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<German>Verchiel fiel auf die Knie und weinte. Er war ein Engel Lugus, dem Herren des Morgens und der Enthüllung, aber er konnte die Nachricht nicht überbringen. Er wusste, wo Mikels Weib und Tochter gefangengehalten wurden, Verchiel kniete im Äther neben ihnen. Aber Mikel war zu sehr von Furcht und Zweifel geplagt, um die Stimme des Engels zu hören. Die Priester der Stadt konnten die Nachricht ebenfalls nicht verstehen oder waren zu sehr damit beschäftigt deen Sieg gegen die Infernalen zu lobpreisen. Sogar jetzt saßen die Häretiker in der Haupthalle der Baracke und planten ihre beiden Gefangenen zu töten und ihre Leichen in den Kanälen zu entsorgen. Sie waren nur ein Stockwerk über ihnen und nach Wochen der Gefangenschaft in der Baracke, hatten die Gefangenen nur noch wenige Minuten zu leben.[NEWLINE][NEWLINE]"Warum weinst du?"[NEWLINE][NEWLINE]Verchiel erstartte vor Überraschung. Er blickte hinter sich und sah Meegan, Mikels dreijährige Tochter, die ihn verwundert ansah.[NEWLINE][NEWLINE]"Du kannst mich sehen, mein Kind?", fragte Verchiel ebenso verwundert.[NEWLINE][NEWLINE]"Natürlich, wie ist dein Name?", fragte sie.[NEWLINE][NEWLINE]Hallah, Meegans Mutter, starrte auf die eiserne Tür der Zelle, wie sie es schon seit Wochen tat. Der Raum in dem sie gefangen gehalten wurden war ein alter Lagerraum und es lag noch immer ein Haufen alter Werkzeuge und Güter in ihm. Sie hat die Sachen ein dutzend Male durchwühlt, dich nichts konnte ihnen zur Flucht verhelfen. Sie versuchte stark zu bleiben, wenn Meegan wach war und weinte nur wenn ihre Tochter schlief. Sie war so verloren in ihren Gedanken, dass sie eine Minute brauchte, bis sie bemerkte, dass Meegan mit einem alten Besen redete.[NEWLINE][NEWLINE]"Backenhörnchen, mit wem redest du?[NEWLINE][NEWLINE]Meegan grinste, "Sein Name ist Verchiel, er ist ein Engel und wird uns helfen zurück zu Papa zu kommen."[NEWLINE][NEWLINE]Hallah fand keine Worte mehr. Mit drei Jahren war ihre Tochter schon verrückt. Hallah war sich unsicher, ob sie die Hoffnung ihrer Tochter beneiden oder als Wahnsinn verurteilen sollte.[NEWLINE][NEWLINE]"Wir brauchen etwas, was glitzert", sagte Meegan und durchwühlte erneut das Gerümpel. Endlich fand sie eine Kupferplatte, die sie zufrieden stellte und putzte sie mit ihren Kleid.[NEWLINE][NEWLINE]Hallah hörte, wie sich die Tür zum Keller öffnete. Anders als sonst, wenn ein Einzelner Essen brachte, kam eine ganze Gruppe herab. Hallah nahm Meegan in ihre Arme und sagte ihr sie solle ruhig sein.[NEWLINE][NEWLINE]Es war das Klingeln der Schlüssel zu hören und die Tür öffnete sich. Sechs Männer, alle Verschwörer, waren hier. Zwei hatten ihre Schwerter gezogen, einer ein Messer und ein anderer hatte ein Seil, das er wohl gleich einsetzen wollte.[NEWLINE][NEWLINE]"Tut mir leid, Schätzchen", sagte er, "dein Mann ist zu stur für sein eigenes Wohl."[NEWLINE][NEWLINE]Meegan wand sich frei und stellte sich schützend vor ihre Mutter. Sie hielt die polierte Kupferplatte über ihren Kopf und die Männer, überrascht von der plötzlichen Aktion, ein Stück zurück. Nichts geschah.[NEWLINE][NEWLINE]Dann fragte Meegan den Besen, "was soll ich sagen?"[NEWLINE][NEWLINE]"Komm schon, Schätzchen", sagte der Mann mit dem Seil, "es macht keinen Spaß ein Kind zu töten. Aber entweder geht ihr in die Kanäle oder ich in den Kerker und ich bin nicht närrisch genug, um darüber auch nur nachzudenken."[NEWLINE][NEWLINE]"Ihr könnt eure Taten nicht verbergen", sprach Meegan in einer Stimme, die halb ihre war, halb unirdisch, "Lugus wird alles enthüllen. Falls ihr nun in die Dunkelheit entkommen wollt, so wurde dieser Ort nun von der Rose des Sommers in Anspruch genommen."[NEWLINE][NEWLINE]Hallah war noch überraschter als die Männer sie alle machten einen Schritt zurück. Aber egal, wie sie bedroht wurden, sie würden nicht vor einem dreijährigen Kind mit einer alten Metallplatte eingeschüchtert werden und so schritt einer der Schwertkämpfer auf Meegan zu.[NEWLINE][NEWLINE]Die Kupferplatte erstrahlte mit gleißendem Licht. Es war, als würde Meegan die Sonne selbst über ihrem Kopf halten. Die Männer verdeckten ihre Augen vor Schmerz und Licht flutete den Lagerraum, den Gang, bis in die Barracken selbst. Aus jeden Fenster und jedem Ritz der Barracke, strahlte gleißendes Licht in die dunklen Straßen Bournes. Die Strahlende Wache wusste sofort, dass die Macht Lugus sich in der Stadt manifestierte und eilte unverzüglich zu den Barracken.[NEWLINE][NEWLINE]Einer der Entführer schrie seine Männer an, sie sollten standhaft bleiben. Das Licht brannte in seinen Augen, obwohl sie geschlossen und von seinem Arm verdeckt waren. Er hielt sein Schwert vor ihm und riskierte einen Blick dahin, wo er dachte, dass das kleine Kind stand. Doch er sah einen goldenen Engel mit einem flammenden Schwert vor ihm.[NEWLINE][NEWLINE]"Du wirst diesen Leuten kein Leid antun.", sprach der Engel.[NEWLINE][NEWLINE]Die Häretiker flohen aus der Barracke auf die Straßen und wurden von der Strahlenden Wache gefunden und verhaften. Mikel wollte gerade mit der Befragung beginnen, als sein Weib und seine Tochter herauskamen. Falls wahre Hoffnung oder Freude noch in Erebus übrig ist, so war sie hier, als Mikel beide in die Arme nahm. Stunden vergingen, bevor er sie wieder losließ.</German>