Ossi Metzger, quo vadis?

[MarkyMark]

Es sind ja meistens nicht die kleinen TantenEmmaLäden wo das ausnutzen, sondern internationale Konzerne. Das läuft dann unter "Outsorcing". Weil selbst müßte man unter dem Tarifvertrag mehr bezahlen. Ich finde es halt krass, wenn die Vorstände immer mehr verdienen, und jedes Jahr eine neue Mercedes-Staffel angeschafft wird und auf der einen Seite Leute einen unangenehmen Job wie putzen machen müssen für wenig Geld. Sicher gibts genug Ausländer bei uns, wo für sowenig Geld schaffen, aber man sollte sich schon fragen, ob putzen manchmal nicht wichtiger ist, wie das was irgendwelche Vorstände machen, ob wir in Deutschland nicht eine Schieflage haben.

[Judicator]

Jetzt überwinde dich doch mal und wähle endlich die Linkspartei.

Meine Vorstellungen sind ja auch andere. Im anderen Thread haben wir ja über ein bedingungsloses Grundeinkommen diskutiert, da bin ich ein Anhänger von.

Grundeinkommen klingt wiederum nach Schlaraffenland. Wenn ich das Umverteilungsvolumen mal im Kopf überschlage, wird mir Angst und Bange.

Wenn ich ein Modell erfinden müsste, dann etwa so: Sozialhilfe bei 500 Euro für arbeitsfähige, 1000 Euro für arbeitsunfähige Bedürftige (also kein Grundeinkommen). Arbeitsfähige Bedürftige dürften 500 Euro steuerfrei dazuverdienen, ab dann würde pro 200 Euro über 1000 Euro der Sozialhilfeanteil um 100 Euro gekürzt. Im Gegenzug gäbe es dann keinen Mindestlohn. Damit die Wirtschaft davon nicht zu sehr profitiert, könnte man bei Unternehmen, die weniger Lohn zahlen als der Arbeiter bei Vollzeitarbeit braucht, um sich angemessen zu unterhalten (da wären wir wieder bei der 1500er-Grenze~8Euro/Std), über Sondersteuern wiederum einen Teil des Gewinns abschöpfen.

[justanick]

Ich kenne ja nur einen BWLer (Univ.) und der ist anerkanntermaßen dumm. Da war trotz allen Lernens nicht nur das Abitur eine knappe Angelegenheit, ...

Hat BWL denn nicht einen NC?

Dafür verdiene ich dann 40x8x4,5=1440 Euro (wenn ich mich mein Kopf nicht trügt).

Wenn Monate 8 Wochen haben, trügt dich nichts.

Bitte genau lesen. Rürup hat schon genau die Wertvorstellungen von dem dicken Beck analysiert und wofür er in Bürgerversammlungen raunende Zustimmung erhält. Der Mensch soll "von seiner eigenen Hände Arbeit" ein Existenzminimum erhalten und eben nicht erst durch einen staatlichen Lohnzuschuss. Da steckt natürlich viel Ideologie dahinter - mMN eine Mystifizierung der Arbeit.

Mystifizierung ist wohl übertrieben. Arbeit kann durchaus eine Quelle eines Selbstwertgefühl sein und begünstigt vielleicht auch den Respekt vor anderer Leute Arbeit.

[Judicator]

Wenn Monate 8 Wochen haben, trügt dich nichts.

Könnte ja sein, dass Monate auch 4,5 Wochen haben.

BWL NC?

[Fenris]

Die Kurve strahlt ziemlich viel "Wir packen uns die Welt in Regeln, weil uns die Realität zu komplex ist, so dass wir sie leichter kapieren, aber wenn die Welt sich nicht daran hält, ist sie selbst Schuld" aus.

Wenn das Modell die Realität exakt nachbilden könnte wär's ja kein Modell mehr.

Der Witz ist folgender: Es gibt die BWL-Affen, die glauben, mit ihrem Ersti-Wissen über die Zusammenhänge von Angebot und Nachfrage hätten sie nun das Ei des Kolumbus auf Tasche.
Es möge sich bitte niemand angesprochen fühlen.

So sieht's aus. Wobei sich IIRC die VWL dessen mitunter durchaus bewusst ist.

Ey


BWL hat keinen NC. Außer für Medizin und Psychologie (und Jura? *edit ok, und die Lehrberufe und diverse andere) gibt's heute keinen einheitlichen NC mehr.

[Doppelkopf]

Wenn Monate 8 Wochen haben, trügt dich nichts.

40 Std. mal 8 EUR mal 4,5 Wochen pro Monat. Genau das hat er doch auch vorgerechnet. Wo nimmst Du Deine acht Wochen her?

edit: Sehe gerade, dass da schon drauf geantwortet wurde.

[justanick]

Könnte ja sein, dass Monate auch 4,5 Wochen haben.

BWL NC?

Ok, ich hatte noch die mickrigen 4,5 € im Kopf, dann ergibt es natürlich Sinn.

Zumindestens in Göttingen gibt es für BWL einen NC, aber das ist schon von Uni zu Uni anders.

[kronic]

Frag ich mich auch grad.

Naja, bis vor kurzem ging es Frankreich tatsächlich besser als uns. Ich glaube, das letzte oder vorletzte Jahr war das erste Mal im Laufe des vergangenen Jahrzehnts, dass das deutsche Wachstum höher lag. Außerdem gehen die meisten Ökonomen wohl davon aus, dass das langfristige Wachstumspotenzial Frankreichs höher ist als das deutsche (so ca. 0,5-1 % per anno). Die Prognosen gehen ohnehin dahin, dass GB und F die deutsche Volkswirtschaft früher oder später überholen.

[Bei der Arbeitslosigkeit muss ich mich korrigieren.]



In den 90ern sieht es ähnlich aus, wenn ich mich recht entsinne.

[Ζοκακλες]

Naja, bis vor kurzem ging es Frankreich tatsächlich besser als uns. Ich glaube, das letzte oder vorletzte Jahr war das erste Mal im Laufe des vergangenen Jahrzehnts, dass das deutsche Wachstum höher lag.

Bei der Frage, wem es besser geht, dürfte doch wohl das Wirtschaftswachstum weniger als Kriterium taugen als das Niveau, auf dem es stattfindet. Also wenn schon, dann möge man doch bitte das BIP/Kopf oder etwas derartiges anführen.

Außerdem gehen die meisten Ökonomen wohl davon aus, dass das langfristige Wachstumspotenzial Frankreichs höher ist als das deutsche (so ca. 0,5-1 % per anno). Die Prognosen gehen ohnehin dahin, dass GB und F die deutsche Volkswirtschaft früher oder später überholen.

Überholen inwiefern? Beim BIP? BIP/Kopf?

Übrigens heißt es nicht "per anno".

[kronic]

Schlecht geschlafen? Ist doch bekannt, dass D und F auf dem selben BIP/Kopf-Niveau liegen bzw. dass D aus der Spitzengruppe unter den EU12-Durchschnitt gerutscht ist. Oder warst Du davon ausgegangen, dass Frankreich sowas wie ein großes MVP ist?

Und die Sache mit dem höheren Potenzialwachstum bezieht sich auf das BIP als ganzes. Beim Potenzialwachstum je Kopf wird der Unterschied eher gering, aber dennoch vorhanden sein (günstigere Bevölkerungsstruktur --> höherer Anteil an Leistungsträgern). Entsprechend zeichnet sich das ab, dass GB und F irgendwann eine größere Volkswirtschaft haben. Bei aller Vorsicht mit langfristigen Prognosen natürlich.

[Ζοκακλες]

Was heißt schlecht geschlafen? Worüber Du da geschrieben hast, war einfach unklar.

Und ich habe als Nicht-VWLer, der ab und zu auch noch mal was über Mathematik oder Software-Technologie lesen muss, nicht alle wichtigen volkswirtschaftlichen Daten im Kopf. Deswegen kann ich doch wohl mal nachfragen. Und ja, ich hielt Frankreich für eine Art großes MV mit einzig Paris als rühmliche Ausnahme.

Und mein Hinweis auf "p.a." war konstruktiver gemeint, als er möglicher Weise klang. Aber von Dir erwarte ich einfach, dass Du solche Begriffe drauf hast. Lieber blamiert man sich im Civforum als vorm Professor.

[Louis XV.]

Was ist denn ein MV?

[Ζοκακλες]

Mecklenburg-Vorpommern.

[Louis XV.]

Ah.

Ich dachte schon, ich oute mich jetzt hier als volkswirtschaftlicher Banause, dass ich diese wichtige Abkürzung im europäisch-wirtschaftspolitischen Kontext nicht kenne.

[Ines]

EDIT: Der 1-Dollar-Mann drängelt!