darauf bezieht. Das schnelle Blättern wurde ja auch schon von anderen angesprochen. Öfter such ich etwas in einem Buch und weiß es stand in diesem Buch im ersten Drittel. Bei einem Buch kann ich hier doch recht schnell drüberfliegen und die gewünschte Stelle suchen.
Ich kann mir insgesamt vorstellen, dass diese Funktionen in Form von elektronischen Lesezeichen, Links, Voransichten etc. existieren (werden). Aber ich glaube denoch, dass es mit einem echten Buch einfach komfortabler ist.
Generell stört mich momentan die Abhängigkeit vom Gerät. Ich bin nicht vollständig auf dem laufendem, aber ich gehe davon aus dass ein DRM-System für kostenpflichtige Bücher eingesetzt wird. Ich lese Bücher gerne mehrmals. Auch nach Jahren. Und hier bin ich unabhängiger mit echten Büchern. Ich brauche keinen Internetzung, keinen Reader, kein digitales Recht etc. um ein Buch nach Jahren noch einmal zu lesen.
Weitere Sachen, die für mich relevant wären:
- Kann man ohne weiteres Textpassagen kopieren (sei es elektronisch oder auf Papier)
- Datensicherung (Wie sichere ich elektronische Bücher vor einem Datenverlust? Vor allem in Bezug auf DRM)
- Was passiert, wenn man nach 10 Jahren und dem fünften Lesegerät seine Lizenzen aufgebraucht hat?
Zusammenfassend erachte ich die Reader im momentanen Zustand nur für Texte sinnvoll, die man nur einmalig bzw. nicht sehr oft liest.
z.B. Tageszeitung, Dokumente etc.
"Dann geh. Es gibt andere Welten als diese." - John "Jake" Chambers
Was ist die Alternative?
Das Anbringen von Notizen ist mit dem Sony Reader PRS-505 nicht möglich, ist aber sicher sinnvoll und wird wahrscheinlich auch bald möglich gemacht werden.
Vergiss nicht die Möglichkeit der Volltextsuche! Die hat man beim echten Buch nicht.
Bei den gegenwärtigen Geräten aber auch nicht.
Aber am Computer z.B. schon. Da wirst du von dieser Funktion wahrscheinlich häufig Gebrauch machen, oder?
Bedauerlicher Weise.
Nicht zu vergessen die mögliche Veraltung von Formaten und Geräten. Traurig ist, dass man einen elektronischen Titel beim Kauf meist nur zur Nutzung auf einem Gerät erhält, das man vorher beim Händler (im Buchladen oder auf der Website) registrieren muss. Das bedeutet, dass ich den Titel nicht weiterreichen oder verkaufen kann, ohne das ganze Gerät aus der Hand geben zu müssen. Sehr schade.
Ausnahme: Lizenzen - dazu mehr im nächsten Absatz.
In der Regel lädst du dir die Titel vom PC auf das Lesegerät. Am PC kann man vielleicht manche Dateien verändern, das weiß ich nicht. Aber die Kopie einer DRM*-geschützten Datei ist meines Wissens nicht oder nur ein paar mal möglich, je nach Lizenz.
*DRM: Digital Rights Management
Keine Ahnung. Man muss wohl aufpassen, dass man die heruntergeladene Datei nicht durch einen Festplattencrash o.ä. verliert. Ansonsten hat der Verkäufer der elektronischen Titel, bei dem ich als Kunde registriert bin, wahrscheinlich gespeichert, welche Titel ich bei ihm erworben habe - ähnlich wie bei Musicload und Konsorten.
Keine Ahnung. Muss man mal den örtlichen Lesegeräte-Händler fragen. Mir fallen da nur Thalia (Deutschland, Österreich, Schweiz), Mayersche (NRW) und Dussmann (Berlin) ein, aber es gibt auch andere Buchhandlungen und zudem viele Online-Händler.
Wobei das m.M.n. nicht den hohen Gerätepreis von derzeit mehr als 200 € rechtfertigt.
Zeitungen (und Magazine) zu abonnieren ist z.B. auf den Kindles möglich, kostet aber. Nachrichten (und alle anderen Texte) kann ich aber auch kostenlos auf anderen Websites markieren, in ein Textdokument kopieren und das Dokument auf jedem Lesegerät speichern. Das würde ich vermutlich machen.
Texte nur für das Gerät zu kaufen - also kein physisches Exemplar zu bekommen - finde ich auch doof. Außer, sie wären sehr günstig.
Die aktuelle Story:
[Col2 Werewolves] Nich lang schnacken, Seesack packen!
Die Story des Monats Juli 2010:
Tom Driscoll und seine Gefährten begeben sich in das Testgewölbe.
letzte Aktualisierung: 31.1.2013, 20:19 Uhr
Ausdrucken. Zugegeben, keine schöne Option, aber wenn es sehr lange Texte sind komme ich damit am Bildschirm nicht klar. Bei meiner neuen Digitalkamera zum Beispiel war die Anleitung nur noch als PDF-Datei dabei. So was habe ich doch lieber auf Papier.
Früher habe ich mir auch längere Mails ausgedruckt, so was habe ich inzwischen auch am Bildschirm lesen gelernt.
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Ludwig Wittgenstein
Ich hab mal vor ein paar Jahren für einen Professor gearbeitet, der sich lange Zeit jede E-Mail ausgedruckt hat. Schlussendlich hatte er mehrere Ordner voller E-Mails und anderer Dokumente, die er nicht auf dem Bildschirm lesen wollte. Und die er nicht mehr als ein- oder zweimal überhaupt gelesen hat.
Für jemanden wie ihn wäre so ein Gerät genau das richtige. Zudem sind ja heutzutage die meisten (natur-)wissenschaftlichen Publikationen, v.a. Zeitschriftenbeiträge, elektronisch, was ein weiterer Grund für die Anschaffung eines solchen Geräts wäre. Vorbei die Zeiten, da ein Wissenschaftler auf eine Tagung einen dicken Ordner mit Ausdrucken mitnehmen musste.
Edit: Er wäre vielleicht auch mit einem PDA gut bedient gewesen.
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Ludwig Wittgenstein
Das ist ehrlich gesagt das erste sinnvolle Argument, dass ich für E-Book-Reader bisher gehört habe.
Denn:
genau das .
Am Bildschirm Bücher lesen ist sehr unschön, da hab' ich lieber das Buch in der Hand.
Außerdem: Wozu Geld für einen E-Book-Reader ausgeben, wenn die Bücher trotzdem nicht billiger werden (Dank Buchpreisbindung)?
Das ist erstmal schon der Knackpunkt.
Und bevor es keine einheitlichen Standards gibt, sowie potentiell DRM-Probleme, schon mal gar nicht.
Technisch gesehen ist das ganze natürlich interessant, aber für die Anwendung...naja.
Zum Download bereit: Civ4-Mod "Mars, jetzt!"
"Frei sein heißt wählen können, wessen Sklave man sein will." (Jeanne Moreau, 1928 - )
"Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen." (Mark Twain, 1835 - 1910)
"As we leave the moon at Taurus-Littrow, we leave it as we came and, God willing, we shall return with peace and hope for all mankind"♀♂✝♂♂
Eugene A. Cernan
[Civ4] Mod Chooser
100 Gute Gründe
Hier nicht klicken! sonst wirst Du als Extremist eingestuft (s. http://www.heise.de/newsticker/meldu...t-2248328.html)
@Kampfhamster
Volltextsuche ist ein Feature, welches ich nutze. Bei einem guten Fachbuch / Dokument sollte aber i.d.R. ein brauchbarer Index dabei sein.
Die Bindung der Dokumente an einen Händler / Geräte finde ich jetzt eher weniger toll. Das gleiche habe ich auch bei meinem IPod. Wobei hier natürlich die Möglichkeit besteht die Titel gleich ohne DRM zu kaufen oder in eine Audio-CD umzuwandeln und dann wieder einzulesen.
Im Umkehrschluss müsste das bei elektronischen Büchern bedeuten ich darf sie ausdrucken Und dann kann ich sie mir ja gleich in Papierform kaufen.
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Bildschirm ist nicht gleich Bildschirm. Ich rate dir, mal so ein E-Book-Gerät auszuprobieren und etwa zwanzig Seiten zu lesen. Du wirst feststellen, dass sich das Lesen erstaunlich angenehm anfühlt und einem Buch näher kommt als einem Computer. Ich war selbst überrascht.
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Ich denke (und hoffe) dass das gute alte gedruckte Buch von diesen Geräten nicht gefährdet ist, zumindest nicht solange ich lebe. Natürlich gibt es Interessante Anwendungsbereiche für diese Geräte, aber trotzdem sehe ich keine Gefahr für echte Bücher. Hamster, du hast da ein interessantes Beispiel angesprochen mit den Schulbüchern, tatsächlich ist es so dass besonders jüngere Jahrgänge mit zu schweren Schulranzen unterwegs sind, diesem könnte man damit sicherlich abhilfe schaffen. Oder auch dem armen geplagten Studenten könnte damit geholfen werden. Wobei dieses Gerät den Nachteil hat bei dem kleinen Display kann man bestimmt nicht in zwei Bücher gleichzeitg schauen falls man vergleichen will bzw. aus anderen Gründen parallel arbeiten muss/will. In diesem Fall wird man am guten alten Buch nicht vorbei kommen.
Ich habe selbst kein solches Gerät und habe auch keine Ambitionen mir ein solches zuzulegen.
Ich stelle bis hierher fest:
Was technisch schon möglich ist oder noch sein wird, ist ja gut und schön, aber wirklich überzeugt ist hier niemand. Keiner von uns hat sich so ein Gerät gekauft, aber einige sehen zumindest konkreten Nutzen davon.
Das entspricht auch der gegenwärtigen Situation, dass der Verkauf der Geräte im deutschen Handel eher schleppend vorangeht, dass sich aber auch über zwei Millionen Deutsche vorstellen können, E-Books zu lesen.
Die Frage ist nun: haben E-Book-Geräte tatsächlich eine Zukunft oder ist das nur so wie mit Beamen und gravitationsunabhängigen Fahrzeugen, also eine Erfindung, die irgendwann in der Zukunft mal angewandt wird und von der einige behaupten, dass es sie eines Tages geben wird?
Dazu mal ein Artikel von Christian Stöcker: Warum E-Reader das Buch nicht verdrängen werden (Spiegel Online, 15.10.2008)
und als Erwiderung ein Blogbeitrag von Marcel Weiss: Warum E-Reader das gedruckte Buch verdrängen werden (netzwertig.com, 17.10.2008).
Interessant waren auch die Meinungen der Leser!
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Also ehrlich gesagt, denke ich, das diese Dinger mal die Zukunft sein könnten.
Die Frage ist nur, wann sie sich durchsetzen. Das liegt meist nur daran, wie gut die technische Umsetzung gelungen ist und inwiefern sich der Mensch vom "Papier" lösen kann.
Für mich persönlich ist dieses Thema auch sehr interessant, da ich sehr sehr viel im Internet lese. Schöner wäre es da doch, diese Artikel auch auf der Couch lesen zu können und nicht vor dem Monitor sitzen zu müssen. Das könnte man sicherlich mit einem Laptop auch, aber sonderlich handlich ist das auch nicht.
Auch für Unterwegs wohl hervorragend.
Ich hatte mir noch nicht die Testberichte angesehen und was die Geräte so können, aber mit UMTS und z. B. einem "Buchdownload" wäre das doch eine tolle Sache. Auch für mögliche Tageszeitungen usw.
Also die Möglichkeiten sind da wohl unbeschränkt und es könnten auch eine Menge Ressourcen im Sinne von Papier usw gespart werden.
EDIT: Rechtschreibfehler korrigiert!
Geändert von jeru (18. Juni 2009 um 07:41 Uhr)
Ich auch. Viele Experten meinen - und dem schließe ich mich an - das beides zukünftig nebeneinander existieren wird.
Ich denke, dass es dieses Problem bei den nächsten Geräten nicht mehr gibt. Am Computer kannst du auch mehrere Browserfenster und -tabs öffnen.
Außerdem sind die Displays der Geräte gar nicht so klein.
Und wenn doch: vielleicht wird man dieses Problem dennoch in Kauf nehmen, wenn man erstmal von den Vorteilen eines solchen Geräts überzeugt ist. Denn wir erinnern uns: als das gedruckte Buch vor über 500 Jahren aufkam, waren zunächst auch alle skeptisch. "Ein handgeschriebenes Buch ist mir lieber" etc...
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Ach? Also, in meiner Familie war das vor 500 Jahren aber anders.
Was unterscheidet E-Book und herkömmliches Buch und wird sie vermutlich immer unterscheiden?
Die technische Unabhängigkeit des herkömmlichen Buches.
Das nämlich kaufe ich mir einmal und kann es dann typischerweise mein Leben lang lesen. Und an meine Kinder oder Enkel weitergeben.
Beim E-Book sehe ich aufgrund des fortschreitenden technischen Fortschritts unterschiedliche Dateiformate etc. kommen, mit der damit verbundenen Notwendigket, die bereits vorhandenen Dateien zu konvertieren (falls überhaupt möglich) und zu kopieren.
Die Erfahrung lehrt, dass das ein Aufwand ist, den die meisten nicht betreiben werden.
Daher sehe ich das E-Book auf absehbare Zeit als Nischenanwendung. Sicherlich wird es dafür Verwendungen geben, aber den Massenmarkt wird es sich m.E. zunächst nicht erschließen können.